Samstag, 8. November 2025
Wer die Geschichte der Falen erforschen will muss tief schürfen.
ulrich leyhe, 22:29h
Um sich dem Kerngebiet in Ostfalen zu nähern hat man sich auf den Spuren Karls des Großen folglich von West nach Ost vorzuarbeiten, ganz so wie er es aus strategischen Gründen tat um letztlich bis in den Raum vorzustoßen in dem sich die vage bestimmbaren Wohngebiete der „Cheruskerfalen“ befanden und hatte dazu zuvor das Land „Angaria“ zu passieren. Die Zeitspanne vom Ende der römischen Germanenkriege bis die Franken begannen in die Wohngebiete der germanischen Nachfahren vorzudringen die sich einst dem Imperium in den Weg stellten ist für die Geschichte ein Wimpernschlag. Es war das Jahr 775 als Karl der Große erschien und die fränkischen Jahrbücher erstmals diesen bis dato unbekannten, da nicht nieder geschriebenen Namen „Westfalai“ erwähnen. So betrat er nach 772 dem denkwürdigen Jahr der Irminsulzerstörung erneut zunächst den Westteil einer fälischen Großregion die erst östlich der Weser endete. Ein Sammelbegriff dem der Theorie folgend der lateinische Name „Fallere“ zugrunde liegt deren Bewohner man vermutlich die „Falsarii“ genannt haben könnte und aus dem sich im germanischen Sprachraum auch das Wort die „Falschen“ im Sinne von die Hinterlistigen ableitete. Eine auf lateinischer Wurzel beruhende Bezeichnung die sich in den von den Franken so genannten Regionen erst noch einbürgern sollte. Es ist aber auch ein Begriff dem sich kein rückwärts gerichteter Bezug auf die einst dort siedelnden germanischen Stammesnamen ableiten lässt, da er nach der Jahrtausendwende nur im römisch besetzten keltisch geprägten, vornehmlich dem linksrheinischen Landesteil Germaniens in Gebrauch war. 779 nannte man sie auch „Westfalaos“, bei Poeto Saxo lesen wir noch den Namen „Westfalhos“, während der Biograph Einhard 784 dazu im konträren Sinne auch die Bezeichnungen „Ostfalais“ und „Ostfalai“ verwendete. So besteht die Herausforderung darin das Verbindende zwischen der ab dem Jahr 784 Ostfalai genannten Region, deren Bewohner man nach dieser Theorie auch „Ostfalsarii“ nennen könnte und dem westlich davon
liegenden auch „Angaria“ genannten Territorium, dem die fälische Zuge den Namen Engern gab, heraus zu arbeiten wobei ein besonderer Augenmerk dem Überschneidungsbereich gilt. Eine Landschaft mit einer Bevölkerung zu der auch der Name „Mediofalsarii“, da zwischen West – und Ostfalen liegend gepasst hätte und deren frei gewordene Nutzflächen sich die Angrivarier angeeignet hatten, was den regionalen Bevölkerungsanteil unter ihnen verschob. Das die Franken alle Widersacher mit Ausnahme der Engern, die schon zu Zeiten des Imperiums unter den Römern anders gelitten waren letztlich Falen nannte, was bekanntermaßen auch die Cherusker mit einbezog verlief auf unterschiedlichen Wegen. So behielten auch die Angrivarii im Gegensatz zu den Falen von denen viele Teilstämme nach Westen abwanderten ihren aus prähistorischen Zeiten bekannten Namen bei. Man könnte spekulieren, dass es daran gelegen haben könnte, dass sich die Angrivarii nicht an der „verräterischen“ Varusschlacht beteiligt hatten und erst 16 + als Gegner Roms auftraten, sodass man sie im Imperium moderater einschätzte. So, wie es etwa bei dem durch sie vermittelten Gefangenenaustausch der einst gestrandeten Römer zum Ausdruck kommt, sodass man ihnen nicht den Makel der Falschheit anlastete und sie später auch nicht Falen nannte. So nutzten auch die Franken den Namen Falen bzw. griffen ihn auf der sich inzwischen verbreitet hatte und den man folgerichtig nur für jene Stämme anwendete die westlich und östlich der Engern siedelten. Dabei verkannten sie die Existenz der fälischen Vorbevölkerung mit denen die Engern in Siedlungsgemeinschaft lebten. Die erste Zuwanderungswelle der Angrivarii nach Süden könnte sich bereits ab dem frühen 2. Jhdt. vollzogen haben, als die Dominanz der Cherusker nachließ und Vorfahren der Franken noch selbst rechts des Rhein siedelten. Die späteren Siedlungsverlagerungen der Angrivarii könnten zweierlei Gründe gehabt haben. Zum einen könnten die Vorläuferstämme der Franken wegen ihres Ausweichen in die lukrativen linksrheinischen Gebiete Land frei gemacht haben zum anderen könnten aber auch die Wohnsitzverlagerungen der Angrivarii für Druck gesorgt haben. Vor diesem Hintergrund betrachtet kann man das Bedürfnis der Franken auch so verstehen, als ob sie in ihren einstigen rechtsrheinischen Landschaften noch alte Besitzansprüche geltend machen wollten was ihren Eroberungen den Anschein von Rückeroberungen verleihen würde. Mit dem Zuzug der Angrivarii aus nördlicher Richtung der sich wie symbolisch durch die markante Gebirgsenge zwischen Aulhausen und Fischerstadt vollzogen haben könnte in die sich die Weser eingegraben hatte überwanden die Angrivarii das klassische Grenzgebirge, das einst die Grenze zwischen den zwei Großkulturen der Kelten und Germanen bildete, sie lange voneinander trennte und sie voneinander auf Abstand hielt. Das 25 ha umfassende keltenzeitliche Latène Bollwerk „Nammer Lager“ befand sich nur etwa 5000 Meter östlich der Porta was darauf schließen lässt, dass man sich schon in prähistorischen Zeiten den Nordvölkern gegenüber wehrhaft zeigen musste um sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Ein Wesenszug den der fälische Mensch noch bis heute in sich tragen könnte. Für die germanischen Nordvölker galt das Wiehengebirge lange Zeit als unüberwindbar, sie wussten von der dahinter liegenden höheren Kultur und ihrer Wehrhaftigkeit. Sie sahen es am südlichen Horizont in weiter Ferne liegend aufsteigen, sozusagen „wiet wech“, dem es möglicherweise auch seinen Namen verdankt, denn wieh gleich wiet steht in der Mundart für weit und sie begehrtes es. Das Völker aus unterschiedlichen Gründen ihre Wohnsitze verließen ist Bestandteil der Menschheitsgeschichte. Möglicherweise ist der Zuzug der Angrivarii über den Kamm des Wiehengebirges noch als Spätfolge urgermanischer also vorchristlicher Südwärtsbewegungen zu sehen, steht aber gleichzeitig schon im Zusammenhang mit der ab dem 4. Jhdt. einsetzenden so genannten Völkerwanderung was auch für die Sachsen gelten dürfte. Zunächst führte der Weg die Angrivarii in die Wohngebiete jener Menschen die unmittelbar südlich der Porta siedelten und damit auch in die ursprünglichen Stammlande der östlicher siedelnden Cherusker bzw. der westlich orientierten Brukterer, stießen in der Folge bis in den Diemelraum vor, weniger stark nach Osten über die Weser und Hinweise belegen, dass sogar noch die Region um das heutige Soest unter engrischen Einfluss geriet. Es wird sich nicht in Form eines kontinuierlichen Bevölkerungszustroms vollzogen haben, kannte Phasen des Stillstands wohl auch weil es zu Auseinandersetzungen kam, es kein Erfordernis aufgrund fehlendem Bevölkerungswachstums gab, oder aus Gründen nicht ausreichend vorhandener Flächen. die sich nutzbar machen ließen. So baute sich langsam das Stammesgebiet „Angaria“ innerhalb der Grenzen eines einst zum Cherusker - und Bruktererland gehörenden Siedlungsgebietes auf, dass seine politische Unabhängigkeit erst im Zuge der Streitigkeiten zwischen Heinrich dem Löwen und Kaiser Barbarossa verlieren sollte. So entstand in einem Streifen links als auch rechts der Weser eine Mischbevölkerung bestehend aus Engern und Ostfalen bzw. vormals aus Angrivarii und Cherusci. Während die überlieferten Gaunamen keine Anhaltspunkte liefern, ob man in ihnen fälischen oder engrischen Ursprung erkennen kann, so ist die jeweilige Lage der Gaudistrikte aufschlussreicher denn ihr lässt sich fälische oder engrische Einflussnahme entnehmen. Wohin und wie weit sich die Siedlungsgebiete der Angrivarii ab dem Wiehengebirge nach Norden ausdehnten bevor sich Sippen oder Teilstämme von ihnen lösten, sich nach Süden ausbreiteten um unter dem Namen Engern in die Geschichte einzugehen, lässt sich nicht überzeugend eingrenzen und das dazu vorliegende schon betagte Kartenmaterial offenbart Wissenslücken. Das Wiehengebirge trennte seit jeher die Völker und damit auch ihre Sprache was insbesondere im Umfeld der Porta, dem althergebrachten Wanderkorridor aus den klimatisch benachteiligten Nordregionen bis in den Süden Mitteleuropas erkennbar wird und sich daher innerhalb der niederdeutschen Gesamtsprache wie zwangsläufig auch eine Mundartgrenze bzw. ein Sprachgefälle einstellen musste. Hier schied sich die Vorläuferdialektik des von den Angrivarii gesprochenen Nordniederdeutschen von der Vorläuferdialektik des Südniederdeutschen wie man sie von den Brukteri und Cherusci gesprochen erwarten darf. So entstand mit der Einwanderung der Angrivarii in den südlich angrenzenden Gebieten in Verbindung mit der von Brukteri und Cherusci gesprochenen Sprache eine ostwestfälische Dialektzone. Eine Sprachregion die sich als das Siedlungsgebiet der Angrivarii umreißen lässt. Eine Sprache bzw. ein Dialekt aus der wenn die Theorie zutrifft, die Sprachwissenschaft noch imstande sein sollte, die ursprünglich nordniederdeutsche Dialektik der Angrivarii heraus filtern zu können.
Für den östlichen Bereich vor dem auch die Besiedlung der Angrivarii nachweislich zum Stillstand kam, führte man den sprachlichen Begriff „ostfälisch“ ein, während man dem von Brukterern stärker durchsiedelten westlichen Teil vermutlich den Namen Münsterländisch gab, um die Bezeichnung Westwestfälisch zu vermeiden. Da sich keine deutlichen sprachlichen Unterschiede hervor heben schien im Gegensatz zum Wiehengebirge der Rücken des Teutoburger Waldes dialektisch betrachtet zumal sich auf ihm bezeichnenderweise auch keine keltischen Verteidigungsanlagen feststellen ließen, nur eine untergeordnete Bedeutung gehabt zu haben. Auch wenn die keltische als auch die germanische Sprache im indogermanischen eine gemeinsame Wurzel haben lassen sich die in der Neuzeit benutzten Worte aufgrund der starken Veränderungen denen sie im Laufe der Jahrhunderte unterworfen waren keiner der beiden Strömungen mehr zuweisen. So dürfte sich eine Vielzahl von Worten die in Falen östlich des Rhein in der westfälischen Bucht, am Nordrand des Sauerlandes, aber wegen ihrer Abgeschiedenheit besonders innerhalb des Sauerlandes, als auch südlich der Mittelgebirge und östlich der Egge bis zur Oker genutzt wurden, ihren keltischen Einschlag bewahrt haben. Regionen in denen sich eine keltisch geprägte bodenständige Kultur und Sprache etabliert hatte, aber nun beide Völker im Zuge der germanischen Einwanderungswellen nach Süden zwang sprachlich aufeinander zugehen zu müssen. Wie sich die germanischen Stämme der Cherusker und Brukterer voneinander unterschieden und in welchen keltischen Räumen sie in der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausend Fuß fassten wird vergleichbar mit den Zuwanderungen der Angrivarii und Saxones nach der Jahrtausende gewesen sein. Stämme die über eine Gesamtbreite vom Rhein bis zur Elbe eine Nordsüdbewegung ausführten und dann in den kulturellen Sog jener Stämme gerieten unter denen sie sich sowohl niederließen, sie aber auch verdrängten. In Fortsetzung dieser Strömung war es die gallisch/römische Landmasse die zum Auslöser des rheinischen Fächers wurde im Zuge dessen die rechtsrheinischen Völker der Nieder - und Rheinfranken nach Westen drifteten. Die fälisch sprechenden Stämme soweit sie sich dem anschlossen nahmen ihren Dialekt mit, der sich im Verlauf mit den Dialekten der Rheinbevölkerung mischte. Die Nordvölker die lange vom Wiehengebirge zurück gehalten wurden bevor sie es überwanden verharrten letztlich im wesentlichen an der sprachlichen Trennlinie zum Oberdeutschen wofür geographisch der Diemelverlauf nahe der Benrather Linie steht. Eine gegen die Nordvölker gerichtete Sprachgrenze die nach dem Wiehengebirge den Charakter einer zweiten keltischen Auffanglinie besaß. An dieser Lautschwelle setzte die keltisch geprägte sprachliche Dominanz des Oberdeutschen ein was darauf hindeutet, dass sich im hessischen Sprachraum die keltische Kultur als langlebiger erwies. Es waren die Flüsse und Gebirge die seit prähistorischen Zeiten die Landschaften prägten und über die Stammeszugehörigkeiten hinaus auch über die Verteidigungsbündnisse entschieden. So beeinflusste auch immer die Geographie die Sprachsektoren und womit sich auch die Rheingermanen von den Wesergermanen unterscheidbar macht, die man gerne in einem Atemzug nennt. Denn während sich die eine Zivilisation an der Fließrichtung der dem Rhein zugewandten Flüsse orientierte waren es für die andere Kultur die Zuläufe zur Weser. Grundsatzüberlegungen die mit dazu beitragen ein Verständnis für die frühen fälischen Verhältnisse zu entwickeln. Waren es im westlichen Westfalen wo Usipeter, Sugambrer, Marser und Tenkterer einen Vorläuferdialekt des Westniederdeutschen gesprochen haben dürften, so folgten östlich von ihnen in der westfälischen Bucht die Brukterer die im Zuge der römischen Zwangsumsiedlungen vermutlich in ihren südöstlichen Stammesgebieten Lebensraum an Marser und Sugambrer abtraten und den Durchzug der angilischen Sueben erlebten, bevor diese östlich und nordöstlich der Egge auf die Wohngebiete der Cherusker trafen. Jene um das Jahr Null ebenfalls verdrängten angilischen Sueben die sich im Suebengau nördlich des Harzes ansiedelten und die auch die Cherusker passieren ließen, bevor diese ihre neuen Siedlungsgebiete erreichten. So waren es vermutlich auch diese Angili auf die sich die Inschrift am Corveyer Westwerk bezieht, da sie für die neue römische Provinz eine Gefahr hätten darstellen können, vor denen sie sich mittels Mauern schützen wollten und sich daher der Unterstützung der Cherusker versicherten. Von diesen Veränderungen waren die Angrivarii lange ausgenommen da sie sich nördlich des Wiehengebirges bis zum Jahr 16 + den römischen Angriffen entziehen konnten, sich auch nicht an der Varusschlacht beteiligt hatten und Teile von ihnen erst nach Süden strebten als in diesen Regionen Siedlungsland frei wurde, das sie für attraktiver hielten. Während die Benrather Linie den niederdeutschen vom oberdeutschen Sprachraum und die „Wiehengebirgsgrenze“ den Nordniederdeutschen vom Südniederdeutschen trennte, verlief zwischen den zum Rhein – und den zur Weser tendierenden Germanen noch eine weitere Sprachgrenze. Sie begann östlich von Minden wo sich in einem Landstreifen links der Weser ab dem Schaumburger bzw. Calenberger Land der Übergangsdialekt von der ostwestfälischen zur ostfälische Mundart der Wesergermanen bzw. Cherusci bemerkbar macht und endete südlich davon wo sich der den Cherusci zugesprochene Nethegau befindet, von dem die Forschung annimmt, dass er westlich an die Wohngebiete der Bructeri stößt. Die Zuwanderung der Angrivarii beeinflusste die Dialekte der Brukterer und Cherusker, erzeugte den Mischdialekt des Ostwestfälischen und verdrängte die bisherigen Dialekt wodurch sich der ostfälische Vorläuferdialekt der Cherusci von der linken auf die Weserseite zurück zog. In Grenz- bzw. Übergangsregionen erweisen sich ältere Sprachformen als langlebig und machen sich in den Einzugsbereichen bis heute bemerkbar, sodass die Mundarten der ostfälischen Isoglosse noch in Regionen westlich der Weser etwa in Höxter und Bosseborn, sowie im Nethegau einschließlich der Warburger Börde hörbar sind aus denen sie einst verdrängt wurden. So war die Weser insbesondere zwischen Höxter und Beverungen mit dem Nethegau auf dem linken Ufer aus sprachlicher Sicht betrachtet nie ein Grenze. Das den Nethegau nach Westen abschirmende Eggegebirge sorgte für seine geographische Abgeschiedenheit und ließ ihn seit vorchristlichen Zeiten nach Osten tendieren was den ostfälischen Dialekt erklärt. Eine Landschaft in der sich über die Mundart wie ein Sprachrelikt aus längst vergangenen Zeiten seine Zugehörigkeit zum einstigen Stammesgebiet der Cherusker nachweisen lässt. In ähnlicher Weise wird es auch an der Sprachgrenze zwischen Elb - und Wesergermanen erkennbar, die östlich ab der Oker deutlich wird. Angrivarii die in die Regionen südlich des Wiehengebirges einwanderten und in ihren Herkommensgebieten weder ostwestfälisch noch ostfälisch sprachen, sondern sich in einer Vorläufersprache des Nordniedersächsischen unterhalten haben dürften, gelang es nicht sich mit ihrem Dialekt dauerhaft durchzusetzen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt anhand von Keramikvergleichen aus Bodenfunden auch eine Untersuchung von Raphael von Uslar der sich zwei unterschiedliche Bevölkerungsgruppen längst der Weser entnehmen lassen und aus deren Fundorten sich schließen lässt, dass in diesem Raum die westlich orientierte Töpferware der Bructeri auf die östliche der Cherusci traf und eine Töpferware der Angrivarii nicht erkennbar wird. Dies ist zum einen Hinweisgebend dafür, dass es in diesen Zeiten im Betrachtungsraum nur zwei konkurrierende Typen gab aber auch, dass schon die Bructeri Kultur westlichen Mustern folgte. Eine Grauzone könnte man im Lipperland ausmachen, in dem sich keramisch als auch sprachlich sowohl ostwestfälische als auch ostfälische Einflüsse bemerkbar machen, sodass es schwer fällt in dieser Region Zuordnungen auf die einstige Besiedlungsdichte von Cherusci bzw. Bructeri zu treffen bevor die Angrivarii begannen einzuwandern. Da es noch nicht gelungen ist Unterschiede bzw. Feinheiten zwischen germanischer Töpferware aus Angrivarii oder Bructeri Produktion zu erkennen ist noch nicht darf man annehmen, dass sich die Angrivarii auch was ihre Töpferware anbelangt bereits der Stilelemente der neuen Mitbewohner zu eigen gemacht haben könnte. Sowohl den Bructeri als auch den Cherusci könnte am Zuwachs der Angrivarii und der damit verbundenen Siedlungsauffrischung gelegen gewesen sein, sodass man sie auch ohne das sie sich mit ihrer Kultur durchsetzen konnten dauerhaft integrierte. Wobei die Geschichtsforschung davon ausgeht, dass die Angrivarii um das Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts erst oder nur mit Hilfe der Chamaven in die Stammesgebiete der Bructeri eindringen konnten was sich nach kriegerischen Auseinandersetzungen anhört, es aber unklar bleibt wo sich diese, vermutlich in Richtung Niederrhein ereignet haben könnten. Das sich die Eigensprache der Angrivarii südlich des Wiehengebirges nicht etablierte bzw. in einen Mischdialekt mündete, könnte auch am kulturellen Rückstand einer aus den Moorlandschaften des nordniederdeutschen Raumes stammenden Volkes gegenüber einem noch keltisch geprägten fortschrittlicheren Menschenschlages südlich der Mittelgebirge gelegen haben. Jene Teile der Angrivarii die sich entschieden hatten über das Wiehengebirge nach Süden zu ziehen, sich mit diesen Bewohnern zu vermischen und unter ihnen unter dem Namen Engern fortlebten dann die fälische Mundart annahmen, siedelten sich zunächst in den südlich des Wiehengebirges angrenzenden Gauen Grain- Wesi - bzw. Wetigau an. Die parallel zum Wiehengebirge verlaufende Dialektgrenze spricht dafür, dass sich nicht alle Angrivarier bzw. Angrivarii möchte man den lateinischen Namen einsetzen, an den Wohnsitzverlagerungen nach Süden beteiligten und Teile oberhalb des Gebirges sesshaft. Die führte dazu, dass sich dieser Stamm unterschiedlich voneinander entwickelte und in "Nord - und Südangrivarii" aufteilte. Obwohl es keine schriftlichen Quellen dazu gibt könnte man daraus schließen, dass sich die Stämme nördlich des Wiehengebirges auch noch lange selbst als Angrivarier bezeichneten, während jene die ihre Wohnsitze verlagerten der südlichen Zungenschlag der Falen zu Engern machte. Anhand der historischen Überlieferungen lässt sich rekonstruieren, dass sich die Bewohner die man im Imperium Cherusci nannte in antiken Zeiten vor allem östlich der Weser folglich im so genannten Ostfalen siedelten, wo sie sich an Mittelweser und Leine konzentrierten. Nach allgemeinen und dialektisch nachweisbaren Wissenstand dehnten sich ihre Wohngebiete aber auch noch bis zum Eggekamm, als auch zwischen der Diemel und den Externsteinen aus was die Enklave des darin liegenden Nethegau umfasst. Wie vermutet bewohnten die Cherusci auch Teile der als Lipperland bezeichneten Region zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald und hier insbesondere die östlichen Regionen der Werreniederung. Ein flacher Landstrich in dem sich einzelne Sippen der Brukteri und Cherusci die Siedlungsgebiete aufgeteilt haben dürften, bevor die Angrivarii hinzu stießen. Eine Landschaft südlich des Wiehengebirges die heute zum „Sprachgebilde“ Ostwestfalen gezählt wird und in die ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert die Angrivarier begannen von Norden her einzuwandern. Es darf angenommen werden, dass die innerniederdeutsche Dialektgrenze die über den Kamm des Wiehengebirges verläuft bereits weit in vorchristliche Zeiten reicht und die sich südlich davon ausgebreiteten fälischen Mundarten noch von der keltischen Zunge beeinflusst waren. Was wiederum hinweisgebend dafür ist, dass sich auch im Kern dieser Stämme keltenzeitliches Brauchtum erhielt, das zum genetischen Bestandteil wurde und sich durch Erbgut fortpflanzte. So kann man spekulieren, dass die Bructeri in sich auch noch mehr dem keltischen als dem germanischen Typus zugewandt waren. So bedarf es auch der Überlegung, ob sich die Bructeri überhaupt selbst Brukterer nannten was wir wie in anderen Fällen auch für selbstverständlich halten bzw. diese Bezeichnung nicht keltischem Ursprung entstammte. Ihr Lebensraum war von außen betrachtet stark von Bohlendämmen beeinflusst und bedurfte vieler Überquerungen. Man denke nur an den Ort „Zer niwu Briggu“ zu deutsch Neubrück im südschweizerischen Kanton Valais. Eine Region die bereits anderen Spracheinflüssen unterlag. Neben der durch das Wiehengebirge verlaufenden innerniederdeutschen Mundartgrenze die den nordniederdeutschen vom südniederdeutschen Dialekt trennt existieren südlich die ineinander greifenden fälischen Sprachgrenzen. Lässt man den fälischen Großraum etwa am einstigen tiberischen Landlimes dem „limitemque a Tiberio“ der östlich von Duisburg begann, in Richtung Sieg ausläuft und sich anhand des ostbergischen Dialektes bzw. der niederländischen Sprachvarietät noch nachweisen lässt beginnen, dann erstreckte sich dieser bis an die Oker im nördlichen Harzvorland und ins Elbe Vorland und verdeutlicht einen durchgängig einheitlichen Menschenschlag der sich durch einen gemeinsamen Sprachkern ausweist. Es ist eine von den fälischen Dialekten geprägte Region gleich einem fälischen Fächer der seine Fortsetzung im westlich orientierten rheinisch/fränkischen Fächer findet. Mundarten die sich je nach Großregion leicht aber hörbar voneinander unterscheiden, die sich aber ihre fälische Gemeinsamkeit bewahrten, im westlichen Falen ihren Anfang nahmen und im östlichen Falen endeten. Um die Sprachräume zu unterscheiden ersann die Forschung zahlreiche eigene Begriffe um sie voneinander abzugrenzen was aufgrund der zahlreichen Übergangszonen eine Herausforderung darstellt. So definierte man für Westfalen im wesentlichen die Dialektgruppen Südwestfälisch, Münsterländisch es folgt Ostwestfälisch und die ostfälischen Dialekte lässt man im Weserraum mit dem Weserostfälisch beginnen und sie im Elbeostfälisch enden. Für die Region um Helmstedt ersann man die Bezeichnung Ostostfälisch, den Norden um Uelzen nannte man Heideostfälisch. Der großen Verbreitung der fälischen Dialekte lässt sich entnehmen, wo die nordniederdeutsche Mundart endete was für ein geschlossenes Bundesland Falen sprechen würde hätte die Geschichte es denn so gewollt. Die germanischen Stämme die einst in dieser Großregion lebten waren sich in ihrer südniederdeutschen Sprache einig, sie bildeten eine eigenständige Allianz und unterschieden sich von den nordniederdeutsch sprechenden Stämmen der Angrivarii und Saxones. Wie alle Sprachgrenzen wirken auch diese nach Norden ausgerichteten unscharf da innerhalb der norddeutschen Bucht die Mittelgebirge als geographische Bezugspunkte fehlen und nur die Fließrichtungen der Flüsse den Völkern als Orientierungshilfe dienten. So konnten sich letztlich die fälischen Dialekte hörbar gegenüber den Einwanderern aus dem Norden behaupten. In welchem Dialekt oder welcher Sprache sich die ostfälischen Cherusker unterhielten und welche und wieviel Worte ihnen reichten um sich zu verständigen ist unbekannt. Gestik, Mimik und raunenartige Töne werden vielfach die wortgewandte Kommunikation ersetzt haben erfüllten aber ihren Zweck. Da in den einstigen Wohngebieten der Cherusker heute das Südniederdeutsche und somit das Ostwestfälische vor allem aber das Ostfälische gesprochen wird entziehen auch sie sich nicht dem starken Verdacht in einer Region nicht nur mit keltischem Sprachuntergrund gelebt zu haben, sondern auch in sich keltischer Abstammung gewesen zu sein. Obwohl die Existenz der Angrivarii/Engern auch in den östlich zu Ostfalen angrenzenden Teilen Ostwestfalens im Kern unstrittig ist, erscheinen die Konturen und ihre Grenzen zu den einstigen Wohngebiete der Cherusci/Ostfalen wie verwässert. Was uns an wenigen Kenntnissen über die einstigen Wohngebiete der Angrivarii vorliegt verdanken wir dem taciteischen Hinweis aus den Zeiten der römischen Germanenkriege die schon lange vor seiner Geburt endeten wonach sie Germanicus in den Rücken gefallen sein sollen, als sich dieser zum Schlachtfeld Idistaviso begab. Wo dies allerdings geschah verschwieg er uns. Da Germanicus über die Ems soweit diese damals für römische Landungsschiffe schiffbar war vorrückte, könnte er die Boote westlich Bramsche verlassen haben um von dort den prähistorischen „Hellweg unter dem Berge“ zu nutzen. Die Wohngebiete begannen östlich der Hase angrenzend an die Stammesgebiete die Chasuarier sodass die Attacke bereits in dieser Region statt gefunden haben könnte. Der Theorie zufolge hätte Germanicus dabei die südlichen Siedlungsgebiete der Angrivarier gestriffen was diese auf den Plan rief und in der man einen Vorboten der Kämpfe am Angrivarierdamm sehen kann. Demnach hätte der Angriff auf Germanicus am Nordrand des Wiehengebirges statt gefunden, was sich auch mit der Lage ihrer vermeintlichen Wohngebiete deckt. Wie weit Germanicus marschieren musste um auf auf den Kampfplatz „Idistaviso“ zu gelangen bzw. wo sich ihm die Cherusker entgegen stellten, bleibt der Spekulation überlassen. Möchte man es mit der Gebirgskette des „Ith“ in Verbindung bringen, dann standen Germanicus nach dieser Attacke bis ins Kerngebiet der Cherusker noch einige Tagesmärsche bevor. Daran wird deutlich, dass sich der hinterrückse Angriff der Angrivarier auf Germanicus sowohl schon weit vor den Wohngebieten der Cherusker als auch schon in Grenznähe zu ihnen ereignet haben könnte. Das sie weder an der Erstschlacht gegen Varus teilnahmen noch im Zusammenhang mit der Schlacht bei Idistaviso auf Seiten der Cherusci erwähnt werden spricht dafür, dass beide Stämme auf Distanz zueinander bedacht waren, es aber auch an den relativ weiten Anmarschstrecken gelegen haben könnte. Vermuten lässt sich, dass sie sich der Koalition unter Arminius anfänglich nicht vollumfänglich anschließen wollten, da sie darin keine oder noch keine Notwendigkeit sahen und auch keine unmittelbare Bündnisverpflichtung bestand. Die Interessenslagen zwischen Angrivarii und Cherusci waren unterschiedlich und in Angrivarien hatte man vielleicht auf einen anderen Ausgang der Idistaviso Schlacht gesetzt, wartete die weitere Entwicklung ab, hatte aber bereits die eigene Streitmacht zusammen gezogen um gewappnet zu sein. So reagierten die Angrivarii auch erst nach dem Germanicus wieder in ihr Stammesgebiet eingedrungen war um zur Ems zu gelangen. Eine Schlacht die wohl letztlich im Umkreis der Porta stattfand muss nicht Ausdruck einer langfristigen Planung gewesen sein, denn Germanicus hätte von Idistaviso auch einen anderen Rückweg zur Ems einschlagen können als das Angrivariergebiet passieren zu müssen. Was diese Schlacht am so genannten Agrivarierwall anbelangt, so stellt man sich diese Anlage wie eine wallartige Erdaufschüttung vor. Ein Schutz - oder Trennwall der sich für die Legionäre und später die römischen Geschichtsschreiber so darstellte, als ob sich hinter dieser Anschüttung eine Abgrenzung zu den Cherusci verbarg. Tacitus nannte die Abgrenzung „dirimerentur“ dem sich entnehmen lässt, dass beide Völker Wert auf Eigenständigkeit legten, man sich also ihre gewachsenen Eigenheiten bewahren wollte. Das sich Angrivarier und Cherusker 9 + und auch nicht 16 + bei Idistaviso gemeinsam gegen Rom stellten bzw. stellen wollten mag ebenfalls verdeutlichen, dass man abweichende Zielsetzungen verfolgte. Passend zu der im Imperium vorherrschenden Annahme, dass sich Angrivarii und Cherusci mit gegensätzlichen Interessen gegenüber standen und sich hier scheiden wollten klang es plausibel, aber auch im Einklang mit der Theorie, dass es zwischen ihnen bereits damals und nicht erst in späteren Jahrhunderten Rivalitäten gegeben hatte. Ein Bauwerk, dass jedoch schon aus Keltenzeiten gestammt haben könnte und seinerzeit den Zweck verfolgte den Nordvölkern den Weg durch die Porta zu erschweren. Da Germanen auch nicht dafür bekannt sind den Aufwand betrieben zu haben feste Grenzen zu hinterlassen und die Geländemarkierung zudem schon 16 + älteren Datums war müsste sie demnach einen Ost/West Verlauf genommen haben. Jedenfalls entzieht sich seine Lage bislang jeglicher Verortung. Ob Germanicus nach der Idistaviso Schlacht an der sich keine Angrivarii beteiligt hatten mit einer weiteren Auseinandersetzung auf dem Rückzug gerechnet hat sei dahin gestellt. Auch darf man vermuten, dass das Geschehen bei Idistaviso einen anderen Verlauf genommen haben könnte, wenn sich die Angrivarii gemeinsam mit den Cherusci gegen Germanicus gestellt hätten. So war es eine Vorgehensweise die stark an die Zersplitterung der Kräfte im Zuge der Sachsenkriege erinnert. Während das Wiehengebirge sowohl eine geologische und damit verbunden auch mundartliche Grenze bildete und die Weser wenn auch nicht mundartlich so doch Grenzcharakter besaß, hatte sich das in der linksseitigen Ausbuchtung der Weser befindliche Lipperland bezogen auf seine Bewohner und ihren Dialekt auch unter den Engern seine Eigenheiten bewahrt. Auch das Großvolk der Brukterer mit seinen unterschiedlichen zwischen Rhein und Weser siedelnden Stämmen kommunizierte untereinander in einer fälischen Vorläufersprache. Es waren Dialekte die auch jene Stämme sprachen die sich von ihnen im Zuge der Völkerwanderungen lösten und nach Westen zogen, sich dort mit den Keltoromanen mischten und im Reich der Rheinfranken aufgingen, sodass auch die Ripuarier imstande waren sich mit den westlichen Falen unterhalten zu können. Es war die Sprache der Straßburger Eide die Ludwig der Deutsche sprach, dessen Mutter aus dem altniederländisch sprechenden Hespengau stammt. Darin enthaltene Worte wie „dage“ für Tag, „mig“ für mich bzw. „sama“ für ebenso die ins Niederdeutsche weisen machen die alte Sprachverwandtschaft zwischen Falen und Franken deutlich. Die Angrivarii waren anders als die „Cheruscifalen bzw. die Bructerifalen“ kein keltisch/germanisches Mischvolk und standen diesem distanzierter gegenüber. Das Verhältnis beider Kulturen untereinander als auch ihre Gemütsunterschiede lassen sich schwer einschätzen und der besagte Angrivarierwall könnte immer noch die alten Einflusssphären markiert haben. Wie die spätere Geschichte zeigt hielt sich der Unterschied in der Wesensart noch bis ins Mittelalter, was am Dialekt und der karolingischen Diözesanaufteilung deutlich wird. Zwei Völker von denen sich in vorchristlichen Zeiten als die Sesshaftigkeit noch überwog sich das eine mehr nach Norden und das andere nach Süden orientierte. Die sprachlichen Unterscheidungsmerkmale lassen die Schlussfolgerung zu, dass der noch bis ins frühe erste Jahrhundert südlich des Wiehengebirges vorherrschende Dialekt nach dem angrivarischen Zuzug sukzessive das Ostwestfälische entstehen ließ wodurch sich in dieser Region die Mundart der dort einst siedelnden Brukterer und Cherusker veränderte. Es entstand ein Dialekt, der sich zwischen die westfälische und ostfälische Sprachkultur schob was darauf hindeuten könnte, dass sich die beiden Mundarten von Bructeri und Cherusci vor dem Zuzug der Angrivarii dialektisch näher gestanden haben könnten. Letztlich führte die Tatsache, dass der Kontakt jener Angrivarii die sich neue Siedlungsgebiete südlich des Wiehengebirges erschlossen in ihre nördlichen Abstammungsgebiete schmolz was den kontinuierlichen Verlust ihrer bisherigen Sprachgewohnheit begünstigte. Ein zweigeteiltes Volk, dass sich vielleicht auch politisch entfremdete. So musste und konnte auch der isländische Mönch Nikulas im 12. Jahrhundert folgerichtig feststellen, dass er sich ab Minden in einer anderen Sprachenlandschaft wieder fand in der man nicht mehr „angrivarisch“ sondern „engrisch“ sprach. So hat der Zuzug der Angrivarii in die Regionen südlich des Wiehengebirges die dort bereits seit antiken Zeiten durchgängig vorherrschenden fälischen also bructerisch bzw. cheruskischen Sprachgewohnheiten der Region den anderen Klang des ostwestfälischen gegeben. Noch heute stellt sich der Raum um Minden aufgrund der wie ein ein Einfalltor wirkenden Porta Westfalica wie eine nach Norden ausgreifende sprachliche Ausbuchtung dar. Eine Region in der man ostwestfälisch aber kein ostfälisch und auch nicht niedersächsisch bzw. nordniedersächsisch spricht da die Engern es adaptiert hatten. Die Keramik Studie von Rafael von Uslar hilft weiter denn sie bestätigt für den gesamten Untersuchungsraum einschließlich einer Überlagerungszone eine östlich Cheruskische und eine westlich Bructerisch orientierte Typisierung. Funde deren Formgebung sich jedoch keinem angrivarischen Nordvolk zuschreiben lassen was darauf hindeutet, dass sich die Techniken der Bructerer bei den Angrivarii durch setzte. Wie überliefert lassen sich die germanischen Völker die die heute Niedergermanien bezeichnete Großregion bewohnten erstmals räumlich von den römischen Geschichtsschreibern Pomponius Mela, Plinius und Tacitus abgrenzen, während sich der kundige Strabo der noch nach 23 + gelebt haben soll nicht darunter befindet. In unterschiedlichen Schreibweisen werden drei Gruppen erwähnt die man Istävonen, Ingävonen bzw. Hermionen nennt und die vielleicht gemeinsam mit den Istävonen ihre südosteuropäische Herkunft verraten könnten. Während die Istävonen in der Nähe des Rhein lebten und die Ingävonen die dem Meer zugewandten Regionen bewohnten bezeichnet Mela die Hermionen als die „ultra ultimi“ bzw. die letzten also jenseitig lebenden Germanenstämme was auf ihre östlichen Siedlungsgebiete hindeutet. Mit der Sammelbezeichnung Hermionen gelingt es über die Stammesaufzählung sie den Regionen östlich der Weser bis zu den Quellgebieten der Flüsse zuzuweisen die den Harz in nördliche Richtung verließen und es wird deutlich was Mela darunter verstand. Zu den Hermionen die nur Plinius nach Völkern trennt zählt er die elbgermanischen Sueben, Hermunduren aber auch die Chatten und Cherusker. Die Sueben dessen angilischer Teilstamm von Tacitus und Ptolemäes überliert ist besiedelten das Elbegebiet und sind nördlich des Harzes unter der Bezeichnung Suebengau erfasst. Namentlich nicht genannt aber räumlich naheliegend könnte man auch noch die Langobarden zu den Hermionen gerechnet haben. Die im Betrachtungsraum siedelnden Angrivarier, obwohl ebenfalls nicht in diesem Zusammenhang überliefert ließen sich demnach bereits den Nordseegermanen und die Brukterer den Rheingermanen zurechnen. Dieser Darstellung lässt sich die Siedlungsnähe der Cherusker sowohl zu den Angrivariern als auch zu den Brukterer entnehmen, obwohl man sie in der Antike einem anderen Kulturraum zuordnete. Da Tacitus berichtete, dass Germanicus sein Heer 16 + an die äußerste Grenze der Brukterer führte, der Stamm der von der römischen Expansion besonders betroffen war lässt erkennen, dass ihre Siedlungsgebiete im Osten etwa bis zum Eggekamm reichten. Den Ursprung der Hermionen könnte man in der alten griechischen Stadt Hermione sehen, die der griechische Geograph Strabo in seiner Geographica erwähnt hat. Er und Pomponius Mela waren Zeitgenossen und kannten sich und das der von der iberischen Halbinsel stammende Mela die griechische Stadt Hermione erst über den Kontakt mit Strabo kannte klingt plausibel. Plinius hingegen kämpfte vermutlich unter Corbulo gegen die Cherusker, war im Kindesalter als Strabo verstarb und könnte wie auch Tacitus die Bezeichnung Hermionen bzw. die dazugehörigen Volksnamen den vorliegenden Schriften entnommen haben. Pomponius Mela der das