Dienstag, 17. April 2018
Das Varus Ereignis - Es sollte uns wie aus einem Guss erscheinen - Zwischenbericht -
In einem ersten Schritt richten sich die an den Schlachtabläufen interessierten Forscheraugen oftmals auf das, was uns die maßgeblichen antiken Chronisten hinter ließen und studieren dazu die pro und kontra Thesen. Dann schauen sie sich die Kommentierungen zum bekannten Fundhorizont vor allem da an, wo er sich auffällig konzentriert und blicken dann auf die Forschungsergebnisse anderer Geschichtsfreunde seien es Experten oder Laien. Aber danach galt der Blick auch schon der geeigneten Topografie. Denn die Geologie ist immer ein wesentlicher Bestandteil und darf nie übersehen werden, da sich über sie viele Ausschlusskriterien definieren lassen. Ob Gebirge, Sumpflandschaften oder Gewässer alles kanalisiert und schränkt die Suchhorizonte ein. Erschwert wird dies zwangsläufig durch alle späteren Versiegelungs- also Bauaktivitäten und die Tatsache, dass wir kaum imstande sind uns unsere Landschaften so vorzustellen, wie sie vor 2000 Jahren ausgesehen haben könnten. Viele Geschichtsfreunde die, wenn sie ihre Recherchen beendet haben und dann zur Feder greifen, hinterlassen uns als Resultat all ihrer Mühsal leider zu oft nur Fragment artige Bruchstücke der Ereignisse, die wie heraus gerissene Schilderungen von Teilabschnitten, oder wie zusammenhanglose Einzelepisoden wirken, gleich ob man dahinter ein Zug Geschehen oder einen Lager Überfall sehen möchte. Aber den einen gelungenen Guss, oder den großen Wurf bzw. ein in sich schlüssiges Gesamtkonzept ließen bislang alle Berichte über die Varus Schlacht missen. Kaum ein davor, kein danach, selten was Überzeugendes, dafür aber viele Wissenslücken und Erklärungsnöte, die sich einfach nicht richtig deuten lassen wollen und die man der Not gehorchend dann offen lässt. Schließt man die Unmöglichkeiten aus, bleibt zwar das Mögliche übrig, aber noch lange nicht die Wahrheit. Ein Teufelskreis, denn desto tiefer man in die Problematik eintaucht, um so mehr neue Fragen tun sich auf. Bei vielen fand das Interesse dann auch an dieser Stelle schnell sein Ende und die Lust an weiterer Recherche versiegte, denn wollte man Historie, Fund und Topografie in Einklang bringen steht man beim Thema Varus Schlacht schnell am Rande der Verzweiflung. Von diesem Moment an ist aber eine offene vorurteilslose und unbeeinflusste Diskussionskultur vonnöten die keine Denkverbote und keine Tabubereiche kennt um in der Sache weiter zu kommen und um den Themen neue Impulse zu geben und zwar möglichst noch bevor wir wieder das große Glück haben uns auf neue Funde stürzen zu können. Geschichtswissenschaft ist zeitlos und große Historiker haben uns schon verlassen, deren Ansichten immer interessant und hilfreich bleiben und viele Geschichtswissenschaftler selbst aus dem 19. Jahrhunderts werden auch heute noch gerne zitiert. Die banale Feststellung, dass die Varus Schlacht nicht isoliert und alleine im Universum der Geschichte steht, gibt Hoffnung und es bleibt uns frei gestellt sich auch mal für die vielen anderen kleinen Überlieferungen und Randnotizen auch aus anderen Ländern und auch aus der oft belächelten Heimatforschung zu interessieren. Man kommt nicht daran vorbei viele Ereignisse vor und auch nach der Schlacht zu bewerten, denn auch sie geben uns viele Hinweise. Ein Kompendium artiges Gesamtwerk aus Expertenhand, das sich bemüht alle Facetten der Varus Schlacht aufzuarbeiten und zu beleuchten ist mir bislang leider noch nicht unter gekommen. Der Marsch beginn und der Endpunkt der Tragödie sind aber nun von mir grob fixiert, und die in den letzten etwa 30 Abschnitten vorgestellten Themen und Theorien lassen bereits eine Silhouette der möglichen Abläufe und Hintergründe, allerdings noch ohne die Details näher zu benennen, erkennen. Die bis hierhin gesetzten Eckpunkte haben meine Visionen aber sicherlich schon transparenter werden lassen und es lässt sich eine durchgängige Plausibilität erkennen. Aber Sie müssen sich jetzt noch auf etwas mehr oder weniger als 100 Abschnitte gefasst machen, in denen ich mich zu den unterschiedlichsten Sichtweisen und Abläufen der Schlacht äußere und mich damit auseinandersetze, um möglichst alle Gedankenketten zu schließen. Erst am Ende meiner Indizien Sammlung sollte sich dann das Ergebnis wie die Wahrheit anhören. Sie wissen ja selbst, es gab auch schon Todesurteile die auf Indizienprozessen beruhten. Keinen Hinweis mag er auch noch so unbedeutend erscheinen, möchte ich dabei auslassen, gleich ob er aus der Feder der Althistoriker oder aus anderen Quellen oder Niederschriften stammt. Um auf diese Weise mithilfe weiterer und bislang auch übersehener Argumente und Fakten den möglichen Sachverhalt zu verdichten und um ihn in das umfassende Weichbild einzufügen, habe ich mich auch diverser literarischer Hinterlassenschaften aus den unterschiedlichsten Disziplinen bedient. Werde mich aber auch weiterhin bei aller Vielseitigkeit meiner Herangehensweise immer bemühen den Kern der Grundstruktur, nämlich das Varus Ereignis nicht aus den Augen zu verlieren. Vielleicht gelingt es mir den einen oder anderen Leser auf den Gedanken zu bringen, mal die eine oder andere der von mir aufgeworfenen und angestoßenen Ideen und Hypothesen aufzugreifen und noch weiter zu vertiefen. So gehört es sich, dass ich in diesem Zusammenhang auch mal das im nächsten Abschnitt folgende interessante Thema mit einbeziehen bzw. zumindest aber mit anreißen möchte, da es sehr häufig Gegenstand und Mittelpunkt diverser strategischer Überlegungen und wissenschaftlicher Auseinandersetzungen ist.
Zuletzt bearbeitet: 16.4.2018 - 23:08 Uhr

... link