Samstag, 30. September 2017
Überlegungen zur Varusschlacht
Sie nehmen Form und Gestalt an und wirken ansprechender, wenn man sie in einen visionären Historienroman angereichert mit Fakten, Theorien und Indizien kleidet. Jeder weiß was hier gemeint ist, wenn man die heutigen sehr mutig und effektreich ausgestalteten historischen Museen mit denen früherer Zeiten vergleicht. Aber Hypothesen werden immer unter der Maßgabe von Plausibilität gewonnen. Dann erst geben sie den Blick frei auf neue Kombinationen - roten Fäden gleich. Sich überkommene Geschehnisse bewusster zu machen ist unvermeidbar und Pflichtaufgabe. Aber die Kür liegt darin vergangene und verstummte Stimmen wahr zu nehmen. Und diese Wegweiser brauchen dann „nur noch“ miteinander verbunden zu werden. Zweifellos ist diese Art der Vorgehensweise nur dem Laien gestattet, denn jeder in unseren staatlichen Kulturbetrieb eingebundene und verantwortliche Berufshistoriker liefe wohl schnell Gefahr seine Reputation zu verlieren. (zuletzt bearbeitet 30.9.2017)

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Samstag, 30. September 2017
Einführung
Man könnte meinen, dass es bei über 750 Theorien zur Varusschlacht auf eine weitere Theorie auch nicht mehr ankommt. Aber möglicherweise war damals ja doch alles ganz anders und man sollte vielleicht noch etwas mehr als bisher versuchen zwischen den vielen Zeilen zu lesen, in die damalige Zeit einzutauchen und man sollte auch die menschliche Seite der Ereignisse nicht verkennen. Die Forschungsergebnisse vieler Berufs- und Hobbyarchäologen der letzten Jahrzehnte haben uns weiter gebracht. Die Theorie um „Kalkriese“ wird 2016 völlig anders gesehen, als um die Jahre der interessanten Bodenfunde durch Tony Clunn. Und die Erforschungen und Datierungen zum Lager Hedemünden sowie die Entdeckung der Römermarschlager südlich des Harzes um Hachelbich in Thüringen lieferten ebenfalls wichtige neue Erkenntnisse und nicht zu vergessen zuletzt noch die Grabungsergebnisse innerhalb des aufgefundenen und mit dreißig Hektar erstaunlich großen Römerlagers bei Wilkenburg nahe Hannover. Es war wohl zu kurz gegriffen, dass Lipperland, das Weser- und Wiehengebirge mit einigen wenigen römischen Exkursen in den Norden und zur Elbe würde schon die Eckpunkte einer römischen Expansion setzen. Heute muss unser Horizont römischer Infiltration erheblich erweitert werden. Die Varusschlacht fand dem neueren Kenntnisstand folgend also eher mitten im Zentrum römischer Okkupation statt. Also nicht an einem fiktiven nordöstlichen oder nördlichen Rande. Das Kerngebiet umfasst den Teutoburger Wald, die Egge, das Sollingvorland und den Nordrand des Sauerlandes. Aus dem Blickwinkel der Rheinlande betrachtet, gewöhnte man sich in früheren Jahrzehnten an den Gedanken, die Handlungen um die Varusschlacht müssten sich im äußersten Winkel der römischen Welt nämlich dem Umfeld des Lipperlandes zugetragen haben und dort möglichst punktuell mit dem Hermannsdenkmal identisch sein. Hier vermutete man auch sehr lange den ultimativen Endpunkt römischer Ostexpansion. Eine Elbberührung von Drusus bei Magdeburg klang zu spekulativ um möglich zu sein, aber Rom war schon weiter als alle dachten. Ganz Ostwestfalen lag wie wir heute wissen bereits inmitten eines geplanten römischen Provinzialwesens. Die Berichte der alten Historiker, die Theorien jüngerer Berufs- und Hobbyforscher und die modernen Techniken hinzu genommen lieferten uns dazu viele interessante Hinweise. Neue und alte Funde gerieten unter neues Licht, werden anders gesehen und bewertet, und alles führt zu einer Verdichtung unserer Kenntnislage. Verknüpft man alle Fakten und lässt dazu auch noch Sagen und Legenden sprechen und beleuchtet sie auch stärker aus dem historischem Blickwinkel unterschiedlicher Epochen, so legt sich ein unsichtbares Netz über eine Region die mit ihren Siedlungsplätzen eigentlich immer schon zur ersten Wahl der damaligen Auseinandersetzungen zählte. Viele recht stichhaltige Argumente lagen vielleicht immer schon direkt vor unseren Augen offen auf dem Tisch. Man erinnere sich da an den genialen Physiker der seine geheimste Formel für jeden frei zugänglich auf seinem Schreibtisch liegend handschriftlich hinterließ, sie aber durch irritierend geschickte Kritzeleien um die eigentliche Formel herum und viele verwirrende Randnotizen für den Betrachter optisch unkenntlich machte. Vieles schlummert noch im Boden oder in den Archiven mancher Museen. Auch in Zukunft bleibt die anthropogene Überformung und die Forschungsmethodik wie sie uns zbs. das LIDAR System ermöglicht nicht stehen. Es wird trotzdem noch vieles auch leider unnnötig zerstört werden, es werden sich aber auch neue Chancen eröffnen. Auch ist es fraglich, ob nachfolgende Generationen überhaupt noch an einer geschichtlichen Aufarbeitung früher Ereignisse interessiert sein werden. Die folgenden Zeilen könnten aber auch zu weiteren Diskussionen anregen. Was davon im gleißenden Licht der Germanen- und Römerfreunde den kritischen Prozess einer fruchtbaren historischen Auseinandersetzung überlebt, kann wieder in neue interessante Theorien münden und letztendlich unserer gemeinsamen Sache nur dienlich sein. Will man sich aber nicht nur mit den historischen Begebenheiten um die Jahre 11 - bis 16 + zufrieden geben, so kommt man nicht umhin sich zur Orientierungshilfe in der Geographie über Google Maps oder mittels Google Daft Distanz Kalkulator etc. eine gute Übersicht über Lage und Abstände zu verschaffen. Die folgenden Darlegungen jeweils mit anschaulichem Kartenmaterial oder Skizzen zu begleiten würde zu umfangreich ausfallen. Ich beschränke mich daher auf das Wesentliche.