älteste geographische Werk in lateinischer Sprache verfasste stand nicht nur mit Strabo in Verbindung der das griechische Hermione auch selbst besucht hatte, sondern war auch der erste antike Geschichtsschreiber über den wir das Wort Herminones erfahren haben. Er könnte sich über Strabo seine Kenntnisse verschafft haben und sah die Parallelen die ihn veranlasst haben könnten die Völker unter dem Begriff Hermiones zusammen gefasst zu haben, die uns Plinius nach dem Tod von Mela namentlich überlieferte. Da sich darunter jene germanischen Stämme befanden, die sich besonders heftig gegen die römischen Expansionsversuche zur Wehr gesetzt hatten, während zu den Istävonen und Igävonen keine Einzelstämme bekannt geworden sind unterstreicht die Bedeutung dieser Stämme die sie sich im Widerstand gegen Rom erkämpft hatten. Das altgriechische, bronzezeitliche und heutige Ermione das nach Hermion dem Sohn des Europs benannt wurde beherbergte ein tapferes Volk, dass sich auch mit drei Schiffen an der Schlacht in der Bucht von Salamis beteiligte, als die Persern den Griechen unter Xerxes I unterlagen. Somit zwang sich ein Vergleich mit den sich erfolgreich zur Wehr setzenden Germanen auf und Plinius selbst erlebte um das Jahr 47 + auf welch widerstandsfähige Bevölkerung das Imperium seit dem Rheinübertritt traf. Eine Parallele die dazu geführt haben könnte, dass man den Namen Hermiones in abgewandelter Form auch auf Arminius übertrug. Als ursprünglicher Namensgeber der Stadt Ermione gilt der griechische Gott Hermes in dem man in Rom nur den Gott der Händler sah, der aber in Griechenland der Kriegsgott war und die Seelen der Verstorbenen begleitete. Hermes stand aber auch für das Mysteriöse und Abgeschiedene wie es das Wort „hermetisch“ ausdrückt und wie man es auf die fremden und unbekannten Regionen nördlich der von Kelten besiedelten Landschaften angewendet haben könnte. Da die griechische Welt über die Donau schon lange vor der imperialen Ausdehnung Kontakt zu den süddeutsche Kelten aufgenommen hatte und die römische Gesellschaft von den griechischen Vordenkern profitierte könnte auch Strabo der römischen Geschichtsschreibung als Informant und Bereicherung gedient haben dem wir auch die interessante Überlieferung über den Triumphzug des Germanicus im Jahre 17 + zu verdanken haben. Somit könnte es ein Strabo gewesen sein, der wenn auch indirekt dokumentierte, dass die griechische Welt den germanischen Norden schon in vorchristlichen Zeiten den Nimbus des Unbekannten entrissen hatte und man begann sich die Großregion auf dem Weg von Namensvergebungen zu nähern. In mehrfacher Hinsicht könnte er erkannt haben, dass die griechischen Hermionen mit den germanischen Stämmen vergleichbar waren und hätte sein Gedankengut an den nach ihm lebenden Pomponius Mela vererbt. Somit wäre der aus griechischer Sicht positiv besetzte Name Hermionen in gewissem Sinne eine Vorläuferbezeichnung für jene Stämme gewesen, denen man aus römischem Blickwinkel betrachtet nach der Varusniederlage aus Verachtung begann den negativ besetzten betrügerischen Namen „Fallerii“ gegeben haben könnte. Aber auch die Bastarnen die Tacitus aufgrund ihrer Sprache für Germanen hielt sollen vor ihrer Abwanderung in der Elbregion beheimatet gewesen sein. Über sie ließ sich eine weitere rückwärtige Verbindung zur Entstehungsgeschichte der Cheruskern aufbauen wie es einem späteren Kapitel vorbehalten sein soll. Obwohl es naheliegender scheint die Angrivarier zu den Hermionen zu zählen, taten es die antiken Historiker nicht. Die Maschinerie kriegerischer Auseinandersetzungen kommt nie zum Stillstand und besonders im Zuge der Umwälzungen nach dem Zusammenbruch des römischen Westreiches brannte es vielerorts, Waffenhandwerk war gefragt und ab dem 5. Jahrhundert gehörte die Anwerbung von Kriegern zum Tagesgeschäft der Heerführer. Man motivierte sich gegenseitig und es zog die Kämpfer aus den fälischen Landen wie man weiß nicht nur nach England, sondern auch in die im oströmischen Raum entstandenen Krisenregionen. Und wie sich der „Notitia dignitatum“ entnehmen lässt, kamen in dieser Zeit unter der Bezeichnung Falchovarier dort auch Falen zum Einsatz. Die Geschichtsforschung lehrt uns, dass die Phase in der man begann den Völkern und Landschaften Namen zu geben weit aus früher anzusetzen ist, als es die ersten schriftlichen Zeugnisse die unter der Bezeichnung Ersterwähnung eingang in die Historie finden vermuten lassen. Das man zu Beginn des 5. Jhdt. in der „Notitia Dignitatum“ neben den in Auxuliardiensten stehenden Bructeren, Ampsivarier, Chamaven, Alamanni, Batavi, Franci und Angrivarii unter dem Namen Falchovarii auch die Falen erwähnt lässt unterschiedliche Schlüsse zu. Im Zusammenhang mit dieser Thematik stellt sich die Frage aus welcher Epoche die Namen der Söldnerverbände stammten die um 394 - 396 in der „Notitia dignitatum“ nieder geschrieben wurden, ob man sie so nannte und ob sie sich selbst so nannten. Man hatte zum Ende des 4. Jhdt. nicht nach neuen Stammesnamen Ausschau halten müssen und übernahm die Traditionsnamen der Zeit. Es scheint, dass sich die Franci um diese Zeit bereits unter diesem Namen stammesgeschichtlich etabliert hatten und sie ihn gegen ihre alten germanischen Namen eingetauscht hatten. Bezogen auf die Angrivarii könnte man zu der Schlussfolgerung gelangen, dass sich die Angrivarii inmitten der Völkerwanderungszeit noch im Sinne älterer germanischer Verwurzelung noch als ein geschlossenen Volk verstanden und daher im 4. Jhdt. noch unter ihrem „germanischen“ Namen Angrivarii auftraten. Um diese Zeit hätte demnach ihr Bestreben nach Süden vorzudringen zwar schon eingesetzt haben können aber der später für sie aufgekommene Name Engern der nach mundartlicher Vereinfachung klingt hatte sich noch nicht nach außen verbreitet. Zudem besteht der Verdacht, dass auch der lateinische Name Angrivarii auch über die Schriftform bzw. die Schreibweise entschied bzw. ein Volk dessen Bewohner sich untereinander Engern nannten, mit diesem lateinischen Namen noch nicht die politische Bühne betreten hatten und daher die bekanntere antike Bezeichnung verwendeten. Schlussfolgernd galt dies auch für die Falen die noch nicht nach Ost - oder Westfalen unterteilt wurden was dafür spricht, dass sich diese altgermanischen Stämme um diese Zeit und noch ungetrübt von angrivarischer Zuwanderung zwar schon mit dem ihnen zugewiesenen Namen Falen arrangiert hatten sich aber noch eigenständig sahen. Eben jener Name Falen dem man mit Vorsicht zu begegnen hat, da er nicht der Wunschname der damit gemeinten Bevölkerung war, den die Bewohner aber seit dem 4. Jhdt. begonnen hatten ihn im Zuge der Völkerwanderungs bedingten Zusammenschlüsse anzunehmen. Es war eine Übergangsphase in der die Namen der germanischen Stämme wie sie uns nur aus antiken Quellen bekannt geworden sind zu verblassen begannen, was auch für die Cherusker zutrifft die man zu den Falen zählte. Eine Zeit in der die Bezeichnungen Cherusker und Falen noch parallel genutzt wurden, so wie es im Fall der Cherusker noch um 384 geschah, als man für sie in Ostrom schon den Namen Falchovarii verwendete. In diesem Jahr als der Dichter Claudian den römischen Heerführer Stilicho rühmte wurden sie letztmalig in der Literatur erwähnt. Danach begann sich wie es den Eindruck macht der Name Falen den man damals für eine heimtückische Bevölkerung anwendete, der im römischen Reich schon länger ein geflügelter Begriff war langsam durchzusetzen. Er stand für Betrug und Verrat und verdrängte den antiken Namen der Cherusker denen er einst galt, sodass damit auch ihre Identität in den Wirren der Zeit unter ging. So lässt sich auf Basis dieser Rekonstruktion schlussfolgern, dass sich der Begriff Falen sukzessive ab dem 4. Jhdt. auf die rechtsrheinische Großregion übertrug. (Siehe Beitrag vom 19.3.2025 „Wie die Falen zu ihrem Namen kamen“). Es war die Zeit in der die Franken die unter angrivarischem Einfluss geratenen Falen zu Engern machten und sie dann aus eigenem Selbstverständnis heraus samt den westlich und östlich von ihnen siedelnden Ost- und Westfalen zu Sachsen erklärte. Eine Phase der eine Zeit voraus ging in der sich Teile des bis dato Cherusker genannten Stammes von ihren bisherigen Wohngebieten gelöst hatten um zu Söldnern zu werden und gemeinsam mit den ihnen benachbarten Stämmen abzuwandern. Etwa mit den Langobarden mit denen sie zunächst zur Donau und dann nach Norditalien zogen, aber auch um dem Ruf von Vortigern nach England zu folgen um ihm zu helfen die eingefallenen Nordvölker zu bekämpfen oder sich den Saxones anzuschließen die die französische Kanalküste verunsicherten. Besonders diese Gewalttaten waren, die Gallien und damit das Frankenreich erschütterten und sie letzlich bewog ihr Augenmerk nach Osten in jene Regionen zu richten denen die Saxones herstammten um das Grundübel zu bekämpfen. Dazu gehörte es einen Landkomplex in seiner Gänze zu erobern in dem sich ihnen auch die nicht zu den Saxones zählenden Völker zwischen Rhein und Elbe entgegen stellten. Jene Stämme nach deren Unterwerfung die Franken schon seit Merowingerzeiten vergeblich trachteten, was aber unter einem charismatischen „Charles le Magne“ in greifbare Nähe rückte. Es waren Landschaften mit deren Dialektik sie vertraut waren, da sie ihnen einst selbst entstammten und was ihnen trotz der Zähigkeit des Widerstandes die Kommunikation erleichterte. Möchte man das rätselhafte und zu definierende Stammesgebiet der Ostfalen eingrenzen muss man es mit der Ausdehnung der Angrivarier/Engern gemeinsam denken und kann dabei auf die uns überlieferten Gaunamen aus dem 10. Jahrhundert zurück greifen. Im Zuge angrivarischer Zuwanderung, die zögerlich ab der Mitte des 1. Jahrhunderts einsetzte sollen sie mit Unterstützung der Chamaven die Brukterer aus den Gebieten nördlich der Lippe zurück gedrängt haben und müssten zunächst begonnen haben das Werretal zu besiedeln. Ein Hinweis der jedoch durch keinen weiteren historischen Anhaltspunkt gestützt wird, sodass nicht deutlich mit welcher Bevölkerungsgröße sich die Brukterer in der Region danach noch behaupten konnten. Inwieweit es in diesem Zusammenhang auch zu Auseinandersetzungen mit den Cheruscii kam bleibt offen spricht aber dafür, dass die Vorstöße der Angrivarii in der Anfangsphase nicht immer einvernehmlich verliefen. Ein in den folgenden Jahrhunderten nicht unübliches Abwandern von Teil- bzw. Unterstämmen bzw. unbekannt gebliebene Wohnsitzverlagerungen von Brukterer und Cherusci könnten südlich des Wiehengebirges bis ins Wesergebiet hinein zu gesunkenen Einwohnerzahlen geführt haben was Raum schuf und auch zu einer willkommenen Auffrischung der ausgedünnten Landschaften beigetragen haben könnte, sodass man vom Zuzug der Angrivarii profitierte. Es war jene Region davon betroffen die sich heute Ostwestfalen nennt und in deren östliche als auch westliche Übergangszonen die benachbarten Dialekte hinein spielen. Abgesehen von allen naturgegebenen Reibereien galt auch für die angrivarischen Bauernkulturen, dass man sich nach Böden umsah die für die Bewirtschaftung attraktiv waren und die ungeeigneteren Flächen aussparte was ihre Besiedlungsintensität beeinflusste. Wie die Konflikte ausgetragen wurden und wer letztlich Verlierer oder Gewinner war, ob Fale oder Enger entzieht sich unserer Kenntnis aber Rivalitäten die es auf den Thingversammlungen zu klären galt werden die Folge gewesen sein. So verlief der Integrationsprozess in einer zuvor von Cheruskern und Brukterer besiedelten Region für die der Name Engern aufkam auf eine für uns undurchschaubare Weise. Wohl willkürlich eher ungeregelt, dem jeweils Stärkeren gehorchend, aber über die Jahrhunderte betrachtet eher unauffällig. Wer sich folglich wie und wo durch setzte und wer welche Landstriche für sich beanspruchte, wann es zu ausgewogen Bevölkerungsanteilen kam und wann Engern bzw. Falen noch die Mehrheit stellten bleibt offen. Aber es gab sicherlich auch Bereiche in denen Falen noch die Mehrheit bildeten und sich behaupteten. Letztlich aber hielt sich in den östlichen Regionen des Landes „Angaria“ eine Schicht bodenständig gebliebener „Altcherusker“ die sich nun als Falen verstanden, sich mangels eigener geschichtlicher Erinnerung nun selbst für Falen hielten und sich ihre Wohngebiete mit den Engern teilte. Engern war entgegen dem Namen Falen eine Bezeichnung die sich der eigene Volksmund gab, den die fränkischen Eroberer aufgriffen und der anzeigt, dass man sich, obwohl man sich den Dialekt der Falen arrangiert hatte, noch ältester Siedlungsvergangenheit bewusst war, sich also noch mit ihren Volksgenossen nördlich des Wiehengebirges verbunden sah. Im Detail betrachtet ist die Bezeichnung Gau auf Verwaltungsebene der kleinste politische Nenner. Der ursprüngliche Name entstammt wohl einer Zeit, als sich die indogermanischen Sprachenzweige noch näher standen was sich auch im altindischen Sanskrit nachweisen lässt. Es bedeutet aber nicht, dass auch die Gaunamen aus vorchristlichen Zeiten stammen. Die Anfänge unserer sprachlichen Verständigung liegen im Dunklen und es war ein langer Prozess bis man in Germanien Sprache und Schrift miteinander verband, bzw. Laute verschriftete um daraus eine Schriftsprache entwickelte. Und da niemand schreibt wie er spricht was auch im umgekehrten Sinne gilt führte beides immer ein Doppelleben. Und auch heute noch ist Kommunikation im persönlichen Gespräch frei und jenseits jeglicher schriftlicher Zwänge ungezwungen und distanzlos, da man sich anders als im versteiften Schriftverkehr in die Augen sehen und sich auch ohne Worte verständigen kann. Der mündliche Ausdruck baute sich in Urzeiten wie aus dem Nichts kommend auf und doch wussten unsere Vorfahren wie sich in ihren Zeiten den Zielen näher kommen ließ, als es noch nicht nötig war Worte auf schriftlichem Weg bewegen zu wollen. Gerauntes stand am Anfang bei dem die Stimme mal abgehoben und mal gesenkt wurde und Runen folgten dem als erster Verschriftungsversuch. Es folgte die Phase in der sich eine fortschrittlichere Kultur einer langsameren annäherte bis die zuletzt genannte den Wunsch verspürte sich über die Schriftsprache voneinander unterscheiden zu wollen, da man anders war. Während die Reste keltischer Sprache in den germanischen Dialekten bis zur Unkenntlichkeit aufgingen hinterließ die griechische Kultur in den Provinzen nördlich der Alpen kaum Spuren und das Wenige schien mit dem Ende keltischer Donauherrschaften spätestens am Main versiegt zu sein. Das sich in der Auseinandersetzung mit der lateinischen Schriftsprache die germanische Zunge auf Dauer nur schwer unterdrücken ließ ist durch das Wörterverzeichnis des Abrogans aus dem 8. Jahrhundert belegt und nutzte das in der lateinischen Sprache liegende Wegweisende nur solange, bis man imstande war auch die eigene Sprache, dass „Theodisce“ verschriften zu können. Wie auch viele andere geschriebene Worte unseres alltäglichen Sprachgebrauchs auf eine lange Geschichte zurück blicken, können auch die Gaunamen frühesten Zeiten entstammen. Ihnen eine Bedeutung zu entnehmen die auch bei der direkten Suche nach den einstigen Stammesgebieten der Cherusker hilft scheitert kann aber gelingen wenn man das Wort Cherusker mit Falen austauscht. Aus den Gaunamen sprechen volkstümliche Merkmale unterschiedlichster Bedeutung und Wertvorstellung und selbst geraunt ausgestoßene Begriffe mit ursprachlichem aber undefinierbaren Inhalt können noch darin ruhen. In den Gaubezeichnungen einen aussagekräftigen Inhalt zu entdecken gleich ob er aus keltischem oder germanischem Rachen kam bleibt uns aber weitgehend versagt. Im Zuge der Verschriftung verlor vieles seine ursprüngliche Bedeutung und verliert es noch bis heute, sodass wir auf der Suche nach den vermeintlichen Spuren der Vergangenheit vor einem Rätsel stehen und oft einem Irrweg folgen. Ein nie zum Stillstand kommender Prozess den auch Karl der Große erkannt haben könnte, als er zum Ende des 8. und im 9.Jhdt. die Christianisierung anstieß und sich veranlasst sah ein bemerkenswertes Sendschreiben an die Klöstern zu verfassen, in dem er sie darin aufforderte Sprachstudien zu betreiben, da auch Sprache und Schrift als Mittel der Verständigung der Pflege bedürfen. Wenn es zutrifft, dass seiner Mutter Bertrada die Bertradaburg ihrer Großmutter bei Gerolstein gehörte und Karl dort zur Welt kam, dann war das „Nord Moselfränkische“ seine Muttersprache jene Sprache die noch weit nämlich bis einschließlich Siegen ins rechtsrheinische sozusagen „Siegfränkische“ hinein reichte und seine Wurzeln lagen in einst Sigambrischen Siedlungsgebieten. Und wie auch weiter nördlich nahmen alle früher rechts des Rhein siedelnden Germanenstämme im Zuge ihrer Wanderbewegungen ihre Dialekte auf die linke Rheinseite mit. So hatte auch Karl noch einen starken Bezug zur Sprache seiner Ahnen und stellte damit den Klerus vor eine unchristlich wirkende Aufgabe. Damit stellte auch er schon früh die Weichen für die Zweisprachigkeit und die Akzeptanz der Dialekte in Konkurrenz zum einheitlichen Latein, das zu lesen oder zu schreiben nur eine Minderheit imstande war und nur dank Liturgie und Mönchtum die Zeiten überdauern sollte. Parallel zur ausschließlich lateinisch geprägten Korrespondenz setzten auch im nun Sachsen genannten Landesteil die ersten Bemühungen ein auch die Sprache des Volkes verschriften zu wollen. Der Fuldaer Schule ist zu verdanken, dass schon um 830 der älteste Text des Heliand Epos in altsächsischer Sprache entstand. Und wiederum geschah es in der Reichsabtei Corvey wo man erstmals die Mundart beim Wort nahm und wo sich die „verschriftete Stimme“ unserer Vorfahren nach empfinden ließ in dem man sie lesbar machte. Und zweifellos wird das Interesse sich dieser Sprache zu widmen im altsächsischen Corvey ungleich größer gewesen sein, als im altfränkisch geprägten Fulda. Denkbar daher, dass auch die 840 in altsächsischer Sprache verfasste Genesis in Corvey entstand. Das sich gleichzeitig der vor 800 geborene Geschichtsschreiber Rudolf von Fulda mit den Tacitus Annalen, wie es den Ostfränkischen Reichsannalen zu entnehmen ist auseinander setzte oder mit der taciteischen Germania, aus der er in seiner Translatio S. Alexandri zur Heiratspolitik zitierte, aber ohne den Namen Tacitus zu erwähnen verdeutlicht, dass in der Reichsabtei Corvey die Stunde der „Zweischriftigkeit“ schlug. Dort wo sich Antike und Neuzeit trafen und schon die Mönche im 9. Jhdt. über der Abschrift der Tacitus Annalen brüteten und dem Feldherrn Varus eng auf der Spur waren. Aber nur die Altvorderen kannten noch die Bedeutung der Worte für die unterschiedlichen Landschaften mit denen man den Gauen ihre Namen gab um sie unterscheidbar zu machen wobei die Dialektforschung und Etymologie bislang weder plausible Erkenntnisse über ihren Sinn, als auch ihre Entstehungszeit und noch weniger etwas über ihre Entwicklungsgeschichte beisteuern konnte. So fallen alle Bemühungen schwer darin Bezüge zu entdecken die sich engrischer, fälischer oder gar cheruskischer Herkunft zuordnen lassen. Dem von Ludwig dem Frommen 815 gegründeten Bistum Hildesheim stand auf dem Weg der Christianisierung der Spagat bevor eine Diözese aufbauen, strukturieren und verwalten zu wollen bzw. zu müssen in der sich die Menschen in ihrer schriftlosen Sprache verständigten. Eine Sprache des Volkes, weit entfernt vom römischen Latein die die Bistumsväter zwang sich auf die bestehenden Gaue stützen und zwar so wie sie sich umgangssprachlich nannten und wie in ihren Konturen im Volk verwurzelt waren. Noch bevor man die Sprache verschriften konnte waren die Stimmlaute mit Hilfe der in Corbie 765 entwickelten karolingischen Minuskeln den im Alphabet hinterlegten Buchstaben anzupassen. Ein Prozess dem große Teile einstiger Lautsprache aus Gründen der Vereinfachung zum Opfer gefallen sein dürften, sodass man sich mit der Schreibweise begnügen muss wie sie die „Gau-Eintheilung der Dioecese Hildesheim“ enthält, die um das Jahr 1000 entstand. Der Mensch des frühen Mittelalters hatte sowohl einen anderen Bezug zu der Region in der lebte, der Scholle von der er lebte als auch zur Obrigkeit. Da sich auch der damalige Anspruch an die persönlichen Freiheiten und die damit verbundenen Vorstellungen des Einzelnen bzw. deren Unterwürfigkeit anders definierte und mit den heutigen Standards nicht vergleichbar ist fällt es schwer zu erkennen wie ein Gau vor der fränkischen Landnahme regiert wurde. Wie sich die Gaue untereinander abgrenzten gab oft die Geologie also die Landschaftsform vor und ob man sich beispielsweise unter der Flutwide oder dem Moltbizi ein eigenständiges Gaugebilde vorstellen darf verschwimmt in unseren Vorstellungen über das was wir heute Verwaltungsgrenzen nennen. Der fränkisch/sächsische Adel der Nachkriegszeit wird in Abstimmung mit dem Bistum vieles neu geregelt aber auch altes übernommen haben und es ist unklar, ob man in Zeiten der Glaubensumkehr auf gewachsene Strukturen Rücksicht nahm oder jenen Hauptleuten den Vorzug gab, die den neuen Verhältnissen besonders zugetan waren bzw. widerspruchslos folgten. So stellt sich auch die Frage, ob man die alteingesessenen Gaubezeichnungen unter christlichen Vorzeichen beibehielt, ob man sie anpasste oder sogar ihr Namen tilgte da aus ihnen unliebsame heidnische Traditionen sprachen. Die Reichsabtei Corvey die von den scriptorischen Vorarbeiten ihres Mutterklosters Corbie profitierte, dürfte neben der missionarischen Unterstützung der neuen Diöcese auch in struktureller Hinsicht einen nicht unerheblichen Einfluss auf die nun vom Bistum Hildesheim entworfenen Gauabgrenzungen ausgeübt haben. Ob man dabei in Corvey oder in Hildesheim die traditionell gewachsenen Verhältnisse und Wünsche der eingesessenen Bevölkerung mehr berücksichtigte weil man sich ihnen gegenüber mehr und den neuen Machtverhältnissen weniger verpflichtet sah bleibt offen. Und so könnte auch der aus dem nahen Leinegau stammende Corveyer Abt Saracho dem die Zuschnitte der einstigen Gaulandschaften bekannt waren an der Hildesheimer Diöcesankarte mitgewirkt haben. Ihm waren die Einwohner vertraut, er sprach ihre Sprache und er konnte auch noch den fälischen Urdialekt vom sächsischen Einfluss trennen. Das Wissen der Zeit war ihm geläufig, er wusste um die römische Vergangenheit der Region in der er wirkte, sah die die dem Boden entrissenen zahlreichen Artefakte aus antiker Zeit die man den Kloster übergab und wusste nicht nur wo und wer im 9. Jahrhundert die Abschrift der Tacitus Annalen studiert hatte sondern auch, dass er selbst zu den Nachfahren jener Menschen gehörte die einst auch die Legionen in arge Bedrängnis brachten. Und da ihm die Schriften Rudolfs von Fulda und die Werke von Widukind von Corvey vorlagen wird er auch gewusst haben wie sich die frühen Zuwanderungsbewegungen der Engern vollzogen hatten und wie sich ihre Siedlungsaktivitäten bzw. ihre Ausbreitung zwischen West – und Ostfalen bemerkbar machten. Die Namensverwandlung von den germanischen Stammesnamen wie sie die römischen Geschichtsschreiber hinterließen bis daraus die Sammelbezeichnung Falen wurde war ein Prozess dem keine fixe Entstehungszeit zugrunde liegt, da er sich schleichend vollzog. Ein Name der umgangssprachlich im Brauchtum der Menschen rechts des Rhein nicht verwurzelt war bis die Franken sie damit konfrontierten und der auf keine Tradition zurück blicken konnte die sich erst zu etablieren begann, als sich nach dem Ende des weströmischen Reiches die Völker beruhigten und sich eine neue Ordnung einstellte. Karl der Große könnte noch gewusst haben wie widerspenstig sich auch seine einst sigambrisch/fälischen Vorfahren schon in antiken Zeiten verhielten, als er sich zum Ziel gesetzt hatte, dass vergangene Imperium zu renovieren und gleichzeitig die christlichen Werte verbreiten wollte. Die Geringschätzigkeit mit der die kultivierte Rheinregion den Menschen vis a vis von Köln gegenüber trat in dem man ihnen den abfälligen Beinamen der „schälen Sigambrer“ gab, zeigt auch wie weit man zurück gehen muss um eine mögliche etymologische Begründung für einen anderen Begriff der Falenforschung zu finden, nämlich den des Hastfala Gau. Im Ergebnis des 30 Jahre andauernden verlustreichen Germanenkrieges der Rom letztlich auf die linke Rheinseite zurück warf, war es wohl das Volk auf der Straße, das seinen Unmut zuerst zum Ausdruck brachte und einen eigenen Begriff für die betrügerischen Germanen auf der anderen Seite des Flusses erfand. Beflügelt von der tief verwurzelten Ablehnung die schon von der kelto/romanischen Kultur den unzivilisierten Stämmen entgegen schlug lag es nahe sie abgeleitet vom lateinischen Wort „Fallere“, das für Täuschung, Betrug und Verrat stand Falen zu nennen was zum Oberbegriff für Niederträchtigkeit wurde. Da nach den großen Völkerwanderungen die Stammesnamen oder Völker in ihren einstigen Wohngebieten verschwammen und sich nicht mehr fassen ließen, gingen die fränkischen Machthaber den einfachen Weg und gaben der Großregion den pauschalen Begriff „Falen“. Damit nicht genug stülpten sie über deren Wohngebiete den übergeordneten Namen Sachsen der abschreckend klingen sollte und wendeten ihn in Unkenntnis der Siedlungsgebiete der Volkgruppen bis zur Nordsee an. Da sich auch die Sachsen dem ewigen Drang der Nordvölker nach Süden aufzubrechen nicht entziehen konnten und es zu Raubzügen bis an die Rheingrenze kam, rangen sich die Franken 775 zu einem umfänglichen Feldzug gegen sie durch. In diesen Zeiten hatte man im Fränkischen längst keine Erklärung mehr für die Gründe der überkommenen Wortfindung „Falen“ und welches antike Vermächtnis darin ruhte. Literarisch hinterlegt wurde die Bezeichnung „Falen“ für die Großregion und ihre Bewohner erstmals im Zuge dieser großen Strafaktion als man aufgrund ihres Bruchstück haften Wissens auf recht einfallslose Weise den Namen mit der Himmelsrichtung verknüpfte. Eine Wortwahl die davon zeugt, dass man die Eigennamen der dort alt eingesessenen Stämme längst nicht mehr kannte, deren einstigen Siedlungsgebieten keine Bedeutung mehr beimaß, ihnen schlicht kein Interesse entgegen brachte oder man es sich vereinfachen wollte. „Falen“ ein Name der sich dieser Theorie nach bereits ab dem 2. nachchristlichen Jahrhundert eingebürgert haben könnte als die Gegensätze unüberbrückbar schienen und die Distanz zwischen Rom und den Ostvölkern zu wachsen begann. Aber auch eine Bezeichnung, die die Franken mit Ausnahme der Engern und unterhalb des Oberbegriffes „Saxones“ auf alle Volksgruppen übertrugen, die gegen Karl den Großen im Verlauf der Sachsenkriege zu Felde zogen. Nach fränkischem Verständnis sah man in den Engern einen separaten Volksstamm der zu ihrer Zeit zwischen den westlichen und den östlich Falen siedelte und ihnen ebenfalls feindlich gesinnt war, stufte sie insgesamt als heidnische Sachsen ein, fragte nicht nach unterschieden oder eigenen Traditionen und erkannte auch in der Irminsul nicht das war sie zum Ausdruck brachte. So unterwarf man die Westfalahis, die Angariis und die Hastfalen die östlich der Weser unter Hessi kapitulierten und bezeichnete sie im Capitulare Saxonicum, dem Gesetzestext Karls des Großen 797 auf bekannt simple Weise „Oostfalahis“ obwohl sie sich selbst anders nannten. In den Metzer Annalen werden sie als „Osterliudi“ geführt, in den Annalen Saxo „Osterluidi“, bei Poeta Saxo „Osterliudi oder Ostphalians“, in den Weißenburger Annalen die „Osterludi“, in den Annalen Laurissenses „Austreleudi“ und in der Vita Meinwerci „Asterliudi“, während sie in den Einhard-Annalen 775 „Ostfalais“ und „Ostfalai hießen. Dem lässt sich entnehmen, dass man erneut in der Himmelsrichtung einen Ausweg aus dem Dilemma sah nicht zu wissen mit wem man es zu tun hatte. Das für die Franken ein Gesamtvolk unter dem Namen „Falahis, Falai bzw Falais existierte steht außer Frage aber es scheint, dass man die Falen östlich der Weser in einigen Chroniken geringer schätzte da man sie nur „Leute“ nannte. Dies spricht dafür, dass ihre frühgeschichtlichen Leistungen im späten 8. Jhdt. Längst verblast waren und man sie erst wieder aufgrund der in der Reichsabtei Corvey erbrachten scriptorischen Leistungen zu würdigen wusste, als man sich mit der Antike zu beschäftigen begann. Die Chroniken machen deutlich, dass nur die Westfalahis und die Angariis die gemeinsam mit den Falahis siedelten im Jahre 775 ernsthaften Widerstand leisteten, während von den Ostfalahis unter Hessi nichts dergleichen bekannt wurde. Man vermutet, dass die Kapitulation der Ostfalahis in Ohrum am Hellweg statt fand da dort für das Jahr 780 ein Taufereignis überliefert ist. Vielleicht passender und genauso denkbar wäre aber auch ein strategischer Ort an der Oker gewesen da wo sich ein Adelshof befand und man später die ottonische Pfalz Werla errichtete. Obwohl sich daraus kein deutlicher Bezug zum Fluss Fuhse nachweisen lässt deren Quelle sich nur sechs Kilometer westlich der Königspfalz Werla befindet, wird versucht damit auch den Nachweis zu erbringen, dass sich dort sowohl das Siedlungsgebiet der Ostfalahis befand, als auch das der den Cheruskern nahestehende Stammesgebiet der seinerzeit ebenfalls erwähnten Fosen, Fosi oder Foser. Ein benachbarter Stamm der Cherusker den Tacitus als nicht sehr umfangreich beschrieben hatte. Die Oker war ein bedeutender Grenzfluss an dem nach Osten das große Stammesgeflecht der angilischen Sueben sowie der Semnonen und Hermunduren öffnete die nach Plinius dem Älteren gemeinsam mit den Cheruskern zu den Hermionen gezählt wurden. Völker, die schon Varus für seine neue Provinz als Bedrohung empfunden haben könnte und er sich daher der Unterstützung der Cherusker versichern wollte bzw. musste. (08.11.2025)
liegenden auch „Angaria“ genannten Territorium, dem die fälische Zuge den Namen Engern gab, heraus zu arbeiten wobei ein besonderer Augenmerk dem Überschneidungsbereich gilt. Eine Landschaft mit einer Bevölkerung zu der auch der Name „Mediofalsarii“, da zwischen West – und Ostfalen liegend gepasst hätte und deren frei gewordene Nutzflächen sich die Angrivarier angeeignet hatten, was den regionalen Bevölkerungsanteil unter ihnen verschob. Das die Franken alle Widersacher mit Ausnahme der Engern, die schon zu Zeiten des Imperiums unter den Römern anders gelitten waren letztlich Falen nannte, was bekanntermaßen auch die Cherusker mit einbezog verlief auf unterschiedlichen Wegen. So behielten auch die Angrivarii im Gegensatz zu den Falen von denen viele Teilstämme nach Westen abwanderten ihren aus prähistorischen Zeiten bekannten Namen bei. Man könnte spekulieren, dass es daran gelegen haben könnte, dass sich die Angrivarii nicht an der „verräterischen“ Varusschlacht beteiligt hatten und erst 16 + als Gegner Roms auftraten, sodass man sie im Imperium moderater einschätzte. So, wie es etwa bei dem durch sie vermittelten Gefangenenaustausch der einst gestrandeten Römer zum Ausdruck kommt, sodass man ihnen nicht den Makel der Falschheit anlastete und sie später auch nicht Falen nannte. So nutzten auch die Franken den Namen Falen bzw. griffen ihn auf der sich inzwischen verbreitet hatte und den man folgerichtig nur für jene Stämme anwendete die westlich und östlich der Engern siedelten. Dabei verkannten sie die Existenz der fälischen Vorbevölkerung mit denen die Engern in Siedlungsgemeinschaft lebten. Die erste Zuwanderungswelle der Angrivarii nach Süden könnte sich bereits ab dem frühen 2. Jhdt. vollzogen haben, als die Dominanz der Cherusker nachließ und Vorfahren der Franken noch selbst rechts des Rhein siedelten. Die späteren Siedlungsverlagerungen der Angrivarii könnten zweierlei Gründe gehabt haben. Zum einen könnten die Vorläuferstämme der Franken wegen ihres Ausweichen in die lukrativen linksrheinischen Gebiete Land frei gemacht haben zum anderen könnten aber auch die Wohnsitzverlagerungen der Angrivarii für Druck gesorgt haben. Vor diesem Hintergrund betrachtet kann man das Bedürfnis der Franken auch so verstehen, als ob sie in ihren einstigen rechtsrheinischen Landschaften noch alte Besitzansprüche geltend machen wollten was ihren Eroberungen den Anschein von Rückeroberungen verleihen würde. Mit dem Zuzug der Angrivarii aus nördlicher Richtung der sich wie symbolisch durch die markante Gebirgsenge zwischen Aulhausen und Fischerstadt vollzogen haben könnte in die sich die Weser eingegraben hatte überwanden die Angrivarii das klassische Grenzgebirge, das einst die Grenze zwischen den zwei Großkulturen der Kelten und Germanen bildete, sie lange voneinander trennte und sie voneinander auf Abstand hielt. Das 25 ha umfassende keltenzeitliche Latène Bollwerk „Nammer Lager“ befand sich nur etwa 5000 Meter östlich der Porta was darauf schließen lässt, dass man sich schon in prähistorischen Zeiten den Nordvölkern gegenüber wehrhaft zeigen musste um sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Ein Wesenszug den der fälische Mensch noch bis heute in sich tragen könnte. Für die germanischen Nordvölker galt das Wiehengebirge lange Zeit als unüberwindbar, sie wussten von der dahinter liegenden höheren Kultur und ihrer Wehrhaftigkeit. Sie sahen es am südlichen Horizont in weiter Ferne liegend aufsteigen, sozusagen „wiet wech“, dem es möglicherweise auch seinen Namen verdankt, denn wieh gleich wiet steht in der Mundart für weit und sie begehrtes es. Das Völker aus unterschiedlichen Gründen ihre Wohnsitze verließen ist Bestandteil der Menschheitsgeschichte. Möglicherweise ist der Zuzug der Angrivarii über den Kamm des Wiehengebirges noch als Spätfolge urgermanischer also vorchristlicher Südwärtsbewegungen zu sehen, steht aber gleichzeitig schon im Zusammenhang mit der ab dem 4. Jhdt. einsetzenden so genannten Völkerwanderung was auch für die Sachsen gelten dürfte. Zunächst führte der Weg die Angrivarii in die Wohngebiete jener Menschen die unmittelbar südlich der Porta siedelten und damit auch in die ursprünglichen Stammlande der östlicher siedelnden Cherusker bzw. der westlich orientierten Brukterer, stießen in der Folge bis in den Diemelraum vor, weniger stark nach Osten über die Weser und Hinweise belegen, dass sogar noch die Region um das heutige Soest unter engrischen Einfluss geriet. Es wird sich nicht in Form eines kontinuierlichen Bevölkerungszustroms vollzogen haben, kannte Phasen des Stillstands wohl auch weil es zu Auseinandersetzungen kam, es kein Erfordernis aufgrund fehlendem Bevölkerungswachstums gab, oder aus Gründen nicht ausreichend vorhandener Flächen. die sich nutzbar machen ließen. So baute sich langsam das Stammesgebiet „Angaria“ innerhalb der Grenzen eines einst zum Cherusker - und Bruktererland gehörenden Siedlungsgebietes auf, dass seine politische Unabhängigkeit erst im Zuge der Streitigkeiten zwischen Heinrich dem Löwen und Kaiser Barbarossa verlieren sollte. So entstand in einem Streifen links als auch rechts der Weser eine Mischbevölkerung bestehend aus Engern und Ostfalen bzw. vormals aus Angrivarii und Cherusci. Während die überlieferten Gaunamen keine Anhaltspunkte liefern, ob man in ihnen fälischen oder engrischen Ursprung erkennen kann, so ist die jeweilige Lage der Gaudistrikte aufschlussreicher denn ihr lässt sich fälische oder engrische Einflussnahme entnehmen. Wohin und wie weit sich die Siedlungsgebiete der Angrivarii ab dem Wiehengebirge nach Norden ausdehnten bevor sich Sippen oder Teilstämme von ihnen lösten, sich nach Süden ausbreiteten um unter dem Namen Engern in die Geschichte einzugehen, lässt sich nicht überzeugend eingrenzen und das dazu vorliegende schon betagte Kartenmaterial offenbart Wissenslücken. Das Wiehengebirge trennte seit jeher die Völker und damit auch ihre Sprache was insbesondere im Umfeld der Porta, dem althergebrachten Wanderkorridor aus den klimatisch benachteiligten Nordregionen bis in den Süden Mitteleuropas erkennbar wird und sich daher innerhalb der niederdeutschen Gesamtsprache wie zwangsläufig auch eine Mundartgrenze bzw. ein Sprachgefälle einstellen musste. Hier schied sich die Vorläuferdialektik des von den Angrivarii gesprochenen Nordniederdeutschen von der Vorläuferdialektik des Südniederdeutschen wie man sie von den Brukteri und Cherusci gesprochen erwarten darf. So entstand mit der Einwanderung der Angrivarii in den südlich angrenzenden Gebieten in Verbindung mit der von Brukteri und Cherusci gesprochenen Sprache eine ostwestfälische Dialektzone. Eine Sprachregion die sich als das Siedlungsgebiet der Angrivarii umreißen lässt. Eine Sprache bzw. ein Dialekt aus der wenn die Theorie zutrifft, die Sprachwissenschaft noch imstande sein sollte, die ursprünglich nordniederdeutsche Dialektik der Angrivarii heraus filtern zu können.
Für den östlichen Bereich vor dem auch die Besiedlung der Angrivarii nachweislich zum Stillstand kam, führte man den sprachlichen Begriff „ostfälisch“ ein, während man dem von Brukterern stärker durchsiedelten westlichen Teil vermutlich den Namen Münsterländisch gab, um die Bezeichnung Westwestfälisch zu vermeiden. Da sich keine deutlichen sprachlichen Unterschiede hervor heben schien im Gegensatz zum Wiehengebirge der Rücken des Teutoburger Waldes dialektisch betrachtet zumal sich auf ihm bezeichnenderweise auch keine keltischen Verteidigungsanlagen feststellen ließen, nur eine untergeordnete Bedeutung gehabt zu haben. Auch wenn die keltische als auch die germanische Sprache im indogermanischen eine gemeinsame Wurzel haben lassen sich die in der Neuzeit benutzten Worte aufgrund der starken Veränderungen denen sie im Laufe der Jahrhunderte unterworfen waren keiner der beiden Strömungen mehr zuweisen. So dürfte sich eine Vielzahl von Worten die in Falen östlich des Rhein in der westfälischen Bucht, am Nordrand des Sauerlandes, aber wegen ihrer Abgeschiedenheit besonders innerhalb des Sauerlandes, als auch südlich der Mittelgebirge und östlich der Egge bis zur Oker genutzt wurden, ihren keltischen Einschlag bewahrt haben. Regionen in denen sich eine keltisch geprägte bodenständige Kultur und Sprache etabliert hatte, aber nun beide Völker im Zuge der germanischen Einwanderungswellen nach Süden zwang sprachlich aufeinander zugehen zu müssen. Wie sich die germanischen Stämme der Cherusker und Brukterer voneinander unterschieden und in welchen keltischen Räumen sie in der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausend Fuß fassten wird vergleichbar mit den Zuwanderungen der Angrivarii und Saxones nach der Jahrtausende gewesen sein. Stämme die über eine Gesamtbreite vom Rhein bis zur Elbe eine Nordsüdbewegung ausführten und dann in den kulturellen Sog jener Stämme gerieten unter denen sie sich sowohl niederließen, sie aber auch verdrängten. In Fortsetzung dieser Strömung war es die gallisch/römische Landmasse die zum Auslöser des rheinischen Fächers wurde im Zuge dessen die rechtsrheinischen Völker der Nieder - und Rheinfranken nach Westen drifteten. Die fälisch sprechenden Stämme soweit sie sich dem anschlossen nahmen ihren Dialekt mit, der sich im Verlauf mit den Dialekten der Rheinbevölkerung mischte. Die Nordvölker die lange vom Wiehengebirge zurück gehalten wurden bevor sie es überwanden verharrten letztlich im wesentlichen an der sprachlichen Trennlinie zum Oberdeutschen wofür geographisch der Diemelverlauf nahe der Benrather Linie steht. Eine gegen die Nordvölker gerichtete Sprachgrenze die nach dem Wiehengebirge den Charakter einer zweiten keltischen Auffanglinie besaß. An dieser Lautschwelle setzte die keltisch geprägte sprachliche Dominanz des Oberdeutschen ein was darauf hindeutet, dass sich im hessischen Sprachraum die keltische Kultur als langlebiger erwies. Es waren die Flüsse und Gebirge die seit prähistorischen Zeiten die Landschaften prägten und über die Stammeszugehörigkeiten hinaus auch über die Verteidigungsbündnisse entschieden. So beeinflusste auch immer die Geographie die Sprachsektoren und womit sich auch die Rheingermanen von den Wesergermanen unterscheidbar macht, die man gerne in einem Atemzug nennt. Denn während sich die eine Zivilisation an der Fließrichtung der dem Rhein zugewandten Flüsse orientierte waren es für die andere Kultur die Zuläufe zur Weser. Grundsatzüberlegungen die mit dazu beitragen ein Verständnis für die frühen fälischen Verhältnisse zu entwickeln. Waren es im westlichen Westfalen wo Usipeter, Sugambrer, Marser und Tenkterer einen Vorläuferdialekt des Westniederdeutschen gesprochen haben dürften, so folgten östlich von ihnen in der westfälischen Bucht die Brukterer die im Zuge der römischen Zwangsumsiedlungen vermutlich in ihren südöstlichen Stammesgebieten Lebensraum an Marser und Sugambrer abtraten und den Durchzug der angilischen Sueben erlebten, bevor diese östlich und nordöstlich der Egge auf die Wohngebiete der Cherusker trafen. Jene um das Jahr Null ebenfalls verdrängten angilischen Sueben die sich im Suebengau nördlich des Harzes ansiedelten und die auch die Cherusker passieren ließen, bevor diese ihre neuen Siedlungsgebiete erreichten. So waren es vermutlich auch diese Angili auf die sich die Inschrift am Corveyer Westwerk bezieht, da sie für die neue römische Provinz eine Gefahr hätten darstellen können, vor denen sie sich mittels Mauern schützen wollten und sich daher der Unterstützung der Cherusker versicherten. Von diesen Veränderungen waren die Angrivarii lange ausgenommen da sie sich nördlich des Wiehengebirges bis zum Jahr 16 + den römischen Angriffen entziehen konnten, sich auch nicht an der Varusschlacht beteiligt hatten und Teile von ihnen erst nach Süden strebten als in diesen Regionen Siedlungsland frei wurde, das sie für attraktiver hielten. Während die Benrather Linie den niederdeutschen vom oberdeutschen Sprachraum und die „Wiehengebirgsgrenze“ den Nordniederdeutschen vom Südniederdeutschen trennte, verlief zwischen den zum Rhein – und den zur Weser tendierenden Germanen noch eine weitere Sprachgrenze. Sie begann östlich von Minden wo sich in einem Landstreifen links der Weser ab dem Schaumburger bzw. Calenberger Land der Übergangsdialekt von der ostwestfälischen zur ostfälische Mundart der Wesergermanen bzw. Cherusci bemerkbar macht und endete südlich davon wo sich der den Cherusci zugesprochene Nethegau befindet, von dem die Forschung annimmt, dass er westlich an die Wohngebiete der Bructeri stößt. Die Zuwanderung der Angrivarii beeinflusste die Dialekte der Brukterer und Cherusker, erzeugte den Mischdialekt des Ostwestfälischen und verdrängte die bisherigen Dialekt wodurch sich der ostfälische Vorläuferdialekt der Cherusci von der linken auf die Weserseite zurück zog. In Grenz- bzw. Übergangsregionen erweisen sich ältere Sprachformen als langlebig und machen sich in den Einzugsbereichen bis heute bemerkbar, sodass die Mundarten der ostfälischen Isoglosse noch in Regionen westlich der Weser etwa in Höxter und Bosseborn, sowie im Nethegau einschließlich der Warburger Börde hörbar sind aus denen sie einst verdrängt wurden. So war die Weser insbesondere zwischen Höxter und Beverungen mit dem Nethegau auf dem linken Ufer aus sprachlicher Sicht betrachtet nie ein Grenze. Das den Nethegau nach Westen abschirmende Eggegebirge sorgte für seine geographische Abgeschiedenheit und ließ ihn seit vorchristlichen Zeiten nach Osten tendieren was den ostfälischen Dialekt erklärt. Eine Landschaft in der sich über die Mundart wie ein Sprachrelikt aus längst vergangenen Zeiten seine Zugehörigkeit zum einstigen Stammesgebiet der Cherusker nachweisen lässt. In ähnlicher Weise wird es auch an der Sprachgrenze zwischen Elb - und Wesergermanen erkennbar, die östlich ab der Oker deutlich wird. Angrivarii die in die Regionen südlich des Wiehengebirges einwanderten und in ihren Herkommensgebieten weder ostwestfälisch noch ostfälisch sprachen, sondern sich in einer Vorläufersprache des Nordniedersächsischen unterhalten haben dürften, gelang es nicht sich mit ihrem Dialekt dauerhaft durchzusetzen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt anhand von Keramikvergleichen aus Bodenfunden auch eine Untersuchung von Raphael von Uslar der sich zwei unterschiedliche Bevölkerungsgruppen längst der Weser entnehmen lassen und aus deren Fundorten sich schließen lässt, dass in diesem Raum die westlich orientierte Töpferware der Bructeri auf die östliche der Cherusci traf und eine Töpferware der Angrivarii nicht erkennbar wird. Dies ist zum einen Hinweisgebend dafür, dass es in diesen Zeiten im Betrachtungsraum nur zwei konkurrierende Typen gab aber auch, dass schon die Bructeri Kultur westlichen Mustern folgte. Eine Grauzone könnte man im Lipperland ausmachen, in dem sich keramisch als auch sprachlich sowohl ostwestfälische als auch ostfälische Einflüsse bemerkbar machen, sodass es schwer fällt in dieser Region Zuordnungen auf die einstige Besiedlungsdichte von Cherusci bzw. Bructeri zu treffen bevor die Angrivarii begannen einzuwandern. Da es noch nicht gelungen ist Unterschiede bzw. Feinheiten zwischen germanischer Töpferware aus Angrivarii oder Bructeri Produktion zu erkennen ist noch nicht darf man annehmen, dass sich die Angrivarii auch was ihre Töpferware anbelangt bereits der Stilelemente der neuen Mitbewohner zu eigen gemacht haben könnte. Sowohl den Bructeri als auch den Cherusci könnte am Zuwachs der Angrivarii und der damit verbundenen Siedlungsauffrischung gelegen gewesen sein, sodass man sie auch ohne das sie sich mit ihrer Kultur durchsetzen konnten dauerhaft integrierte. Wobei die Geschichtsforschung davon ausgeht, dass die Angrivarii um das Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts erst oder nur mit Hilfe der Chamaven in die Stammesgebiete der Bructeri eindringen konnten was sich nach kriegerischen Auseinandersetzungen anhört, es aber unklar bleibt wo sich diese, vermutlich in Richtung Niederrhein ereignet haben könnten. Das sich die Eigensprache der Angrivarii südlich des Wiehengebirges nicht etablierte bzw. in einen Mischdialekt mündete, könnte auch am kulturellen Rückstand einer aus den Moorlandschaften des nordniederdeutschen Raumes stammenden Volkes gegenüber einem noch keltisch geprägten fortschrittlicheren Menschenschlages südlich der Mittelgebirge gelegen haben. Jene Teile der Angrivarii die sich entschieden hatten über das Wiehengebirge nach Süden zu ziehen, sich mit diesen Bewohnern zu vermischen und unter ihnen unter dem Namen Engern fortlebten dann die fälische Mundart annahmen, siedelten sich zunächst in den südlich des Wiehengebirges angrenzenden Gauen Grain- Wesi - bzw. Wetigau an. Die parallel zum Wiehengebirge verlaufende Dialektgrenze spricht dafür, dass sich nicht alle Angrivarier bzw. Angrivarii möchte man den lateinischen Namen einsetzen, an den Wohnsitzverlagerungen nach Süden beteiligten und Teile oberhalb des Gebirges sesshaft. Die führte dazu, dass sich dieser Stamm unterschiedlich voneinander entwickelte und in "Nord - und Südangrivarii" aufteilte. Obwohl es keine schriftlichen Quellen dazu gibt könnte man daraus schließen, dass sich die Stämme nördlich des Wiehengebirges auch noch lange selbst als Angrivarier bezeichneten, während jene die ihre Wohnsitze verlagerten der südlichen Zungenschlag der Falen zu Engern machte. Anhand der historischen Überlieferungen lässt sich rekonstruieren, dass sich die Bewohner die man im Imperium Cherusci nannte in antiken Zeiten vor allem östlich der Weser folglich im so genannten Ostfalen siedelten, wo sie sich an Mittelweser und Leine konzentrierten. Nach allgemeinen und dialektisch nachweisbaren Wissenstand dehnten sich ihre Wohngebiete aber auch noch bis zum Eggekamm, als auch zwischen der Diemel und den Externsteinen aus was die Enklave des darin liegenden Nethegau umfasst. Wie vermutet bewohnten die Cherusci auch Teile der als Lipperland bezeichneten Region zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald und hier insbesondere die östlichen Regionen der Werreniederung. Ein flacher Landstrich in dem sich einzelne Sippen der Brukteri und Cherusci die Siedlungsgebiete aufgeteilt haben dürften, bevor die Angrivarii hinzu stießen. Eine Landschaft südlich des Wiehengebirges die heute zum „Sprachgebilde“ Ostwestfalen gezählt wird und in die ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert die Angrivarier begannen von Norden her einzuwandern. Es darf angenommen werden, dass die innerniederdeutsche Dialektgrenze die über den Kamm des Wiehengebirges verläuft bereits weit in vorchristliche Zeiten reicht und die sich südlich davon ausgebreiteten fälischen Mundarten noch von der keltischen Zunge beeinflusst waren. Was wiederum hinweisgebend dafür ist, dass sich auch im Kern dieser Stämme keltenzeitliches Brauchtum erhielt, das zum genetischen Bestandteil wurde und sich durch Erbgut fortpflanzte. So kann man spekulieren, dass die Bructeri in sich auch noch mehr dem keltischen als dem germanischen Typus zugewandt waren. So bedarf es auch der Überlegung, ob sich die Bructeri überhaupt selbst Brukterer nannten was wir wie in anderen Fällen auch für selbstverständlich halten bzw. diese Bezeichnung nicht keltischem Ursprung entstammte. Ihr Lebensraum war von außen betrachtet stark von Bohlendämmen beeinflusst und bedurfte vieler Überquerungen. Man denke nur an den Ort „Zer niwu Briggu“ zu deutsch Neubrück im südschweizerischen Kanton Valais. Eine Region die bereits anderen Spracheinflüssen unterlag. Neben der durch das Wiehengebirge verlaufenden innerniederdeutschen Mundartgrenze die den nordniederdeutschen vom südniederdeutschen Dialekt trennt existieren südlich die ineinander greifenden fälischen Sprachgrenzen. Lässt man den fälischen Großraum etwa am einstigen tiberischen Landlimes dem „limitemque a Tiberio“ der östlich von Duisburg begann, in Richtung Sieg ausläuft und sich anhand des ostbergischen Dialektes bzw. der niederländischen Sprachvarietät noch nachweisen lässt beginnen, dann erstreckte sich dieser bis an die Oker im nördlichen Harzvorland und ins Elbe Vorland und verdeutlicht einen durchgängig einheitlichen Menschenschlag der sich durch einen gemeinsamen Sprachkern ausweist. Es ist eine von den fälischen Dialekten geprägte Region gleich einem fälischen Fächer der seine Fortsetzung im westlich orientierten rheinisch/fränkischen Fächer findet. Mundarten die sich je nach Großregion leicht aber hörbar voneinander unterscheiden, die sich aber ihre fälische Gemeinsamkeit bewahrten, im westlichen Falen ihren Anfang nahmen und im östlichen Falen endeten. Um die Sprachräume zu unterscheiden ersann die Forschung zahlreiche eigene Begriffe um sie voneinander abzugrenzen was aufgrund der zahlreichen Übergangszonen eine Herausforderung darstellt. So definierte man für Westfalen im wesentlichen die Dialektgruppen Südwestfälisch, Münsterländisch es folgt Ostwestfälisch und die ostfälischen Dialekte lässt man im Weserraum mit dem Weserostfälisch beginnen und sie im Elbeostfälisch enden. Für die Region um Helmstedt ersann man die Bezeichnung Ostostfälisch, den Norden um Uelzen nannte man Heideostfälisch. Der großen Verbreitung der fälischen Dialekte lässt sich entnehmen, wo die nordniederdeutsche Mundart endete was für ein geschlossenes Bundesland Falen sprechen würde hätte die Geschichte es denn so gewollt. Die germanischen Stämme die einst in dieser Großregion lebten waren sich in ihrer südniederdeutschen Sprache einig, sie bildeten eine eigenständige Allianz und unterschieden sich von den nordniederdeutsch sprechenden Stämmen der Angrivarii und Saxones. Wie alle Sprachgrenzen wirken auch diese nach Norden ausgerichteten unscharf da innerhalb der norddeutschen Bucht die Mittelgebirge als geographische Bezugspunkte fehlen und nur die Fließrichtungen der Flüsse den Völkern als Orientierungshilfe dienten. So konnten sich letztlich die fälischen Dialekte hörbar gegenüber den Einwanderern aus dem Norden behaupten. In welchem Dialekt oder welcher Sprache sich die ostfälischen Cherusker unterhielten und welche und wieviel Worte ihnen reichten um sich zu verständigen ist unbekannt. Gestik, Mimik und raunenartige Töne werden vielfach die wortgewandte Kommunikation ersetzt haben erfüllten aber ihren Zweck. Da in den einstigen Wohngebieten der Cherusker heute das Südniederdeutsche und somit das Ostwestfälische vor allem aber das Ostfälische gesprochen wird entziehen auch sie sich nicht dem starken Verdacht in einer Region nicht nur mit keltischem Sprachuntergrund gelebt zu haben, sondern auch in sich keltischer Abstammung gewesen zu sein. Obwohl die Existenz der Angrivarii/Engern auch in den östlich zu Ostfalen angrenzenden Teilen Ostwestfalens im Kern unstrittig ist, erscheinen die Konturen und ihre Grenzen zu den einstigen Wohngebiete der Cherusci/Ostfalen wie verwässert. Was uns an wenigen Kenntnissen über die einstigen Wohngebiete der Angrivarii vorliegt verdanken wir dem taciteischen Hinweis aus den Zeiten der römischen Germanenkriege die schon lange vor seiner Geburt endeten wonach sie Germanicus in den Rücken gefallen sein sollen, als sich dieser zum Schlachtfeld Idistaviso begab. Wo dies allerdings geschah verschwieg er uns. Da Germanicus über die Ems soweit diese damals für römische Landungsschiffe schiffbar war vorrückte, könnte er die Boote westlich Bramsche verlassen haben um von dort den prähistorischen „Hellweg unter dem Berge“ zu nutzen. Die Wohngebiete begannen östlich der Hase angrenzend an die Stammesgebiete die Chasuarier sodass die Attacke bereits in dieser Region statt gefunden haben könnte. Der Theorie zufolge hätte Germanicus dabei die südlichen Siedlungsgebiete der Angrivarier gestriffen was diese auf den Plan rief und in der man einen Vorboten der Kämpfe am Angrivarierdamm sehen kann. Demnach hätte der Angriff auf Germanicus am Nordrand des Wiehengebirges statt gefunden, was sich auch mit der Lage ihrer vermeintlichen Wohngebiete deckt. Wie weit Germanicus marschieren musste um auf auf den Kampfplatz „Idistaviso“ zu gelangen bzw. wo sich ihm die Cherusker entgegen stellten, bleibt der Spekulation überlassen. Möchte man es mit der Gebirgskette des „Ith“ in Verbindung bringen, dann standen Germanicus nach dieser Attacke bis ins Kerngebiet der Cherusker noch einige Tagesmärsche bevor. Daran wird deutlich, dass sich der hinterrückse Angriff der Angrivarier auf Germanicus sowohl schon weit vor den Wohngebieten der Cherusker als auch schon in Grenznähe zu ihnen ereignet haben könnte. Das sie weder an der Erstschlacht gegen Varus teilnahmen noch im Zusammenhang mit der Schlacht bei Idistaviso auf Seiten der Cherusci erwähnt werden spricht dafür, dass beide Stämme auf Distanz zueinander bedacht waren, es aber auch an den relativ weiten Anmarschstrecken gelegen haben könnte. Vermuten lässt sich, dass sie sich der Koalition unter Arminius anfänglich nicht vollumfänglich anschließen wollten, da sie darin keine oder noch keine Notwendigkeit sahen und auch keine unmittelbare Bündnisverpflichtung bestand. Die Interessenslagen zwischen Angrivarii und Cherusci waren unterschiedlich und in Angrivarien hatte man vielleicht auf einen anderen Ausgang der Idistaviso Schlacht gesetzt, wartete die weitere Entwicklung ab, hatte aber bereits die eigene Streitmacht zusammen gezogen um gewappnet zu sein. So reagierten die Angrivarii auch erst nach dem Germanicus wieder in ihr Stammesgebiet eingedrungen war um zur Ems zu gelangen. Eine Schlacht die wohl letztlich im Umkreis der Porta stattfand muss nicht Ausdruck einer langfristigen Planung gewesen sein, denn Germanicus hätte von Idistaviso auch einen anderen Rückweg zur Ems einschlagen können als das Angrivariergebiet passieren zu müssen. Was diese Schlacht am so genannten Agrivarierwall anbelangt, so stellt man sich diese Anlage wie eine wallartige Erdaufschüttung vor. Ein Schutz - oder Trennwall der sich für die Legionäre und später die römischen Geschichtsschreiber so darstellte, als ob sich hinter dieser Anschüttung eine Abgrenzung zu den Cherusci verbarg. Tacitus nannte die Abgrenzung „dirimerentur“ dem sich entnehmen lässt, dass beide Völker Wert auf Eigenständigkeit legten, man sich also ihre gewachsenen Eigenheiten bewahren wollte. Das sich Angrivarier und Cherusker 9 + und auch nicht 16 + bei Idistaviso gemeinsam gegen Rom stellten bzw. stellen wollten mag ebenfalls verdeutlichen, dass man abweichende Zielsetzungen verfolgte. Passend zu der im Imperium vorherrschenden Annahme, dass sich Angrivarii und Cherusci mit gegensätzlichen Interessen gegenüber standen und sich hier scheiden wollten klang es plausibel, aber auch im Einklang mit der Theorie, dass es zwischen ihnen bereits damals und nicht erst in späteren Jahrhunderten Rivalitäten gegeben hatte. Ein Bauwerk, dass jedoch schon aus Keltenzeiten gestammt haben könnte und seinerzeit den Zweck verfolgte den Nordvölkern den Weg durch die Porta zu erschweren. Da Germanen auch nicht dafür bekannt sind den Aufwand betrieben zu haben feste Grenzen zu hinterlassen und die Geländemarkierung zudem schon 16 + älteren Datums war müsste sie demnach einen Ost/West Verlauf genommen haben. Jedenfalls entzieht sich seine Lage bislang jeglicher Verortung. Ob Germanicus nach der Idistaviso Schlacht an der sich keine Angrivarii beteiligt hatten mit einer weiteren Auseinandersetzung auf dem Rückzug gerechnet hat sei dahin gestellt. Auch darf man vermuten, dass das Geschehen bei Idistaviso einen anderen Verlauf genommen haben könnte, wenn sich die Angrivarii gemeinsam mit den Cherusci gegen Germanicus gestellt hätten. So war es eine Vorgehensweise die stark an die Zersplitterung der Kräfte im Zuge der Sachsenkriege erinnert. Während das Wiehengebirge sowohl eine geologische und damit verbunden auch mundartliche Grenze bildete und die Weser wenn auch nicht mundartlich so doch Grenzcharakter besaß, hatte sich das in der linksseitigen Ausbuchtung der Weser befindliche Lipperland bezogen auf seine Bewohner und ihren Dialekt auch unter den Engern seine Eigenheiten bewahrt. Auch das Großvolk der Brukterer mit seinen unterschiedlichen zwischen Rhein und Weser siedelnden Stämmen kommunizierte untereinander in einer fälischen Vorläufersprache. Es waren Dialekte die auch jene Stämme sprachen die sich von ihnen im Zuge der Völkerwanderungen lösten und nach Westen zogen, sich dort mit den Keltoromanen mischten und im Reich der Rheinfranken aufgingen, sodass auch die Ripuarier imstande waren sich mit den westlichen Falen unterhalten zu können. Es war die Sprache der Straßburger Eide die Ludwig der Deutsche sprach, dessen Mutter aus dem altniederländisch sprechenden Hespengau stammt. Darin enthaltene Worte wie „dage“ für Tag, „mig“ für mich bzw. „sama“ für ebenso die ins Niederdeutsche weisen machen die alte Sprachverwandtschaft zwischen Falen und Franken deutlich. Die Angrivarii waren anders als die „Cheruscifalen bzw. die Bructerifalen“ kein keltisch/germanisches Mischvolk und standen diesem distanzierter gegenüber. Das Verhältnis beider Kulturen untereinander als auch ihre Gemütsunterschiede lassen sich schwer einschätzen und der besagte Angrivarierwall könnte immer noch die alten Einflusssphären markiert haben. Wie die spätere Geschichte zeigt hielt sich der Unterschied in der Wesensart noch bis ins Mittelalter, was am Dialekt und der karolingischen Diözesanaufteilung deutlich wird. Zwei Völker von denen sich in vorchristlichen Zeiten als die Sesshaftigkeit noch überwog sich das eine mehr nach Norden und das andere nach Süden orientierte. Die sprachlichen Unterscheidungsmerkmale lassen die Schlussfolgerung zu, dass der noch bis ins frühe erste Jahrhundert südlich des Wiehengebirges vorherrschende Dialekt nach dem angrivarischen Zuzug sukzessive das Ostwestfälische entstehen ließ wodurch sich in dieser Region die Mundart der dort einst siedelnden Brukterer und Cherusker veränderte. Es entstand ein Dialekt, der sich zwischen die westfälische und ostfälische Sprachkultur schob was darauf hindeuten könnte, dass sich die beiden Mundarten von Bructeri und Cherusci vor dem Zuzug der Angrivarii dialektisch näher gestanden haben könnten. Letztlich führte die Tatsache, dass der Kontakt jener Angrivarii die sich neue Siedlungsgebiete südlich des Wiehengebirges erschlossen in ihre nördlichen Abstammungsgebiete schmolz was den kontinuierlichen Verlust ihrer bisherigen Sprachgewohnheit begünstigte. Ein zweigeteiltes Volk, dass sich vielleicht auch politisch entfremdete. So musste und konnte auch der isländische Mönch Nikulas im 12. Jahrhundert folgerichtig feststellen, dass er sich ab Minden in einer anderen Sprachenlandschaft wieder fand in der man nicht mehr „angrivarisch“ sondern „engrisch“ sprach. So hat der Zuzug der Angrivarii in die Regionen südlich des Wiehengebirges die dort bereits seit antiken Zeiten durchgängig vorherrschenden fälischen also bructerisch bzw. cheruskischen Sprachgewohnheiten der Region den anderen Klang des ostwestfälischen gegeben. Noch heute stellt sich der Raum um Minden aufgrund der wie ein ein Einfalltor wirkenden Porta Westfalica wie eine nach Norden ausgreifende sprachliche Ausbuchtung dar. Eine Region in der man ostwestfälisch aber kein ostfälisch und auch nicht niedersächsisch bzw. nordniedersächsisch spricht da die Engern es adaptiert hatten. Die Keramik Studie von Rafael von Uslar hilft weiter denn sie bestätigt für den gesamten Untersuchungsraum einschließlich einer Überlagerungszone eine östlich Cheruskische und eine westlich Bructerisch orientierte Typisierung. Funde deren Formgebung sich jedoch keinem angrivarischen Nordvolk zuschreiben lassen was darauf hindeutet, dass sich die Techniken der Bructerer bei den Angrivarii durch setzte. Wie überliefert lassen sich die germanischen Völker die die heute Niedergermanien bezeichnete Großregion bewohnten erstmals räumlich von den römischen Geschichtsschreibern Pomponius Mela, Plinius und Tacitus abgrenzen, während sich der kundige Strabo der noch nach 23 + gelebt haben soll nicht darunter befindet. In unterschiedlichen Schreibweisen werden drei Gruppen erwähnt die man Istävonen, Ingävonen bzw. Hermionen nennt und die vielleicht gemeinsam mit den Istävonen ihre südosteuropäische Herkunft verraten könnten. Während die Istävonen in der Nähe des Rhein lebten und die Ingävonen die dem Meer zugewandten Regionen bewohnten bezeichnet Mela die Hermionen als die „ultra ultimi“ bzw. die letzten also jenseitig lebenden Germanenstämme was auf ihre östlichen Siedlungsgebiete hindeutet. Mit der Sammelbezeichnung Hermionen gelingt es über die Stammesaufzählung sie den Regionen östlich der Weser bis zu den Quellgebieten der Flüsse zuzuweisen die den Harz in nördliche Richtung verließen und es wird deutlich was Mela darunter verstand. Zu den Hermionen die nur Plinius nach Völkern trennt zählt er die elbgermanischen Sueben, Hermunduren aber auch die Chatten und Cherusker. Die Sueben dessen angilischer Teilstamm von Tacitus und Ptolemäes überliert ist besiedelten das Elbegebiet und sind nördlich des Harzes unter der Bezeichnung Suebengau erfasst. Namentlich nicht genannt aber räumlich naheliegend könnte man auch noch die Langobarden zu den Hermionen gerechnet haben. Die im Betrachtungsraum siedelnden Angrivarier, obwohl ebenfalls nicht in diesem Zusammenhang überliefert ließen sich demnach bereits den Nordseegermanen und die Brukterer den Rheingermanen zurechnen. Dieser Darstellung lässt sich die Siedlungsnähe der Cherusker sowohl zu den Angrivariern als auch zu den Brukterer entnehmen, obwohl man sie in der Antike einem anderen Kulturraum zuordnete. Da Tacitus berichtete, dass Germanicus sein Heer 16 + an die äußerste Grenze der Brukterer führte, der Stamm der von der römischen Expansion besonders betroffen war lässt erkennen, dass ihre Siedlungsgebiete im Osten etwa bis zum Eggekamm reichten. Den Ursprung der Hermionen könnte man in der alten griechischen Stadt Hermione sehen, die der griechische Geograph Strabo in seiner Geographica erwähnt hat. Er und Pomponius Mela waren Zeitgenossen und kannten sich und das der von der iberischen Halbinsel stammende Mela die griechische Stadt Hermione erst über den Kontakt mit Strabo kannte klingt plausibel. Plinius hingegen kämpfte vermutlich unter Corbulo gegen die Cherusker, war im Kindesalter als Strabo verstarb und könnte wie auch Tacitus die Bezeichnung Hermionen bzw. die dazugehörigen Volksnamen den vorliegenden Schriften entnommen haben. Pomponius Mela der das älteste geographische Werk in lateinischer Sprache verfasste stand nicht nur mit Strabo in Verbindung der das griechische Hermione auch selbst besucht hatte, sondern war auch der erste antike Geschichtsschreiber über den wir das Wort Herminones erfahren haben. Er könnte sich über Strabo seine Kenntnisse verschafft haben und sah die Parallelen die ihn veranlasst haben könnten die Völker unter dem Begriff Hermiones zusammen gefasst zu haben, die uns Plinius nach dem Tod von Mela namentlich überlieferte. Da sich darunter jene germanischen Stämme befanden, die sich besonders heftig gegen die römischen Expansionsversuche zur Wehr gesetzt hatten, während zu den Istävonen und Igävonen keine Einzelstämme bekannt geworden sind unterstreicht die Bedeutung dieser Stämme die sie sich im Widerstand gegen Rom erkämpft hatten. Das altgriechische, bronzezeitliche und heutige Ermione das nach Hermion dem Sohn des Europs benannt wurde beherbergte ein tapferes Volk, dass sich auch mit drei Schiffen an der Schlacht in der Bucht von Salamis beteiligte, als die Persern den Griechen unter Xerxes I unterlagen. Somit zwang sich ein Vergleich mit den sich erfolgreich zur Wehr setzenden Germanen auf und Plinius selbst erlebte um das Jahr 47 + auf welch widerstandsfähige Bevölkerung das Imperium seit dem Rheinübertritt traf. Eine Parallele die dazu geführt haben könnte, dass man den Namen Hermiones in abgewandelter Form auch auf Arminius übertrug. Als ursprünglicher Namensgeber der Stadt Ermione gilt der griechische Gott Hermes in dem man in Rom nur den Gott der Händler sah, der aber in Griechenland der Kriegsgott war und die Seelen der Verstorbenen begleitete. Hermes stand aber auch für das Mysteriöse und Abgeschiedene wie es das Wort „hermetisch“ ausdrückt und wie man es auf die fremden und unbekannten Regionen nördlich der von Kelten besiedelten Landschaften angewendet haben könnte. Da die griechische Welt über die Donau schon lange vor der imperialen Ausdehnung Kontakt zu den süddeutsche Kelten aufgenommen hatte und die römische Gesellschaft von den griechischen Vordenkern profitierte könnte auch Strabo der römischen Geschichtsschreibung als Informant und Bereicherung gedient haben dem wir auch die interessante Überlieferung über den Triumphzug des Germanicus im Jahre 17 + zu verdanken haben. Somit könnte es ein Strabo gewesen sein, der wenn auch indirekt dokumentierte, dass die griechische Welt den germanischen Norden schon in vorchristlichen Zeiten den Nimbus des Unbekannten entrissen hatte und man begann sich die Großregion auf dem Weg von Namensvergebungen zu nähern. In mehrfacher Hinsicht könnte er erkannt haben, dass die griechischen Hermionen mit den germanischen Stämmen vergleichbar waren und hätte sein Gedankengut an den nach ihm lebenden Pomponius Mela vererbt. Somit wäre der aus griechischer Sicht positiv besetzte Name Hermionen in gewissem Sinne eine Vorläuferbezeichnung für jene Stämme gewesen, denen man aus römischem Blickwinkel betrachtet nach der Varusniederlage aus Verachtung begann den negativ besetzten betrügerischen Namen „Fallerii“ gegeben haben könnte. Aber auch die Bastarnen die Tacitus aufgrund ihrer Sprache für Germanen hielt sollen vor ihrer Abwanderung in der Elbregion beheimatet gewesen sein. Über sie ließ sich eine weitere rückwärtige Verbindung zur Entstehungsgeschichte der Cheruskern aufbauen wie es einem späteren Kapitel vorbehalten sein soll. Obwohl es naheliegender scheint die Angrivarier zu den Hermionen zu zählen, taten es die antiken Historiker nicht. Die Maschinerie kriegerischer Auseinandersetzungen kommt nie zum Stillstand und besonders im Zuge der Umwälzungen nach dem Zusammenbruch des römischen Westreiches brannte es vielerorts, Waffenhandwerk war gefragt und ab dem 5. Jahrhundert gehörte die Anwerbung von Kriegern zum Tagesgeschäft der Heerführer. Man motivierte sich gegenseitig und es zog die Kämpfer aus den fälischen Landen wie man weiß nicht nur nach England, sondern auch in die im oströmischen Raum entstandenen Krisenregionen. Und wie sich der „Notitia dignitatum“ entnehmen lässt, kamen in dieser Zeit unter der Bezeichnung Falchovarier dort auch Falen zum Einsatz. Die Geschichtsforschung lehrt uns, dass die Phase in der man begann den Völkern und Landschaften Namen zu geben weit aus früher anzusetzen ist, als es die ersten schriftlichen Zeugnisse die unter der Bezeichnung Ersterwähnung eingang in die Historie finden vermuten lassen. Das man zu Beginn des 5. Jhdt. in der „Notitia Dignitatum“ neben den in Auxuliardiensten stehenden Bructeren, Ampsivarier, Chamaven, Alamanni, Batavi, Franci und Angrivarii unter dem Namen Falchovarii auch die Falen erwähnt lässt unterschiedliche Schlüsse zu. Im Zusammenhang mit dieser Thematik stellt sich die Frage aus welcher Epoche die Namen der Söldnerverbände stammten die um 394 - 396 in der „Notitia dignitatum“ nieder geschrieben wurden, ob man sie so nannte und ob sie sich selbst so nannten. Man hatte zum Ende des 4. Jhdt. nicht nach neuen Stammesnamen Ausschau halten müssen und übernahm die Traditionsnamen der Zeit. Es scheint, dass sich die Franci um diese Zeit bereits unter diesem Namen stammesgeschichtlich etabliert hatten und sie ihn gegen ihre alten germanischen Namen eingetauscht hatten. Bezogen auf die Angrivarii könnte man zu der Schlussfolgerung gelangen, dass sich die Angrivarii inmitten der Völkerwanderungszeit noch im Sinne älterer germanischer Verwurzelung noch als ein geschlossenen Volk verstanden und daher im 4. Jhdt. noch unter ihrem „germanischen“ Namen Angrivarii auftraten. Um diese Zeit hätte demnach ihr Bestreben nach Süden vorzudringen zwar schon eingesetzt haben können aber der später für sie aufgekommene Name Engern der nach mundartlicher Vereinfachung klingt hatte sich noch nicht nach außen verbreitet. Zudem besteht der Verdacht, dass auch der lateinische Name Angrivarii auch über die Schriftform bzw. die Schreibweise entschied bzw. ein Volk dessen Bewohner sich untereinander Engern nannten, mit diesem lateinischen Namen noch nicht die politische Bühne betreten hatten und daher die bekanntere antike Bezeichnung verwendeten. Schlussfolgernd galt dies auch für die Falen die noch nicht nach Ost - oder Westfalen unterteilt wurden was dafür spricht, dass sich diese altgermanischen Stämme um diese Zeit und noch ungetrübt von angrivarischer Zuwanderung zwar schon mit dem ihnen zugewiesenen Namen Falen arrangiert hatten sich aber noch eigenständig sahen. Eben jener Name Falen dem man mit Vorsicht zu begegnen hat, da er nicht der Wunschname der damit gemeinten Bevölkerung war, den die Bewohner aber seit dem 4. Jhdt. begonnen hatten ihn im Zuge der Völkerwanderungs bedingten Zusammenschlüsse anzunehmen. Es war eine Übergangsphase in der die Namen der germanischen Stämme wie sie uns nur aus antiken Quellen bekannt geworden sind zu verblassen begannen, was auch für die Cherusker zutrifft die man zu den Falen zählte. Eine Zeit in der die Bezeichnungen Cherusker und Falen noch parallel genutzt wurden, so wie es im Fall der Cherusker noch um 384 geschah, als man für sie in Ostrom schon den Namen Falchovarii verwendete. In diesem Jahr als der Dichter Claudian den römischen Heerführer Stilicho rühmte wurden sie letztmalig in der Literatur erwähnt. Danach begann sich wie es den Eindruck macht der Name Falen den man damals für eine heimtückische Bevölkerung anwendete, der im römischen Reich schon länger ein geflügelter Begriff war langsam durchzusetzen. Er stand für Betrug und Verrat und verdrängte den antiken Namen der Cherusker denen er einst galt, sodass damit auch ihre Identität in den Wirren der Zeit unter ging. So lässt sich auf Basis dieser Rekonstruktion schlussfolgern, dass sich der Begriff Falen sukzessive ab dem 4. Jhdt. auf die rechtsrheinische Großregion übertrug. (Siehe Beitrag vom 19.3.2025 „Wie die Falen zu ihrem Namen kamen“). Es war die Zeit in der die Franken die unter angrivarischem Einfluss geratenen Falen zu Engern machten und sie dann aus eigenem Selbstverständnis heraus samt den westlich und östlich von ihnen siedelnden Ost- und Westfalen zu Sachsen erklärte. Eine Phase der eine Zeit voraus ging in der sich Teile des bis dato Cherusker genannten Stammes von ihren bisherigen Wohngebieten gelöst hatten um zu Söldnern zu werden und gemeinsam mit den ihnen benachbarten Stämmen abzuwandern. Etwa mit den Langobarden mit denen sie zunächst zur Donau und dann nach Norditalien zogen, aber auch um dem Ruf von Vortigern nach England zu folgen um ihm zu helfen die eingefallenen Nordvölker zu bekämpfen oder sich den Saxones anzuschließen die die französische Kanalküste verunsicherten. Besonders diese Gewalttaten waren, die Gallien und damit das Frankenreich erschütterten und sie letzlich bewog ihr Augenmerk nach Osten in jene Regionen zu richten denen die Saxones herstammten um das Grundübel zu bekämpfen. Dazu gehörte es einen Landkomplex in seiner Gänze zu erobern in dem sich ihnen auch die nicht zu den Saxones zählenden Völker zwischen Rhein und Elbe entgegen stellten. Jene Stämme nach deren Unterwerfung die Franken schon seit Merowingerzeiten vergeblich trachteten, was aber unter einem charismatischen „Charles le Magne“ in greifbare Nähe rückte. Es waren Landschaften mit deren Dialektik sie vertraut waren, da sie ihnen einst selbst entstammten und was ihnen trotz der Zähigkeit des Widerstandes die Kommunikation erleichterte. Möchte man das rätselhafte und zu definierende Stammesgebiet der Ostfalen eingrenzen muss man es mit der Ausdehnung der Angrivarier/Engern gemeinsam denken und kann dabei auf die uns überlieferten Gaunamen aus dem 10. Jahrhundert zurück greifen. Im Zuge angrivarischer Zuwanderung, die zögerlich ab der Mitte des 1. Jahrhunderts einsetzte sollen sie mit Unterstützung der Chamaven die Brukterer aus den Gebieten nördlich der Lippe zurück gedrängt haben und müssten zunächst begonnen haben das Werretal zu besiedeln. Ein Hinweis der jedoch durch keinen weiteren historischen Anhaltspunkt gestützt wird, sodass nicht deutlich mit welcher Bevölkerungsgröße sich die Brukterer in der Region danach noch behaupten konnten. Inwieweit es in diesem Zusammenhang auch zu Auseinandersetzungen mit den Cheruscii kam bleibt offen spricht aber dafür, dass die Vorstöße der Angrivarii in der Anfangsphase nicht immer einvernehmlich verliefen. Ein in den folgenden Jahrhunderten nicht unübliches Abwandern von Teil- bzw. Unterstämmen bzw. unbekannt gebliebene Wohnsitzverlagerungen von Brukterer und Cherusci könnten südlich des Wiehengebirges bis ins Wesergebiet hinein zu gesunkenen Einwohnerzahlen geführt haben was Raum schuf und auch zu einer willkommenen Auffrischung der ausgedünnten Landschaften beigetragen haben könnte, sodass man vom Zuzug der Angrivarii profitierte. Es war jene Region davon betroffen die sich heute Ostwestfalen nennt und in deren östliche als auch westliche Übergangszonen die benachbarten Dialekte hinein spielen. Abgesehen von allen naturgegebenen Reibereien galt auch für die angrivarischen Bauernkulturen, dass man sich nach Böden umsah die für die Bewirtschaftung attraktiv waren und die ungeeigneteren Flächen aussparte was ihre Besiedlungsintensität beeinflusste. Wie die Konflikte ausgetragen wurden und wer letztlich Verlierer oder Gewinner war, ob Fale oder Enger entzieht sich unserer Kenntnis aber Rivalitäten die es auf den Thingversammlungen zu klären galt werden die Folge gewesen sein. So verlief der Integrationsprozess in einer zuvor von Cheruskern und Brukterer besiedelten Region für die der Name Engern aufkam auf eine für uns undurchschaubare Weise. Wohl willkürlich eher ungeregelt, dem jeweils Stärkeren gehorchend, aber über die Jahrhunderte betrachtet eher unauffällig. Wer sich folglich wie und wo