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Zu meiner Person
Guten Tag,
mein Name ist Ulrich Leyhe und so sehe ich momentan aus:

Geboren am 03.10.1951 im St. Antonius Klosterkrankenhaus zu Lunkhusen pardon Lüdinghausen/Westfalen nahe Haltern/Olfen, wenn man rein kommt, die zweite Tür links in Sichtweite zur Wasserburg Vischering. Väterlicherseits stammt meine Familie aus dem Waldeck, wo sich unsere Sippengeschichte bis in das Jahr 1369 auf einen in Korbach ansässigen greifbaren Stammvater zurück verfolgen lässt. Aufgewachsen im Osten, dem westfälischen Teil von Wuppertal und historisch früh beeinflusst vom 1. Band des Ehrenbuches des Deutschen Heeres ? Das Deutsche Soldatenbuch - Vaterländischer Verlag E. A. Weller, Berlin 1928, dass sich in seinem ersten Kapitel auch mit der Schlacht im Teutoburger Wald beschäftigt und auf Seite 14 eine Skizze der damals möglichen Schlachtorte zeigt. Dieses Buch hatte mein Urgroßvater Karl Georg Streuber geboren vor 142 Jahren am 12. März 1873 in Werther/Westfalen, er diente im ersten Weltkrieg im Minden`schen Feldartillerie Regiment No. 58 seinem Enkel, meinem Vater Karl - Heinz Leyhe am 22.8.1929 zu seinem ?2 jährigen Geburtstag? geschenkt. Die Thematik um die Varusschlacht hat mich seit frühester Kindheit beeindruckt und beeinflusst wenn mein Opa mir aus dem Buch vorlas. Es war bebildert, denn lesen konnte ich es erst später. Da ich seit 1981 im Saarland lebe gerate ich auch hoffentlich nicht in den Verdacht, dass Varus Schlachtfeld unbedingt vor meiner Haustür "auf Biegen und Brechen" finden zu wollen oder zu müssen. Daher möchte ich meinem verstorbenen Urgroßvater auch diese Niederschrift widmen.

Viel Spaß
Ulrich Leyhe

66740 Saarlouis - Beaumarais
Wallerfanger Straße 77
06831 - 68299
0175 338 4359
Leyhe-Ulrich@t-online.de

(zuletzt bearbeitet 07.12.2021)

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Donnerstag, 28. September 2017
Einstieg ins Thema
Auf Basis eines Experiments kontinuierlicher Überarbeitung, Ergänzung und Korrektur meiner Darstellungen gleich einer fließenden Enzyklopädie folgen in den nächsten Monaten (oder Jahren) in loser Reihenfolge meine persönlichen Beiträge zum möglichen Verlauf der Ereignisse und zu den vielen Begebenheiten die sich um die Schlacht ereigneten.

Kurz gesagt:

Was hier vorgestern noch zu lesen war, kann übermorgen schon wieder der berühmte "Schnee von gestern" gewesen sein. Muss es aber nicht. Geschichtliche Abläufe und deren Erforschung unterliegen einem andauernden Prozess des Hinterfragen und Aktualisieren, der zwangsweise auch nie zum Stillstand kommen wird oder gar zum Schweigen gebracht werden kann.
Aber seien Sie versichert, ich bin sehr bemüht darum es nicht langweilig werden zu lassen, aber aller Anfang ist schwer.
Ich halte es daher mit dem französischen Schriftsteller und Sozialkritiker Marcel Proust * 10. Juli 1871 † 18. November 1922 der einst sagte: "Man kann die Weisheit nicht fertig übernehmen, man muss sie selbst entdecken auf einem Weg, den keiner für uns gehen wird und niemand uns ersparen kann, denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge". (zuletzt bearbeitet 10.10.2017)

Der "Saltus Teutoburgiensis" wie er im Juni 2017 aussah.

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Die Clades Variana - Vom Sommerlager in den Untergang - von Ulrich Leyhe -

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