durch setzte und wer welche Landstriche für sich beanspruchte, wann es zu ausgewogen Bevölkerungsanteilen kam und wann Engern bzw. Falen noch die Mehrheit stellten bleibt offen. Aber es gab sicherlich auch Bereiche in denen Falen noch die Mehrheit bildeten und sich behaupteten. Letztlich aber hielt sich in den östlichen Regionen des Landes „Angaria“ eine Schicht bodenständig gebliebener „Altcherusker“ die sich nun als Falen verstanden, sich mangels eigener geschichtlicher Erinnerung nun selbst für Falen hielten und sich ihre Wohngebiete mit den Engern teilte. Engern war entgegen dem Namen Falen eine Bezeichnung die sich der eigene Volksmund gab, den die fränkischen Eroberer aufgriffen und der anzeigt, dass man sich, obwohl man sich den Dialekt der Falen arrangiert hatte, noch ältester Siedlungsvergangenheit bewusst war, sich also noch mit ihren Volksgenossen nördlich des Wiehengebirges verbunden sah. Im Detail betrachtet ist die Bezeichnung Gau auf Verwaltungsebene der kleinste politische Nenner. Der ursprüngliche Name entstammt wohl einer Zeit, als sich die indogermanischen Sprachenzweige noch näher standen was sich auch im altindischen Sanskrit nachweisen lässt. Es bedeutet aber nicht, dass auch die Gaunamen aus vorchristlichen Zeiten stammen. Die Anfänge unserer sprachlichen Verständigung liegen im Dunklen und es war ein langer Prozess bis man in Germanien Sprache und Schrift miteinander verband, bzw. Laute verschriftete um daraus eine Schriftsprache entwickelte. Und da niemand schreibt wie er spricht was auch im umgekehrten Sinne gilt führte beides immer ein Doppelleben. Und auch heute noch ist Kommunikation im persönlichen Gespräch frei und jenseits jeglicher schriftlicher Zwänge ungezwungen und distanzlos, da man sich anders als im versteiften Schriftverkehr in die Augen sehen und sich auch ohne Worte verständigen kann. Der mündliche Ausdruck baute sich in Urzeiten wie aus dem Nichts kommend auf und doch wussten unsere Vorfahren wie sich in ihren Zeiten den Zielen näher kommen ließ, als es noch nicht nötig war Worte auf schriftlichem Weg bewegen zu wollen. Gerauntes stand am Anfang bei dem die Stimme mal abgehoben und mal gesenkt wurde und Runen folgten dem als erster Verschriftungsversuch. Es folgte die Phase in der sich eine fortschrittlichere Kultur einer langsameren annäherte bis die zuletzt genannte den Wunsch verspürte sich über die Schriftsprache voneinander unterscheiden zu wollen, da man anders war. Während die Reste keltischer Sprache in den germanischen Dialekten bis zur Unkenntlichkeit aufgingen hinterließ die griechische Kultur in den Provinzen nördlich der Alpen kaum Spuren und das Wenige schien mit dem Ende keltischer Donauherrschaften spätestens am Main versiegt zu sein. Das sich in der Auseinandersetzung mit der lateinischen Schriftsprache die germanische Zunge auf Dauer nur schwer unterdrücken ließ ist durch das Wörterverzeichnis des Abrogans aus dem 8. Jahrhundert belegt und nutzte das in der lateinischen Sprache liegende Wegweisende nur solange, bis man imstande war auch die eigene Sprache, dass „Theodisce“ verschriften zu können. Wie auch viele andere geschriebene Worte unseres alltäglichen Sprachgebrauchs auf eine lange Geschichte zurück blicken, können auch die Gaunamen frühesten Zeiten entstammen. Ihnen eine Bedeutung zu entnehmen die auch bei der direkten Suche nach den einstigen Stammesgebieten der Cherusker hilft scheitert kann aber gelingen wenn man das Wort Cherusker mit Falen austauscht. Aus den Gaunamen sprechen volkstümliche Merkmale unterschiedlichster Bedeutung und Wertvorstellung und selbst geraunt ausgestoßene Begriffe mit ursprachlichem aber undefinierbaren Inhalt können noch darin ruhen. In den Gaubezeichnungen einen aussagekräftigen Inhalt zu entdecken gleich ob er aus keltischem oder germanischem Rachen kam bleibt uns aber weitgehend versagt. Im Zuge der Verschriftung verlor vieles seine ursprüngliche Bedeutung und verliert es noch bis heute, sodass wir auf der Suche nach den vermeintlichen Spuren der Vergangenheit vor einem Rätsel stehen und oft einem Irrweg folgen. Ein nie zum Stillstand kommender Prozess den auch Karl der Große erkannt haben könnte, als er zum Ende des 8. und im 9.Jhdt. die Christianisierung anstieß und sich veranlasst sah ein bemerkenswertes Sendschreiben an die Klöstern zu verfassen, in dem er sie darin aufforderte Sprachstudien zu betreiben, da auch Sprache und Schrift als Mittel der Verständigung der Pflege bedürfen. Wenn es zutrifft, dass seiner Mutter Bertrada die Bertradaburg ihrer Großmutter bei Gerolstein gehörte und Karl dort zur Welt kam, dann war das „Nord Moselfränkische“ seine Muttersprache jene Sprache die noch weit nämlich bis einschließlich Siegen ins rechtsrheinische sozusagen „Siegfränkische“ hinein reichte und seine Wurzeln lagen in einst Sigambrischen Siedlungsgebieten. Und wie auch weiter nördlich nahmen alle früher rechts des Rhein siedelnden Germanenstämme im Zuge ihrer Wanderbewegungen ihre Dialekte auf die linke Rheinseite mit. So hatte auch Karl noch einen starken Bezug zur Sprache seiner Ahnen und stellte damit den Klerus vor eine unchristlich wirkende Aufgabe. Damit stellte auch er schon früh die Weichen für die Zweisprachigkeit und die Akzeptanz der Dialekte in Konkurrenz zum einheitlichen Latein, das zu lesen oder zu schreiben nur eine Minderheit imstande war und nur dank Liturgie und Mönchtum die Zeiten überdauern sollte. Parallel zur ausschließlich lateinisch geprägten Korrespondenz setzten auch im nun Sachsen genannten Landesteil die ersten Bemühungen ein auch die Sprache des Volkes verschriften zu wollen. Der Fuldaer Schule ist zu verdanken, dass schon um 830 der älteste Text des Heliand Epos in altsächsischer Sprache entstand. Und wiederum geschah es in der Reichsabtei Corvey wo man erstmals die Mundart beim Wort nahm und wo sich die „verschriftete Stimme“ unserer Vorfahren nach empfinden ließ in dem man sie lesbar machte. Und zweifellos wird das Interesse sich dieser Sprache zu widmen im altsächsischen Corvey ungleich größer gewesen sein, als im altfränkisch geprägten Fulda. Denkbar daher, dass auch die 840 in altsächsischer Sprache verfasste Genesis in Corvey entstand. Das sich gleichzeitig der vor 800 geborene Geschichtsschreiber Rudolf von Fulda mit den Tacitus Annalen, wie es den Ostfränkischen Reichsannalen zu entnehmen ist auseinander setzte oder mit der taciteischen Germania, aus der er in seiner Translatio S. Alexandri zur Heiratspolitik zitierte, aber ohne den Namen Tacitus zu erwähnen verdeutlicht, dass in der Reichsabtei Corvey die Stunde der „Zweischriftigkeit“ schlug. Dort wo sich Antike und Neuzeit trafen und schon die Mönche im 9. Jhdt. über der Abschrift der Tacitus Annalen brüteten und dem Feldherrn Varus eng auf der Spur waren. Aber nur die Altvorderen kannten noch die Bedeutung der Worte für die unterschiedlichen Landschaften mit denen man den Gauen ihre Namen gab um sie unterscheidbar zu machen wobei die Dialektforschung und Etymologie bislang weder plausible Erkenntnisse über ihren Sinn, als auch ihre Entstehungszeit und noch weniger etwas über ihre Entwicklungsgeschichte beisteuern konnte. So fallen alle Bemühungen schwer darin Bezüge zu entdecken die sich engrischer, fälischer oder gar cheruskischer Herkunft zuordnen lassen. Dem von Ludwig dem Frommen 815 gegründeten Bistum Hildesheim stand auf dem Weg der Christianisierung der Spagat bevor eine Diözese aufbauen, strukturieren und verwalten zu wollen bzw. zu müssen in der sich die Menschen in ihrer schriftlosen Sprache verständigten. Eine Sprache des Volkes, weit entfernt vom römischen Latein die die Bistumsväter zwang sich auf die bestehenden Gaue stützen und zwar so wie sie sich umgangssprachlich nannten und wie in ihren Konturen im Volk verwurzelt waren. Noch bevor man die Sprache verschriften konnte waren die Stimmlaute mit Hilfe der in Corbie 765 entwickelten karolingischen Minuskeln den im Alphabet hinterlegten Buchstaben anzupassen. Ein Prozess dem große Teile einstiger Lautsprache aus Gründen der Vereinfachung zum Opfer gefallen sein dürften, sodass man sich mit der Schreibweise begnügen muss wie sie die „Gau-Eintheilung der Dioecese Hildesheim“ enthält, die um das Jahr 1000 entstand. Der Mensch des frühen Mittelalters hatte sowohl einen anderen Bezug zu der Region in der lebte, der Scholle von der er lebte als auch zur Obrigkeit. Da sich auch der damalige Anspruch an die persönlichen Freiheiten und die damit verbundenen Vorstellungen des Einzelnen bzw. deren Unterwürfigkeit anders definierte und mit den heutigen Standards nicht vergleichbar ist fällt es schwer zu erkennen wie ein Gau vor der fränkischen Landnahme regiert wurde. Wie sich die Gaue untereinander abgrenzten gab oft die Geologie also die Landschaftsform vor und ob man sich beispielsweise unter der Flutwide oder dem Moltbizi ein eigenständiges Gaugebilde vorstellen darf verschwimmt in unseren Vorstellungen über das was wir heute Verwaltungsgrenzen nennen. Der fränkisch/sächsische Adel der Nachkriegszeit wird in Abstimmung mit dem Bistum vieles neu geregelt aber auch altes übernommen haben und es ist unklar, ob man in Zeiten der Glaubensumkehr auf gewachsene Strukturen Rücksicht nahm oder jenen Hauptleuten den Vorzug gab, die den neuen Verhältnissen besonders zugetan waren bzw. widerspruchslos folgten. So stellt sich auch die Frage, ob man die alteingesessenen Gaubezeichnungen unter christlichen Vorzeichen beibehielt, ob man sie anpasste oder sogar ihr Namen tilgte da aus ihnen unliebsame heidnische Traditionen sprachen. Die Reichsabtei Corvey die von den scriptorischen Vorarbeiten ihres Mutterklosters Corbie profitierte, dürfte neben der missionarischen Unterstützung der neuen Diöcese auch in struktureller Hinsicht einen nicht unerheblichen Einfluss auf die nun vom Bistum Hildesheim entworfenen Gauabgrenzungen ausgeübt haben. Ob man dabei in Corvey oder in Hildesheim die traditionell gewachsenen Verhältnisse und Wünsche der eingesessenen Bevölkerung mehr berücksichtigte weil man sich ihnen gegenüber mehr und den neuen Machtverhältnissen weniger verpflichtet sah bleibt offen. Und so könnte auch der aus dem nahen Leinegau stammende Corveyer Abt Saracho dem die Zuschnitte der einstigen Gaulandschaften bekannt waren an der Hildesheimer Diöcesankarte mitgewirkt haben. Ihm waren die Einwohner vertraut, er sprach ihre Sprache und er konnte auch noch den fälischen Urdialekt vom sächsischen Einfluss trennen. Das Wissen der Zeit war ihm geläufig, er wusste um die römische Vergangenheit der Region in der er wirkte, sah die die dem Boden entrissenen zahlreichen Artefakte aus antiker Zeit die man den Kloster übergab und wusste nicht nur wo und wer im 9. Jahrhundert die Abschrift der Tacitus Annalen studiert hatte sondern auch, dass er selbst zu den Nachfahren jener Menschen gehörte die einst auch die Legionen in arge Bedrängnis brachten. Und da ihm die Schriften Rudolfs von Fulda und die Werke von Widukind von Corvey vorlagen wird er auch gewusst haben wie sich die frühen Zuwanderungsbewegungen der Engern vollzogen hatten und wie sich ihre Siedlungsaktivitäten bzw. ihre Ausbreitung zwischen West – und Ostfalen bemerkbar machten. Die Namensverwandlung von den germanischen Stammesnamen wie sie die römischen Geschichtsschreiber hinterließen bis daraus die Sammelbezeichnung Falen wurde war ein Prozess dem keine fixe Entstehungszeit zugrunde liegt, da er sich schleichend vollzog. Ein Name der umgangssprachlich im Brauchtum der Menschen rechts des Rhein nicht verwurzelt war bis die Franken sie damit konfrontierten und der auf keine Tradition zurück blicken konnte die sich erst zu etablieren begann, als sich nach dem Ende des weströmischen Reiches die Völker beruhigten und sich eine neue Ordnung einstellte. Karl der Große könnte noch gewusst haben wie widerspenstig sich auch seine einst sigambrisch/fälischen Vorfahren schon in antiken Zeiten verhielten, als er sich zum Ziel gesetzt hatte, dass vergangene Imperium zu renovieren und gleichzeitig die christlichen Werte verbreiten wollte. Die Geringschätzigkeit mit der die kultivierte Rheinregion den Menschen vis a vis von Köln gegenüber trat in dem man ihnen den abfälligen Beinamen der „schälen Sigambrer“ gab, zeigt auch wie weit man zurück gehen muss um eine mögliche etymologische Begründung für einen anderen Begriff der Falenforschung zu finden, nämlich den des Hastfala Gau. Im Ergebnis des 30 Jahre andauernden verlustreichen Germanenkrieges der Rom letztlich auf die linke Rheinseite zurück warf, war es wohl das Volk auf der Straße, das seinen Unmut zuerst zum Ausdruck brachte und einen eigenen Begriff für die betrügerischen Germanen auf der anderen Seite des Flusses erfand. Beflügelt von der tief verwurzelten Ablehnung die schon von der kelto/romanischen Kultur den unzivilisierten Stämmen entgegen schlug lag es nahe sie abgeleitet vom lateinischen Wort „Fallere“, das für Täuschung, Betrug und Verrat stand Falen zu nennen was zum Oberbegriff für Niederträchtigkeit wurde. Da nach den großen Völkerwanderungen die Stammesnamen oder Völker in ihren einstigen Wohngebieten verschwammen und sich nicht mehr fassen ließen, gingen die fränkischen Machthaber den einfachen Weg und gaben der Großregion den pauschalen Begriff „Falen“. Damit nicht genug stülpten sie über deren Wohngebiete den übergeordneten Namen Sachsen der abschreckend klingen sollte und wendeten ihn in Unkenntnis der Siedlungsgebiete der Volkgruppen bis zur Nordsee an. Da sich auch die Sachsen dem ewigen Drang der Nordvölker nach Süden aufzubrechen nicht entziehen konnten und es zu Raubzügen bis an die Rheingrenze kam, rangen sich die Franken 775 zu einem umfänglichen Feldzug gegen sie durch. In diesen Zeiten hatte man im Fränkischen längst keine Erklärung mehr für die Gründe der überkommenen Wortfindung „Falen“ und welches antike Vermächtnis darin ruhte. Literarisch hinterlegt wurde die Bezeichnung „Falen“ für die Großregion und ihre Bewohner erstmals im Zuge dieser großen Strafaktion als man aufgrund ihres Bruchstück haften Wissens auf recht einfallslose Weise den Namen mit der Himmelsrichtung verknüpfte. Eine Wortwahl die davon zeugt, dass man die Eigennamen der dort alt eingesessenen Stämme längst nicht mehr kannte, deren einstigen Siedlungsgebieten keine Bedeutung mehr beimaß, ihnen schlicht kein Interesse entgegen brachte oder man es sich vereinfachen wollte. „Falen“ ein Name der sich dieser Theorie nach bereits ab dem 2. nachchristlichen Jahrhundert eingebürgert haben könnte als die Gegensätze unüberbrückbar schienen und die Distanz zwischen Rom und den Ostvölkern zu wachsen begann. Aber auch eine Bezeichnung, die die Franken mit Ausnahme der Engern und unterhalb des Oberbegriffes „Saxones“ auf alle Volksgruppen übertrugen, die gegen Karl den Großen im Verlauf der Sachsenkriege zu Felde zogen. Nach fränkischem Verständnis sah man in den Engern einen separaten Volksstamm der zu ihrer Zeit zwischen den westlichen und den östlich Falen siedelte und ihnen ebenfalls feindlich gesinnt war, stufte sie insgesamt als heidnische Sachsen ein, fragte nicht nach unterschieden oder eigenen Traditionen und erkannte auch in der Irminsul nicht das war sie zum Ausdruck brachte. So unterwarf man die Westfalahis, die Angariis und die Hastfalen die östlich der Weser unter Hessi kapitulierten und bezeichnete sie im Capitulare Saxonicum, dem Gesetzestext Karls des Großen 797 auf bekannt simple Weise „Oostfalahis“ obwohl sie sich selbst anders nannten. In den Metzer Annalen werden sie als „Osterliudi“ geführt, in den Annalen Saxo „Osterluidi“, bei Poeta Saxo „Osterliudi oder Ostphalians“, in den Weißenburger Annalen die „Osterludi“, in den Annalen Laurissenses „Austreleudi“ und in der Vita Meinwerci „Asterliudi“, während sie in den Einhard-Annalen 775 „Ostfalais“ und „Ostfalai hießen. Dem lässt sich entnehmen, dass man erneut in der Himmelsrichtung einen Ausweg aus dem Dilemma sah nicht zu wissen mit wem man es zu tun hatte. Das für die Franken ein Gesamtvolk unter dem Namen „Falahis, Falai bzw Falais existierte steht außer Frage aber es scheint, dass man die Falen östlich der Weser in einigen Chroniken geringer schätzte da man sie nur „Leute“ nannte. Dies spricht dafür, dass ihre frühgeschichtlichen Leistungen im späten 8. Jhdt. Längst verblast waren und man sie erst wieder aufgrund der in der Reichsabtei Corvey erbrachten scriptorischen Leistungen zu würdigen wusste, als man sich mit der Antike zu beschäftigen begann. Die Chroniken machen deutlich, dass nur die Westfalahis und die Angariis die gemeinsam mit den Falahis siedelten im Jahre 775 ernsthaften Widerstand leisteten, während von den Ostfalahis unter Hessi nichts dergleichen bekannt wurde. Man vermutet, dass die Kapitulation der Ostfalahis in Ohrum am Hellweg statt fand da dort für das Jahr 780 ein Taufereignis überliefert ist. Vielleicht passender und genauso denkbar wäre aber auch ein strategischer Ort an der Oker gewesen da wo sich ein Adelshof befand und man später die ottonische Pfalz Werla errichtete. Obwohl sich daraus kein deutlicher Bezug zum Fluss Fuhse nachweisen lässt deren Quelle sich nur sechs Kilometer westlich der Königspfalz Werla befindet, wird versucht damit auch den Nachweis zu erbringen, dass sich dort sowohl das Siedlungsgebiet der Ostfalahis befand, als auch das der den Cheruskern nahestehende Stammesgebiet der seinerzeit ebenfalls erwähnten Fosen, Fosi oder Foser. Ein benachbarter Stamm der Cherusker den Tacitus als nicht sehr umfangreich beschrieben hatte. Die Oker war ein bedeutender Grenzfluss an dem nach Osten das große Stammesgeflecht der angilischen Sueben sowie der Semnonen und Hermunduren öffnete die nach Plinius dem Älteren gemeinsam mit den Cheruskern zu den Hermionen gezählt wurden. Völker, die schon Varus für seine neue Provinz als Bedrohung empfunden haben könnte und er sich daher der Unterstützung der Cherusker versichern wollte bzw. musste. (08.11.2025)
... link
Wer die Geschichte der Falen erforschen will muss tief schürfen
ulrich leyhe, 22:28h
Um sich dem Kerngebiet in Ostfalen zu nähern hat man sich auf den Spuren Karls des Großen folglich von West nach Ost vorzuarbeiten, ganz so wie er es aus strategischen Gründen tat um letztlich bis in den Raum vorzustoßen in dem sich die vage bestimmbaren Wohngebiete der „Cheruskerfalen“ befanden und hatte dazu zuvor das Land „Angaria“ zu passieren. Die Zeitspanne vom Ende der römischen Germanenkriege bis die Franken begannen in die Wohngebiete der germanischen Nachfahren vorzudringen die sich einst dem Imperium in den Weg stellten ist für die Geschichte ein Wimpernschlag. Es war das Jahr 775 als Karl der Große erschien und die fränkischen Jahrbücher erstmals diesen bis dato unbekannten, da nicht nieder geschriebenen Namen „Westfalai“ erwähnen. So betrat er nach 772 dem denkwürdigen Jahr der Irminsulzerstörung erneut zunächst den Westteil einer fälischen Großregion die erst östlich der Weser endete. Ein Sammelbegriff dem der Theorie folgend der lateinische Name „Fallere“ zugrunde liegt deren Bewohner man vermutlich die „Falsarii“ genannt haben könnte und aus dem sich im germanischen Sprachraum auch das Wort die „Falschen“ im Sinne von die Hinterlistigen ableitete. Eine auf lateinischer Wurzel beruhende Bezeichnung die sich in den von den Franken so genannten Regionen erst noch einbürgern sollte. Es ist aber auch ein Begriff dem sich kein rückwärts gerichteter Bezug auf die einst dort siedelnden germanischen Stammesnamen ableiten lässt, da er nach der Jahrtausendwende nur im römisch besetzten keltisch geprägten, vornehmlich dem linksrheinischen Landesteil Germaniens in Gebrauch war. 779 nannte man sie auch „Westfalaos“, bei Poeto Saxo lesen wir noch den Namen „Westfalhos“, während der Biograph Einhard 784 dazu im konträren Sinne auch die Bezeichnungen „Ostfalais“ und „Ostfalai“ verwendete. So besteht die Herausforderung darin das Verbindende zwischen der ab dem Jahr 784 Ostfalai genannten Region, deren Bewohner man nach dieser Theorie auch „Ostfalsarii“ nennen könnte und dem westlich davon
liegenden auch „Angaria“ genannten Territorium, dem die fälische Zuge den Namen Engern gab, heraus zu arbeiten wobei ein besonderer Augenmerk dem Überschneidungsbereich gilt. Eine Landschaft mit einer Bevölkerung zu der auch der Name „Mediofalsarii“, da zwischen West – und Ostfalen liegend gepasst hätte und deren frei gewordene Nutzflächen sich die Angrivarier angeeignet hatten, was den regionalen Bevölkerungsanteil unter ihnen verschob. Das die Franken alle Widersacher mit Ausnahme der Engern, die schon zu Zeiten des Imperiums unter den Römern anders gelitten waren letztlich Falen nannte, was bekanntermaßen auch die Cherusker mit einbezog verlief auf unterschiedlichen Wegen. So behielten auch die Angrivarii im Gegensatz zu den Falen von denen viele Teilstämme nach Westen abwanderten ihren aus prähistorischen Zeiten bekannten Namen bei. Man könnte spekulieren, dass es daran gelegen haben könnte, dass sich die Angrivarii nicht an der „verräterischen“ Varusschlacht beteiligt hatten und erst 16 + als Gegner Roms auftraten, sodass man sie im Imperium moderater einschätzte. So, wie es etwa bei dem durch sie vermittelten Gefangenenaustausch der einst gestrandeten Römer zum Ausdruck kommt, sodass man ihnen nicht den Makel der Falschheit anlastete und sie später auch nicht Falen nannte. So nutzten auch die Franken den Namen Falen bzw. griffen ihn auf der sich inzwischen verbreitet hatte und den man folgerichtig nur für jene Stämme anwendete die westlich und östlich der Engern siedelten. Dabei verkannten sie die Existenz der fälischen Vorbevölkerung mit denen die Engern in Siedlungsgemeinschaft lebten. Die erste Zuwanderungswelle der Angrivarii nach Süden könnte sich bereits ab dem frühen 2. Jhdt. Vollzogen haben, als die Dominanz der Cherusker nachließ und Vorfahren der Franken noch selbst rechts des Rhein siedelten. Die späteren Siedlungsverlagerungen der Angrivarii könnten zweierlei Gründe gehabt haben. Zum einen könnten die Vorläuferstämme der Franken wegen ihres Ausweichen in die lukrativen linksrheinischen Land frei gemacht haben zum anderern könnten aber auch die Gebietsverlagerungen der Angrivarii für Druck gesorgt haben. Vor diesem Hintergrund betrachtet kann man das Bedürfnis der Franken auch so verstehen, als ob sie in ihren einstigen rechtsrheinischen Landschaften noch alte Besitzansprüche geltend machen wollten was ihren Eroberungen den Anschein von Rückeroberungen verleihen würde. Mit dem Zuzug der Angrivarii aus nördlicher Richtung der sich wie symbolisch durch die markante Gebirgsenge zwischen Aulhausen und Fischerstadt vollzogen haben könnte in die sich die Weser eingegraben hatte überwanden die Angrivarii das klassische Grenzgebirge, das einst die Grenze zwischen den zwei Großkulturen der Kelten und Germanen bildete, sie lange voneinander trennte und sie voneinander auf Abstand hielt. Das 25 ha umfassende keltenzeitliche Latene Bollwerk „Nammer Lager“ befand sich nur etwa 5000 Meter östlich der Porta was darauf schließen lässt, dass man sich schon in prähhistorischen Zeiten den Nordvölkern gegenüber wehrhaft zeigen musste um sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Ein Wesenszug den der fälische Mensch noch bis heute in sich tragen könnte. Für die germanischen Nordvölker galt das Wiehengebirge lange Zeit als unüberwindbar, sie wussten von der dahinter liegenden höheren Kultur und ihrere Wehrhaftigkeit. Sie sahen es am südlichen Horizont in weiter Ferne liegend aufsteigen, sozusagen „wiet wech“, dem es möglicherweise auch seinen Namen verdankt, denn wieh gleich wiet steht in der Mundart für weit und sie begehrtes es. Das Völker aus unterschiedlichen Gründen ihre Wohnsitze verließen ist Bestandteil der Menschheitsgeschichte. Möglicherweise ist der Zuzug der Angrivarii über den Kamm des Wiehengebirges noch als Spätfolge urgermanischer also vorchristlicher Südwärtsbewegungen zu sehen, steht aber gleichzeitig schon im Zusammenhang mit der ab dem 4. Jhdt einsetzenden so genannten Völkerwanderung was auch für die Sachsen gelten dürfte. Zunächst führte der Weg die Angrivarii in die Wohngebiete jener Menschen die unmittelbar südlich der Porta siedelten und damit auch in die ursprünglichen Stammlande der östlicher siedelnden Cherusker bzw. auch der westlich orientierten Brukterer, stießen in der Folge bis in den Diemelraum, nach Osten weniger stark über die Weser vor und Hinweise belegen, dass sogar noch Soest unter engrischen Einfluss geriet. Es wird sich nicht in Form eines kontinuierlichen Bevölkerungszustroms vollzogen haben, kannte Phasen des Stillstands wohl auch weil es zu Auseinandersetzungen kam, es kein Erfordernis aufgrund fehlendem Bevölkerungswachstums gab, oder aus Gründen nicht ausreichend vorhandener besiedelbarer Flächen. So baute sich langsam ein „Angaria“ innerhalb der Grenzen eines einst zum Cherusker - und Bruktererland gehörenden Siedlungsgebietes auf, dass seine politische Unabhängigkeit im Zuge der Streitigkeiten zwischen Heinrich dem Löwen und Kaiser Barbarossa verlor. So entstand in einem Streifen links als auch rechts der Weser eine Mischbevölkerung bestehend aus Engern und Ostfalen bzw. vormals aus Angrivarii und Cherusci. Während die überlieferten Gaunamen keine Anhaltspunkte liefern, ob man in ihnen fälischem oder engrischem Ursprung erkennen kann so ist die jeweilige Lage der Gaudistikte aufschlußreicher denn ihr lässt sich fälische oder engrische Einflussnahme entnehmen. Wohin und wie weit sich die Siedlungsgebiete der Angrivarii ab dem Wiehengebirge nach Norden ausdehnten bevor sie sich nach Süden ausbreiteten und unter dem Namen Engern in die Geschichte eingingen lässt sich nicht überzeugend eingrenzen und das dazu vorliegende Kartenmaterial offenbart Wissenslücken. Das Wiehengebirge trennte seit jeher die Völker und damit auch ihre Sprache was insbesondere im Umfeld der Porta, dem althergebrachten Wanderkorridor aus den klimatisch benachteiligten Nordregionen bis in den Süden Mitteleuropas erkennbar wird und sich innerhalb der niederdeutschen Gesamtsprache wie zwangsläufig auch eine Mundartgrenze bzw. ein Sprachgefälle einstellen musste. Hier schied sich die Vorläuferdialektik des von den Angrivarii gesprochenen Nordniederdeutschen von der Vorläuferdialektik des Südniederdeutschen wie man sie von den Brukteri und Cherusci gesprochen erwarten darf. So entstand mit der Einwanderung der Angrivarii in den südlich angrenzenden Gebieten in Verbindung mit der von Brukteri und Cherusci gesprochenen Sprache eine ostwestfälische Dialektzone. Ein Sprachinsel die sich als das Siedlungsgebiet der Angrivarii erkennbar macht. Eine Sprache bzw. ein Dialekt aus der wenn die Theorie zutrifft, die Sprachwissenschaft noch imstande sein sollte, die ursprünglich nordniederdeutsche Dialektik der Angrivarii heraus filtern zu können.
Für den östlichen Bereich vor dem auch die Besiedlung der Angrivarii nachweislich zum Stillstand kam, führte man den sprachlichen Begriff „ostfälisch“ ein, während man dem von Brukterern stärker durchsiedelten westlichen Teil den Namen Münsterländisch gab, vermutlich um die Bezeichnung Westwestfälisch zu vermeiden. Da sich keine deutlichen sprachlichen Unterschiede hervor heben schien im Gegensatz zum Wiehengebirge der Rücken des Teutoburger Waldes, auf dem auch keine keltischen Verteidigungsanlagen festgestellt wurden dialektisch betrachtet nur eine untergeordnete Bedeutung gehabt zu haben. Auch wenn die keltische als auch die germanische Sprache eine gemeinsame Wurzel haben lassen sich die in der Neuzeit benutzten Worte aufgrund der starken Veränderungen denen sie im Laufe der Jahrhunderte unterworfen waren keiner der beiden Strömungen mehr zuweisen. So dürfte sich eine Vielzahl von Worten die in Falen östlich des Rhein in der westfälischen Bucht, am Nordrand des Sauerlandes, aber wegen ihrer Abgeschiedenheit besonders innerhalb des Sauerlandes, als auch südlich der Mittelgebirge und östlich der Egge bis zur Oker genutzt wurden, ihren keltischen Einschlag bewahrt haben. Regionen in denen sich eine keltisch geprägte bodenständige Kultur und Sprache etabliert hatte aber nun beide Völker im Zuge der germanischen Einwanderungswellen nach Süden zwang sprachlich aufeinander zugehen zu müssen. Wie sich diese germanischen Stämme voneinander unterschieden und in welchen keltischen Räumen sie in der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausend Fuß fassten wird vergleichbar mit den Zuwanderungen der Angrivarii und Saxones nach der Jahrtausende gewesen sein. Stämme die über eine Gesamtbreite vom Rhein bis zur Elbe eine Nordsüdbewegung annahmen und dann in den kulturellen Sog jener Stämme gerieten unter denen sie sich niederließen die sie aber auch verdrängten. In Fortsetzung dieser Strömung war es die gallisch/römische Landmasse die zum Auslöser des rheinischen Fächers wurde im Zuge dessen die rechtsrheinschen Völker der Nieder - und Rheinfranken nach Westen drifteten. Die fälisch sprechenden Stämme soweit sie sich dem anschlossen nahmen ihren Dialekt mit, der sich im Verlauf mit den Dialekten der Rheinbevölkerung mischte. Die Nordvölker die lange vom Wiehengebirge zurück gehalten wurden bevor sie es überwanden verharrten letztlich im wesentlichen an der sprachlichen Trennlinie zum Oberdeutschen wofür geographisch der Diemelverlauf nahe der Benrather Linie steht. Eine gegen die Nordvölker gerichtete Sprachgrenze die nach dem Wiehengebirge den Charakter einer zweiten keltischen Auffanglinie besaß. An dieser Lautschwelle setzte die keltisch geprägte sprachliche Dominanz des Oberdeutschen ein was darauf hindeutet, dass sich im hessischen Sprachraum die keltische Kultur als langlebiger erwies. Es waren die Flüsse und Gebirge die seit prähistorischen Zeiten die Landschaften prägten und über die Stammeszugehörigkeiten hinaus auch über die Verteidigungsbündnisse entschieden. So beinflusste auch immer die Geographie die Sprachsektoren und womit sich auch die Rheingermanen von den Wesergermanen unterscheidbar macht, die man gerne in einem Atemzug nennt. Denn während sich die eine Zivilisation an der Fließrichtung der dem Rhein zugewandten Flüsse orientierte waren es für die andere Kultur die Zuläufe zur Weser. Grundsatzüberlegungen die mit dazu beitragen ein Verständnis für die frühen fälischen Verhältnisse zu entwickeln. Waren es im westlichen Westfalen wo Usipeter, Sugambrer, Marser und Tenkterer einen Vorläuferdialekt des Westniederdeutschen gesprochen haben dürften, so folgten östlich von ihnen in der westfälischen Bucht die Brukterer die im Zuge der römischen Zwangsumsiedlungen vermutlich in ihren südöstlichen Stammesgebieten Lebensraum an Marser und Sugambrer abtraten und den Durchzug der angilischen Sueben erlebten, bevor diese östlich und nordöstlich der Egge auf die Wohngebiete der Cherusker trafen. Jene um das Jahr Null ebenfalls verdrängten angilischen Sueben die sich im Suebengau nördlich des Harzes ansiedelten und die auch die Cherusker passieren ließen, bevor diese ihre neuen Siedlungsgebiete erreichten. So waren es vermutlich auch diese Angili auf die sich die Inschrift am Corveyer Westwerk bezieht, da sie für die neue römische Provinz eine Gefahr hätten darstellen können, vor denen sie sich mittels Mauern schützen wollten und sich daher der Unterstützung der Cherusker versicherten. Von diesen Veränderungen waren die Angrivarii lange ausgenommen da sie sich nördlich des Wiehengebirges bis zum Jahr 16 + den römischen Angriffen entziehen konnten, sich auch nicht an der Varusschlacht beteiligt hatten und Teile von ihnen erst nach Süden strebten als in diesen Regionen Siedlungsland frei wurde, das sie für attraktiver hielten. Während die Benrather Linie den niederdeutschen vom oberdeutschen Sprachraum und die „Wiehengebirgsgrenze“ den Nordniederdeutschen vom Südniederdeutschen trennte, verlief zwischen den zum Rhein – und den zur Weser tendierenden Germanen noch eine weitere Sprachgrenze. Sie begann östlich von Minden wo sich in einem Landstreifen links der Weser ab dem Schaumburger bzw. Calenberger Land der Übergangsdialekt von der ostwestfälischen zur ostfälische Mundart der Wesergermanen bzw. Cherusci bemerkbar macht und endete südlich davon wo sich der den Cherusci zugesprochene Nethegau befindet, von dem die Forschung annimmt, dass er westlich an die Wohngebiete der Bructeri stößt. Die Zuwanderung der Angrivarii beeinflusste die Dialekte der Brukterer und Cherusker, erzeugte den Mischdialekt des Ostwestfälischen und verdrängte die bisherigen Dialekt wodurch sich der ostfälische Vorläuferdialekt der Cherusci von der linken auf die Weserseite zurück zog. In Grenz- bzw. Übergangsregionen erweisen sich ältere Sprachformen als langlebig und machen sich in den Einzugsbereichen bis heute bemerkbar, sodass die Mundarten der ostfälischen Isoglosse noch in Regionen westlich der Weser etwa in Höxter und Bosseborn, sowie im Nethegau einschließlich der Warburger Börde hörbar sind aus denen sie einst verdrängt wurden. So war die Weser insbesondere zwischen Höxter und Beverungen mit dem Nethegau auf dem linken Ufer aus sprachlicher Sicht betrachtet nie ein Grenze. Das den Nethegau nach Westen abschirmende Eggegebirge sorgte für seine geographische Abgeschiedenheit und ließ ihn seit vorchristlichen Zeiten nach Osten tendieren was den ostfälischen Dialekt erklärt. Eine Landschaft in der sich über die Mundart wie ein Sprachrelikt aus längst vergangenen Zeiten seine Zugehörigkeit zum einstigen Stammesgebiet der Cherusker nachweisen lässt. In ähnlicher Weise wird es auch an der Sprachgrenze zwischen Elb - und Wesergermanen erkennbar, die östlich ab der Oker deutlich wird. Angrivarii die in die Regionen südlich des Wiehengebirges einwanderten und in ihren Herkommensgebieten weder ostwestfälisch noch ostfälisch sprachen, sondern sich in einer Vorläufersprache des Nordniedersächsischen unterhalten haben dürften, gelang es nicht sich mit ihrem Dialekt dauerhaft durchzusetzen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt anhand von Keramikvergleichen aus Bodenfundem auch eine Untersuchung von Raphael von Uslar der sich zwei unterschiedliche Bevölkerungsgruppen längst der Weser entnehmen lassen und aus deren Fundorten sich schließen lässt, dass in diesem Raum die westlich orientierte Töpferware der Bructeri auf die östliche der Cherusci traf und eine Töpferware der Angrivarii nicht erkennbar wird. Dies ist zum einen Hinweisgebend dafür, dass es in diesen Zeiten im Betrachtungsraum nur zwei konkurrierende Typen gab aber auch, dass schon die Bructeri Kultur westlichen Mustern folgte. Eine Grauzone könnte man im Lipperland ausmachen, in dem sich keramisch als auch sprachlich sowohl ostwestfälische als auch ostfälische Einflüsse bemerkbar machen, sodass es schwer fällt in dieser Region Zuordnungen auf die einstige Besiedlungsdichte von Cherusci bzw. Bructeri zu treffen bevor die Angrivarii begannen einzuwandern. Da es noch nicht gelungen ist Unterschiede bzw. Feinheiten zwischen germanischer Töpferware aus Angrivarii oder Bructeri Produktion zu erkennen ist noch nicht darf man annehmen, dass sich die Angrivarii auch was ihre Töpferware anbelangt bereits der Stilelemente der neuen Mitbewohner zu eigen gemacht haben könnte. Sowohl den Bructeri als auch den Cherusci könnte am Zuwachs der Angrivarii und der damit verbundenen Siedlungsauffrischung gelegen gewesen sein, sodass man sie auch ohne das sie sich mit ihrer Kultur durchsetzen konnten dauerhaft integrierte. Wobei die Geschichtsforschung davon ausgeht, dass die Angrivarii um das Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts erst oder nur mit Hilfe der Chamaven in die Stammesgebiete der Bructeri eindringen konnten was sich nach kriegerischen Auseinandersetzungen anhört, es aber unklar bleibt wo sich diese, vermutlich am Niederrhein ereignet haben sollten. Das sich die Eigensprache der Angrivarii südlich des Wiehengebirges nicht etablierte bzw. in einen Mischdialekt mündete, könnte auch am kulturellen Rücksstand einer aus den Moorlandschaften des nordniederdeutschen Raumes stammenden Volkes gegenüber einem noch keltisch geprägten fortschrittlicheren Menschenschlages südlich der Mittelgebirge gelegen haben. Jene Teile der Angrivarii die sich entschieden hatten über das Wiehengebirge nach Süden zu ziehen, sich mit diesen Bewohnern zu vermischen und unter ihnen unter dem Namen Engern fortlebten dann die fälische Mundart annahmen, siedelten sich zunächst in den südlich des Wiehengebirges angrenzenden Grain- Wesi - und Wetigau an. Die parallel zum Wiehengebirge verlaufende Dialektgrenze spricht dafür, dass sich nicht alle Angrivarier bzw. Angrivarii möchte man den lateinischen Namen einsetzen an den Wohnsitzverlagerungen nach Süden beteiligten und Teile oberhalb des Gebirges sesshaft blieben führte dazu, dass sich dieser Stamm unterschiedlich voneinander entwickelte und in Nord - und Südangrivarii aufteilte. Obwohl es keine schriftlichen Quellen dazu gibt könnte man daraus schließen, dass sich die Stämme nördlich des Wiehengebirges auch noch lange selbst Angrivarier nannten. Während jene die ihre Wohnsitze verlagerten der südlichen Zungenschlag der Falen zu Engern machte. Anhand der historischen Überlieferungen lässt sich rekonstruieren, dass sich die Bewohner die man im Imperium Cherusci nannte in antiken Zeiten vor allem östlich der Weser folglich im so genannten Ostfalen siedelten wo sie sich an Mittelweser und Leine konzentrierten. Nach allgemeinen und dialektisch nachweisbaren Wissenstand dehnten sich ihre Wohngebiete aber auch noch bis zum Eggekamm, als auch zwischen der Diemel und den Externsteinen aus was die Enklave des darin liegenden Nethegau umfasst. Wie vermutet bewohnten die Cherusci auch Teile der als Lipperland bezeichneten Region zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald und hier insbesondere die östlichen Regionen der Werreniederung. Ein flacher Landstrich in dem sich einzelne Sippen der Brukteri und Cherusci die Siedlungsgebiete aufgeteilt haben dürften, bevor die Angrivarii hinzu stießen. Eine Landschaft südlich des Wiehengebirges die heute zum „Sprachgebilde“ Ostwestfalen gezählt wird und in die ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert die Angrivarier begannen von Norden her einzuwandern. Es darf angenommen werden, dass die innerniederdeutsche Dialektgrenze die über den Kamm des Wiehengebirges verläuft bereits weit in vorchristliche Zeiten reicht und die sich südlich davon ausgebreiteten fälischen Mundarten noch von der keltischen Zunge beeinflusst waren. Was wiederum hinweisgebend dafür ist, dass sich auch im Kern dieser Stämme keltenzeitliches Brauchtum erhielt, das zum genetischen Bestandteil wurde und sich durch Erbgut fortpflanzte. So kann man spekulieren, dass die Bructeri in sich auch noch mehr dem keltischen als dem germanischen Typus zugewandt waren. So bedarf es auch der Überlegung, ob sich die Bructeri überhaupt selbst Brukterer nannten was wir wie in anderen Fällen auch für selbstverständlich halten bzw. diese Bezeichnung nicht keltischem Ursprung entstammte. Ihr Lebensraum war von außen betrachtet stark von Bohlendämmen beeinflusst und bedurfte vieler Überquerungen. Man denke nur an den Ort „Zer niwu Briggu“ zu deutsch Neubrück im südschweizerischen Kanton Valais.
Neben der durch das Wiehengebirge verlaufenden innerniederdeutschen Mundartgrenze die den nordniederdeutschen vom südniederdeutschen Dialekt trennt existieren südlich die ineinander greifenden fälischen Sprachgrenzen. Lässt man den fälischen Großraum etwa am einstigen tiberischen Landlimes dem „limitemque a Tiberio“ der östlich von Duisburg begann, in Richtung Sieg ausläuft und sich anhand des ostbergischen Dialektes bzw. der niederländischen Sprachvarietät noch nachweisen lässt beginnen, dann erstreckte sich dieser bis an die Oker im nördlichen Harzvorland und ins Elbe Vorland und verdeutlicht einen durchgängig einheitlichen Menschenschlag der sich durch einen gemeinsamen Sprachkern ausweist. Es ist eine von den fälischen Dialekten geprägte Region gleich einem fälischen Fächer der seine Fortsetzung im westlich orientierten rheinischen Fächer findet. Mundarten die sich je nach Großregion leicht aber hörbar voneinander unterscheiden, die sich aber ihre fälische Gemeinsamkeit bewahrten, im westlichen Falen ihren Anfang nahmen und im östlichen Falen endeten. Um die Sprachräume zu unterscheiden ersann die Forschung zahlreiche eigene Begriffe um sie voneinander abzugrenzen was aufgrund der zahlreichen Übergangszonen eine Herausforderung darstellt. So definierte man für Westfalen im wesentlichen die Dialektgruppen Südwestfälisch, Münsterländisch es folgt Ostwestfälisch und die ostfälischen Dialekte lässt man im Weserraum mit dem Weserostfälisch beginnen und sie im Elbeostfälisch enden. Für die Region um Helmstedt ersann man die Bezeichnung Ostostfälisch, den Norden um Uelzen nannte man Heideostfälisch. Der großen Verbreitung der fälischen Dialekte lässt sich entnehmen, wo die nordniederdeutsche Mundart endete was für ein geschlossenes Bundesland Falen sprechen würde hätte die Geschichte es denn so gewollt. Die germanischen Stämme die einst in dieser Großregion lebten waren sich in ihrer südniederdeutschen Sprache einig, sie bildeten eine eigenständige Allianz und unterschieden sich von den nordniederdeutsch sprechenden Stämmen der Angrivarii und Saxones. Wie alle Sprachgrenzen wirken auch diese nach Norden ausgerichteten unscharf da innerhalb der norddeutschen Bucht die Mittelgebirge als geographische Bezugspunkte fehlen und nur die Fließrichtungen der Flüsse den Völkern als Orientierungshilfe dienten. So konnten sich letztlich die fälischen Dialekte hörbar gegenüber den Einwanderern aus dem Norden behaupten. In welchem Dialekt oder welcher Sprache sich die ostfälichen Cherusker unterhielten und welche und wieviel Worte ihnen reichten um sich zu verständigen ist unbekannt. Gestik, Mimik und raunenhafte Töne werden vielfach die wortgewandte Kommunikation ersetzt haben erfüllten aber ihren Zweck. Da in den einstigen Wohngebieten der Cherusker heute das Südniederdeutsche und somit das Ostwestfälische vor allem aber das Ostfälische gesprochen wird entziehen auch sie sich nicht dem starken Verdacht in einer Region nicht nur mit keltischem Sprachuntergrund gelebt zu haben, sondern auch in sich keltischer Abstammung gewesen zu sein. Obwohl die Existenz der Angrivarii/Engern auch in den östlich zu Ostfalen angrenzenden Teilen Ostwestfalens im Kern unstrittig ist, erscheinen die Konturen und ihre Grenzen zu den einstigen Wohngebiete der Cherusci/Ostfalen wie verwässert. Was uns an wenigen Kenntnissen über die einstigen Wohngebiete der Angrivarii vorliegt verdanken wir dem taciteischen Hinweis aus den Zeiten der römischen Germanenkriege die schon lange vor seiner Geburt endeten wonach sie Germanicus in den Rücken gefallen sein sollen, als sich dieser zum Schlachtfeld Idistaviso begab. Wo dies allerdings geschah verschwieg er uns. Da Germanicus über die Ems soweit diese damals für römische Landungsschiffe schiffbar war vorrückte, könnte er die Boote westlich Bramsche verlassen haben um von dort den prähistorischen „Hellweg unter dem Berge“ zu nutzen. Die Wohngebiete begannen östlich der Hase angrenzend an die Stammesgebiete die Chasuarier sodass die Attacke bereits in dieser Region statt gefunden haben könnte. Der Theorie zufolge hätte Germanicus dabei die südlichen Siedlungsgebiete der Angrivarier gestriffen was diese auf den Plan rief und in der man einen Vorboten der Kämpfe am Angrivarierdamm sehen kann. Demnach hätte der Angriff auf Germanicus am Nordrand des Wiehengebirges statt gefunden, was sich auch mit der Lage ihrer vemeintlichen Wohngebiete deckt. Wie weit Germanicus marschieren musste um auf auf den Kampfplatz „Idistaviso“ zu gelangen bzw. wo sich ihm die Cherusker entgegen stellten, bleibt der Spekulation überlassen. Möchte man es mit der Gebirgskette des „Ith“ in Verbindung bringen, dann standen Germanicus nach dieser Attacke bis ins Kerngebiet der Cherusker noch einige Tagesmärsche bevor. Daran wird deutlich, dass sich der hinterrückse Angriff der Angrivarier auf Germanicus sowohl schon weit vor den Wohngebieten der Cherusker als auch schon in Grenznähe zu ihnen ereignet haben könnte. Das sie weder an der Erstschlacht gegen Varus teilnahmen noch im Zusammenhang mit der Schlacht bei Idistaviso auf Seiten der Cherusci erwähnt werden spricht dafür, dass beide Stämme auf Distanz zueinander bedacht waren, es aber auch an den relativ weiten Anmarschstrecken gelegen haben könnte. Vermuten lässt sich, dass sie sich der Koalition unter Arminius anfänglich nicht vollumfänglich anschliessen wollten, da sie darin keine oder noch keine Notwendigkeit sahen und auch keine unmittelbare Bündnisverpflichtung bestand. Die Interessenslagen zwischen Angrivarii und Cherusci waren unterschiedlich und in Angrivarien hatte man vielleicht auf einen anderen Ausgang der Idistaviso Schlacht gesetzt, wartete die weitere Entwicklung ab, hatte aber bereits die eigene Streitmacht zusammen gezogen um gewappnet zu sein. So reagierten die Angrivarii auch erst nach dem Germanicus wieder in ihr Stammesgebiet eingedrungen war um zur Ems zu gelangen. Eine Schlacht die wohl letztlich im Umkreis der Porta stattfand muss nicht Ausdruck einer langfristigen Planung gewesen sein, denn Germanicus hätte von Idistaviso auch einen anderen Rückweg zur Ems einschlagen können als das Angrivariergebiet passieren zu müssen. Was diese Schlacht am so genannten Agrivarierwall anbelangt, so stellt man sich diese Anlage wie eine wallartige Erdaufschüttung vor. Ein Schutz - oder Trennwall der sich für die Legionäre und später die römischen Geschichtsschreiber so darstellte, als ob sich hinter dieser Anschüttung eine Abgrenzung zu den Cherusci verbarg. Tacitus nannte die Abgrenzung „dirimerentur“ dem sich entnehmen lässt, dass beide Völker Wert auf Eigenständigkeit legten, man sich also ihre gewachsenen Eigenheiten bewahren wollte. Das sich Angrivarier und Cherusker 9 + und auch nicht 16 + bei Idistaviso gemeinsam gegen Rom stellten bzw. stellen wollten mag ebenfalls verdeutlichen, dass man abweichende Zielsetzungen verfolgte. Passend zu der im Imperium vorherrschenden Annahme, dass sich Angrivarii und Cherusci mit gegensätzlichen Interessen gegenüber standen und sich hier scheiden wollten klang es plausibel, aber auch im Einklang mit der Theorie, dass es zwischen ihnen bereits damals und nicht erst in späteren Jahrhunderten Rivalitäten gegeben hatte. Ein Bauwerk, dass jedoch schon aus Keltenzeiten gestammt haben könnte und seinerzeit den Zweck verfolgte den Nordvölkern den Weg durch die Porta zu erschweren. Da Germanen auch nicht dafür bekannt sind den Aufwand betrieben zu haben feste Grenzen zu hinterlassen und die Geländemarkierung zudem schon 16 + älteren Datums war müsste sie demnach einen Ost/West Verlauf genommen haben. Jedenfalls entzieht sich seine Lage bislang jeglicher Verortung. Ob Germanicus nach der Idistaviso Schlacht an der sich keine Angrivarii beteiligt hatten mit einer weiteren Auseinandersetzung auf dem Rückzug gerechnet hat sei dahin gestellt. Auch darf man vermuten, dass das Geschehen bei Idistaviso einen anderen Verlauf genommen haben könnte, wenn sich die Angrivarii gemeinsam mit den Cherusci gegen Germanicus gestellt hätten. So war es eine Vorgehensweise die stark an die Zersplitterung der Kräfte im Zuge der Sachsenkriege erinnert. Während das Wiehengebirge sowohl eine geologische und damit verbunden auch mundartliche Grenze bildete und die Weser wenn auch nicht mundartlich so doch Grenzcharakter besaß, hatte sich das in der linksseitigen Ausbuchtung der Weser befindliche Lipperland bezogen auf seine Bewohner und ihren Dialekt auch unter den Engern seine Eigenheiten bewahrt. Auch das Großvolk der Brukterer mit seinen unterschiedlichen zwischen Rhein und Weser siedelnden Stämmen kommunizierte untereinander in einer fälischen Vorläufersprache. Es waren Dialekte die auch jene Stämme sprachen die sich von ihnen im Zuge der Völkerwanderungen lösten und nach Westen zogen, sich dort mit den Keltoromanen mischten und im Reich der Rheinfranken aufgingen, sodass auch die Ripuarier imstande waren sich mit den westlichen Falen unterhalten zu können. Es war die Sprache der Straßburger Eide die Ludwig der Deutsche sprach, dessen Mutter aus dem altniederländisch sprechenden Hespengau stammt. Darin enthaltene Worte wie „dage“ für Tag, „mig“ für mich bzw. „sama“ für ebenso die ins Niederdeutsche weisen machen die alte Sprachverwandtschaft zwischen Falen und Franken deutlich. Die Angrivarii waren anders als die „Cheruscifalen bzw. die Bructerifalen“ kein keltisch/germanisches Mischvolk und standen diesem distanzierter gegenüber. Das Verhältnis beider Kulturen untereinander als auch ihre Gemütsunterschiede lassen sich schwer einschätzen und der besagte Angrivarierwall könnte immer noch die alten Einflußsphären markiert haben. Wie die spätere Geschichte zeigt hielt sich der Unterschied in der Wesensart noch bis ins Mittelalter, was am Dialekt und der karolingischen Diözesanaufteilung deutlich wird. Zwei Völker von denen sich in vorchristlichen Zeiten als die Seßhaftigkeit noch überwog sich das eine mehr nach Norden und das andere nach Süden orientierte. Die sprachlichen Unterscheidungsmerkmale lassen die Schlussfolgerung zu, dass der noch bis ins frühe erste Jahrhundert südlich des Wiehengebirges vorherrschende Dialekt nach dem angrivarischen Zuzug sukzessive das Ostwestfälische entstehen ließ wodurch sich in dieser Region die Mundart der dort einst siedelnden Brukterer und Cherusker veränderte. Es entstand ein Dialekt, der sich zwischen die westfälische und ostfälische Sprachkultur schob was darauf hindeuten könnte, dass sich die beiden Mundarten von Bructeri und Cherusci vor dem Zuzug der Angrivarii dialektisch näher gestanden haben könnten. Letztlich führte die Tatsache, dass der Kontakt jener Angrivarii die sich neue Siedlungsgebiete südlich des Wiehengebirges erschlossen in ihre nördlichen Abstammungsgebiete schmolz was den kontinuierlichen Verlust ihrer bisherigen Sprachgewohnheit begünstigte. Ein zweigeteiltes Volk, dass sich vielleicht auch politisch entfremdete. So musste und konnte auch der isländische Mönch Nikulas im 12. Jahrhundert folgerichtig feststellen, dass er sich ab Minden in einer anderen Sprachenlandschaft wieder fand in der man nicht mehr „angrivarisch“ sondern „engrisch“ sprach. So hat der Zuzug der Angrivarii in die Regionen südlich des Wiehengebirges die dort bereits seit antiken Zeiten durchgängig vorherrschenden fälischen also bructerisch bzw. cheruskischen Sprachgewohnheiten der Region den anderen Klang des ostwestfälischen gegeben. Noch heute stellt sich der Raum um Minden aufgrund der wie ein ein Einfalltor wirkenden Porta Westfalica wie eine nach Norden ausgreifende sprachliche Ausbuchtung dar. Eine Region in der man ostwestfälisch aber kein ostfälisch und auch nicht niedersächsisch bzw. nordniedersächsisch spricht da die Engern es adaptiert hatten. Die Keramik Studie von Rafael von Uslar hilft weiter denn sie bestätigt für den gesamten Untersuchungsraum einschließlich einer Überlagerungszone eine östlich Cheruskische und eine westlich Bructerisch orientierte Typisierung. Funde deren Formgebung sich jedoch keinem angrivarischen Nordvolk zuschreiben lassen was darauf hindeutet, dass sich die Techniken der Bructerer bei den Angrivarii durchsetzte. Wie überliefert lassen sich die germanischen Völker die die heute Niedergermanien bezeichnete Großregion bewohnten erstmals räumlich von den römischen Geschichtsschreibern Pomponius Mela, Plinius und Tacitus abgrenzen, während sich der kundige Strabo der noch nach 23 + gelebt haben soll nicht darunter befindet. In unterschiedlichen Schreibweisen werden drei Gruppen erwähnt die man Istävonen, Ingävonen bzw. Hermionen nennt und die vielleicht gemeinsam mit den Istävonen ihre südosteuropäische Herkunft verraten könnten. Während die Istävonen in der Nähe des Rhein lebten und die Ingävonen die dem Meer zugewandten Regionen bewohnten bezeichnet Mela die Hermionen als die „ultra ultimi“ bzw. die letzten also jenseitig lebenden Germanenstämme was auf ihre östlichen Siedlungsgebiete hindeutet. Mit der Sammelbezeichnung Hermionen gelingt es über die Stammesaufzählung sie den Regionen östlich der Weser bis zu den Quellgebieten der Flüsse zuzuweisen die den Harz in nördliche Richtung verließen und es wird deutlich was Mela darunter verstand. Zu den Hermionen die nur Plinius nach Völkern trennt zählt er die elbgermanischen Sueben, Hermunduren aber auch die Chatten und Cherusker. Die Sueben dessen angilischer Teilstamm von Tacitus und Ptolemäes überliert ist besiedelten das Elbegebiet und sind nördlich des Harzes unter der Bezeichung Suebengau erfasst. Namentlich nicht genannt aber räumlich naheliegend könnte man auch noch die Langobarden zu den Hermionen gerechnet haben. Die im Betrachtungsraum siedelnden Angrivarier, obwohl ebenfalls nicht in diesem Zusammenhang überliefert ließen sich demnach bereits den Nordseegermanen und die Brukterer den Rheingermanen zurechnen. Dieser Darstellung lässt sich die Siedlungsnähe der Cherusker sowohl zu den Angrivariern als auch zu den Brukterer entnehmen, obwohl man sie in der Antike einem anderen Kulturraum zuordnete. Da Tacitus berichtete, dass Germanicus sein Heer 16 + an die äußerste Grenze der Brukterer führte, der Stamm der von der römischen Expansion besonders betroffen war lässt erkennen, dass ihre Siedlungsgebiete im Osten etwa bis zum Eggekamm reichten. Den Ursprung der Hermionen könnte man in der alten griechischen Stadt Hermione sehen, die der griechische Geograph Strabo in seiner Geographica erwähnt hat. Er und Pomponius Mela waren Zeitgenossen und kannten sich und das der von der iberischen Halbinsel stammende Mela die griechische Stadt Hermione erst über den Kontakt mit Strabo kannte klingt plausibel. Plinius hingegen kämpfte vermutlich unter Corbulo gegen die Cherusker, war im Kindesalter als Strabo verstarb und könnte wie auch Tacitus die Bezeichnung Hermionen bzw. die dazugehörigen Volksnamen den vorliegenden Schriften entnommen haben. Pomponius Mela der das älteste geographische Werk in lateinischer Sprache verfasste stand nicht nur mit Strabo in Verbindung der das griechische Hermione auch selbst besucht hatte, sondern war auch der erste antike Geschichtsschreiber über den wir das Wort Herminones erfahren haben. Er könnte sich über Strabo seine Kenntnisse verschafft haben und sah die Parallelen die ihn veranlasst haben könnten die Völker unter dem Begriff Hermiones zusammen gefasst zu haben, die uns Plinius nach dem Tod von Mela namentlich überlieferte. Da sich darunter jene germanischen Stämme befanden, die sich besonders heftig gegen die römischen Expansionsversuche zur Wehr gesetzt hatten, während zu den Istävonen und Igävonen keine Einzelstämme bekannt geworden sind unterstreicht die Bedeutung dieser Stämme die sie sich im Widerstand gegen Rom erkämpft hatten. Das altgriechische, bronzezeitliche und heutige Ermione das nach Hermion dem Sohn des Europs benannt wurde beherbergte ein tapferes Volk, dass sich auch mit drei Schiffen an der Schlacht in der Bucht von Salamis beteiligte, als die Persern den Griechen unter Xerxes I unterlagen. Somit zwang sich ein Vergleich mit den sich erfolgreich zur Wehr setzenden Germanen auf und Plinius selbst erlebte um das Jahr 47 + auf welch widerstandsfähige Bevölkerung das Imperium seit dem Rheinübertritt traf. Eine Parallele die dazu geführt haben könnte, dass man den Namen Hermiones in abgewandelter Form auch auf Arminius übertrug. Als ursprünglicher Namensgeber der Stadt Ermione gilt der griechische Gott Hermes in dem man in Rom nur den Gott der Händler sah, der aber in Griechenland der Kriegsgott war und die Seelen der Verstorbenen begleitete. Hermes stand aber auch für das Mysteriöse und Abgeschiedene wie es das Wort „hermetisch“ ausdrückt und wie man es auf die fremden und unbekannten Regionen nördlich der von Kelten besiedelten Landschaften angewendet haben könnte. Da die griechische Welt über die Donau schon lange vor der imperialen Ausdehnung Kontakt zu den süddeutsche Kelten augenommen hatte und die römische Gesellschaft von den griechischen Vordenkern profitierte könnte auch Strabo der römischen Geschichtsschreibung als Informant und Bereicherung gedient haben dem wir auch die interessante Überlieferung über den Triumphzug des Germanicus im Jahre 17 + zu verdanken haben. Somit könnte es ein Strabo gewesen sein, der wenn auch indirekt dokumentierte, dass die griechische Welt den germanischen Norden schon in vorchristlichen Zeiten den Nimbus des Unbekannten entrissen hatte und man begann sich die Großregion auf dem Weg von Namensvergebungen zu nähern. In mehrfacher Hinsicht könnte er erkannt haben, dass die griechischen Hermionen mit den germanischen Stämmen vergleichbar waren und hätte sein Gedankengut an den nach ihm lebenden Pomponius Mela vererbt. Somit wäre der aus griechischer Sicht positiv besetzte Name Hermionen in gewissem Sinne eine Vorläuferbezeichnung für jene Stämme gewesen, denen man aus römischem Blickwinkel betrachtet nach der Varusniederlage aus Verachtung begann den negativ besetzten betrügerischen Namen „Fallerii“ gegeben haben könnte. Aber auch die Bastarnen die Tacitus aufgrund ihrer Sprache für Germanen hielt sollen vor ihrer Abwanderung in der Elbregion beheimatet gewesen sein. Über sie ließ sich eine weitere rückwärtige Verbindung zur Entstehungsgeschichte der Cheruskern aufbauen wie es einem späteren Kapitel vorbehalten sein soll. Obwohl es naheliegender scheint die Angrivarier zu den Hermionen zu zählen, taten es die antiken Historiker nicht. Die Maschinerie kriegerischer Auseinandersetzungen kommt nie zum Stillstand und besonders im Zuge der Umwälzungen nach dem Zusammenbruch des römischen Westreiches brannte es vielerorts, Waffenhandwerk war gefragt und ab dem 5. Jahrhundert gehörte die Anwerbung von Kriegern zum Tagesgeschäft der Heerführer. Man motivierte sich gegenseitig und es zog die Kämpfer aus den fälischen Landen wie man weiß nicht nur nach England, sondern auch in die im oströmischen Raum entstandenen Krisenregionen. Und wie sich der „Notitia dignitatum“ entnehmen lässt, kamen in dieser Zeit unter der Bezeichnung Falchovarier dort auch Falen zum Einsatz. Die Geschichtsforschung lehrt uns, dass die Phase in der man begann den Völkern und Landschaften Namen zu geben weit aus früher anzusetzen ist, als es die ersten schriftlichen Zeugnisse die unter der Bezeichnung Ersterwähnung eingang in die Historie finden vermuten lassen. Das man zu Beginn des 5. Jhdt. in der „Notitia Dignitatum“ neben den in Auxuliardiensten stehenden Bructeren, Ampsivarier, Chamaven, Alamanni, Batavi, Franci und Angrivarii unter dem Namen Falchovarii auch die Falen erwähnt lässt unterschiedliche Schlüsse zu. Im Zusammenhang mit dieser Thematik stellt sich die Frage aus welcher Epoche die Namen der Söldnerverbände stammten die um 394 - 396 in der „Notitia dignitatum“ nieder geschrieben wurden, ob man sie so nannte und ob sie sich selbst so nannten. Man hatte zum Ende des 4. Jhdt. nicht nach neuen Stammesnamen Ausschau halten müssen und übernahm die Traditionsnamen der Zeit. Es scheint, dass sich die Franci um diese Zeit bereits unter diesem Namen stammesgeschichtlich etabliert hatten und sie ihn gegen ihre alten germanischen Namen eingetauscht hatten. Bezogen auf die Angrivarii könnte man zu der Schlußfolgerung gelangen, dass sich die Angrivarii inmitten der Völkerwanderungszeit noch im Sinne älterer germanischer Verwurzelung noch als ein geschlossenen Volk verstanden und daher im 4. Jhdt. noch unter ihrem „germanischen“ Namen Angrivarii auftraten. Um diese Zeit hätte demnach ihr Bestreben nach Süden vorzudringen zwar schon eingesetzt haben können aber der später für sie aufgekommene Name Engern der nach mundartlicher Vereinfachung klingt hatte sich noch nicht nach außen verbreitet. Zudem besteht der Verdacht, dass auch der lateinische Name Angrivarii auch über die Schriftform bzw. die Schreibweise entschied bzw. ein Volk dessen Bewohner sich untereinander Engern nannten, mit diesem lateinischen Namen noch nicht die politische Bühne betreten hatten und daher die bekanntere antike Bezeichnung verwendeten. Schlussfolgernd galt dies auch für die Falen die noch nicht nach Ost - oder Westfalen unterteilt wurden was dafür spricht, dass sich diese altgermanischen Stämme um diese Zeit und noch ungetrübt von angrivarischer Zuwanderung zwar schon mit dem ihnen zugewiesenen Namen Falen arrangiert hatten sich aber noch eigenständig sahen. Eben jener Name Falen dem man mit Vorsicht zu begegnen hat, da er nicht der Wunschname der damit gemeinten Bevölkerung war, den die Bewohner aber seit dem 4. Jhdt. begonnen hatten ihn im Zuge der Völkerwanderungs bedingten Zusammenschlüsse anzunehmen. Es war eine Übergangsphase in der die Namen der germanischen Stämme wie sie uns nur aus antiken Quellen bekannt geworden sind zu verblassen begannen, was auch für die Cherusker zutrifft die man zu den Falen zählte. Eine Zeit in der die Bezeichnungen Cherusker und Falen noch parallel genutzt wurden, so wie es im Fall der Cherusker noch um 384 geschah, als man für sie in Ostrom schon den Namen Falchovarii verwendete. In diesem Jahr als der Dichter Claudian den römischen Heerführer Stilicho rühmte wurden sie letztmalig in der Literatur erwähnt. Danach begann sich wie es den Eindruck macht der Name Falen den man damals für eine heimtückische Bevölkerung anwendete, der im römischen Reich schon länger ein geflügelter Begriff war langsam durchzusetzen. Er stand für Betrug und Verrat und verdrängte den antiken Namen der Cherusker denen er einst galt, sodass damit auch ihre Identität in den Wirren der Zeit unter ging. So lässt sich auf Basis dieser Rekonstruktion schlußfolgern, dass sich der Begriff Falen sukzessive ab dem 4. Jhdt. auf die rechtsrheinische Großregion übertrug. (Siehe Beitrag vom 19.3.2025 „Wie die Falen zu ihrem Namen kamen“). Es war die Zeit in der die Franken die unter angrivarischem Einfluss geratenen Falen zu Engern machten und sie dann aus eigenem Selbstverständnis heraus samt den westlich und östlich von ihnen siedelnden Ost- und Westfalen zu Sachsen erklärte. Eine Phase der eine Zeit voraus ging in der sich Teile des bis dato Cherusker genannten Stammes von ihren bisherigen Wohngebieten gelöst hatten um zu Söldnern zu werden und gemeinsam mit den ihnen benachbarten Stämmen abzuwandern. Etwa mit den Langobarden mit denen sie zunächst zur Donau und dann nach Norditalien zogen, aber auch um dem Ruf von Vortigern nach England zu folgen um ihm zu helfen die eingefallenen Nordvölker zu bekämpfen oder sich den Saxones anzuschließen die die französische Kanalküste verunsicherten. Besonders diese Gewalttaten waren, die Gallien und damit das Frankenreich erschütterten und sie letzlich bewog ihr Augenmerk nach Osten in jene Regionen zu richten denen die Saxones herstammten um das Grundübel zu bekämpfen. Dazu gehörte es einen Landkomplex in seiner Gänze zu erobern in dem sich ihnen auch die nicht zu den Saxones zählenden Völker zwischen Rhein und Elbe entgegen stellten. Jene Stämme nach deren Unterwerfung die Franken schon seit Merowingerzeiten vergeblich trachteten, was aber unter einem charismatischen „Charles le Magne“ in greifbare Nähe rückte. Es waren Landschaften mit deren Dialektik sie vertraut waren, da sie ihnen einst selbst entstammten und was ihnen trotz der Zähigkeit des Widerstandes die Kommunikation erleichterte. Möchte man das rätselhafte und zu definierende Stammesgebiet der Ostfalen eingrenzen muss man es mit der Ausdehnung der Angrivarier/Engern gemeinsam denken und kann dabei auf die uns überlieferten Gaunamen aus dem 10. Jahrhundert zurück greifen. Im Zuge angrivarischer Zuwanderung, die zögerlich ab der Mitte des 1. Jahrhunderts einsetzte sollen sie mit Unterstützung der Chamaven die Brukterer aus den Gebieten nördlich der Lippe zurück gedrängt haben und müssten zunächst begonnen haben das Werretal zu besiedeln. Ein Hinweis der jedoch durch keinen weiteren historischen Anhaltspunkt gestützt wird, sodass nicht deutlich mit welcher Bevölkerungsgröße sich die Brukterer in der Region danach noch behaupten konnten. Inwieweit es in diesem Zusammenhang auch zu Auseiandersetzungen mit den Cheruscii kam bleibt offen spricht aber dafür, dass die Vorstöße der Angrivarii in der Anfangsphase nicht immer einvernehmlich verliefen. Ein in den folgenden Jahrhunderten nicht unübliches Abwandern von Teil- bzw. Unterstämmen bzw. unbekannt gebliebene Wohnsitzverlagerungen von Brukterer und Cherusci könnten südlich des Wiehengebirges bis ins Wesergebiet hinein zu gesunkenen Einwohnerzahlen geführt haben was Raum schuf und auch zu einer willkommenen Auffrischung der ausgedünnten Landschaften beigetragen haben könnte, sodass man vom Zuzug der Angrivarii profitierte. Es war jene Region davon betroffen die sich heute Ostwestfalen nennt und in deren östliche als auch westliche Übergangszonen die benachbarten Dialekte hinein spielen. Abgesehen von allen naturgegebenen Reibereien galt auch für die angrivarischen Bauernkulturen, dass man sich nach Böden umsah die für die Bewirtschaftung attraktiv waren und die ungeeigneteren Flächen aussparte was ihre Besiedlungsintensität beeinflusste. Wie die Konflikte ausgetragen wurden und wer letztlich Verlierer oder Gewinner war, ob Fale oder Enger entzieht sich unserer Kenntnis aber Rivalitäten die es auf den Thingversammlungen zu klären galt werden die Folge gewesen sein. So verlief der Integrationsprozess in einer zuvor von Cheruskern und Brukterer besiedelten Region für die der Name Engern aufkam auf eine für uns undurchschaubare Weise. Wohl willkürlich eher ungeregelt, dem jeweils Stärkeren gehorchend, aber über die Jahrhunderte betrachtet eher unauffällig. Wer sich folglich wie und wo durchsetzte und wer welche Landstriche für sich beanspruchte, wann es zu ausgewogen Bevölkerungsanteilen kam und wann Engern bzw. Falen noch die Mehrheit stellten bleibt offen. Aber es gab sicherlich auch Bereiche in denen Falen noch die Mehrheit bildeten und sich behaupteten. Letztlich aber hielt sich in den östlichen Regionen des Landes „Angaria“ eine Schicht bodenständig gebliebener „Altcherusker“ die sich nun als Falen verstanden, sich mangels eigener geschichtlicher Erinnerung nun selbst für Falen hielten und sich ihre Wohngebiete mit den Engern teilte. Engern war entgegen dem Namen Falen eine Bezeichung die sich der eigene Volksmund gab, den die fränkischen Eroberer aufgriffen und der anzeigt, dass man sich, obwohl man sich den Dialekt der Falen arrangiert hatte, noch ältester Siedlungvergangenheit bewusst war, sich also noch mit ihren Volksgenossen nördlich des Wiehengebirges verbunden sah. Im Detail betrachtet ist die Bezeichnung Gau auf Verwaltungsebene der kleinste politische Nenner. Der ursprüngliche Name entstammt wohl einer Zeit, als sich die indogermanischen Sprachenzweige noch näher standen was sich auch im altindischen Sanskrit nachweisen lässt. Es bedeutet aber nicht, dass auch die Gaunamen aus vorchristlichen Zeiten stammen. Die Anfänge unserer sprachlichen Verständigung liegen im Dunklen und es war ein langer Prozess bis man in Germanien Sprache und Schrift miteinander verband, bzw. Laute verschriftete um daraus eine Schriftsprache entwickelte. Und da niemand schreibt wie er spricht was auch im umgekehrten Sinne gilt führte beides immer ein Doppelleben. Und auch heute noch ist Kommunikation im persönlichen Gespräch frei und jenseits jeglicher schriftlicher Zwänge ungezwungen und distanzlos, da man sich anders als im versteiften Schriftverkehr in die Augen sehen und sich auch ohne Worte verständigen kann. Der mündliche Ausdruck baute sich in Urzeiten wie aus dem Nichts kommend auf und doch wussten unsere Vorfahren wie sich in ihren Zeiten den Zielen näher kommen ließ, als es noch nicht nötig war Worte auf schriftlichem Weg bewegen zu wollen. Gerauntes stand am Anfang bei dem die Stimme mal abgehoben und mal gesenkt wurde und Runen folgten dem als erster Veerschriftungsversuch. Es folgte die Phase in der sich eine fortschrittlichere Kultur einer langsameren annährte bis die zuletzt genannte den Wunsch verspürte sich über die Schriftsprache voneinander unterscheiden zu wollen, da man anders war. Während die Reste keltischer Sprache in den germanischen Dialekten bis zur Unkenntlichkeit aufgingen hinterließ die griechische Kultur in den Provinzen nördlich der Alpen kaum Spuren und das Wenige schien mit dem Ende keltischer Donauherrschaften spätestens am Main versiegt zu sein. Das sich in der Auseinandersetzung mit der lateinischen Schriftsprache die germanische Zunge auf Dauer nur schwer unterdrücken ließ ist durch das Wörterverzeichnis des Abrogans aus dem 8. Jahrhundert belegt und nutzte das in der lateinischen Sprache liegende Wegweisende nur solange, bis man imstande war auch die eigene Sprache, dass „Theodisce“ verschriften zu können. Wie auch viele andere geschriebene Worte unseres alltäglichen Sprachgebrauchs auf eine lange Geschichte zurück blicken, können auch die Gaunamen frühesten Zeiten entstammen. Ihnen eine Bedeutung zu entnehmen die auch bei der direkten Suche nach den einstigen Stammengebieten der Cherusker hilft scheitert kann aber gelingen wenn man das Wort Cherusker mit Falen austauscht. Aus den Gaunamen sprechen volkstümliche Merkmale unterschiedlichster Bedeutung und Wertvorstellung und selbst geraunt ausgestoßene Begriffe mit ursprachlichem aber undefinierbaren Inhalt können noch darin ruhen. In den Gaubezeichnungen einen aussagekräftigen Inhalt zu entdecken gleich ob er aus keltischem oder germanischem Rachen kam bleibt uns aber weitgehend versagt. Im Zuge der Verschriftung verlor vieles seine ursprüngliche Bedeutung und verliert es noch bis heute, sodass wir auf der Suche nach den vermeintlichen Spuren der Vergangenheit vor einem Rätsel stehen und oft einem Irrweg folgen. Ein nie zum Stillstand kommender Prozess den auch Karl der Große erkannt haben könnte, als er zum Ende des 8. und im 9.Jhdt. die Christianisierung anstieß und sich veranlast sah ein bemerkenswertes Sendschreiben an die Klöstern zu verfassen, in dem er sie darin aufforderte Sprachstudien zu betreiben, da auch Sprache und Schrift als Mittel der Verständigung der Pflege bedürfen. Wenn es zutrifft, dass seiner Mutter Bertrada die Bertradaburg ihrer Großmutter bei Gerolstein gehörte und Karl dort zur Welt kam, dann war das „Nord Moselfränkische“ seine Muttersprache jene Sprache die noch weit nämlich bis einschließlich Siegen ins rechtsrheinische sozusagen „Siegfränkische“ hinein reichte und seine Wurzeln lagen in einst Sigambrischen Siedlungsgebieten. Und wie auch weiter nördlich nahmen alle früher rechts des Rhein siedelnden Germanenstämme im Zuge ihrer Wanderbewegungen ihre Dialekte auf die linke Rheinseite mit. So hatte auch Karl noch einen starken Bezug zur Sprache seiner Ahnen und stellte damit den Klerus vor eine unchristlich wirkende Aufgabe. Damit stellte auch er schon früh die Weichen für die Zweisprachigkeit und die Akzeptanz der Dialekte in Konkurrenz zum einheitlichen Latein, das zu lesen oder zu schreiben nur eine Minderheit imstande war und nur dank Liturgie und Mönchtum die Zeiten überdauern sollte. Parallel zur ausschließlich lateinisch geprägten Korrespondenz setzten auch im nun Sachsen genannten Landesteil die ersten Bemühungen ein auch die Sprache des Volkes verschriften zu wollen. Der Fuldaer Schule ist zu verdanken, dass schon um 830 der älteste Text des Heliand Epos in altsächsischer Sprache entstand. Und wiederum geschah es in der Reichsabtei Corvey wo man erstmals die Mundart beim Wort nahm und wo sich die „verschriftete Stimme“ unserer Vorfahren nach empfinden ließ in dem man sie lesbar machte. Und zweifellos wird das Interesse sich dieser Sprache zu widmen im altsächsischen Corvey ungleich größer gewesen sein, als im altfränkisch geprägten Fulda. Denkbar daher, dass auch die 840 in altsächsischer Sprache verfasste Genesis in Corvey entstand. Das sich gleichzeitig der vor 800 geborene Geschichtsschreiber Rudolf von Fulda mit den Tacitus Annalen, wie es den Ostfränkischen Reichsannalen zu entnehmen ist auseinander setzte oder mit der taciteischen Germania, aus der er in seiner Translatio S. Alexandri zur Heiratspolitik zitierte, aber ohne den Namen Tacitus zu erwähnen verdeutlicht, dass in der Reichsabtei Corvey die Stunde der „Zweischriftigkeit“ schlug. Dort wo sich Antike und Neuzeit trafen und schon die Mönche im 9. Jhdt. über der Abschrift der Tacitus Annalen brüteten und dem Feldherrn Varus eng auf der Spur waren. Aber nur die Altvorderen kannten noch die Bedeutung der Worte für die unterschiedlichen Landschaften mit denen man den Gauen ihre Namen gab um sie unterscheidbar zu machen wobei die Dialektforschung und Etymologie bislang weder plausible Erkenntnisse über ihren Sinn, als auch ihre Entstehungszeit und noch weniger etwas über ihre Entwicklungsgeschichte beisteuern konnte. So fallen alle Bemühungen schwer darin Bezüge zu entdecken die sich engrischer, fälischer oder gar cheruskischer Herkunft zuordnen lassen. Dem von Ludwig dem Frommen 815 gegründeten Bistum Hildesheim stand auf dem Weg der Christianisierung der Spagat bevor eine Diözese aufbauen, strukturieren und verwalten zu wollen bzw. zu üssen in der sich die Menschen in ihrer schriftlosen Sprache verständigten. Eine Sprache des Volkes, weit entfernt vom römischen Latein die die Bistumsväter zwang sich auf die bestehenden Gaue stützen und zwar so wie sie sich umgangssprachlich nannten und wie in ihren Konturen im Volk verwurzelt waren. Noch bevor man die Sprache verschriften konnte waren die Stimmlaute mit Hilfe der in Corbie 765 entwickelten karolingischen Minuskeln den im Alphabet hinterlegten Buchstaben anzupassen. Ein Prozess dem große Teile einstiger Lautsprache aus Gründen der Vereinfachung zum Opfer gefallen sein dürften, sodass man sich mit der Schreibweise begnügen muss wie sie die „Gau-Eintheilung der Dioecese Hildesheim“ enthält, die um das Jahr 1000 entstand. Der Mensch des frühen Mittelalters hatte sowohl einen anderen Bezug zu der Region in der lebte, der Scholle von der er lebte als auch zur Obrigkeit. Da sich auch der damalige Anspruch an die persönlichen Freiheiten und die damit verbundenen Vorstellungen des Einzelnen bzw. deren Unterwürfigkeit anders definierte und mit den heutigen Standards nicht vergleichbar ist fällt es schwer zu erkennen wie ein Gau vor der fränkischen Landnahme regiert wurde. Wie sich die Gaue untereinander abgrenzten gab oft die Geologie also die Landschaftsform vor und ob man sich beispielsweise unter der Flutwide oder dem Moltbizi ein eigenständiges Gaugebilde vorstellen darf verschwimmt in unseren Vorstellungen über das was wir heute Verwaltungsgrenzen nennen. Der fränkisch/sächsische Adel der Nachkriegszeit wird in Abstimmung mit dem Bistum vieles neu geregelt aber auch altes übernommen haben und es ist unklar, ob man in Zeiten der Glaubensumkehr auf gewachsene Strukturen Rücksicht nahm oder jenen Hauptleuten den Vorzug gab, die den neuen Verhältnissen besonders zugetan waren bzw. widerspruchslos folgten. So stellt sich auch die Frage, ob man die alteingessenen Gaubezeichnungen unter christlichen Vorzeichen beibehielt, ob man sie anpasste oder sogar ihr Namen tilgte da aus ihnen unliebsame heidnische Traditionen sprachen. Die Reichsabtei Corvey die von den scriptorischen Vorarbeiten ihres Mutterklosters Corbie profitierte, dürfte neben der missionarischen Unterstützung der neuen Diöcese auch in struktureller Hinsicht einen nicht unerheblichen Einfluß auf die nun vom Bistum Hildesheim entworfenen Gauabgrenzungen ausgeübt haben. Ob man dabei in Corvey oder in Hildesheim die traditionell gewachsenen Verhältnisse und Wünsche der eingesessenen Bevölkerung mehr berücksichtigte weil man sich ihnen gegenüber mehr und den neuen Machtverhältnissen weniger verpflichtet sah bleibt offen. Und so könnte auch der aus dem nahen Leinegau stammende Corveyer Abt Saracho dem die Zuschnitte der einstigen Gaulandschaften bekannt waren an der Hildesheimer Diöcesankarte mitgewirkt haben. Ihm waren die Einwohner vertraut, er sprach ihre Sprache und er konnte auch noch den fälischen Urdialekt vom sächsischen Einfluss trennen. Das Wissen der Zeit war ihm geläufig, er wusste um die römische Vergangenheit der Region in der er wirkte, sah die die dem Boden entrissenen zahlreichen Artefakte aus antiker Zeit die man den Kloster übergab und wusste nicht nur wo und wer im 9. Jahrhundert die Abschrift der Tacitus Annalen studiert hatte sondern auch, dass er selbst zu den Nachfahren jener Menschen gehörte die einst auch die Legionen in arge Bedrängnis brachten. Und da ihm die Schriften Rudolfs von Fulda und die Werke von Widukind von Corvey vorlagen wird er auch gewusst haben wie sich die frühen Zuwanderungsbewegungen der Engern vollzogen hatten und wie sich ihre Siedlungsaktivitäten bzw. ihre Ausbreitung zwischen West – und Ostfalen bemerkbar machten. Die Namensverwandlung von den germanischen Stammesnamen wie sie die römischen Geschichtsschreiber hinterließen bis daraus die Sammelbezeichnung Falen wurde war ein Prozess dem keine fixe Entstehungszeit zugrunde liegt, da er sich schleichend vollzog. Ein Name der umgangssprachlich im Brauchtum der Menschen rechts des Rhein nicht verwurzelt war bis die Franken sie damit konfrontierten und der auf keine Tradition zurück blicken konnte die sich erst zu etablieren begann, als sich nach dem Ende des weströmischen Reiches die Völker beruhigten und sich eine neue Ordnung einstellte. Karl der Große könnte noch gewusst haben wie widerspenstig sich auch seine einst sigambrisch/fälischen Vorfahren schon in antiken Zeiten verhielten, als er sich zum Ziel gesetzt hatte, dass vergangene Imperium zu renovieren und gleichzeitig die christlichen Werte verbreiten wollte. Die Geringschätzigkeit mit der die kultivierte Rheinregion den Menschen vis a vis von Köln gegenüber trat in dem man ihnen den abfälligen Beinamen der „schälen Sigambrer“ gab, zeigt auch wie weit man zurück gehen muss um eine mögliche etymologische Begründung für einen anderen Begriff der Falenforschung zu finden, nämlich den des Hastfala Gau. Im Ergebnis des 30 Jahre andauernden verlustreichen Germanenkrieges der Rom letztlich auf die linke Rheinseite zurück warf, war es wohl das Volk auf der Straße, das seinen Unmut zuerst zum Ausdruck brachte und einen eigenen Begriff für die betrügerischen Germanen auf der anderen Seite des Flusses erfand. Beflügelt von der tief verwurzelten Ablehnung die schon von der kelto/romanischen Kultur den unzivilisierten Stämmen entgegen schlug lag es nahe sie abgeleitet vom lateinischen Wort „Fallere“, das für Täuschung, Betrug und Verrat stand Falen zu nennen was zum Oberbegriff für Niederträchtigkeit wurde. Da nach den großen Völkerwanderungen die Stammesnamen oder Völker in ihren einstigen Wohngebieten verschwammen und sich nicht mehr fassen ließen, gingen die fränkischen Machthaber den einfachen Weg und gaben der Großregion den pauschalen Begriff „Falen“. Damit nicht genug stülpten sie über deren Wohngebiete den übergeordneten Namen Sachsen der abschreckend klingen sollte und wendeten ihn in Unkenntnis der Siedlungsgebiete der Volkgruppen bis zur Nordsee an. Da sich auch die Sachsen dem ewigen Drang der Nordvölker nach Süden aufzubrechen nicht entziehen konnten und es zu Raubzügen bis an die Rheingrenze kam, rangen sich die Franken 775 zu einem umfänglichen Feldzug gegen sie durch. In diesen Zeiten hatte man im Fränkischen längst keine Erklärung mehr für die Gründe der überkommenen Wortfindung „Falen“ und welches antike Vermächtnis darin ruhte. Literarisch hinterlegt wurde die Bezeichnung „Falen“ für die Großegion und ihre Bewohner erstmals im Zuge dieser großen Strafaktion als man aufgrund ihres bruckstückhaften Wissens auf recht einfallslose Weise den Namen mit der Himmelsrichtung verknüpfte. Eine Wortwahl die davon zeugt, dass man die Eigennamen der dort alt eingesessenen Stämme längst nicht mehr kannte, deren einstigen Siedlungsgebieten keine Bedeutung mehr beimaß, ihnen schlicht kein Interesse entgegen brachte oder man es sich vereinfachen wollte. „Falen“ ein Name der sich dieser Theorie nach bereits ab dem 2. nachchristlichen Jahrhundert eingebürgert haben könnte als die Gegensätze unüberbrückbar schienen und die Distanz zwischen Rom und den Ostvölkern zu wachsen begann. Aber auch eine Bezeichnung, die die Franken mit Ausnahme der Engern und unterhalb des Oberbegriffes „Saxones“ auf alle Volksgruppen übertrugen, die gegen Karl den Großen im Verlauf der Sachsenkriege zu Felde zogen. Nach fränkischem Verständnis sah man in den Engern einen separaten Volksstamm der zu ihrer Zeit zwischen den westlichen und den östlich Falen siedelte und ihnen ebenfalls feindlich gesinnt war, stufte sie insgesamt als heidnische Sachsen ein, fragte nicht nach unterschieden oder eigenen Traditionen und erkannte auch in der Irminsul nicht das war sie zum Ausdruck brachte. So unterwarf man die Westfalahis, die Angariis und die Hastfalen die östlich der Weser unter Hessi kapitulierten und bezeichnete sie im Capitulare Saxonicum, dem Gesetztestext Karls des Großen 797 auf bekannt simple Weise „Oostfalahis“ obwohl sie sich selbst anders nannten. In den Metzer Annalen werden sie als „Osterliudi“ geführt, in den Annalen Saxo „Osterluidi“, bei Poeta Saxo „Osterliudi oder Ostphalians“, in den Weißenburger Annalen die „Osterludi“, in den Annalen Laurissenses „Austreleudi“ und in der Vita Meinwerci „Asterliudi“, während sie in den Einhard-Annalen 775 „Ostfalais“ und „Ostfalai hießen. Dem lässt sich entnehmen, dass man erneut in der Himmelsrichtung einen Ausweg aus dem Dilemma sah nicht zu wissen mit wem man es zu tun hatte. Das für die Franken ein Gesamtvolk unter dem Namen „Falahis, Falai bzw Falais existierte steht außer Frage aber es scheint, dass man die Falen östlich der Weser in einigen Chroniken geringer schätzte da man sie nur „Leute“ nannte. Dies spricht dafür, dass ihre frühgeschichtlichen Leistungen im späten 8. Jhdt. Längst verblast waren und man sie erst wieder aufgrund der in der Reichsabtei Corvey erbrachten scriptorischen Leistungen zu würdigen wusste, als man sich mit der Antike zu beschäftigen begann. Die Chroniken machen deutlich, dass nur die Westfalahis und die Angariis die gemeinsam mit den Falahis siedelten im Jahre 775 ernsthaften Widerstand leisteten, während von den Ostfalahis unter Hessi nichts dergleichen bekannt wurde. Man vermutet, dass die Kapitulation der Ostfalahis in Ohrum am Hellweg statt fand da dort für das Jahr 780 ein Taufereignis überliefert ist. Vielleicht passender und genauso denkbar wäre aber auch ein strategischer Ort an der Oker gewesen da wo sich ein Adelshof befand und man später die ottonische Pfalz Werla errichtete. Obwohl sich daraus kein deutlicher Bezug zum Fluss Fuhse nachweisen lässt deren Quelle sich nur sechs Kilometer westlich der Königspfalz Werla befindet, wird versucht damit auch den Nachweis zu erbringen, dass sich dort sowohl das Siedlungsgebiet der Ostfalahis befand, als auch das der den Cheruskern nahestehende Stammesgebiet der seinerzeit ebenfalls erwähnten Fosen, Fosi oder Foser. Ein benachbarter Stamm der Cherusker den Tacitus als nicht sehr umfangreich beschrieben hatte. Die Oker war ein bedeutender Grenzfluss an dem nach Osten das große Stammesgeflecht der angilischen Sueben sowie der Semnonen und Hermunduren öffnete die nach Plinius dem Älteren gemeinsam mit den Cheruskern zu den Hermionen gezählt wurden. Völker, die schon Varus für seine neue Provinz als Bedrohung empfunden haben könnte und er sich daher der Unterstützung der Cherusker versichern wollte bzw. musste. (08.11.2025)
liegenden auch „Angaria“ genannten Territorium, dem die fälische Zuge den Namen Engern gab, heraus zu arbeiten wobei ein besonderer Augenmerk dem Überschneidungsbereich gilt. Eine Landschaft mit einer Bevölkerung zu der auch der Name „Mediofalsarii“, da zwischen West – und Ostfalen liegend gepasst hätte und deren frei gewordene Nutzflächen sich die Angrivarier angeeignet hatten, was den regionalen Bevölkerungsanteil unter ihnen verschob. Das die Franken alle Widersacher mit Ausnahme der Engern, die schon zu Zeiten des Imperiums unter den Römern anders gelitten waren letztlich Falen nannte, was bekanntermaßen auch die Cherusker mit einbezog verlief auf unterschiedlichen Wegen. So behielten auch die Angrivarii im Gegensatz zu den Falen von denen viele Teilstämme nach Westen abwanderten ihren aus prähistorischen Zeiten bekannten Namen bei. Man könnte spekulieren, dass es daran gelegen haben könnte, dass sich die Angrivarii nicht an der „verräterischen“ Varusschlacht beteiligt hatten und erst 16 + als Gegner Roms auftraten, sodass man sie im Imperium moderater einschätzte. So, wie es etwa bei dem durch sie vermittelten Gefangenenaustausch der einst gestrandeten Römer zum Ausdruck kommt, sodass man ihnen nicht den Makel der Falschheit anlastete und sie später auch nicht Falen nannte. So nutzten auch die Franken den Namen Falen bzw. griffen ihn auf der sich inzwischen verbreitet hatte und den man folgerichtig nur für jene Stämme anwendete die westlich und östlich der Engern siedelten. Dabei verkannten sie die Existenz der fälischen Vorbevölkerung mit denen die Engern in Siedlungsgemeinschaft lebten. Die erste Zuwanderungswelle der Angrivarii nach Süden könnte sich bereits ab dem frühen 2. Jhdt. Vollzogen haben, als die Dominanz der Cherusker nachließ und Vorfahren der Franken noch selbst rechts des Rhein siedelten. Die späteren Siedlungsverlagerungen der Angrivarii könnten zweierlei Gründe gehabt haben. Zum einen könnten die Vorläuferstämme der Franken wegen ihres Ausweichen in die lukrativen linksrheinischen Land frei gemacht haben zum anderern könnten aber auch die Gebietsverlagerungen der Angrivarii für Druck gesorgt haben. Vor diesem Hintergrund betrachtet kann man das Bedürfnis der Franken auch so verstehen, als ob sie in ihren einstigen rechtsrheinischen Landschaften noch alte Besitzansprüche geltend machen wollten was ihren Eroberungen den Anschein von Rückeroberungen verleihen würde. Mit dem Zuzug der Angrivarii aus nördlicher Richtung der sich wie symbolisch durch die markante Gebirgsenge zwischen Aulhausen und Fischerstadt vollzogen haben könnte in die sich die Weser eingegraben hatte überwanden die Angrivarii das klassische Grenzgebirge, das einst die Grenze zwischen den zwei Großkulturen der Kelten und Germanen bildete, sie lange voneinander trennte und sie voneinander auf Abstand hielt. Das 25 ha umfassende keltenzeitliche Latene Bollwerk „Nammer Lager“ befand sich nur etwa 5000 Meter östlich der Porta was darauf schließen lässt, dass man sich schon in prähhistorischen Zeiten den Nordvölkern gegenüber wehrhaft zeigen musste um sich ihre Eigenständigkeit zu bewahren. Ein Wesenszug den der fälische Mensch noch bis heute in sich tragen könnte. Für die germanischen Nordvölker galt das Wiehengebirge lange Zeit als unüberwindbar, sie wussten von der dahinter liegenden höheren Kultur und ihrere Wehrhaftigkeit. Sie sahen es am südlichen Horizont in weiter Ferne liegend aufsteigen, sozusagen „wiet wech“, dem es möglicherweise auch seinen Namen verdankt, denn wieh gleich wiet steht in der Mundart für weit und sie begehrtes es. Das Völker aus unterschiedlichen Gründen ihre Wohnsitze verließen ist Bestandteil der Menschheitsgeschichte. Möglicherweise ist der Zuzug der Angrivarii über den Kamm des Wiehengebirges noch als Spätfolge urgermanischer also vorchristlicher Südwärtsbewegungen zu sehen, steht aber gleichzeitig schon im Zusammenhang mit der ab dem 4. Jhdt einsetzenden so genannten Völkerwanderung was auch für die Sachsen gelten dürfte. Zunächst führte der Weg die Angrivarii in die Wohngebiete jener Menschen die unmittelbar südlich der Porta siedelten und damit auch in die ursprünglichen Stammlande der östlicher siedelnden Cherusker bzw. auch der westlich orientierten Brukterer, stießen in der Folge bis in den Diemelraum, nach Osten weniger stark über die Weser vor und Hinweise belegen, dass sogar noch Soest unter engrischen Einfluss geriet. Es wird sich nicht in Form eines kontinuierlichen Bevölkerungszustroms vollzogen haben, kannte Phasen des Stillstands wohl auch weil es zu Auseinandersetzungen kam, es kein Erfordernis aufgrund fehlendem Bevölkerungswachstums gab, oder aus Gründen nicht ausreichend vorhandener besiedelbarer Flächen. So baute sich langsam ein „Angaria“ innerhalb der Grenzen eines einst zum Cherusker - und Bruktererland gehörenden Siedlungsgebietes auf, dass seine politische Unabhängigkeit im Zuge der Streitigkeiten zwischen Heinrich dem Löwen und Kaiser Barbarossa verlor. So entstand in einem Streifen links als auch rechts der Weser eine Mischbevölkerung bestehend aus Engern und Ostfalen bzw. vormals aus Angrivarii und Cherusci. Während die überlieferten Gaunamen keine Anhaltspunkte liefern, ob man in ihnen fälischem oder engrischem Ursprung erkennen kann so ist die jeweilige Lage der Gaudistikte aufschlußreicher denn ihr lässt sich fälische oder engrische Einflussnahme entnehmen. Wohin und wie weit sich die Siedlungsgebiete der Angrivarii ab dem Wiehengebirge nach Norden ausdehnten bevor sie sich nach Süden ausbreiteten und unter dem Namen Engern in die Geschichte eingingen lässt sich nicht überzeugend eingrenzen und das dazu vorliegende Kartenmaterial offenbart Wissenslücken. Das Wiehengebirge trennte seit jeher die Völker und damit auch ihre Sprache was insbesondere im Umfeld der Porta, dem althergebrachten Wanderkorridor aus den klimatisch benachteiligten Nordregionen bis in den Süden Mitteleuropas erkennbar wird und sich innerhalb der niederdeutschen Gesamtsprache wie zwangsläufig auch eine Mundartgrenze bzw. ein Sprachgefälle einstellen musste. Hier schied sich die Vorläuferdialektik des von den Angrivarii gesprochenen Nordniederdeutschen von der Vorläuferdialektik des Südniederdeutschen wie man sie von den Brukteri und Cherusci gesprochen erwarten darf. So entstand mit der Einwanderung der Angrivarii in den südlich angrenzenden Gebieten in Verbindung mit der von Brukteri und Cherusci gesprochenen Sprache eine ostwestfälische Dialektzone. Ein Sprachinsel die sich als das Siedlungsgebiet der Angrivarii erkennbar macht. Eine Sprache bzw. ein Dialekt aus der wenn die Theorie zutrifft, die Sprachwissenschaft noch imstande sein sollte, die ursprünglich nordniederdeutsche Dialektik der Angrivarii heraus filtern zu können.
Für den östlichen Bereich vor dem auch die Besiedlung der Angrivarii nachweislich zum Stillstand kam, führte man den sprachlichen Begriff „ostfälisch“ ein, während man dem von Brukterern stärker durchsiedelten westlichen Teil den Namen Münsterländisch gab, vermutlich um die Bezeichnung Westwestfälisch zu vermeiden. Da sich keine deutlichen sprachlichen Unterschiede hervor heben schien im Gegensatz zum Wiehengebirge der Rücken des Teutoburger Waldes, auf dem auch keine keltischen Verteidigungsanlagen festgestellt wurden dialektisch betrachtet nur eine untergeordnete Bedeutung gehabt zu haben. Auch wenn die keltische als auch die germanische Sprache eine gemeinsame Wurzel haben lassen sich die in der Neuzeit benutzten Worte aufgrund der starken Veränderungen denen sie im Laufe der Jahrhunderte unterworfen waren keiner der beiden Strömungen mehr zuweisen. So dürfte sich eine Vielzahl von Worten die in Falen östlich des Rhein in der westfälischen Bucht, am Nordrand des Sauerlandes, aber wegen ihrer Abgeschiedenheit besonders innerhalb des Sauerlandes, als auch südlich der Mittelgebirge und östlich der Egge bis zur Oker genutzt wurden, ihren keltischen Einschlag bewahrt haben. Regionen in denen sich eine keltisch geprägte bodenständige Kultur und Sprache etabliert hatte aber nun beide Völker im Zuge der germanischen Einwanderungswellen nach Süden zwang sprachlich aufeinander zugehen zu müssen. Wie sich diese germanischen Stämme voneinander unterschieden und in welchen keltischen Räumen sie in der zweiten Hälfte des letzten vorchristlichen Jahrtausend Fuß fassten wird vergleichbar mit den Zuwanderungen der Angrivarii und Saxones nach der Jahrtausende gewesen sein. Stämme die über eine Gesamtbreite vom Rhein bis zur Elbe eine Nordsüdbewegung annahmen und dann in den kulturellen Sog jener Stämme gerieten unter denen sie sich niederließen die sie aber auch verdrängten. In Fortsetzung dieser Strömung war es die gallisch/römische Landmasse die zum Auslöser des rheinischen Fächers wurde im Zuge dessen die rechtsrheinschen Völker der Nieder - und Rheinfranken nach Westen drifteten. Die fälisch sprechenden Stämme soweit sie sich dem anschlossen nahmen ihren Dialekt mit, der sich im Verlauf mit den Dialekten der Rheinbevölkerung mischte. Die Nordvölker die lange vom Wiehengebirge zurück gehalten wurden bevor sie es überwanden verharrten letztlich im wesentlichen an der sprachlichen Trennlinie zum Oberdeutschen wofür geographisch der Diemelverlauf nahe der Benrather Linie steht. Eine gegen die Nordvölker gerichtete Sprachgrenze die nach dem Wiehengebirge den Charakter einer zweiten keltischen Auffanglinie besaß. An dieser Lautschwelle setzte die keltisch geprägte sprachliche Dominanz des Oberdeutschen ein was darauf hindeutet, dass sich im hessischen Sprachraum die keltische Kultur als langlebiger erwies. Es waren die Flüsse und Gebirge die seit prähistorischen Zeiten die Landschaften prägten und über die Stammeszugehörigkeiten hinaus auch über die Verteidigungsbündnisse entschieden. So beinflusste auch immer die Geographie die Sprachsektoren und womit sich auch die Rheingermanen von den Wesergermanen unterscheidbar macht, die man gerne in einem Atemzug nennt. Denn während sich die eine Zivilisation an der Fließrichtung der dem Rhein zugewandten Flüsse orientierte waren es für die andere Kultur die Zuläufe zur Weser. Grundsatzüberlegungen die mit dazu beitragen ein Verständnis für die frühen fälischen Verhältnisse zu entwickeln. Waren es im westlichen Westfalen wo Usipeter, Sugambrer, Marser und Tenkterer einen Vorläuferdialekt des Westniederdeutschen gesprochen haben dürften, so folgten östlich von ihnen in der westfälischen Bucht die Brukterer die im Zuge der römischen Zwangsumsiedlungen vermutlich in ihren südöstlichen Stammesgebieten Lebensraum an Marser und Sugambrer abtraten und den Durchzug der angilischen Sueben erlebten, bevor diese östlich und nordöstlich der Egge auf die Wohngebiete der Cherusker trafen. Jene um das Jahr Null ebenfalls verdrängten angilischen Sueben die sich im Suebengau nördlich des Harzes ansiedelten und die auch die Cherusker passieren ließen, bevor diese ihre neuen Siedlungsgebiete erreichten. So waren es vermutlich auch diese Angili auf die sich die Inschrift am Corveyer Westwerk bezieht, da sie für die neue römische Provinz eine Gefahr hätten darstellen können, vor denen sie sich mittels Mauern schützen wollten und sich daher der Unterstützung der Cherusker versicherten. Von diesen Veränderungen waren die Angrivarii lange ausgenommen da sie sich nördlich des Wiehengebirges bis zum Jahr 16 + den römischen Angriffen entziehen konnten, sich auch nicht an der Varusschlacht beteiligt hatten und Teile von ihnen erst nach Süden strebten als in diesen Regionen Siedlungsland frei wurde, das sie für attraktiver hielten. Während die Benrather Linie den niederdeutschen vom oberdeutschen Sprachraum und die „Wiehengebirgsgrenze“ den Nordniederdeutschen vom Südniederdeutschen trennte, verlief zwischen den zum Rhein – und den zur Weser tendierenden Germanen noch eine weitere Sprachgrenze. Sie begann östlich von Minden wo sich in einem Landstreifen links der Weser ab dem Schaumburger bzw. Calenberger Land der Übergangsdialekt von der ostwestfälischen zur ostfälische Mundart der Wesergermanen bzw. Cherusci bemerkbar macht und endete südlich davon wo sich der den Cherusci zugesprochene Nethegau befindet, von dem die Forschung annimmt, dass er westlich an die Wohngebiete der Bructeri stößt. Die Zuwanderung der Angrivarii beeinflusste die Dialekte der Brukterer und Cherusker, erzeugte den Mischdialekt des Ostwestfälischen und verdrängte die bisherigen Dialekt wodurch sich der ostfälische Vorläuferdialekt der Cherusci von der linken auf die Weserseite zurück zog. In Grenz- bzw. Übergangsregionen erweisen sich ältere Sprachformen als langlebig und machen sich in den Einzugsbereichen bis heute bemerkbar, sodass die Mundarten der ostfälischen Isoglosse noch in Regionen westlich der Weser etwa in Höxter und Bosseborn, sowie im Nethegau einschließlich der Warburger Börde hörbar sind aus denen sie einst verdrängt wurden. So war die Weser insbesondere zwischen Höxter und Beverungen mit dem Nethegau auf dem linken Ufer aus sprachlicher Sicht betrachtet nie ein Grenze. Das den Nethegau nach Westen abschirmende Eggegebirge sorgte für seine geographische Abgeschiedenheit und ließ ihn seit vorchristlichen Zeiten nach Osten tendieren was den ostfälischen Dialekt erklärt. Eine Landschaft in der sich über die Mundart wie ein Sprachrelikt aus längst vergangenen Zeiten seine Zugehörigkeit zum einstigen Stammesgebiet der Cherusker nachweisen lässt. In ähnlicher Weise wird es auch an der Sprachgrenze zwischen Elb - und Wesergermanen erkennbar, die östlich ab der Oker deutlich wird. Angrivarii die in die Regionen südlich des Wiehengebirges einwanderten und in ihren Herkommensgebieten weder ostwestfälisch noch ostfälisch sprachen, sondern sich in einer Vorläufersprache des Nordniedersächsischen unterhalten haben dürften, gelang es nicht sich mit ihrem Dialekt dauerhaft durchzusetzen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt anhand von Keramikvergleichen aus Bodenfundem auch eine Untersuchung von Raphael von Uslar der sich zwei unterschiedliche Bevölkerungsgruppen längst der Weser entnehmen lassen und aus deren Fundorten sich schließen lässt, dass in diesem Raum die westlich orientierte Töpferware der Bructeri auf die östliche der Cherusci traf und eine Töpferware der Angrivarii nicht erkennbar wird. Dies ist zum einen Hinweisgebend dafür, dass es in diesen Zeiten im Betrachtungsraum nur zwei konkurrierende Typen gab aber auch, dass schon die Bructeri Kultur westlichen Mustern folgte. Eine Grauzone könnte man im Lipperland ausmachen, in dem sich keramisch als auch sprachlich sowohl ostwestfälische als auch ostfälische Einflüsse bemerkbar machen, sodass es schwer fällt in dieser Region Zuordnungen auf die einstige Besiedlungsdichte von Cherusci bzw. Bructeri zu treffen bevor die Angrivarii begannen einzuwandern. Da es noch nicht gelungen ist Unterschiede bzw. Feinheiten zwischen germanischer Töpferware aus Angrivarii oder Bructeri Produktion zu erkennen ist noch nicht darf man annehmen, dass sich die Angrivarii auch was ihre Töpferware anbelangt bereits der Stilelemente der neuen Mitbewohner zu eigen gemacht haben könnte. Sowohl den Bructeri als auch den Cherusci könnte am Zuwachs der Angrivarii und der damit verbundenen Siedlungsauffrischung gelegen gewesen sein, sodass man sie auch ohne das sie sich mit ihrer Kultur durchsetzen konnten dauerhaft integrierte. Wobei die Geschichtsforschung davon ausgeht, dass die Angrivarii um das Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts erst oder nur mit Hilfe der Chamaven in die Stammesgebiete der Bructeri eindringen konnten was sich nach kriegerischen Auseinandersetzungen anhört, es aber unklar bleibt wo sich diese, vermutlich am Niederrhein ereignet haben sollten. Das sich die Eigensprache der Angrivarii südlich des Wiehengebirges nicht etablierte bzw. in einen Mischdialekt mündete, könnte auch am kulturellen Rücksstand einer aus den Moorlandschaften des nordniederdeutschen Raumes stammenden Volkes gegenüber einem noch keltisch geprägten fortschrittlicheren Menschenschlages südlich der Mittelgebirge gelegen haben. Jene Teile der Angrivarii die sich entschieden hatten über das Wiehengebirge nach Süden zu ziehen, sich mit diesen Bewohnern zu vermischen und unter ihnen unter dem Namen Engern fortlebten dann die fälische Mundart annahmen, siedelten sich zunächst in den südlich des Wiehengebirges angrenzenden Grain- Wesi - und Wetigau an. Die parallel zum Wiehengebirge verlaufende Dialektgrenze spricht dafür, dass sich nicht alle Angrivarier bzw. Angrivarii möchte man den lateinischen Namen einsetzen an den Wohnsitzverlagerungen nach Süden beteiligten und Teile oberhalb des Gebirges sesshaft blieben führte dazu, dass sich dieser Stamm unterschiedlich voneinander entwickelte und in Nord - und Südangrivarii aufteilte. Obwohl es keine schriftlichen Quellen dazu gibt könnte man daraus schließen, dass sich die Stämme nördlich des Wiehengebirges auch noch lange selbst Angrivarier nannten. Während jene die ihre Wohnsitze verlagerten der südlichen Zungenschlag der Falen zu Engern machte. Anhand der historischen Überlieferungen lässt sich rekonstruieren, dass sich die Bewohner die man im Imperium Cherusci nannte in antiken Zeiten vor allem östlich der Weser folglich im so genannten Ostfalen siedelten wo sie sich an Mittelweser und Leine konzentrierten. Nach allgemeinen und dialektisch nachweisbaren Wissenstand dehnten sich ihre Wohngebiete aber auch noch bis zum Eggekamm, als auch zwischen der Diemel und den Externsteinen aus was die Enklave des darin liegenden Nethegau umfasst. Wie vermutet bewohnten die Cherusci auch Teile der als Lipperland bezeichneten Region zwischen Wiehengebirge und Teutoburger Wald und hier insbesondere die östlichen Regionen der Werreniederung. Ein flacher Landstrich in dem sich einzelne Sippen der Brukteri und Cherusci die Siedlungsgebiete aufgeteilt haben dürften, bevor die Angrivarii hinzu stießen. Eine Landschaft südlich des Wiehengebirges die heute zum „Sprachgebilde“ Ostwestfalen gezählt wird und in die ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert die Angrivarier begannen von Norden her einzuwandern. Es darf angenommen werden, dass die innerniederdeutsche Dialektgrenze die über den Kamm des Wiehengebirges verläuft bereits weit in vorchristliche Zeiten reicht und die sich südlich davon ausgebreiteten fälischen Mundarten noch von der keltischen Zunge beeinflusst waren. Was wiederum hinweisgebend dafür ist, dass sich auch im Kern dieser Stämme keltenzeitliches Brauchtum erhielt, das zum genetischen Bestandteil wurde und sich durch Erbgut fortpflanzte. So kann man spekulieren, dass die Bructeri in sich auch noch mehr dem keltischen als dem germanischen Typus zugewandt waren. So bedarf es auch der Überlegung, ob sich die Bructeri überhaupt selbst Brukterer nannten was wir wie in anderen Fällen auch für selbstverständlich halten bzw. diese Bezeichnung nicht keltischem Ursprung entstammte. Ihr Lebensraum war von außen betrachtet stark von Bohlendämmen beeinflusst und bedurfte vieler Überquerungen. Man denke nur an den Ort „Zer niwu Briggu“ zu deutsch Neubrück im südschweizerischen Kanton Valais.
Neben der durch das Wiehengebirge verlaufenden innerniederdeutschen Mundartgrenze die den nordniederdeutschen vom südniederdeutschen Dialekt trennt existieren südlich die ineinander greifenden fälischen Sprachgrenzen. Lässt man den fälischen Großraum etwa am einstigen tiberischen Landlimes dem „limitemque a Tiberio“ der östlich von Duisburg begann, in Richtung Sieg ausläuft und sich anhand des ostbergischen Dialektes bzw. der niederländischen Sprachvarietät noch nachweisen lässt beginnen, dann erstreckte sich dieser bis an die Oker im nördlichen Harzvorland und ins Elbe Vorland und verdeutlicht einen durchgängig einheitlichen Menschenschlag der sich durch einen gemeinsamen Sprachkern ausweist. Es ist eine von den fälischen Dialekten geprägte Region gleich einem fälischen Fächer der seine Fortsetzung im westlich orientierten rheinischen Fächer findet. Mundarten die sich je nach Großregion leicht aber hörbar voneinander unterscheiden, die sich aber ihre fälische Gemeinsamkeit bewahrten, im westlichen Falen ihren Anfang nahmen und im östlichen Falen endeten. Um die Sprachräume zu unterscheiden ersann die Forschung zahlreiche eigene Begriffe um sie voneinander abzugrenzen was aufgrund der zahlreichen Übergangszonen eine Herausforderung darstellt. So definierte man für Westfalen im wesentlichen die Dialektgruppen Südwestfälisch, Münsterländisch es folgt Ostwestfälisch und die ostfälischen Dialekte lässt man im Weserraum mit dem Weserostfälisch beginnen und sie im Elbeostfälisch enden. Für die Region um Helmstedt ersann man die Bezeichnung Ostostfälisch, den Norden um Uelzen nannte man Heideostfälisch. Der großen Verbreitung der fälischen Dialekte lässt sich entnehmen, wo die nordniederdeutsche Mundart endete was für ein geschlossenes Bundesland Falen sprechen würde hätte die Geschichte es denn so gewollt. Die germanischen Stämme die einst in dieser Großregion lebten waren sich in ihrer südniederdeutschen Sprache einig, sie bildeten eine eigenständige Allianz und unterschieden sich von den nordniederdeutsch sprechenden Stämmen der Angrivarii und Saxones. Wie alle Sprachgrenzen wirken auch diese nach Norden ausgerichteten unscharf da innerhalb der norddeutschen Bucht die Mittelgebirge als geographische Bezugspunkte fehlen und nur die Fließrichtungen der Flüsse den Völkern als Orientierungshilfe dienten. So konnten sich letztlich die fälischen Dialekte hörbar gegenüber den Einwanderern aus dem Norden behaupten. In welchem Dialekt oder welcher Sprache sich die ostfälichen Cherusker unterhielten und welche und wieviel Worte ihnen reichten um sich zu verständigen ist unbekannt. Gestik, Mimik und raunenhafte Töne werden vielfach die wortgewandte Kommunikation ersetzt haben erfüllten aber ihren Zweck. Da in den einstigen Wohngebieten der Cherusker heute das Südniederdeutsche und somit das Ostwestfälische vor allem aber das Ostfälische gesprochen wird entziehen auch sie sich nicht dem starken Verdacht in einer Region nicht nur mit keltischem Sprachuntergrund gelebt zu haben, sondern auch in sich keltischer Abstammung gewesen zu sein. Obwohl die Existenz der Angrivarii/Engern auch in den östlich zu Ostfalen angrenzenden Teilen Ostwestfalens im Kern unstrittig ist, erscheinen die Konturen und ihre Grenzen zu den einstigen Wohngebiete der Cherusci/Ostfalen wie verwässert. Was uns an wenigen Kenntnissen über die einstigen Wohngebiete der Angrivarii vorliegt verdanken wir dem taciteischen Hinweis aus den Zeiten der römischen Germanenkriege die schon lange vor seiner Geburt endeten wonach sie Germanicus in den Rücken gefallen sein sollen, als sich dieser zum Schlachtfeld Idistaviso begab. Wo dies allerdings geschah verschwieg er uns. Da Germanicus über die Ems soweit diese damals für römische Landungsschiffe schiffbar war vorrückte, könnte er die Boote westlich Bramsche verlassen haben um von dort den prähistorischen „Hellweg unter dem Berge“ zu nutzen. Die Wohngebiete begannen östlich der Hase angrenzend an die Stammesgebiete die Chasuarier sodass die Attacke bereits in dieser Region statt gefunden haben könnte. Der Theorie zufolge hätte Germanicus dabei die südlichen Siedlungsgebiete der Angrivarier gestriffen was diese auf den Plan rief und in der man einen Vorboten der Kämpfe am Angrivarierdamm sehen kann. Demnach hätte der Angriff auf Germanicus am Nordrand des Wiehengebirges statt gefunden, was sich auch mit der Lage ihrer vemeintlichen Wohngebiete deckt. Wie weit Germanicus marschieren musste um auf auf den Kampfplatz „Idistaviso“ zu gelangen bzw. wo sich ihm die Cherusker entgegen stellten, bleibt der Spekulation überlassen. Möchte man es mit der Gebirgskette des „Ith“ in Verbindung bringen, dann standen Germanicus nach dieser Attacke bis ins Kerngebiet der Cherusker noch einige Tagesmärsche bevor. Daran wird deutlich, dass sich der hinterrückse Angriff der Angrivarier auf Germanicus sowohl schon weit vor den Wohngebieten der Cherusker als auch schon in Grenznähe zu ihnen ereignet haben könnte. Das sie weder an der Erstschlacht gegen Varus teilnahmen noch im Zusammenhang mit der Schlacht bei Idistaviso auf Seiten der Cherusci erwähnt werden spricht dafür, dass beide Stämme auf Distanz zueinander bedacht waren, es aber auch an den relativ weiten Anmarschstrecken gelegen haben könnte. Vermuten lässt sich, dass sie sich der Koalition unter Arminius anfänglich nicht vollumfänglich anschliessen wollten, da sie darin keine oder noch keine Notwendigkeit sahen und auch keine unmittelbare Bündnisverpflichtung bestand. Die Interessenslagen zwischen Angrivarii und Cherusci waren unterschiedlich und in Angrivarien hatte man vielleicht auf einen anderen Ausgang der Idistaviso Schlacht gesetzt, wartete die weitere Entwicklung ab, hatte aber bereits die eigene Streitmacht zusammen gezogen um gewappnet zu sein. So reagierten die Angrivarii auch erst nach dem Germanicus wieder in ihr Stammesgebiet eingedrungen war um zur Ems zu gelangen. Eine Schlacht die wohl letztlich im Umkreis der Porta stattfand muss nicht Ausdruck einer langfristigen Planung gewesen sein, denn Germanicus hätte von Idistaviso auch einen anderen Rückweg zur Ems einschlagen können als das Angrivariergebiet passieren zu müssen. Was diese Schlacht am so genannten Agrivarierwall anbelangt, so stellt man sich diese Anlage wie eine wallartige Erdaufschüttung vor. Ein Schutz - oder Trennwall der sich für die Legionäre und später die römischen Geschichtsschreiber so darstellte, als ob sich hinter dieser Anschüttung eine Abgrenzung zu den Cherusci verbarg. Tacitus nannte die Abgrenzung „dirimerentur“ dem sich entnehmen lässt, dass beide Völker Wert auf Eigenständigkeit legten, man sich also ihre gewachsenen Eigenheiten bewahren wollte. Das sich Angrivarier und Cherusker 9 + und auch nicht 16 + bei Idistaviso gemeinsam gegen Rom stellten bzw. stellen wollten mag ebenfalls verdeutlichen, dass man abweichende Zielsetzungen verfolgte. Passend zu der im Imperium vorherrschenden Annahme, dass sich Angrivarii und Cherusci mit gegensätzlichen Interessen gegenüber standen und sich hier scheiden wollten klang es plausibel, aber auch im Einklang mit der Theorie, dass es zwischen ihnen bereits damals und nicht erst in späteren Jahrhunderten Rivalitäten gegeben hatte. Ein Bauwerk, dass jedoch schon aus Keltenzeiten gestammt haben könnte und seinerzeit den Zweck verfolgte den Nordvölkern den Weg durch die Porta zu erschweren. Da Germanen auch nicht dafür bekannt sind den Aufwand betrieben zu haben feste Grenzen zu hinterlassen und die Geländemarkierung zudem schon 16 + älteren Datums war müsste sie demnach einen Ost/West Verlauf genommen haben. Jedenfalls entzieht sich seine Lage bislang jeglicher Verortung. Ob Germanicus nach der Idistaviso Schlacht an der sich keine Angrivarii beteiligt hatten mit einer weiteren Auseinandersetzung auf dem Rückzug gerechnet hat sei dahin gestellt. Auch darf man vermuten, dass das Geschehen bei Idistaviso einen anderen Verlauf genommen haben könnte, wenn sich die Angrivarii gemeinsam mit den Cherusci gegen Germanicus gestellt hätten. So war es eine Vorgehensweise die stark an die Zersplitterung der Kräfte im Zuge der Sachsenkriege erinnert. Während das Wiehengebirge sowohl eine geologische und damit verbunden auch mundartliche Grenze bildete und die Weser wenn auch nicht mundartlich so doch Grenzcharakter besaß, hatte sich das in der linksseitigen Ausbuchtung der Weser befindliche Lipperland bezogen auf seine Bewohner und ihren Dialekt auch unter den Engern seine Eigenheiten bewahrt. Auch das Großvolk der Brukterer mit seinen unterschiedlichen zwischen Rhein und Weser siedelnden Stämmen kommunizierte untereinander in einer fälischen Vorläufersprache. Es waren Dialekte die auch jene Stämme sprachen die sich von ihnen im Zuge der Völkerwanderungen lösten und nach Westen zogen, sich dort mit den Keltoromanen mischten und im Reich der Rheinfranken aufgingen, sodass auch die Ripuarier imstande waren sich mit den westlichen Falen unterhalten zu können. Es war die Sprache der Straßburger Eide die Ludwig der Deutsche sprach, dessen Mutter aus dem altniederländisch sprechenden Hespengau stammt. Darin enthaltene Worte wie „dage“ für Tag, „mig“ für mich bzw. „sama“ für ebenso die ins Niederdeutsche weisen machen die alte Sprachverwandtschaft zwischen Falen und Franken deutlich. Die Angrivarii waren anders als die „Cheruscifalen bzw. die Bructerifalen“ kein keltisch/germanisches Mischvolk und standen diesem distanzierter gegenüber. Das Verhältnis beider Kulturen untereinander als auch ihre Gemütsunterschiede lassen sich schwer einschätzen und der besagte Angrivarierwall könnte immer noch die alten Einflußsphären markiert haben. Wie die spätere Geschichte zeigt hielt sich der Unterschied in der Wesensart noch bis ins Mittelalter, was am Dialekt und der karolingischen Diözesanaufteilung deutlich wird. Zwei Völker von denen sich in vorchristlichen Zeiten als die Seßhaftigkeit noch überwog sich das eine mehr nach Norden und das andere nach Süden orientierte. Die sprachlichen Unterscheidungsmerkmale lassen die Schlussfolgerung zu, dass der noch bis ins frühe erste Jahrhundert südlich des Wiehengebirges vorherrschende Dialekt nach dem angrivarischen Zuzug sukzessive das Ostwestfälische entstehen ließ wodurch sich in dieser Region die Mundart der dort einst siedelnden Brukterer und Cherusker veränderte. Es entstand ein Dialekt, der sich zwischen die westfälische und ostfälische Sprachkultur schob was darauf hindeuten könnte, dass sich die beiden Mundarten von Bructeri und Cherusci vor dem Zuzug der Angrivarii dialektisch näher gestanden haben könnten. Letztlich führte die Tatsache, dass der Kontakt jener Angrivarii die sich neue Siedlungsgebiete südlich des Wiehengebirges erschlossen in ihre nördlichen Abstammungsgebiete schmolz was den kontinuierlichen Verlust ihrer bisherigen Sprachgewohnheit begünstigte. Ein zweigeteiltes Volk, dass sich vielleicht auch politisch entfremdete. So musste und konnte auch der isländische Mönch Nikulas im 12. Jahrhundert folgerichtig feststellen, dass er sich ab Minden in einer anderen Sprachenlandschaft wieder fand in der man nicht mehr „angrivarisch“ sondern „engrisch“ sprach. So hat der Zuzug der Angrivarii in die Regionen südlich des Wiehengebirges die dort bereits seit antiken Zeiten durchgängig vorherrschenden fälischen also bructerisch bzw. cheruskischen Sprachgewohnheiten der Region den anderen Klang des ostwestfälischen gegeben. Noch heute stellt sich der Raum um Minden aufgrund der wie ein ein Einfalltor wirkenden Porta Westfalica wie eine nach Norden ausgreifende sprachliche Ausbuchtung dar. Eine Region in der man ostwestfälisch aber kein ostfälisch und auch nicht niedersächsisch bzw. nordniedersächsisch spricht da die Engern es adaptiert hatten. Die Keramik Studie von Rafael von Uslar hilft weiter denn sie bestätigt für den gesamten Untersuchungsraum einschließlich einer Überlagerungszone eine östlich Cheruskische und eine westlich Bructerisch orientierte Typisierung. Funde deren Formgebung sich jedoch keinem angrivarischen Nordvolk zuschreiben lassen was darauf hindeutet, dass sich die Techniken der Bructerer bei den Angrivarii durchsetzte. Wie überliefert lassen sich die germanischen Völker die die heute Niedergermanien bezeichnete Großregion bewohnten erstmals räumlich von den römischen Geschichtsschreibern Pomponius Mela, Plinius und Tacitus abgrenzen, während sich der kundige Strabo der noch nach 23 + gelebt haben soll nicht darunter befindet. In unterschiedlichen Schreibweisen werden drei Gruppen erwähnt die man Istävonen, Ingävonen bzw. Hermionen nennt und die vielleicht gemeinsam mit den Istävonen ihre südosteuropäische Herkunft verraten könnten. Während die Istävonen in der Nähe des Rhein lebten und die Ingävonen die dem Meer zugewandten Regionen bewohnten bezeichnet Mela die Hermionen als die „ultra ultimi“ bzw. die letzten also jenseitig lebenden Germanenstämme was auf ihre östlichen Siedlungsgebiete hindeutet. Mit der Sammelbezeichnung Hermionen gelingt es über die Stammesaufzählung sie den Regionen östlich der Weser bis zu den Quellgebieten der Flüsse zuzuweisen die den Harz in nördliche Richtung verließen und es wird deutlich was Mela darunter verstand. Zu den Hermionen die nur Plinius nach Völkern trennt zählt er die elbgermanischen Sueben, Hermunduren aber auch die Chatten und Cherusker. Die Sueben dessen angilischer Teilstamm von Tacitus und Ptolemäes überliert ist besiedelten das Elbegebiet und sind nördlich des Harzes unter der Bezeichung Suebengau erfasst. Namentlich nicht genannt aber räumlich naheliegend könnte man auch noch die Langobarden zu den Hermionen gerechnet haben. Die im Betrachtungsraum siedelnden Angrivarier, obwohl ebenfalls nicht in diesem Zusammenhang überliefert ließen sich demnach bereits den Nordseegermanen und die Brukterer den Rheingermanen zurechnen. Dieser Darstellung lässt sich die Siedlungsnähe der Cherusker sowohl zu den Angrivariern als auch zu den Brukterer entnehmen, obwohl man sie in der Antike einem anderen Kulturraum zuordnete. Da Tacitus berichtete, dass Germanicus sein Heer 16 + an die äußerste Grenze der Brukterer führte, der Stamm der von der römischen Expansion besonders betroffen war lässt erkennen, dass ihre Siedlungsgebiete im Osten etwa bis zum Eggekamm reichten. Den Ursprung der Hermionen könnte man in der alten griechischen Stadt Hermione sehen, die der griechische Geograph Strabo in seiner Geographica erwähnt hat. Er und Pomponius Mela waren Zeitgenossen und kannten sich und das der von der iberischen Halbinsel stammende Mela die griechische Stadt Hermione erst über den Kontakt mit Strabo kannte klingt plausibel. Plinius hingegen kämpfte vermutlich unter Corbulo gegen die Cherusker, war im Kindesalter als Strabo verstarb und könnte wie auch Tacitus die Bezeichnung Hermionen bzw. die dazugehörigen Volksnamen den vorliegenden Schriften entnommen haben. Pomponius Mela der das älteste geographische Werk in lateinischer Sprache verfasste stand nicht nur mit Strabo in Verbindung der das griechische Hermione auch selbst besucht hatte, sondern war auch der erste antike Geschichtsschreiber über den wir das Wort Herminones erfahren haben. Er könnte sich über Strabo seine Kenntnisse verschafft haben und sah die Parallelen die ihn veranlasst haben könnten die Völker unter dem Begriff Hermiones zusammen gefasst zu haben, die uns Plinius nach dem Tod von Mela namentlich überlieferte. Da sich darunter jene germanischen Stämme befanden, die sich besonders heftig gegen die römischen Expansionsversuche zur Wehr gesetzt hatten, während zu den Istävonen und Igävonen keine Einzelstämme bekannt geworden sind unterstreicht die Bedeutung dieser Stämme die sie sich im Widerstand gegen Rom erkämpft hatten. Das altgriechische, bronzezeitliche und heutige Ermione das nach Hermion dem Sohn des Europs benannt wurde beherbergte ein tapferes Volk, dass sich auch mit drei Schiffen an der Schlacht in der Bucht von Salamis beteiligte, als die Persern den Griechen unter Xerxes I unterlagen. Somit zwang sich ein Vergleich mit den sich erfolgreich zur Wehr setzenden Germanen auf und Plinius selbst erlebte um das Jahr 47 + auf welch widerstandsfähige Bevölkerung das Imperium seit dem Rheinübertritt traf. Eine Parallele die dazu geführt haben könnte, dass man den Namen Hermiones in abgewandelter Form auch auf Arminius übertrug. Als ursprünglicher Namensgeber der Stadt Ermione gilt der griechische Gott Hermes in dem man in Rom nur den Gott der Händler sah, der aber in Griechenland der Kriegsgott war und die Seelen der Verstorbenen begleitete. Hermes stand aber auch für das Mysteriöse und Abgeschiedene wie es das Wort „hermetisch“ ausdrückt und wie man es auf die fremden und unbekannten Regionen nördlich der von Kelten besiedelten Landschaften angewendet haben könnte. Da die griechische Welt über die Donau schon lange vor der imperialen Ausdehnung Kontakt zu den süddeutsche Kelten augenommen hatte und die römische Gesellschaft von den griechischen Vordenkern profitierte könnte auch Strabo der römischen Geschichtsschreibung als Informant und Bereicherung gedient haben dem wir auch die interessante Überlieferung über den Triumphzug des Germanicus im Jahre 17 + zu verdanken haben. Somit könnte es ein Strabo gewesen sein, der wenn auch indirekt dokumentierte, dass die griechische Welt den germanischen Norden schon in vorchristlichen Zeiten den Nimbus des Unbekannten entrissen hatte und man begann sich die Großregion auf dem Weg von Namensvergebungen zu nähern. In mehrfacher Hinsicht könnte er erkannt haben, dass die griechischen Hermionen mit den germanischen Stämmen vergleichbar waren und hätte sein Gedankengut an den nach ihm lebenden Pomponius Mela vererbt. Somit wäre der aus griechischer Sicht positiv besetzte Name Hermionen in gewissem Sinne eine Vorläuferbezeichnung für jene Stämme gewesen, denen man aus römischem Blickwinkel betrachtet nach der Varusniederlage aus Verachtung begann den negativ besetzten betrügerischen Namen „Fallerii“ gegeben haben könnte. Aber auch die Bastarnen die Tacitus aufgrund ihrer Sprache für Germanen hielt sollen vor ihrer Abwanderung in der Elbregion beheimatet gewesen sein. Über sie ließ sich eine weitere rückwärtige Verbindung zur Entstehungsgeschichte der Cheruskern aufbauen wie es einem späteren Kapitel vorbehalten sein soll. Obwohl es naheliegender scheint die Angrivarier zu den Hermionen zu zählen, taten es die antiken Historiker nicht. Die Maschinerie kriegerischer Auseinandersetzungen kommt nie zum Stillstand und besonders im Zuge der Umwälzungen nach dem Zusammenbruch des römischen Westreiches brannte es vielerorts, Waffenhandwerk war gefragt und ab dem 5. Jahrhundert gehörte die Anwerbung von Kriegern zum Tagesgeschäft der Heerführer. Man motivierte sich gegenseitig und es zog die Kämpfer aus den fälischen Landen wie man weiß nicht nur nach England, sondern auch in die im oströmischen Raum entstandenen Krisenregionen. Und wie sich der „Notitia dignitatum“ entnehmen lässt, kamen in dieser Zeit unter der Bezeichnung Falchovarier dort auch Falen zum Einsatz. Die Geschichtsforschung lehrt uns, dass die Phase in der man begann den Völkern und Landschaften Namen zu geben weit aus früher anzusetzen ist, als es die ersten schriftlichen Zeugnisse die unter der Bezeichnung Ersterwähnung eingang in die Historie finden vermuten lassen. Das man zu Beginn des 5. Jhdt. in der „Notitia Dignitatum“ neben den in Auxuliardiensten stehenden Bructeren, Ampsivarier, Chamaven, Alamanni, Batavi, Franci und Angrivarii unter dem Namen Falchovarii auch die Falen erwähnt lässt unterschiedliche Schlüsse zu. Im Zusammenhang mit dieser Thematik stellt sich die Frage aus welcher Epoche die Namen der Söldnerverbände stammten die um 394 - 396 in der „Notitia dignitatum“ nieder geschrieben wurden, ob man sie so nannte und ob sie sich selbst so nannten. Man hatte zum Ende des 4. Jhdt. nicht nach neuen Stammesnamen Ausschau halten müssen und übernahm die Traditionsnamen der Zeit. Es scheint, dass sich die Franci um diese Zeit bereits unter diesem Namen stammesgeschichtlich etabliert hatten und sie ihn gegen ihre alten germanischen Namen eingetauscht hatten. Bezogen auf die Angrivarii könnte man zu der Schlußfolgerung gelangen, dass sich die Angrivarii inmitten der Völkerwanderungszeit noch im Sinne älterer germanischer Verwurzelung noch als ein geschlossenen Volk verstanden und daher im 4. Jhdt. noch unter ihrem „germanischen“ Namen Angrivarii auftraten. Um diese Zeit hätte demnach ihr Bestreben nach Süden vorzudringen zwar schon eingesetzt haben können aber der später für sie aufgekommene Name Engern der nach mundartlicher Vereinfachung klingt hatte sich noch nicht nach außen verbreitet. Zudem besteht der Verdacht, dass auch der lateinische Name Angrivarii auch über die Schriftform bzw. die Schreibweise entschied bzw. ein Volk dessen Bewohner sich untereinander Engern nannten, mit diesem lateinischen Namen noch nicht die politische Bühne betreten hatten und daher die bekanntere antike Bezeichnung verwendeten. Schlussfolgernd galt dies auch für die Falen die noch nicht nach Ost - oder Westfalen unterteilt wurden was dafür spricht, dass sich diese altgermanischen Stämme um diese Zeit und noch ungetrübt von angrivarischer Zuwanderung zwar schon mit dem ihnen zugewiesenen Namen Falen arrangiert hatten sich aber noch eigenständig sahen. Eben jener Name Falen dem man mit Vorsicht zu begegnen hat, da er nicht der Wunschname der damit gemeinten Bevölkerung war, den die Bewohner aber seit dem 4. Jhdt. begonnen hatten ihn im Zuge der Völkerwanderungs bedingten Zusammenschlüsse anzunehmen. Es war eine Übergangsphase in der die Namen der germanischen Stämme wie sie uns nur aus antiken Quellen bekannt geworden sind zu verblassen begannen, was auch für die Cherusker zutrifft die man zu den Falen zählte. Eine Zeit in der die Bezeichnungen Cherusker und Falen noch parallel genutzt wurden, so wie es im Fall der Cherusker noch um 384 geschah, als man für sie in Ostrom schon den Namen Falchovarii verwendete. In diesem Jahr als der Dichter Claudian den römischen Heerführer Stilicho rühmte wurden sie letztmalig in der Literatur erwähnt. Danach begann sich wie es den Eindruck macht der Name Falen den man damals für eine heimtückische Bevölkerung anwendete, der im römischen Reich schon länger ein geflügelter Begriff war langsam durchzusetzen. Er stand für Betrug und Verrat und verdrängte den antiken Namen der Cherusker denen er einst galt, sodass damit auch ihre Identität in den Wirren der Zeit unter ging. So lässt sich auf Basis dieser Rekonstruktion schlußfolgern, dass sich der Begriff Falen sukzessive ab dem 4. Jhdt. auf die rechtsrheinische Großregion übertrug. (Siehe Beitrag vom 19.3.2025 „Wie die Falen zu ihrem Namen kamen“). Es war die Zeit in der die Franken die unter angrivarischem Einfluss geratenen Falen zu Engern machten und sie dann aus eigenem Selbstverständnis heraus samt den westlich und östlich von ihnen siedelnden Ost- und Westfalen zu Sachsen erklärte. Eine Phase der eine Zeit voraus ging in der sich Teile des bis dato Cherusker genannten Stammes von ihren bisherigen Wohngebieten gelöst hatten um zu Söldnern zu werden und gemeinsam mit den ihnen benachbarten Stämmen abzuwandern. Etwa mit den Langobarden mit denen sie zunächst zur Donau und dann nach Norditalien zogen, aber auch um dem Ruf von Vortigern nach England zu folgen um ihm zu helfen die eingefallenen Nordvölker zu bekämpfen oder sich den Saxones anzuschließen die die französische Kanalküste verunsicherten. Besonders diese Gewalttaten waren, die Gallien und damit das Frankenreich erschütterten und sie letzlich bewog ihr Augenmerk nach Osten in jene Regionen zu richten denen die Saxones herstammten um das Grundübel zu bekämpfen. Dazu gehörte es einen Landkomplex in seiner Gänze zu erobern in dem sich ihnen auch die nicht zu den Saxones zählenden Völker zwischen Rhein und Elbe entgegen stellten. Jene Stämme nach deren Unterwerfung die Franken schon seit Merowingerzeiten vergeblich trachteten, was aber unter einem charismatischen „Charles le Magne“ in greifbare Nähe rückte. Es waren Landschaften mit deren Dialektik sie vertraut waren, da sie ihnen einst selbst entstammten und was ihnen trotz der Zähigkeit des Widerstandes die Kommunikation erleichterte. Möchte man das rätselhafte und zu definierende Stammesgebiet der Ostfalen eingrenzen muss man es mit der Ausdehnung der Angrivarier/Engern gemeinsam denken und kann dabei auf die uns überlieferten Gaunamen aus dem 10. Jahrhundert zurück greifen. Im Zuge angrivarischer Zuwanderung, die zögerlich ab der Mitte des 1. Jahrhunderts einsetzte sollen sie mit Unterstützung der Chamaven die Brukterer aus den Gebieten nördlich der Lippe zurück gedrängt haben und müssten zunächst begonnen haben das Werretal zu besiedeln. Ein Hinweis der jedoch durch keinen weiteren historischen Anhaltspunkt gestützt wird, sodass nicht deutlich mit welcher Bevölkerungsgröße sich die Brukterer in der Region danach noch behaupten konnten. Inwieweit es in diesem Zusammenhang auch zu Auseiandersetzungen mit den Cheruscii kam bleibt offen spricht aber dafür, dass die Vorstöße der Angrivarii in der Anfangsphase nicht immer einvernehmlich verliefen. Ein in den folgenden Jahrhunderten nicht unübliches Abwandern von Teil- bzw. Unterstämmen bzw. unbekannt gebliebene Wohnsitzverlagerungen von Brukterer und Cherusci könnten südlich des Wiehengebirges bis ins Wesergebiet hinein zu gesunkenen Einwohnerzahlen geführt haben was Raum schuf und auch zu einer willkommenen Auffrischung der ausgedünnten Landschaften beigetragen haben könnte, sodass man vom Zuzug der Angrivarii profitierte. Es war jene Region davon betroffen die sich heute Ostwestfalen nennt und in deren östliche als auch westliche Übergangszonen die benachbarten Dialekte hinein spielen. Abgesehen von allen naturgegebenen Reibereien galt auch für die angrivarischen Bauernkulturen, dass man sich nach Böden umsah die für die Bewirtschaftung attraktiv waren und die ungeeigneteren Flächen aussparte was ihre Besiedlungsintensität beeinflusste. Wie die Konflikte ausgetragen wurden und wer letztlich Verlierer oder Gewinner war, ob Fale oder Enger entzieht sich unserer Kenntnis aber Rivalitäten die es auf den Thingversammlungen zu klären galt werden die Folge gewesen sein. So verlief der Integrationsprozess in einer zuvor von Cheruskern und Brukterer besiedelten Region für die der Name Engern aufkam auf eine für uns undurchschaubare Weise. Wohl willkürlich eher ungeregelt, dem jeweils Stärkeren gehorchend, aber über die Jahrhunderte betrachtet eher unauffällig. Wer sich folglich wie und wo durchsetzte und wer welche Landstriche für sich beanspruchte, wann es zu ausgewogen Bevölkerungsanteilen kam und wann Engern bzw. Falen noch die Mehrheit stellten bleibt offen. Aber es gab sicherlich auch Bereiche in denen Falen noch die Mehrheit bildeten und sich behaupteten. Letztlich aber hielt sich in den östlichen Regionen des Landes „Angaria“ eine Schicht bodenständig gebliebener „Altcherusker“ die sich nun als Falen verstanden, sich mangels eigener geschichtlicher Erinnerung nun selbst für Falen hielten und sich ihre Wohngebiete mit den Engern teilte. Engern war entgegen dem Namen Falen eine Bezeichung die sich der eigene Volksmund gab, den die fränkischen Eroberer aufgriffen und der anzeigt, dass man sich, obwohl man sich den Dialekt der Falen arrangiert hatte, noch ältester Siedlungvergangenheit bewusst war, sich also noch mit ihren Volksgenossen nördlich des Wiehengebirges verbunden sah. Im Detail betrachtet ist die Bezeichnung Gau auf Verwaltungsebene der kleinste politische Nenner. Der ursprüngliche Name entstammt wohl einer Zeit, als sich die indogermanischen Sprachenzweige noch näher standen was sich auch im altindischen Sanskrit nachweisen lässt. Es bedeutet aber nicht, dass auch die Gaunamen aus vorchristlichen Zeiten stammen. Die Anfänge unserer sprachlichen Verständigung liegen im Dunklen und es war ein langer Prozess bis man in Germanien Sprache und Schrift miteinander verband, bzw. Laute verschriftete um daraus eine Schriftsprache entwickelte. Und da niemand schreibt wie er spricht was auch im umgekehrten Sinne gilt führte beides immer ein Doppelleben. Und auch heute noch ist Kommunikation im persönlichen Gespräch frei und jenseits jeglicher schriftlicher Zwänge ungezwungen und distanzlos, da man sich anders als im versteiften Schriftverkehr in die Augen sehen und sich auch ohne Worte verständigen kann. Der mündliche Ausdruck baute sich in Urzeiten wie aus dem Nichts kommend auf und doch wussten unsere Vorfahren wie sich in ihren Zeiten den Zielen näher kommen ließ, als es noch nicht nötig war Worte auf schriftlichem Weg bewegen zu wollen. Gerauntes stand am Anfang bei dem die Stimme mal abgehoben und mal gesenkt wurde und Runen folgten dem als erster Veerschriftungsversuch. Es folgte die Phase in der sich eine fortschrittlichere Kultur einer langsameren annährte bis die zuletzt genannte den Wunsch verspürte sich über die Schriftsprache voneinander unterscheiden zu wollen, da man anders war. Während die Reste keltischer Sprache in den germanischen Dialekten bis zur Unkenntlichkeit aufgingen hinterließ die griechische Kultur in den Provinzen nördlich der Alpen kaum Spuren und das Wenige schien mit dem Ende keltischer Donauherrschaften spätestens am Main versiegt zu sein. Das sich in der Auseinandersetzung mit der lateinischen Schriftsprache die germanische Zunge auf Dauer nur schwer unterdrücken ließ ist durch das Wörterverzeichnis des Abrogans aus dem 8. Jahrhundert belegt und nutzte das in der lateinischen Sprache liegende Wegweisende nur solange, bis man imstande war auch die eigene Sprache, dass „Theodisce“ verschriften zu können. Wie auch viele andere geschriebene Worte unseres alltäglichen Sprachgebrauchs auf eine lange Geschichte zurück blicken, können auch die Gaunamen frühesten Zeiten entstammen. Ihnen eine Bedeutung zu entnehmen die auch bei der direkten Suche nach den einstigen Stammengebieten der Cherusker hilft scheitert kann aber gelingen wenn man das Wort Cherusker mit Falen austauscht. Aus den Gaunamen sprechen volkstümliche Merkmale unterschiedlichster Bedeutung und Wertvorstellung und selbst geraunt ausgestoßene Begriffe mit ursprachlichem aber undefinierbaren Inhalt können noch darin ruhen. In den Gaubezeichnungen einen aussagekräftigen Inhalt zu entdecken gleich ob er aus keltischem oder germanischem Rachen kam bleibt uns aber weitgehend versagt. Im Zuge der Verschriftung verlor vieles seine ursprüngliche Bedeutung und verliert es noch bis heute, sodass wir auf der Suche nach den vermeintlichen Spuren der Vergangenheit vor einem Rätsel stehen und oft einem Irrweg folgen. Ein nie zum Stillstand kommender Prozess den auch Karl der Große erkannt haben könnte, als er zum Ende des 8. und im 9.Jhdt. die Christianisierung anstieß und sich veranlast sah ein bemerkenswertes Sendschreiben an die Klöstern zu verfassen, in dem er sie darin aufforderte Sprachstudien zu betreiben, da auch Sprache und Schrift als Mittel der Verständigung der Pflege bedürfen. Wenn es zutrifft, dass seiner Mutter Bertrada die Bertradaburg ihrer Großmutter bei Gerolstein gehörte und Karl dort zur Welt kam, dann war das „Nord Moselfränkische“ seine Muttersprache jene Sprache die noch weit nämlich bis einschließlich Siegen ins rechtsrheinische sozusagen „Siegfränkische“ hinein reichte und seine Wurzeln lagen in einst Sigambrischen Siedlungsgebieten. Und wie auch weiter nördlich nahmen alle früher rechts des Rhein siedelnden Germanenstämme im Zuge ihrer Wanderbewegungen ihre Dialekte auf die linke Rheinseite mit. So hatte auch Karl noch einen starken Bezug zur Sprache seiner Ahnen und stellte damit den Klerus vor eine unchristlich wirkende Aufgabe. Damit stellte auch er schon früh die Weichen für die Zweisprachigkeit und die Akzeptanz der Dialekte in Konkurrenz zum einheitlichen Latein, das zu lesen oder zu schreiben nur eine Minderheit imstande war und nur dank Liturgie und Mönchtum die Zeiten überdauern sollte. Parallel zur ausschließlich lateinisch geprägten Korrespondenz setzten auch im nun Sachsen genannten Landesteil die ersten Bemühungen ein auch die Sprache des Volkes verschriften zu wollen. Der Fuldaer Schule ist zu verdanken, dass schon um 830 der älteste Text des Heliand Epos in altsächsischer Sprache entstand. Und wiederum geschah es in der Reichsabtei Corvey wo man erstmals die Mundart beim Wort nahm und wo sich die „verschriftete Stimme“ unserer Vorfahren nach empfinden ließ in dem man sie lesbar machte. Und zweifellos wird das Interesse sich dieser Sprache zu widmen im altsächsischen Corvey ungleich größer gewesen sein, als im altfränkisch geprägten Fulda. Denkbar daher, dass auch die 840 in altsächsischer Sprache verfasste Genesis in Corvey entstand. Das sich gleichzeitig der vor 800 geborene Geschichtsschreiber Rudolf von Fulda mit den Tacitus Annalen, wie es den Ostfränkischen Reichsannalen zu entnehmen ist auseinander setzte oder mit der taciteischen Germania, aus der er in seiner Translatio S. Alexandri zur Heiratspolitik zitierte, aber ohne den Namen Tacitus zu erwähnen verdeutlicht, dass in der Reichsabtei Corvey die Stunde der „Zweischriftigkeit“ schlug. Dort wo sich Antike und Neuzeit trafen und schon die Mönche im 9. Jhdt. über der Abschrift der Tacitus Annalen brüteten und dem Feldherrn Varus eng auf der Spur waren. Aber nur die Altvorderen kannten noch die Bedeutung der Worte für die unterschiedlichen Landschaften mit denen man den Gauen ihre Namen gab um sie unterscheidbar zu machen wobei die Dialektforschung und Etymologie bislang weder plausible Erkenntnisse über ihren Sinn, als auch ihre Entstehungszeit und noch weniger etwas über ihre Entwicklungsgeschichte beisteuern konnte. So fallen alle Bemühungen schwer darin Bezüge zu entdecken die sich engrischer, fälischer oder gar cheruskischer Herkunft zuordnen lassen. Dem von Ludwig dem Frommen 815 gegründeten Bistum Hildesheim stand auf dem Weg der Christianisierung der Spagat bevor eine Diözese aufbauen, strukturieren und verwalten zu wollen bzw. zu üssen in der sich die Menschen in ihrer schriftlosen Sprache verständigten. Eine Sprache des Volkes, weit entfernt vom römischen Latein die die Bistumsväter zwang sich auf die bestehenden Gaue stützen und zwar so wie sie sich umgangssprachlich nannten und wie in ihren Konturen im Volk verwurzelt waren. Noch bevor man die Sprache verschriften konnte waren die Stimmlaute mit Hilfe der in Corbie 765 entwickelten karolingischen Minuskeln den im Alphabet hinterlegten Buchstaben anzupassen. Ein Prozess dem große Teile einstiger Lautsprache aus Gründen der Vereinfachung zum Opfer gefallen sein dürften, sodass man sich mit der Schreibweise begnügen muss wie sie die „Gau-Eintheilung der Dioecese Hildesheim“ enthält, die um das Jahr 1000 entstand. Der Mensch des frühen Mittelalters hatte sowohl einen anderen Bezug zu der Region in der lebte, der Scholle von der er lebte als auch zur Obrigkeit. Da sich auch der damalige Anspruch an die persönlichen Freiheiten und die damit verbundenen Vorstellungen des Einzelnen bzw. deren Unterwürfigkeit anders definierte und mit den heutigen Standards nicht vergleichbar ist fällt es schwer zu erkennen wie ein Gau vor der fränkischen Landnahme regiert wurde. Wie sich die Gaue untereinander abgrenzten gab oft die Geologie also die Landschaftsform vor und ob man sich beispielsweise unter der Flutwide oder dem Moltbizi ein eigenständiges Gaugebilde vorstellen darf verschwimmt in unseren Vorstellungen über das was wir heute Verwaltungsgrenzen nennen. Der fränkisch/sächsische Adel der Nachkriegszeit wird in Abstimmung mit dem Bistum vieles neu geregelt aber auch altes übernommen haben und es ist unklar, ob man in Zeiten der Glaubensumkehr auf gewachsene Strukturen Rücksicht nahm oder jenen Hauptleuten den Vorzug gab, die den neuen Verhältnissen besonders zugetan waren bzw. widerspruchslos folgten. So stellt sich auch die Frage, ob man die alteingessenen Gaubezeichnungen unter christlichen Vorzeichen beibehielt, ob man sie anpasste oder sogar ihr Namen tilgte da aus ihnen unliebsame heidnische Traditionen sprachen. Die Reichsabtei Corvey die von den scriptorischen Vorarbeiten ihres Mutterklosters Corbie profitierte, dürfte neben der missionarischen Unterstützung der neuen Diöcese auch in struktureller Hinsicht einen nicht unerheblichen Einfluß auf die nun vom Bistum Hildesheim entworfenen Gauabgrenzungen ausgeübt haben. Ob man dabei in Corvey oder in Hildesheim die traditionell gewachsenen Verhältnisse und Wünsche der eingesessenen Bevölkerung mehr berücksichtigte weil man sich ihnen gegenüber mehr und den neuen Machtverhältnissen weniger verpflichtet sah bleibt offen. Und so könnte auch der aus dem nahen Leinegau stammende Corveyer Abt Saracho dem die Zuschnitte der einstigen Gaulandschaften bekannt waren an der Hildesheimer Diöcesankarte mitgewirkt haben. Ihm waren die Einwohner vertraut, er sprach ihre Sprache und er konnte auch noch den fälischen Urdialekt vom sächsischen Einfluss trennen. Das Wissen der Zeit war ihm geläufig, er wusste um die römische Vergangenheit der Region in der er wirkte, sah die die dem Boden entrissenen zahlreichen Artefakte aus antiker Zeit die man den Kloster übergab und wusste nicht nur wo und wer im 9. Jahrhundert die Abschrift der Tacitus Annalen studiert hatte sondern auch, dass er selbst zu den Nachfahren jener Menschen gehörte die einst auch die Legionen in arge Bedrängnis brachten. Und da ihm die Schriften Rudolfs von Fulda und die Werke von Widukind von Corvey vorlagen wird er auch gewusst haben wie sich die frühen Zuwanderungsbewegungen der Engern vollzogen hatten und wie sich ihre Siedlungsaktivitäten bzw. ihre Ausbreitung zwischen West – und Ostfalen bemerkbar machten. Die Namensverwandlung von den germanischen Stammesnamen wie sie die römischen Geschichtsschreiber hinterließen bis daraus die Sammelbezeichnung Falen wurde war ein Prozess dem keine fixe Entstehungszeit zugrunde liegt, da er sich schleichend vollzog. Ein Name der umgangssprachlich im Brauchtum der Menschen rechts des Rhein nicht verwurzelt war bis die Franken sie damit konfrontierten und der auf keine Tradition zurück blicken konnte die sich erst zu etablieren begann, als sich nach dem Ende des weströmischen Reiches die Völker beruhigten und sich eine neue Ordnung einstellte. Karl der Große könnte noch gewusst haben wie widerspenstig sich auch seine einst sigambrisch/fälischen Vorfahren schon in antiken Zeiten verhielten, als er sich zum Ziel gesetzt hatte, dass vergangene Imperium zu renovieren und gleichzeitig die christlichen Werte verbreiten wollte. Die Geringschätzigkeit mit der die kultivierte Rheinregion den Menschen vis a vis von Köln gegenüber trat in dem man ihnen den abfälligen Beinamen der „schälen Sigambrer“ gab, zeigt auch wie weit man zurück gehen muss um eine mögliche etymologische Begründung für einen anderen Begriff der Falenforschung zu finden, nämlich den des Hastfala Gau. Im Ergebnis des 30 Jahre andauernden verlustreichen Germanenkrieges der Rom letztlich auf die linke Rheinseite zurück warf, war es wohl das Volk auf der Straße, das seinen Unmut zuerst zum Ausdruck brachte und einen eigenen Begriff für die betrügerischen Germanen auf der anderen Seite des Flusses erfand. Beflügelt von der tief verwurzelten Ablehnung die schon von der kelto/romanischen Kultur den unzivilisierten Stämmen entgegen schlug lag es nahe sie abgeleitet vom lateinischen Wort „Fallere“, das für Täuschung, Betrug und Verrat stand Falen zu nennen was zum Oberbegriff für Niederträchtigkeit wurde. Da nach den großen Völkerwanderungen die Stammesnamen oder Völker in ihren einstigen Wohngebieten verschwammen und sich nicht mehr fassen ließen, gingen die fränkischen Machthaber den einfachen Weg und gaben der Großregion den pauschalen Begriff „Falen“. Damit nicht genug stülpten sie über deren Wohngebiete den übergeordneten Namen Sachsen der abschreckend klingen sollte und wendeten ihn in Unkenntnis der Siedlungsgebiete der Volkgruppen bis zur Nordsee an. Da sich auch die Sachsen dem ewigen Drang der Nordvölker nach Süden aufzubrechen nicht entziehen konnten und es zu Raubzügen bis an die Rheingrenze kam, rangen sich die Franken 775 zu einem umfänglichen Feldzug gegen sie durch. In diesen Zeiten hatte man im Fränkischen längst keine Erklärung mehr für die Gründe der überkommenen Wortfindung „Falen“ und welches antike Vermächtnis darin ruhte. Literarisch hinterlegt wurde die Bezeichnung „Falen“ für die Großegion und ihre Bewohner erstmals im Zuge dieser großen Strafaktion als man aufgrund ihres bruckstückhaften Wissens auf recht einfallslose Weise den Namen mit der Himmelsrichtung verknüpfte. Eine Wortwahl die davon zeugt, dass man die Eigennamen der dort alt eingesessenen Stämme längst nicht mehr kannte, deren einstigen Siedlungsgebieten keine Bedeutung mehr beimaß, ihnen schlicht kein Interesse entgegen brachte oder man es sich vereinfachen wollte. „Falen“ ein Name der sich dieser Theorie nach bereits ab dem 2. nachchristlichen Jahrhundert eingebürgert haben könnte als die Gegensätze unüberbrückbar schienen und die Distanz zwischen Rom und den Ostvölkern zu wachsen begann. Aber auch eine Bezeichnung, die die Franken mit Ausnahme der Engern und unterhalb des Oberbegriffes „Saxones“ auf alle Volksgruppen übertrugen, die gegen Karl den Großen im Verlauf der Sachsenkriege zu Felde zogen. Nach fränkischem Verständnis sah man in den Engern einen separaten Volksstamm der zu ihrer Zeit zwischen den westlichen und den östlich Falen siedelte und ihnen ebenfalls feindlich gesinnt war, stufte sie insgesamt als heidnische Sachsen ein, fragte nicht nach unterschieden oder eigenen Traditionen und erkannte auch in der Irminsul nicht das war sie zum Ausdruck brachte. So unterwarf man die Westfalahis, die Angariis und die Hastfalen die östlich der Weser unter Hessi kapitulierten und bezeichnete sie im Capitulare Saxonicum, dem Gesetztestext Karls des Großen 797 auf bekannt simple Weise „Oostfalahis“ obwohl sie sich selbst anders nannten. In den Metzer Annalen werden sie als „Osterliudi“ geführt, in den Annalen Saxo „Osterluidi“, bei Poeta Saxo „Osterliudi oder Ostphalians“, in den Weißenburger Annalen die „Osterludi“, in den Annalen Laurissenses „Austreleudi“ und in der Vita Meinwerci „Asterliudi“, während sie in den Einhard-Annalen 775 „Ostfalais“ und „Ostfalai hießen. Dem lässt sich entnehmen, dass man erneut in der Himmelsrichtung einen Ausweg aus dem Dilemma sah nicht zu wissen mit wem man es zu tun hatte. Das für die Franken ein Gesamtvolk unter dem Namen „Falahis, Falai bzw Falais existierte steht außer Frage aber es scheint, dass man die Falen östlich der Weser in einigen Chroniken geringer schätzte da man sie nur „Leute“ nannte. Dies spricht dafür, dass ihre frühgeschichtlichen Leistungen im späten 8. Jhdt. Längst verblast waren und man sie erst wieder aufgrund der in der Reichsabtei Corvey erbrachten scriptorischen Leistungen zu würdigen wusste, als man sich mit der Antike zu beschäftigen begann. Die Chroniken machen deutlich, dass nur die Westfalahis und die Angariis die gemeinsam mit den Falahis siedelten im Jahre 775 ernsthaften Widerstand leisteten, während von den Ostfalahis unter Hessi nichts dergleichen bekannt wurde. Man vermutet, dass die Kapitulation der Ostfalahis in Ohrum am Hellweg statt fand da dort für das Jahr 780 ein Taufereignis überliefert ist. Vielleicht passender und genauso denkbar wäre aber auch ein strategischer Ort an der Oker gewesen da wo sich ein Adelshof befand und man später die ottonische Pfalz Werla errichtete. Obwohl sich daraus kein deutlicher Bezug zum Fluss Fuhse nachweisen lässt deren Quelle sich nur sechs Kilometer westlich der Königspfalz Werla befindet, wird versucht damit auch den Nachweis zu erbringen, dass sich dort sowohl das Siedlungsgebiet der Ostfalahis befand, als auch das der den Cheruskern nahestehende Stammesgebiet der seinerzeit ebenfalls erwähnten Fosen, Fosi oder Foser. Ein benachbarter Stamm der Cherusker den Tacitus als nicht sehr umfangreich beschrieben hatte. Die Oker war ein bedeutender Grenzfluss an dem nach Osten das große Stammesgeflecht der angilischen Sueben sowie der Semnonen und Hermunduren öffnete die nach Plinius dem Älteren gemeinsam mit den Cheruskern zu den Hermionen gezählt wurden. Völker, die schon Varus für seine neue Provinz als Bedrohung empfunden haben könnte und er sich daher der Unterstützung der Cherusker versichern wollte bzw. musste. (08.11.2025)
... link
Samstag, 25. Oktober 2025
Die Falen verschwiegen, verschwunden, mysteriös.
ulrich leyhe, 22:11h
Nicht wenige Geschichtsforscher sind davon davon überzeugt, dass insbesondere die Menschen in Ostfalen auf die Cherusker folgten da sie in den Regionen lebten für die auch die Cherusker historisch überliefert sind. So macht offensichtlich nur die Himmelsrichtung den Unterschied wo man nach den Siedlungsgebieten der östlichen Falen suchen muss. Der Frage nachzugehen und es sich über die historischen Quellen zu erschließen wird erschwert durch die jüngere deutsche Geschichte, als man das Wort „Falen“ zu Zeiten des Nationalsozialismus missbräuchlich darstellte in dem man es in einen Zusammenhang mit einer so genannten fälischen Rasse gebracht hat. Man darf es in diesem Zusammenhang im Sinne einer Wunde als überwunden betrachten und das Wort Falen von den alten Schatten befreien, denn es vereinfacht die Diskussion, wenn man sich mit diesem Teil deutscher Geschichte befassen möchte. Um nach dem Verbleib der Menschen zu forschen die unter dem Namen Cherusker bekannt wurden bleiben uns nur die kargen Hinweise der antiken Historiker aus denen hervorgeht wo sich einst ihre Siedlungsgebiete befanden. Sich in diesen Landschaften umzusehen kann helfen der Theorie Substanz zur Seite zu stellen. Die Nachfahren all jener Widersacher des Imperiums über die man möglicherweise den pauschalen Namen „Falsari“ stülpte besiedelten den Großraum zwischen Wupper und Oker in dem besonders der östliche Siedlungsbereich interessiert, den die Cheruskerfürsten beherrschten. Es könnte so einfach sein deren Wohngebiete zu lokalisieren, hätten unsere Vorfahren an der Weser statt der hochtemperierten Feuerbestattung die Körperbestattung bevorzugt. Dann stünde DNA fähige Substanz zur Verfügung die sich mit den heutigen Bewohner vergleichen ließ und wir wüssten, ob das ab der Egge östlich siedelnde Volk der Cherusker, das den Abwehrkampf maßgeblich bestimmt hatte in den heutigen Falen weiter lebt. Dank der Ergebnisse die sich im Zuge der Erforschung der Lichtensteinhöhle ergaben in der man DNA fähige unverbrannte Skelettknochen aus der Zeit zwischen 1ooo – und 800 – entdeckte, die man in die Hallstatt Periode HaB einordnet wissen wir jedoch, dass in der Region heute noch, also nach 100 Generationen Menschen leben die sich verwandtschaftlich mit den einst Verstorbenen verbunden fühlen dürfen. Dem gegenüber vergingen ab dem Jahr 9 + bis heute 80 Generationen. Aber es spricht vieles dafür, das sich unter dem schon zu antiken Zeiten ins Leben gerufenen Namen Falen mit seinem schimpflichen Kern neben anderen Germanenvölkern auch die Cherusker verborgen haben könnten. Um 50/51 vor der Zeitrechnung, also vor rund 2075 Jahren wurden sie erstmals erwähnt und es ist nicht verwerflich sie und somit auch die Falen für die vorgenannte Region als „Indigen“ bezeichnen zu können. Der bedrohliche Ruf dieses Stammes ließ sie unter den lateinisch geprägten Völkern zum Schreckensbild werden, während die Griechen da sie keine militärischen Absichten verfolgten friedlicher auftraten und in ihnen unter Vermittlung der Kelten vor allem Handelspartner sahen. Die germanisch gesinnten Nordseeanrainern hingegen verehrten die Cherusker und machten sie zur Legende. Und während man sie wie es das Wort „Fallere“ zum Ausdruck bringt im Süden Europas mit Verrat, Täuschung und Betrug in Verbindung brachte, waren dies im Norden geachtete Eigenschaften die für Raffinesse und Schlauheit standen und ihnen halfen sich gegenüber einem Weltreich zur Wehr setzen zu können. Ihre Siedlungsgebiete und die ihrer Nachfahren zu erforschen kann in Form einer kombinierten Herangehensweise gelingen und besteht aus diversen geschichtlichen Ereignissen und Zusammenhängen die sich für die Recherche nutzen lassen. Die wenigen Heldensagen die aus germanischer und frühmittelalterlicher Zeit erhalten sind berichten über tragische Begebenheiten verglichen die Übermacht des Feindes mit einer Drachengestalt hinter der sich bei genauem Hinsehen der sich in einer Karre, da fußkrank fort bewegende Varus befand. List und Lüge gehörten zum Alltag der Menschen in dem sie sich behaupten mussten. Ihre Eigenschaften die auch den römischen Besatzern entgegen schlugen waren Methoden die auch der „zivilisierten und kultivierten “ römische Welt links des Rhein nicht fremd waren, die sie selbst „par excellence“ anzuwenden wussten, diese aber den Cheruskern zunächst nicht zutrauten und später nicht zubilligen wollten. Frei nach der Devise wenn zwei das Gleiche tun ist es noch lange nicht dasselbe, verübelte man den Germanen sogar ihren Widerstandswillen. Oberflächlich betrachtet waren nach den Germanenkriegen in den Augen Roms alle im Rechtsrheinischen nordöstlich der keltischen Einflusszonen lebenden Menschen hinterlistige Betrüger von denen sie mehrfach hintergangen, auf die falsche Fährte, oder in Hinterhalte gelockt wurden. Ein Menschenschlag wie es auch in der antiken Literatur hinterlegt ist und dem die „Falschheit“ in die Wiege gelegt war. Ein Wort das auch auf dem lateinischen Verb „fallere“ basiert woraufhin man sie zu Falsari bzw. Falsarios erklärte. Es wurde bereits darauf eingegangen, dass diese Bezeichnung zum Sammelbegriff für alle Widersacher wurde, sich sprachlich bis in die Frankenzeit fort setzte um dann unter der Bezeichnung „Falen“ bis heute angewendet zu werden. Erstmals 775 in der Schreibweise von „Westfalai“ überliefert bildet es den Unterbau einer Theorie die die Identität zwischen jenen die sich Rom während der Germanenkriege und später unter dem Namen Falen dem Großvolk der Franken entgegen stellten zum Inhalt hat. Möchte man darin die Spur sehen, dann gehört dazu auch die Feststellung, dass sich die neuen fränkischen Herrscherstämme zu großen Teilen aus jenen Stammesangehörigen zusammen setzten die man in ihren Ursprungsgebieten später Falen nannte. Somit waren genau genommen auch die Franken Falen. Sie folgten einer Sogwirkung nach Westen die zur Wanderbewegung wurde, sich aber auf die östlichen Stämme im Weserraum weniger bis gar nicht auswirkt haben dürfte. Waren die Falen folglich auch die Nachfahren der Cherusker, dann lebten sie auch dort wo sich ihre Vorfahren Varus entgegen stellten und was ihren Siedlungsraum anbelangt so sollten sich beide als deckungsgleich erweisen. Den Angaben antiker Historiker ist zu entnehmen, dass sich dieser sowohl links vor allem aber rechts der Weser, bis ins nördliche und westliche Harzvorland erstreckte, sodass insbesondere dieser Raum ins Zentrum dieser Betrachtung rückt. Ein Verdacht dem im weiteren Verlauf nach gegangen werden soll und unter Hinzuziehung der frühmittelalterlichen Literatur gemeinsam mit der Bodenarchäologie gelingen kann. Nach dem Tod von Cassius Dio der um 235 + verstarb wird das Volk der Cherusker nur noch in Randnotizen erwähnt und spätere Quellen liefern keine geographischen Hinweise mehr über den Verbleib dieses Stammes womit er sich näher eingrenzen ließe. Ein Volk, dass man in der Antike dem Zusammenschluss der Hermionen zuordnete und deren Kern die „Herusker“ ausmachten was Herrscher bedeutet. Ein Wort, das kulturelle Einflüsse aus Südosteuropa erkennen lässt und seinen griechischen Ursprung nicht verleugnet, sodass deren einstige Oberschicht vermutlich auch diesen Regionen entstammte. Um exakter verorten zu können wo einst Arminius und seine Zeitgenossen siedelten und Rückschlüsse auf die Verbreitungsgebiete dieses Volkes mit dem späteren Zweitnamen Falen ziehen zu können, ist es erforderlich sich diesen Menschen zu widmen. Bewohner deren Siedlungsgebiete eng mit der Weser in Zusammenhang gebracht werden, in denen sie in den späteren Jahrhunderten Ackerbau betrieben wo es zuvor die Cherusker taten und die dann einen Namen trugen den sie einem fremden auswärtigen Volk zu verdanken hatten. Nachdem sich die Cherusker vom Namen her aus der Geschichte verabschiedet hatten, da sie wohl ihre einstige Stärke eingebüßt und Einfluss verloren hatten schlossen sie sich im politischen Sinne den umliegenden Stämmen an, wandten sich im östlichen Bereich den Elbgermanen zu. Während sie sich auf familiärer Ebene auch mit den von Norden einsickernden dominanteren Angrivariern und mit Chatten oder Brukterer vermischten, blieb ein isolierter Kern östlich der Weser sesshaft. Aber wie verhielt es sich in den links der Weser befindlichen Regionen in denen nach Auffassung vieler Historiker bereits die westlichen Siedlungsgebiete der Cherusker begannen. Während sich ihnen der Nethegau gut nachvollziehbar zuschreiben ließ so gibt die nördlich davon befindliche Topographie der Landschaft Rätsel auf. Den dort erstreckt sich eine maximal 35 Kilometer breite Niederung zwischen den Gebirgsketten des Wiehengebirges und des Teuto aus, die sich nach Nordwesten Richtung Osnabrück öffnet und nach Südosten vom Lipper Bergland begrenzt wird. Es bildet einen Zwischenraum bei dem sich die Forschung aufgrund der schwachen Überlieferungslage schwer tut ihn einem germanischen Stamm zuzuweisen und es daher aufgrund des unbefriedigenden Wissenstandes vermeidet Theorien zu entwerfen. Bekanntlich verfügt eine Hypothese wie eine Theorie über keine endgültige Beweislast und ist eine Annahme die sich aber mithilfe von Theorien bestätigen lassen könnte. Als Ausgangssituation darf angenommen werden, dass diese Region von einer keltischen Vorbevölkerung besiedelt wurde, was aufgrund von Verteidigungsanlagen am Nordrand des Wiehengebirges und diverser Einzelfunde aus dieser Epoche erkennbar wird. Möglicherweise wird es auch durch geographische Namen wie etwa der Glane einem Fließgewässer südlich von Osnabrück bestätigt, was im keltisch geprägten Irland Zentrum bzw. Mitte bedeutet und auch anhand der zahlreichen Orte die mit „lar“ enden lässt sich vermutlich ihre Existenz nachweisen. Insofern, als dass Cassius Dio noch im 3.Jhdt. bekannt war, dass man diverse rechtsrheinische Völker als Kelten ansprach oder sie für Kelten hielt wird er zum literarischen Gewährsmann. Als in die von Kelten bewohnten Landschaften in vorchristlicher Zeit Germanen einwanderten nachdem sie das Wiehengebirges überwunden hatten und sie gemeinsam mit ihnen siedelten wird sich dies auch sprachlich ausgewirkt haben. Wie die Kelten einst im heutigen NRW sprachen ist unbekannt und nicht zu erforschen ist auch welchen Dialekt sich dieses Volk im Zuge der Vermischung gab. Erst rund tausend Jahre später kennen wir aus dem 8. Jhdt. einzelne Worte deren Bedeutung oft schwer fassbar ist die keltischen Ursprung haben könnten sich aber durch keine Sprachwissenschaft mehr überzeugungsfähig ins Leben zurück rufen lassen. Einzig lässt sich sagen, dass man die Dialekte zwischen dem Nordrand der Mittelgebirge und dem Südrand auf der Höhe der oberdeutschen Lautverschiebung und vom östlichen Wupperverlauf, der Niederrheinregion bis bis an die obere Leine und in den Nordharz fälisch nennt. Eine Bezeichnung die uns in Zeiten der Karolinger erstmal in schriftlicher Form in die Wiege gelegt wurde. So könnte man auch die innerhalb dieser Sprachenregion befindlichen Dialekte und ihre Abgrenzungen noch auf die einst dort siedelnden Keltenstämme zurück führen deren Stammesstrukturen sich über die Zeit der germanischen Zuwanderungen erhalten haben bzw. sich gegen sie durchsetzen konnten. Somit stellt sich auch die Frage, ob es sich nicht bei dem Namen Bructeri den wir wie selbstverständlich für germanisch halten möglicherweise noch um eine keltische Stammesbezeichnung handelte. Wer den fälischen Dialekten Stammeszugehörigkeiten entnehmen möchte begibt sich auf dünnes Eis da sich über sie keine klaren Abgrenzungen definieren lassen. Um sie unterscheidungsfähig zu machen hat sich die Sprachforschung eine Dialektlandschaft geschaffen in der die Himmelsrichtungen die Hauptrolle spielen was bedingt durch die fließenden Übergänge zur Schwachstelle wird und zu sonderbaren Namenskonstellationen führte. Die Verständigung ist seit jeher ein Schlüssel zum Miteinander, die Prozesse sprachlicher Anpassung sind langwierig, was sie aber für die Geschichtsforschung nutzbar macht. Wo genau grenzten sich die Stammesgebiete voneinander ab, wann sprechen wir von Stämmen und wann von Völkern. Waren also die Bructeri noch ein Stamm oder schon ein Volk, wer oder was entschied über das Zusammengehörigkeitsgefühl und, wie weit wirkte eine Glaubensgemeinschaft und wo befand sich das Zentrum. Maßgeblich für die jeweilige Dominanz der Volksgruppen war bezogen auf den Betrachtungsraum die Stärke des Vermischungsgrades zwischen den zugewanderten Germanen und den sesshaft gebliebenen Kelten. Die Dialektforschung im fälischen Großraum wird geprägt von aktuellen Forschungsergebnissen die andere Auffassungen nach sich ziehen, neue Begriffe entstehen lassen was über die Jahrhunderte immer problematischer wird. Während man die Grenzen der westfälischen Dialektregion schon früh definierte, fasste man das ostfälische Sprachgebiet noch unter der Bezeichnung „ Braunschweigisch – Lüneburgisch“ zusammen und erkannte erst Ende des 19. Jhdt. im Rahmen einer systematischen Herangehensweise eine eigenständige ostwestfälische Mundart. Es war ein Sprachraum der sich von Borgentreich im äußersten Südosten bis Osnabrück im Nordwesten erstreckte, das Westfälische von Norden und Osten her umschloss und ab der Weser in den ostfälischen Dialekt überleitete. Vor diesem Hintergrund wirkt der ostwestfälische Dialekt wie ein eingeschobenes sprachliches Bollwerk, das eine eigene Entstehungsgeschichte hatte. Man könnte die Ansicht vertreten, dass dies schon geschah als sich in vorchristlicher Zeit die Germanen mit den Kelten zu arrangieren begannen. Das Ostwestfälische wäre demnach der übrig gebliebene Restdialekt aus keltischer Zeit und hatte sich sprachlich den germanische/angrivarischen Südwärtsbewegung wiederholte Zuwanderungen in vorchristlicher Zeit widersetzen können. Eine Entwicklung die sich im Zuge der angrivarischen Südbewegungen wiederholte die ebenfalls ihre eigene Sprache der Ostwestfälischen folglich keltischen unterordneten. Blickt man auf die weitere Sprachentwicklung, dann waren die fälischen Dialekte die erste Sprachbarriere die die Kelten den Germanen entgegen stellten deren Kraft zunächst am Nordrand des Sauerlandes und an der Diemel zum Stillstand kam wo die Grenze der zweiten Lautverschiebung solange eine weitere Auffanglinie keltischer Kultur anzeigt bis die Germanen auch diese überwanden und bis zum Limes vorstießen. Was in den Genen von Cherusci oder Bructeri noch keltisch oder schon germanisch war muss offen bleiben. Die unter den Kelto/Bructeri und den Kelto/Cherusci schlummernden ostwestfälischen und ostfälische Urdialekte hatten sich folglich behauptet, sodass sich der nordniedersächsische Dialekt im Zuge der angrivarischen Zuwanderungen nur noch unwesentlich bemerkbar machte was auch auf den Dialekt der Saxones zutrifft. Neigt man zu Wortungetümen könnte man später die westlichen Bewohner der Regionen in die die Angrivarier begannen einzuwandern Kelto/Bructeri/Angrivarii und die östlichen Kelto/Cherusci/Angrivarii nennen. Während sich die Angrivarii insbesondere westlich der Weser fest setzten entschlossenen sich die Cherusci als die Wanderbewegungen der Völker ab dem 3. Jahrhundert stärker wurden, sich den Substanz stärkeren Hermunduren bzw. Sueben anzuschließen deren Siedlungsgebiete sich um Jahrtausendwende nordöstlich des Harzes vermutlich bis an die Oker erstreckten, aber auch den Langobarden die nördlich des Huy siedelten. Es wird aber auch zu schwachen Bewegungen zu den Rhein nahen Stämmen gekommen sein, die ihn überquerten und sich später Franken nannten. Deutlich wird, dass es entwicklungsgeschichtlich nie ein Volk der Falen gab, dies lediglich der römisch/fränkische Name für die rechtsrheinischen Völker war und die Geschichte ihre germanischen Namen unkenntlich machte. Der künstliche Name Ostwestfalen der sich nur als Sprachraum definiert ist das Resultat einer notwendigen Verständigung innerhalb einer Region deren keltisches und germanisches Völkergemisch man noch den Namen Falen vielleicht besser gesagt Falsarii anhängen könnte. Durch die Kenntnis des eingewanderten Stammes der Angrivarier verbesserte sich unser Wissen zur ostwestfälischen Besiedlungsgeschichte. Aus Sicht der Franken waren sie darin die dominantere Volksgruppe und die mit ihnen siedelnde Vorbevölkerung der zu Falen/Falsarii gewordenen Bructeri und Cherusci hatte für sie nur noch eine untergeordnete Bedeutung, sodass man sie nicht mehr explizit erwähnte. Grundsätzlich entschied immer der Lebenszyklus darüber ob ein Volk im Lande verblieb oder sich einem anderen anschloss um dann unter deren Namen weiter zu existieren bzw. mit ihnen abwanderte. Hinter Gebirgskämmen oder Flussauen siedelten andere Volksgruppen die den wandernden Stämmen vielleicht Durchzug gewährten, möglicherweise auch Widerstand leisteten, aber auch Siedlungsgebiete angeboten haben könnten und Wanderzüge konnten einvernehmlich aber auch konfliktträchtig verlaufen. So wird es in den von Angrivarier besiedelten Landstrichen auch dörfliche Ansiedlungen gegeben haben, in denen sich die Alteingesessenen ihre kulturelle Eigenart bewahrten und die Angrivarier - Engern keinen Fuß fassten, so dass ihr Einfluss begrenzt blieb. Aber letztlich wurden alle Wanderbewegungen der Zeit durch Flüsse, Sümpfe oder Gebirge behindert oder erschwert, sodass man die ebenen Regionen, die begehbaren Passstraßen und die seichten karrentauglichen Stellen in den Flüssen bevorzugte. Die Weserfurt die sich durch das Geschiebe der Nethe unterhalb der Brunsburg zwischen Godelheim und Fürstenberg südlich von Höxter gebildet hat war für alle ziehenden Völker seit Menschengedenken die klassische Zugstrecke wenn sie sich aus dem Nordosten Europas kommend für einen Weg in den Südwesten zum Rhein entschieden hatten. Wer dieses Tor zum Westen kontrollierte hatte eine militärische und wirtschaftliche Schlüsselposition inne. Um die Jahrtausendwende wurde es von den ortsansässigen Cherusci beherrscht und der Wunsch der römischen Invasoren dort eine Niederlassung zu errichten ist nachvollziehbar. Aber nennen wir sie nicht mit den römischen Namen Segimer und Arminius, sondern den germanischen Namen Sigmund bzw. Sichfrit wie die Odin Genealogie sie überliefert hat. Es war eine Route die unter den Händlern in beiderlei Richtung auch als äußerst brisante Passage bekannt war zumal man sie sowohl vom westlich gelegenen Brunsberg, als auch vom am östlichen Weserufer gelegenen Fürstenberg gut einsehen konnte. Von Westen betrachtet war sie die Pforte ins Kerngebiet der Cherusker und man darf annehmen, dass dies den Statthalter Varus seinerzeit bewog sich nicht nur den Zugkorridor bis dahin vertraglich zu sichern, sondern man von hier aus auch die römische Macht nach Osten erweitern wollte. Nach den Germanenkriegen schwand römischer Einfluss, die Machtverhältnisse hatten sich verschoben, einstige Fürsten büßten ihren Einfluss ein, Zentren begannen sich zu verlagern und der Handel begünstigte das Entstehen neuer germanischer Umschlagplätze die sich im frühen Mittelalter zu Keimzellen von Verwaltung und Christianisierung entwickelten. Die Siedlungsgebiete der zunächst an den Rand des Geschehens gedrückten Cherusci zogen neue Bewohner an, wieder andere verließen sie, aber viele blieben bodenständig und bewahrten in sich ohne sich dessen bewusst zu sein, das Erbe jener die wir heute Cherusker nennen. Während Rom die Landmasse „Magna Germania“ nannte, schweigen darüber die germanischen Sagenquellen weitgehend. Sie lassen aber den Verdacht zu, dass es für sie abgeleitet von den allgegenwärtigen hünenhaften Findlingsgräbern der Steinzeit über deren Herkunft sie keine Vorstellungen besaßen, dass Hunaland war. Ein weiterer Hinweis lässt sich der Thidrekssaga entnehmen die auf den 526 verstorbenen Theoderich dem Großen zurück geführt wird. Darin erwähnt sind die Gaunamen Tarlunga und Bertanga sich die vermutlich in Ostfalen befanden und mit dem Darling - Gau bzw. dem Bertanga – Gau identisch sind wobei der letztgenannte mit dem Bardengau gleich gesetzt werden könnte. Weitere germanische oder frühmittelalterliche Eigenamen für die Regionen lassen sich über die ältesten Schriften nur schwerlich rekonstruieren. Zeiten die vom Kampf geprägt waren führten dazu, dass sich die Stämme kämpferisch geben mussten, wofür im Namen Angrivarier die Zweitsilbe „varier“ steht und ins altfälische, sächsische bzw. angelsächsische „Warrior“ weist. Parallel zu den südwärts Bewegungen der Angrivarier ins Ostwestfälische verließen auch die Saxones ihre einstigen küstennahen Siedlungsgebiete und drangen soweit ins Inland vor wie sich mit Hilfe des nordniedersächsischen Dialektes nachvollziehen lässt. Aber schon vor Erreichen des sich über Ostfalen ausbreitenden Cheruskerlandes endete ihr Einfluss. Bei ihnen handelt es sich dem Ursprung nach um seeräuberisch wirkende Nordseeanrainer denen man schon in der Antike den Namen Saxones gab und in unterschiedlichen Schreibweisen überliefert ist. Da die Saxones geographisch betrachtet bis ins 5. Jhdt. im Inland nicht fassbar sind ist man inzwischen geneigt ihre bislang angenommene Bedeutung zu relativieren bzw. neu zu bewerten. Vergleichbar mit den Angrivarier schlug sich auch ihre Existenz in sprachlicher Hinsicht im fälischen Raum nicht nieder und es lassen sich keine Siedlungsspuren definieren die sich eindeutig diesen Völkern zuordnen lassen. Funde die sich in die Epoche vor und nach den Sachsenkriegen datieren lassen aber in fälischen Boden frei gelegt wurden befanden sich demzufolge im fälischen Untergrund und sollten demnach nicht als sächsischen bzw. angrivarischen Ursprungs angesprochen werden. Geht man dem fränkischen Narrativ auf den Grund es mit den Sachsen aufgenommen zu haben, so verbargen sich dahinter in der Regel Stammesfürsten die in Falen ansässig waren. Und obwohl Herzog Widukind eine westfälische Herkunft nachgesagt wird, betitelte man ihn als Sachsenherzog und war zudem der Überzeugung ihn mittels Grabplatte auch noch als „Angriavorum regis ducissimus“, also Engernherzog ansprechen zu können. Somit ist er beispielgebend wie verschwommen und historisch befangen die Nachwelt auf die einstigen Geschehnisse blickte. Obwohl die Franken den Widerstand der Falen und Engern die sie öfter namentlich erwähnten nur indirekt ankreiden mochten, aber in den Sachsen die eigentlichen Drahtzieher erkennen wollten lässt den Schluss zu, dass sie der Bevölkerung rechts des Rhein in einer Sichtweise gegenüber standen die sich nicht mit der Realität deckte. Es waren Stämme denen die Rheinfanken bzw. Ripuarier bis weit an die mittlere Lippe selbst entstammten und zu ihnen noch in unmittelbarer Nähe siedelten denen sie nun feindlich gegenüber standen. Einst miteinander verflochtene Völker die sich nur zu Gegnern erklären ließen, wenn man dahinter ein sächsisches Drohszenario entwarf. Obwohl man in der aktuellen Diskussion den Einfluss der sächsischen Landnehmer im Sinne einer von ihnen gebildeten Führungsschicht über die Stämme des Inlandes abschwächte bzw. relativierte gehen Teile der Forschung da es die fränkischen Reichsannalen so berichten davon aus, dass die Falen von einer sächsischen Oberschicht regiert wurden. Sollte es eine aus Sachsen bestehende Elite gegeben haben, dann darf man annehmen, dass sich diese nicht eines Westfalen bedient hätte um den Widerstand zu organisieren, sondern hätte eine Person aus ihrem Kreis bestimmt. Und auch das man sich für einen Versammlungsort entschied, der wie der Name Marklo es ausdrückt in einem Grenzgebiet lag spricht nicht für ein machtvoll auftretendes Sachsen wie es uns die fränkischen Reichsannalen vermitteln wollen, sondern drückt Respekt gegenüber anderen Volksstämmen aus. Ein Ort der sich demnach nicht mittig bzw. zentral im sächsischen Siedlungsraum befand und der daher weder für ein sächsisches Übergewicht noch für deren Autorität oder Dominanz sprach. So sollte man Marklo da suchen, wo die drei Großstämme der Sachsen, Falen und Engern die ihre eigenen Dialekte sprachen in Grenznähe zueinander standen. Etwa an der Alten Leine wo man im Süden angrenzend an Hannover um Wilkenburg und Arnum ostfälisch sprach, dem engrischen Maerstem Gau links der Leine nahe war und sich unweit jener Region befand wo der sächsische Dialekteinfluss begann der sich Nordniederdeutsch, bzw. Nordhannoversch nennt. Eine Landschaft in der die Südexpansion der Saxones rechts der Leine zum Stillstand kam. Wie ihre Vorfahren dürften sich auch die Saxones, die es gewohnt waren zur See zu fahren und Fischfang zu betreiben von den frühen zivilisatorischen Errungenschaften haben anziehen lassen, begaben sich ins Landesinnere und verließen sie möglicherweise auch wegen der dortigen unwirtlichen Lebensbedingungen. Zunächst stießen sie auf die optischen Barrieren der Kleingebirge die auf sie zunächst ungewohnt wirkten und trafen auf Menschen einer keltisch/germanischen Mischkultur die ihre Lebensgrundlagen im Gegensatz zu ihnen mehr dem Ackerbau und der Viehzucht verdankten und geübter in der Metallverarbeitung waren. Zugunsten eines von den Franken forcierten Dogmas wonach sie die Saxones zu ihren Hauptfeinden erklärten hatten sowohl die Engern, als auch die mit bzw. unter ihnen lebenden Falen sowie die West – und Ostfalen in den Hintergrund zu treten. Das Schwert oder Langmesser, der gefürchtete Scramasaxos oder Scramsaxiis der Saxones war ihre wichtigste Waffe, wurde zum Symbol ihrer kämpferischen Überlegenheit und gab ihnen ihren Namen. Das sie sich nicht selbst den Namen „Schwertträger“ gaben, sondern die Völker es waren mit denen sie in Kontakt bzw. in Auseinandersetzung gerieten ist denkbar. Unter den antiken westlichen Völkern am Ärmelkanal und später besonders den Franken waren sie gefürchtet, sodass es aus ihrer Sicht betrachtet auch nur die Saxones gewesen sein konnten, die als treibende Kraft hinter den Stämmen nordöstlich und östlich des Rhein infrage kamen. Zur See fahrende Völker wie etwa Wikinger oder Normannen waren mit den Planken vertraut daher anders geartet und ihr naturell war mit den Bewohner des Inlandes nicht vergleichbar. Sie waren das Volk, das wegen ihres plötzlichen Erscheinens und ihrer Unberechenbarkeit Panik und Schrecken verbreitete. Attribute die die Anwohner der Kanalküste und den Flussmündungen zu spüren bekamen. Sie lösten Panik aus, konnte mit ihnen Ängste schüren, damit eigneten sie sich zum Feindbild was half ihre eigene Kampfmoral und Motivation zu steigern wenn es hieß sie bekämpfen zu müssen. Kriegszüge gegen die Sachsen waren immer begründbar, fanden die nötige Unterstützung und waren später Deckmantel für die Zwangschristianisierung. Die anfänglich von Warnechin und Brun geführten Angrivarier die zu Engern wurden bezeichneten die Franken mal als Engern mal als Sachsen und stellten aus ihrer Sicht eine selbstständige Machtstellung dar, die sich ihnen nach den Westfalen immer erst ab der Diemel entgegen stellte. Es entging den Franken aber jene aus Falen bestehende und mit ihnen siedelnde Vorbevölkerung innerhalb der das einstige Brauchtum noch Gewicht besaß und allgegenwärtig war. Ihre Substanz die sie einst auch im Nethegau zu Gegnern des römischen Imperiums machte hatte für ein Volk das zur Eroberung ansetzte keine Bedeutung. Blickt man im Zuge der Sachsenkriege genauer auf die Gefechtszentren und deren Lage so lasteten die wesentlichen Abwehrkämpfe gegen die Franken nicht auf den Schultern der Sachsen sondern der Falen und Engern. Demzufolge fanden die nennenswerten nur in ihren Siedlungsgebieten im und um das Wiehengebirge, südlich oder westlich davon statt. Widerstand führte auch in Wigmodien dem Bardengau und Nordalbingien zu Geiselstellungen wobei für die von den Sachsen ursprünglich besiedelten küstennahen Regionen das norddeutsche Tiefland einbezogen konkret nur das sächsische Rückzugsgefecht nahe der Schwentine überliefert ist. Damit wird deutlich, dass sie nicht als der klassische Aggressor auftraten als wie man sie im Frankenreich als bequeme Zielscheibe auserkoren hatte um mit ihnen den „heiligen“ Krieg rechtfertigen zu können. Dazu passt, dass man ihnen auch die am Rhein nahe Deutz vorgetragenen Raubzüge zuschrieb, obwohl diese nur von den Westfalaos ausgingen. Es waren Krieger die nicht mit sächsischen „Meeresgeruch“ dienen konnten die im Lande der Hohensyburg siedelten und auf eine völlig andere Entwicklungsgeschichte zurück blickten als jene Saxones deren Spuren sich nur bis in den Norden von Hannover nachweisen lassen. In den „Nordsee Sachsen“ sahen sie ihren Hauptfeind, machten die Falen und Engern als ihre Vasallen aus und stellten erst im Zuge der Sachsenkriege fest wer ihre eigentlichen Gegner waren, jene Falen die wie sich am Namen erkennen lässt immer noch die alte Last der Falschheit in sich trugen. Womit sich wieder die grundsätzliche Frage stellt, mit welcher Kopfzahl die Saxones überhaupt Einzug in die südlichen Landschaften hielten und welchen Einfluss sie auf die Bewohner südlich der Mittelgebirge ausübten, oder ob sie wie dargestellt ihren Namen nur für die fränkische Eroberungspolitik hergeben mussten, ihre Substanz aber letztlich überschaubar blieb. So wenig wie der für die Franken bedrohlich klingende Name Sachsen seine Wirkung verfehlte so stärker unterschätzten sie die Widerstandskraft die ihnen Falen und Engern entgegen brachten. Volksstämme die sie gut kannten und die sie aufgrund ihrer Lebensbedingungen für geduldig, gleichmütig und vielleicht auch für gefügiger hielten erwiesen sich als hartnäckige Gegner. Da sich die Substanz der Falen immer als beständiger erwies möchte man was den greifbaren Fortbestand der Angrivarier in den von ihnen besiedelten Regionen südlich des Wiehengebirges anbelangt, in denen die Franken sie später Engern nannten feststellen, dass sie sich ebenso schwer greifen lassen wie die zugewanderten Sachsen die, wenn man so will nur bis in den Norden von Hannover kamen. Ein Umstand der auf die Widerstandskraft einer keltisch beeinflussten alteingesessenen zähen Landbevölkerung zurück zu führen ist, die sich vielleicht immer schon gegen die Einflüsse aus dem Norden zu behaupten hatte. Stämme die sich nun mit den Nordvölkern solidarisierten da sie in den Franken ihren gemeinsamen Feind erkannten agierten nun soweit es ihnen möglich war geschlossen, sich aber schwer taten was aber Parallelen zu Arminius erkennen lässt. Insgesamt zogen sowohl Nordniederdeutsch sprechende Angrivarier als auch Sachsen in Landschaften mit Vorbevölkerung in denen man sich in ihrer eigenen Sprache verständigte. Man sprach wenn man so will ein Dialektgemisch bestehend aus Westfälisch, wohl auch ein Westwestfälisch, Nordwestfälisch und natürlich ein Südwestfälisch, ein Ostwestfälisch bzw. Ostfälisch, verständigte sich aber nicht in „Nordniederdeutsch“ bzw. „Altnordniedersächsisch“ wie man es nördlich der Mittelgebirge bzw. der norddeutschen Tiefebene tat. Deutlich dokumentiert wurde diese Sprachbarriere noch im 12. Jhdt. durch den Reisebericht des isländischen Mönches Nikulas Bergsson dem 1151 die heute noch existente Dialektänderung auffiel und er es fest hielt als er von Norden her die Porta Westfalica durchquert hatte. Denn ab Minden vermisste er sozusagen die „Altnordniedersächsische“ Zunge und traf auf die „Altostwestfälische Zunge“. Ein Hinweis darauf, dass sich die Zuwanderung der Angrivarier und somit auch der Sachsen nach Süden um diese Zeit schon nicht mehr Sprachen bestimmend ausgewirkt hatte. Er betrat eine sprachliche Grenzregion in der man heutzutage eine Sprache spricht, die man ostwestfälisch bzw. im östlichen Bereich ab dem heutigen Landkreis Schaumburg ostfälisch nennt. Einer Karte aus den Jahren 1953/1954 aus der die Mundartgrenzen hervorgehen ist zu entnehmen, dass man die Trennlinie zwischen dem ostwestfälischen und dem ostfälischen Dialekt auch die niederdeutsche/mitteldeutsche Mundartgrenze nennt, sodass der ostfälische Dialekt bereits der mitteldeutsche Mundart entspräche dem sich auch die einstigen Stammeszugehörigkeiten entnehmen lassen. Von Stade kommend war der Mönch zunächst in einer Region unterwegs in der man eine Mundart sprach die man sich „Altnordniedersächsisch“ und ab 1957 Nordniederdeutsch nennt, ein Dialekt wie ihn in seiner Urform wie die Saxones auch die nördlich des Wiehengebirges siedelnden Angrivarier gesprochen haben dürften und der weder dem ostwestfälischen noch dem ostfälischen entsprach. So wird abgesehen von der bedeutsamen Benrather bzw. Uerdinger Ostwestlinie erkennbar, dass um das Wiehengebirge bzw. parallel dazu noch eine weitere wichtige innerniederdeutsche Nordsüdlautgrenze verlief wo das „Nordniederdeutsche“ endete und in einen West- und Ostfälischen Dialekt mündete. Auf Basis dieser Abgrenzungen für die man zahlreiche dialektische „Kunstnamen“ ersann spricht vieles dafür, dass die Franken im Verlauf der „Sachsenkriege“ kaum auf Menschen trafen, die sich in einer nordniederdeutschen bzw. nordniedersächsischen Sprache oder einem der Küstendialekte verständigt hätten, da sie in diesen Regionen nur selten ihr Schwert schwingen brauchten. Und auch die im ostfälischen statt gefundene Süntelschlacht wurde im „Altnordniedersächsisch“ sprechenden Verden in der sich keine fälischen Sprachkennzeichen mehr befinden, da in ihnen die so genannte Brechung fehlt nur gerächt aber nicht ausgetragen. Sowohl die aus dem Norden eingewanderten Angrivarier als auch die Sachsen hatten ab dem Wiehengebirge bzw. ab dem Norden von Hannover ihre „Altnordniedersächsische“ Sprachweise aufgegeben als sie in den fälischen Sprachraum vordrangen den man auch den Südniederdeutschen“ einen Begriff der jedoch in der Forschung nicht angewendet wird nennen könnte und darin aufgingen bzw. sich vermischten. Inwieweit man bislang der Frage nach ging warum sich ihre nördliche Mundart nicht dauerhaft südlich dieser Region etablieren konnte lässt sich nicht beantworten da die Forschung dazu keine Hinweise liefert. Vielleicht möchte man in den fälischen Dialekten das Ergebnis der Zuwanderung sehen, muss sich aber eingestehen, dass sich Altnordniedersächsisch und Altostwest - bzw. Altostfälisch deutlich unterscheiden und den Verbleib sprachlicher Spuren aus dem Munde von Angrivarier und Sachsen in Falen unkenntlich macht. Das Einsickern der Angrivarier in die fälischen Stammesgebiete bis an die Diemel, die obere Leine und sogar bis Soest entspricht den vorliegenden mittelalterlichen Überlieferungen auch wenn sich dort ihr „Altnordniedersächsisch“ nicht mehr bemerkbar macht während ein Eindringen der Sachsen über Hannover hinaus nach Süden nicht greifbar wird. Ihre Wanderbewegungen in die für sie bislang fremden Territorien führte dort zu keiner deutlichen Machtübernahme im klassischen Sinne, setzt aber Durchsetzungsvermögen bzw. Überzeugungskraft voraus, da man sich mit den neuen fälischen Nachbarn offensichtlich auch ohne Waffengewalt arrangieren konnte. Darüber in welcher Bevölkerungsstärke sie aufbrachen, woher sie kamen, über welchen Zeitraum es sich vollzog, ob der Zustrom kontinuierlich verlief oder es zu unterschiedlich langen Unterbrechungen kam schweigt die Geschichte. Sesshaftigkeit war in diesen Zeiten ein Luxusgut, da es auf auskömmlichen Lebensverhältnissen beruhte und Wanderbewegungen waren der Normalfall. Siedlungsgemeinschaften lösten sich auf und mal begegnete man sich mit Toleranz und mal mit der Waffe in der Hand und ob die Falen im einen oder anderen Fall Engern zu Hilfe riefen kann auch nicht ausgeschlossen werden. Obwohl Völker zeitgemäß kriegerisch gesotten waren, kann die Geschichtsforschung mit Auseinandersetzungen nicht dienen, sodass sich die Landnahme der Angrivarier gewaltfrei anfühlt. Ein Kulturgefälle zugunsten der Falen könnte ursächlich dafür gewesen sein, dass sich die Lebensgewohnheiten der Angrivarier die in der Sprache zum Ausdruck kommen letztlich nicht über die Generationen hinweg etablieren konnten, sodass nur ihre Namen die Zeiten überdauerten. Ein Hinweis darauf, dass ihnen auch die Traditionen wie etwa der von der eingesessenen Bevölkerung gepflegte Irminsulkult ganz im Süden ihres Territoriums nahe der Benrather Sprachgrenze fremd blieben. Ein Blick auf die ursprünglichen Siedlungsgebiete der Angrivarier verrät, dass sich diese in der norddeutschen Tiefebene befanden einer Region der auch die Saxones entstammten. So ließe sich, da sich ihre Wohngebiete parallel zueinander nach Norden erstreckten argumentieren, dass es sich auch bei den Angrivarier bereits um ein mit den Sachsen vergleichbares Völkergemisch im Sinne ähnlich gearteter Nordmenschen gehandelt haben könnte. Ihr gemeinsamer Dialekt, insbesondere der von den weiter nach Süden ausgreifenden angrivarischen Stämmen dann aber von den tiefer verwurzelten fälischen Mundarten überlagert wurde bis man ihn aufgab, sodass er sich im 8.Jhdt. nicht mehr erkennen ließ. Obwohl die Falen, die neuen Mitbewohner der Angrivarier und Saxones die als Betrüger in die Geschichte eingingen die wirksam gewordenen Autoritäten und ihren daraus erwachsenen Führungsanspruch respektierten reichte die Substanz beider Völker letztlich nicht aus, um sich in der Fläche behaupten zu können, woraufhin ein Prozess der Assimilation einsetzte bei dem langfristig betrachtet die Falen die Oberhand behielten. Die Dialekte sind Strohhalme der Völkerkunde und mit ihnen lassen sich auch bezogen auf die Falenforschung Rückschlüsse ziehen. Die Region um Minden ist ein Sonderfall. Hier bildete nicht nur das Wiehengebirge eine natürliche Grenze wodurch die Völkerströme ausgebremst wurden, sondern auch die schwer zu besiedelnden Weserauen und die versumpften Niederungen trugen dazu bei und wirkten wie eine Barriere. Die Recherche ergab, dass sich der ostwestfälische Dialekt auch über Minden hinaus nach Norden vorgeschoben hat was zu einer Ausbuchtung in ein Gebiet geführt hat, in dem man den Dialekt der Falen aus geographischen Gründen nicht mehr erwartet hätte. Dieser Bereich umfasst sowohl den Mindener Wald, das Heisterholz als auch die Bastausümpfe und dürfte früher umfassender gewesen sein ein Gebiet, aus dem einst die nordniederdeutsch sprechenden Angrivarii zum Sprung in den Süden angesetzt haben sollten, in dem sich aber sprachlich betrachtet die Falen behaupten konnten. Der auch als Nordniedersächsisch bezeichnete Sprachraum begann folglich erst nördlich dieser natürlichen Sperre. Da die Angrivarier ihre angestammten Siedlungsgebiete auch nördlich dieser speziellen Vegetationsstruktur weiter besiedelten könnte man diese im Vergleich zu den abgewanderten ab dem Wiehengebirge „Nord Angrivarier“ nennen. So schlug man diesen nach Norden ragenden ostwestfälischen Spracherker naheliegenderweise auch im Zuge der Bistumsabgrenzung dem ostwestfälischen Hochstift Minden, das sich 798 noch Minda nannte und nicht dem „Angrivarierbistum“ Verden zu. Eine vorspringende wie ausgeklammert wirkende Landschaft in der man demnach schon im 8. Jhdt., also lange bevor der isländische Mönch auf seiner Reise nach Jerusalem die Porta durchschritt und ab der man ostwestfälisch sprach verdeutlicht, dass der ab dem ersten nachchristlichen Jahrhundert einsetzende Zuzug der Angrivarier um diese Zeit längst zum Stillstand gekommen war und sie sich den fälischen Lebensgewohnheiten einschließlich deren Sprachweise angepasst hatten. Den Zeitpunkt zu definieren wann die Ausbreitung der Angrivarier endete fällt schwer könnte sich aber schon im 6.Jhdt. oder früher erschöpft haben. Der Sprachunterschied war das sichtbare Resultat einer Assimilation der eine lange Phase angrivarischer Dominanz voraus ging. Ein Prozess der sich in den davor liegenden Jahrhunderten sicherlich nicht reibungslos vollzog, man es aber mangels Quellen nicht besser weiß. Im Zuge der ersten Christianisierungsaktivitäten trug man den Gegebenheiten der Zeit Rechnung siedelte die Urpfarreien also die Archidiakonate vielfach nahe oder innerhalb der urbanen Plätzen an von denen aus in vorfränkischer Zeit die Gaufürsten aus unterschiedlichen Stämmen und Völkern regierten um sie später dahin zu verlagern, wo sich bevorzugt an Flüssen die frühen Zentren städtischer Kulturen zu entwickeln begannen, die marktähnliche Funktionen übernahmen wie etwa Hildesheim oder das in der Sprachenklave nördlich des Wiehengebirges befindliche Minden, das sich in Nachfolge des Hochstiftes Minden 1648 als Fürstentum gründete. Warum sich die zu Engern gewordenen „Nord Angrivarier“ in nachrömischer Zeit entschlossen hatten das Wiehengebirge zu überqueren wird damit begründet, dass man südlich dieses Höhenzuges wo man einen ostwestfälischen Vorläuferdialekt sprach auf eine niedrigere Bevölkerungsdichte traf was attraktive siedlungsfreie Räume versprach. Es waren Regionen in denen um die Jahrtausendwende auch nicht wie vielfach angenommen Cherusker gesiedelt haben mussten, was auch die Keramikstudie von Raphael von Uslar bestätigt zumal immer noch die Wohngebiete der „kleinen Brukterer“ strittig sind. Man könnte die Bewohner auch Brukterer/Falen nennen, denn auch auf ihnen lastete gleich den Cheruskern der Makel der Falschheit. Und das die Angrivarier das entstandene Vakuum im Süden nutzten ist nachvollziehbar, denn ihre Herkunftsgebiete waren im Vergleich dazu unwirtlich. Geht man davon aus, dass im heutigen Deutschland im Gegensatz zu den früheren Jahrhunderten etwa 92 % der Moore trockengelegt wurden, passt es in unsere Vorstellung, dass der so genannte Lebensraumtyp „Moorwald“ dem die Angrivarier entstammten für äußerst karge Lebensbedingungen sorgte und dies die Antwort auf die Frage nach dem Grund für ihre Nordsüd Wanderung darstellen könnte. Noch heute zeichnet sich diese Region ab der Nordgrenze des Bundeslandes NRW ab und ist gekennzeichnet von einer hohen Bodenfeuchte. Während diese Landschaft in guten Jahren genügend Anbauflächen bot was zu stärkerem Bevölkerungswachstum führte, so zwang es doch die Menschen in ungünstigen Zeiten abzuwandern. Man siedelte obwohl getrennt durch den Gebirgszug immer schon nahe bei einander kannte und respektierte sich, trotzdem trafen zwei als unbeugsam beschriebene Wesensarten aufeinander was die Koexistenz zur Grundlage ihrer Beziehung machte. Die letztlich ausschlaggebende Dominanz darf man wohl auf Seiten derer suchen die sich sprachlich durch setzten und das waren, ob sie nun ostwestfälisch oder weiter östlich ostfälisch sprachen die Falen und nicht die zugewanderten Angrivarier bzw. Sachsen. Die Verschmelzung von Engern und Falen wird deutlich in den Bemühungen gemeinsam die Eresburg zu verteidigen und kurz darauf vergeblich versuchte die Unbrauchbarmachung des dem Arminius gewidmeten Kultgeländes „Irminsul“ zu verhindern. Eine von den Franken angerichtete Zerstörung die militärisch taktischen Zielen diente, man aber religiöse Gründe vorschob. Ein Freiplatz über dessen Lage drei Örtlichkeiten in der Diskussion stehen wovon aber wie die Recherchen ergaben nur der Standort etwas östlich von Borlinghausen gelegen in Frage kommen kann, da sich dort mit Abstand die Indizien häufen. Diese einst von den am Varusereignis beteiligten Stämmen ins Leben gerufene verehrungswürdige Gedenkstätte diente jenen die man in der Verballhornung zu Falen erklärte und damit erniedrigte, als auch den später zugewanderten Angrivariern als Versammlungsort, obwohl zweifellos den Falen, als auch den Engern genannten Menschen die Gründungstraditionen nicht mehr bekannt waren. Aus Gründen der Tradition hielten sie gemeinsam daran fest und wollten sie nicht kampflos aufgeben. Eine Stätte mit langer Geschichte dessen historischer Hintergrund sich im 8. Jhdt. keinem Verteidiger mehr bewusst war. Sie erschloss sich erst den Corveyer Mönchen als diese im 9. Jhdt. in den Besitz einer Urhandschrift der Tacitus Annalen aus Fulda kamen und die Parallelen erkannten. Während wir den lateinischen Namen der Angrivarier als „Angrivarii“ zuerst von Tacitus und Strabo erfahren sieht die Forschung ihre germanischen Namen später auch in der Schreibweise Angarier. Ein Wort das sich unter dialektischem Einfluss zu Engern verformte. Ein Volk, dass sich mit den Falen zusammen fand, sich zum Großverband der Sachsen bekannte und man sich deren Nimbus und Respekt zu eigen machte. Als das römische Imperium nach Germanien griff hatten die rechtsrheinischen germanischen Vorgängerstämme der Franken noch mit dazu beigetragen das Joch dieser Besatzung abzuschütteln um dann erfolgreich deren Nachfolge anzutreten, sodass sie auf ihre militärische und kulturelle Überlegenheit aufbauen konnten. Diese imperialen Vorleistungen fehlten den ländlich geprägten und verwaltungsfremden nordöstlichen Völkern des neuen Stammesverbundes der Sachsen und damit auch der auf römischer Disziplin, militärischem Fortschritt und Taktik beruhende Zivilisationsvorteil was sie benachteiligte. Die Stämme, die die Hauptlast gegen die nun von fränkischer Seite angestrengten Eroberungszüge trugen und südlich der Mittelgebirge siedelten lebten in verstreuten Bauernschaften die bis auf diverse Handelsplätze über keinen nennenswerten urbanen Unterbau verfügten. Über ihnen standen zunächst die Sippenältesten und in der Folge die später Grafen genannten Fürsten. Sie regierten über Distrikte für die je nach Mundart Namen wie Gau, Gohe, Gauje, Gaw, Goy, Goo oder Gouwe überliefert sind. Ihre Abgrenzungen als auch deren Eigennamen die die Stämme unter sich ausgemacht hatten entstammten nicht erst seit dem frühen Mittelalter. Nicht immer unumstritten dürften sie schon vor der Jahrtausendwende existiert haben und dienten einer sich stetig wechselnden Bevölkerung als früheste Form einer Verwaltungsstruktur und einer Gerichtsbarkeit die nach archaisch geprägten Gesetzen handelte und urteilte. Die Franken änderten diese aus Thingzeiten stammenden Gaugerichtsbezirke und mit der Festlegung abweichender Gogerichtsgrenzen verhinderten sie, dass sich einstige Vorherrschaften aus heidnischen Zeiten möglicherweise wieder bilden und zu Widerstandsnestern hätten werden können. Ihre Konturen und Zuschnitte wurden von den Franken bewusst willkürlich gezogen blieben aber nicht immer starr. Äußere Einwirkungen werden sie verändert haben, letztlich folgten sie aber im wesentlichen der Geologie, somit den Gesetzen der Natur und orientierten sich an Quellgebieten, Flüssen, Sümpfen, Waldgebieten oder Höhenzügen, was ihnen wiederum Stabilität und Langlebigkeit verlieh. Somit Strukturen hinter denen sich politische Grenzen und Absichten erkennen lassen. In ihrem Inneren regelten die Dorfgemeinschaften etwa auf Basis kleinräumiger Schnadgrenzen die jeweiligen Zugehörig- und Zuständigkeiten. Da die Namen der Landschaften in „grauer Vorzeit“ von der Mundart geformt wurden bevor man dafür Buchstaben zu Hilfe nahm und sich die Herkunft ihrer Namen schwer bis gar nicht ergründen lässt, lassen sich mit ihnen keine Rückschlüsse auf die einst im Ostwestfälischen und Ostfälischen Sprachraum lebenden Cherusker ziehen. Von ihren frühesten Anführern die auch über mehrere Gaue geherrscht haben könnten, sind uns in altlateinischer Sprache neben Segimer und seinem Sohn Arminius nur noch Segestes überliefert, da sie seinerzeit großes Ansehen besaßen, vor allem aber von der römischen Expansion die unmittelbar betroffenen waren, während die lateinischen Namen von Fürsten entfernterer Gaue unbekannt blieben, da sie für Rom nicht relevant waren und sich die germanischen wenn überhaupt nur über die Sagenschiene erschließen lassen. Begünstigt von der geologischen Verwerfung der Eggebarriere und dem Verlauf der Weser besaßen die Cherusker gegenüber den in der westfälischen Bucht und dem Werretal siedelnden Brukterer die nötigen strategischen Vorteile um sich erfolgreicher zur Wehr setzen zu können. Zudem waren die Brukterer durch die „erschließungsfreundliche“ Fließrichtung der Lippe zusätzlich benachteiligt. Für den germanischen Bauern erschlossen sich die Machtverhältnisse ab den Gaufürsten die über sie herrschenden nur wenig und ob bzw. wann man einen herausragenden Herzog mit dem germanischen Beinamen „kuningaz“ also König ehrte entzieht sich unserer Kenntnis. Wie es heißt, duldeten die Völker keine Könige über sich duldeten und man unterstellte sich nur in Notzeiten einem gemeinsamen Feldherrn, einem Herzog, der das Heer anführte bzw. vor ihm her zog. Die Cherusker folgten zunächst Segimer den die Germanen Sigmund nannten und danach Sichfrit der bei den Römern Arminius hieß und erst ein Jahr vor der Varusschlacht aus Pannonien zurück kehrte. Beide entstammten möglicherweise dem Herrscherhaus der Wälsungen, dem vermutlich die Gaufürsten unterstanden. Ein Geschlecht zu dem uns die Sage beginnend mit dem aus Südosteuropa eingewanderten Odin die germanischen Eigennamen ihrer Oberhäupter überliefert. Der brüchige Weg zurück in die Frühzeit als man imstande war die gesprochenen Namen der Gaue, Gemarkungen und Gewanne auch niederzuschreiben und ihre Grenzen wusste führt ins ausgehende erste Jahrtausend. Mit deren kartographischer Unterstützung bekam auch die Falenforschung auftrieb und nutzte es für weiter gehende Theorien. Ist man sich der Erkenntnis bewusst, dass aus den Falen auch die Cherusker hervor gegangen sind, dann wird deutlich, dass sich ihre Siedlungsgebiete hauptsächlich mit der Weser in Verbindung bringen lassen. So ist man dank der frühmittelalterlichen Vorarbeit in der Lage den dortigen Gaudistrikten samt ihren Namen eine Systematik entnehmen zu können die ihre Siedlungsgeschichte deutlicher werden lassen. Darauf basierend wird es möglich sie den „Cherusker/Falen“, aber auch den hinzu gewanderten Angrivarii/Engern“ zuzuordnen. Jenes Volk für das die Franken weder die Bezeichnung West – noch Ost oder gar Mittfalen anwenden wollten. 25.10.2025
... link
Donnerstag, 17. April 2025
Auch den Poeten quält die Frage - ist`s denn wahr, dass Aliso Haltern war ?
ulrich leyhe, 10:04h
Viel Lese - Spaß - man sonst verzeihe -
wünscht der Verfasser, Ulrich Leyhe.
*****************************
Einführung:
Ein stichhaltiger Beweis muss also her,
doch an solchem fehlt es sehr.
Die Varusschlacht als ein Ereignis -
nur Schrifttum gibt es hier als Zeugnis.
Doch dafür hat sie allemal
ein ewig während Potenzial
Und bietet mannigfaltig Raum
für einen ausgedachten Traum.
Die Zahl der Spekulationen
schreit nach Tabelle, es wird sich lohnen
Der Vergleich mit Pyramiden,
wo ein Anblick uns beschieden,
Ist heftig ungleich, wie wir sehen.
Hier muss man jeden Stein umdrehen.
Theorien blüh'n auf und altern,
dazu gehört nun halt auch Haltern
Die Römerlager dieses Ortes
verdienen mehr als eines Wortes.
Man suchte nach Zusammenhängen,
inspiriert von manchen Zwängen.
Ein Blick zu den Kalkriese-Funden,
um das Wissen abzurunden.
Die Frage blieb nach einem "Wieso
ist dies nicht außerdem Aliso?"
Die Summe meiner Zweifel blieb,
weshalb ich jüngst "dagegen" schrieb
In meinem Blog als Überlassung
für Leser - die Zusammenfassung.
Doch möcht ich Keinen missionieren,
höchstens ein bisschen inspirieren.
Die Meinungsfreiheit meinerseits
soll nicht erdrücken jeden Reiz.
Sich individuell zu binden,
auf eig'ne Art herauszufinden.
Wie und wo die Schlacht verlaufen,
auch wenn es bleibt zum Haare raufen.
Auch wenn wir and'rer Meinung bleiben,
uns ernsthaft - aber freundlich - reiben.
Die Kongruenz "nur knapp verpassen",
- wir woll'n die Kirch' im Dorfe lassen.
Auch wenn der Ernst sonst dominierend,
heut ist die Poesie mal führend.
Ein Hobbymensch aus Niedersachsen,
dem Reime aus der Feder wachsen.
Die Problematik gut erfassend,
schuf mir ein Konzentrat, gut passend.
Dies hat er mir nun zugeleitet,
und ich hab's nun für ihn verbreitet.
Den Prosa-Text der Vorwort-Fassung
schrieb ich ihm als Überlassung.
Nun wissend worum`s sich handelt,
hat er 's in Reimform umgewandelt.
Auch dieses Vorwort, ja so schrieb er,
sei anonym, und dabei blieb er.
Ich möchte es partout nicht wagen,
sein Gedicht zu unterschlagen.
Dennoch stelle ich hier klar,
dass manches vielleicht anders war.
EIN ALISO GEDICHT
****************
Der Schlacht entronnen. - Konnt man's wagen,
sich nach Aliso durchzuschlagen ?
Der Gefahr, man würd ergriffen,
entronn man nicht auf Lippe-Schiffen.
Ein langer Fluchtweg Richtung Rhein
konnt nicht die beste Lösung sein.
Nach der Schlacht mit letzter Macht
einen Tagesmarsch vollbracht.
Die Furcht vor Häschern stets vor Augen,
sucht' man Verstecke, die was taugen.
Westwärts flüchtend, waldbedeckt,
zum Zwischenziel, eh man entdeckt.
Und sich geborgen dort versteckt,
- wer's anders tat, war bald verreckt.
Das Zwischenziel war gut zu finden
wo Flüsse ineinander münden.
Der Zeitbedarf war viele Stunden.
Wichtig war: Kastell gefunden.
Im nah'n Aliso eingetroffen,
konnt man auf die Befreiung hoffen.
Doch sie kam nicht wie gedacht.
Dann blieb nur Flucht bei dunkler Nacht.
Wir kennen Ablauf, Fluchtergebnis
und wünschen keinem dies Erlebnis.
Den Ort der Varusschlacht im Sinn,
die Strecke zu Aliso hin.
Die eher kurz, nicht tagelang,
führt örtlich zum Zusammenhang
Lest, was uns an Schrifttum blieb,
"confluentes" man beschrieb.
Bei Koblenz schaut man Wassermassen,
die bestens zu dem Wörtchen passen.
Koordinaten ? Überflüssig.
Man ist der Frage überdrüssig.
Auch sind die Namen hier präsent,
Rhein und Mosel, die man kennt.
Ein Fremder, der den Wasserlauf
des Rheins befährt, und zwar bergauf.
Und ohne Navi, Handy, Karten,
muss hinter Bonn nicht lange warten.
Bald sieht er rechts die Ortschaft Sinzig
und die Ahr, die hier nicht winzig.
Es kommt, bergauf, jedoch noch besser.
Von rechts strömt ein ein Fließgewässer.
Es fließt gar mächtig in den Rhein,
Er denkt, hier müsste Koblenz sein.
Der Gedanke ist sehr richtig,
denn Großgewässer sind sehr wichtig.
Nicht nur Fluss- und Bergkonturen
führen zu der Römer Spuren.
Gerade bei ALISO zeigt sich
was und wo denn hier verzweigt sich?
Nicht jeder Bach und kleiner Graben
wird große Wassermassen haben.
Die Namen von den Wasserzweigen
macht man sich besser nicht zu eigen.
"X" und "Ypsilon" als Kennung
der Zusammenfluss-Benennung.
Bei ALISO muss genügen
und das Andre wird sich fügen.
Falsch wär ein eingezwängter Geist,
wo "X" verläuft und wie es heißt.
Namen sind oft Schall und Rauch,
das gilt für aktuelle auch.
Auch der Oberlauf der Lippe
steht hier auf der Kippe.
Es kommt die Theorie in Mode:
Lippequelle: Blankenrode.
Das vergrößert nun das Land
welches damals abgebrannt.
Denn die Fläche wär' arg klein,
sollt' sie nur bei Delbrück sein.
Von Blankenrode abwärts fließend,
geschieht es 3 mal, sich ergießend.
Von rechts einmündend, dass ein Fluss
sich mit "X" vereinen muss.
Man darf nun nicht mit aller Strenge
aus heut'ger Sicht die Wassermenge.
Als Maß der Dinge fix betrachten -
muss auf die Karstlandschaft gut achten.
Was früher floss mit Wucht einmal,
ist heute nur ein Trockental.
Als Beispiel, was war nicht von Dauer,
sei genannt das Tal der Sauer.
Bei ATTELN sieht man es genau,
sie traf einst auf die Altenau.
Weiter abwärts, nun aufhorchen,
kommt die Ortschaft namens BORCHEN.
Mit "X" und Alme, Ellerbach,
gibt`s hier gemeinsam eine Sach'.
Nun geht's mit "X" die Alme fort
bis zu SCHLOSS NEUHAUS, diesem Ort.
Wo Alme, Pader sich befinden
und in die Lippe schließlich münden.
In letztgenannten Landschaftsräumen
darf man nun von ALISO träumen.
Cherusker und speziell die Chatten,
die einen festen Wohnraum hatten.
Sind Landschaftsmarken in dem Land
wo Varus einst sein Ende fand.
Im Anbetracht des Schlachtgeschehens
und was drauf folgte unversehens.
Der Flucht der, die der Schlacht entkamen,
und ihren Weg nach Westen nahmen.
Verdichtet sich nun der Verdacht
die Flucht sei Sache einer Nacht.
Den Eggekamm noch grad passiert,
scheints nun. dass man die Spur verliert.
Nur keine Panik, kein Verdruss,
sucht nach DEM Zusammenfluss !
Publius Annius Florus war nicht der Absender
sondern "weissrotblau".
(17.04.2025)
wünscht der Verfasser, Ulrich Leyhe.
*****************************
Einführung:
Ein stichhaltiger Beweis muss also her,
doch an solchem fehlt es sehr.
Die Varusschlacht als ein Ereignis -
nur Schrifttum gibt es hier als Zeugnis.
Doch dafür hat sie allemal
ein ewig während Potenzial
Und bietet mannigfaltig Raum
für einen ausgedachten Traum.
Die Zahl der Spekulationen
schreit nach Tabelle, es wird sich lohnen
Der Vergleich mit Pyramiden,
wo ein Anblick uns beschieden,
Ist heftig ungleich, wie wir sehen.
Hier muss man jeden Stein umdrehen.
Theorien blüh'n auf und altern,
dazu gehört nun halt auch Haltern
Die Römerlager dieses Ortes
verdienen mehr als eines Wortes.
Man suchte nach Zusammenhängen,
inspiriert von manchen Zwängen.
Ein Blick zu den Kalkriese-Funden,
um das Wissen abzurunden.
Die Frage blieb nach einem "Wieso
ist dies nicht außerdem Aliso?"
Die Summe meiner Zweifel blieb,
weshalb ich jüngst "dagegen" schrieb
In meinem Blog als Überlassung
für Leser - die Zusammenfassung.
Doch möcht ich Keinen missionieren,
höchstens ein bisschen inspirieren.
Die Meinungsfreiheit meinerseits
soll nicht erdrücken jeden Reiz.
Sich individuell zu binden,
auf eig'ne Art herauszufinden.
Wie und wo die Schlacht verlaufen,
auch wenn es bleibt zum Haare raufen.
Auch wenn wir and'rer Meinung bleiben,
uns ernsthaft - aber freundlich - reiben.
Die Kongruenz "nur knapp verpassen",
- wir woll'n die Kirch' im Dorfe lassen.
Auch wenn der Ernst sonst dominierend,
heut ist die Poesie mal führend.
Ein Hobbymensch aus Niedersachsen,
dem Reime aus der Feder wachsen.
Die Problematik gut erfassend,
schuf mir ein Konzentrat, gut passend.
Dies hat er mir nun zugeleitet,
und ich hab's nun für ihn verbreitet.
Den Prosa-Text der Vorwort-Fassung
schrieb ich ihm als Überlassung.
Nun wissend worum`s sich handelt,
hat er 's in Reimform umgewandelt.
Auch dieses Vorwort, ja so schrieb er,
sei anonym, und dabei blieb er.
Ich möchte es partout nicht wagen,
sein Gedicht zu unterschlagen.
Dennoch stelle ich hier klar,
dass manches vielleicht anders war.
EIN ALISO GEDICHT
****************
Der Schlacht entronnen. - Konnt man's wagen,
sich nach Aliso durchzuschlagen ?
Der Gefahr, man würd ergriffen,
entronn man nicht auf Lippe-Schiffen.
Ein langer Fluchtweg Richtung Rhein
konnt nicht die beste Lösung sein.
Nach der Schlacht mit letzter Macht
einen Tagesmarsch vollbracht.
Die Furcht vor Häschern stets vor Augen,
sucht' man Verstecke, die was taugen.
Westwärts flüchtend, waldbedeckt,
zum Zwischenziel, eh man entdeckt.
Und sich geborgen dort versteckt,
- wer's anders tat, war bald verreckt.
Das Zwischenziel war gut zu finden
wo Flüsse ineinander münden.
Der Zeitbedarf war viele Stunden.
Wichtig war: Kastell gefunden.
Im nah'n Aliso eingetroffen,
konnt man auf die Befreiung hoffen.
Doch sie kam nicht wie gedacht.
Dann blieb nur Flucht bei dunkler Nacht.
Wir kennen Ablauf, Fluchtergebnis
und wünschen keinem dies Erlebnis.
Den Ort der Varusschlacht im Sinn,
die Strecke zu Aliso hin.
Die eher kurz, nicht tagelang,
führt örtlich zum Zusammenhang
Lest, was uns an Schrifttum blieb,
"confluentes" man beschrieb.
Bei Koblenz schaut man Wassermassen,
die bestens zu dem Wörtchen passen.
Koordinaten ? Überflüssig.
Man ist der Frage überdrüssig.
Auch sind die Namen hier präsent,
Rhein und Mosel, die man kennt.
Ein Fremder, der den Wasserlauf
des Rheins befährt, und zwar bergauf.
Und ohne Navi, Handy, Karten,
muss hinter Bonn nicht lange warten.
Bald sieht er rechts die Ortschaft Sinzig
und die Ahr, die hier nicht winzig.
Es kommt, bergauf, jedoch noch besser.
Von rechts strömt ein ein Fließgewässer.
Es fließt gar mächtig in den Rhein,
Er denkt, hier müsste Koblenz sein.
Der Gedanke ist sehr richtig,
denn Großgewässer sind sehr wichtig.
Nicht nur Fluss- und Bergkonturen
führen zu der Römer Spuren.
Gerade bei ALISO zeigt sich
was und wo denn hier verzweigt sich?
Nicht jeder Bach und kleiner Graben
wird große Wassermassen haben.
Die Namen von den Wasserzweigen
macht man sich besser nicht zu eigen.
"X" und "Ypsilon" als Kennung
der Zusammenfluss-Benennung.
Bei ALISO muss genügen
und das Andre wird sich fügen.
Falsch wär ein eingezwängter Geist,
wo "X" verläuft und wie es heißt.
Namen sind oft Schall und Rauch,
das gilt für aktuelle auch.
Auch der Oberlauf der Lippe
steht hier auf der Kippe.
Es kommt die Theorie in Mode:
Lippequelle: Blankenrode.
Das vergrößert nun das Land
welches damals abgebrannt.
Denn die Fläche wär' arg klein,
sollt' sie nur bei Delbrück sein.
Von Blankenrode abwärts fließend,
geschieht es 3 mal, sich ergießend.
Von rechts einmündend, dass ein Fluss
sich mit "X" vereinen muss.
Man darf nun nicht mit aller Strenge
aus heut'ger Sicht die Wassermenge.
Als Maß der Dinge fix betrachten -
muss auf die Karstlandschaft gut achten.
Was früher floss mit Wucht einmal,
ist heute nur ein Trockental.
Als Beispiel, was war nicht von Dauer,
sei genannt das Tal der Sauer.
Bei ATTELN sieht man es genau,
sie traf einst auf die Altenau.
Weiter abwärts, nun aufhorchen,
kommt die Ortschaft namens BORCHEN.
Mit "X" und Alme, Ellerbach,
gibt`s hier gemeinsam eine Sach'.
Nun geht's mit "X" die Alme fort
bis zu SCHLOSS NEUHAUS, diesem Ort.
Wo Alme, Pader sich befinden
und in die Lippe schließlich münden.
In letztgenannten Landschaftsräumen
darf man nun von ALISO träumen.
Cherusker und speziell die Chatten,
die einen festen Wohnraum hatten.
Sind Landschaftsmarken in dem Land
wo Varus einst sein Ende fand.
Im Anbetracht des Schlachtgeschehens
und was drauf folgte unversehens.
Der Flucht der, die der Schlacht entkamen,
und ihren Weg nach Westen nahmen.
Verdichtet sich nun der Verdacht
die Flucht sei Sache einer Nacht.
Den Eggekamm noch grad passiert,
scheints nun. dass man die Spur verliert.
Nur keine Panik, kein Verdruss,
sucht nach DEM Zusammenfluss !
Publius Annius Florus war nicht der Absender
sondern "weissrotblau".
(17.04.2025)
... link
... older stories