Dienstag, 2. August 2022
Die Römerstraße von Schwaney zur Weser - Sie ist noch da !
Zu diesem Ergebnis gelangte im Sommer 2022 ein kleines Team von Hobbyhistorikern, dass sich der Mühe unterzog in die "Fußspuren" von Ludwig Hölzermann und Heribert Klabes zu treten um nach zu schauen was es von der einstigen römischen Straße über die Egge noch zu sehen gibt. Sie stammte aus einer längst vergessenen Zeit was es uns schwer macht das weit zurück liegende Geschehen nach zu empfinden. Unstrittig rückte für die Germanen in Ostwestfalen die römische Militärmaschinerie damals aus dem Westen heran und so konnte es auch nur im Interesse des Imperiums liegen den Osten Germaniens aus dieser Richtung kommend strategisch zu erschließen. Möchte man schon in dieser Phase den Einwand zulassen man habe den Baukörper von Ost nach West voran getrieben so bietet die Historie dafür keinerlei Anhaltspunkte, denn schließlich standen nur für Rom die Signale auf Eroberung und Unterwerfung. Man war unseren Altvorderen technologisch weit überlegen, leistungsfähiger in jeder Hinsicht und verfügte über ein Heer mit Tausenden von Legionären wie es sie in vergleichbarer Dimension in den folgenden Jahrhunderten in Mitteleuropa nicht mehr geben sollte. Soldaten, die wenn man sie nicht in die Schlacht schickte schon allein aufgrund der Wahrung von Disziplin und Ordnung beschäftigen musste. Sie bekamen Sold der in Zeiten von Feldzügen aufgestockt wurde und sie hatten zur Verfügung zu stehen. Römische Legionäre waren prinzipiell auch immer Bausoldaten und das für alle Belange. Sie errichteten Gebäude, Wasserleitungen und Kastelle, bauten Brücken und setzten ebenso aufwändige infrastrukturelle Maßnahmen aller Art um da sie über fortschrittlich entwickelte handwerkliche Techniken, eine geordnete Befehlsstruktur verfügten und über die nötige Logistik für alles verfügten. Bei allen Projekten standen ihnen exzellente römische Baumeister und Architekten zur Seite die sie einwiesen. Alle unterstanden einem Feldherrn der es unter militärischen Gesichtspunkten betrachtet beaufsichtigte, lenkte und die Ziele vorgab. Denn in der bewegten Vergangenheit waren es in erster Linie die militärischen Motive, wenn es um den Bau befestigter Straßen ging. Die Theorie dieses Internet Buches basiert auf der Annahme, dass die Varusschlacht in dieser Region geschlagen wurde. So ist diese Straße in Ostwestfalen von immenser Bedeutung, da sich erst mit dem Wissen um ihre Existenz einen Überblick über das Geschehen vor 2000 Jahren gewinnen lässt. Sie wird damit zum Stein gewordenen Zeugnis imperialer Großmachtabsichten womit der Beweis erbracht wäre, dass der römische Kaiser Augustus im Weserbogen von Höxter/Corvey Größeres plante. Damit wird diese geschichtsträchtige Straße die die Lippe mit der Weser verband und ab Schwaney durch Cheruskerland führte zum Eckpfeiler der These, dass sich in ihrem Umfeld auch die Stationen der Varusschlacht rekonstruieren lassen bzw. befunden haben dürften. Im Vordergrund der Sommerexkursion stand allerdings keine hoch wissenschaftliche Prospektion auf Basis von GPS Vermessung oder exakter Kartierung samt Skizzenanfertigung und umfangreicher Fotodokumentation wie es nur die gut ausgestattete Disziplin übergreifende Amtsarchäologie zu leisten imstande wäre. Einzig der Befund sollte erbracht werden, dass sich hier auf den Eggehöhen immer noch älteste Geschichte vor unseren Augen auftut womit sich beweisen ließe, wie weit die römische Infrastruktur schon vor rund 2000 Jahren gediehen war bzw. nach Ostwestfalen ausgegriffen hatte, bevor die Germanen der Expansion ein Ende setzten. Hölzermann später Klabes und andere erkannten, dass es sich bei der erstmals im 19. Jahrhundert entdeckten und in Teilen frei gelegten Straße um ein Bauwerk aus antiker Zeit handelte und Hölzermann Jahrgang 1830 konnte einschätzen wie rückständig es selbst zu seiner Zeit noch im Straßenbau zuging. Eine technisch anspruchsvolle Straßenverbindung, die man aber was ihren begründeten römischen Ursprung anbelangt als einen solchen ignoriert, da man davon überzeugt ist man müsse sie späteren Epochen und welchen auch immer zurechnen. Beweiskräftige Argumente konnte man dafür jedoch bislang nicht vorlegen. Aber woher auch sollte in nachrömischer Zeit das Wissen um den Aufbau einer derartigen Straße samt Drainage, Schotterunterbau und Gleisweg kommen. Denn wie so viele fortschrittliche, technisch und wissenschaftliche Errungenschaften der Antike geriet auch die Kunst und Fertigkeit des römischen Straßenbaus die in der Stabilität und Zweckmäßigkeit lag im europäischen Mittelalter in Vergessenheit. Das Wissen um viele bauliche Fähigkeiten der Antike ging verloren, ein nur auf den Straßenbau bezogener und spezialisierter Handwerkerstand ließ lange auf sich warten und die Antike hinterließ keine schriftlichen Bauanleitungen. Vieles musste erst neu entdeckt, erlernt und verbreitet werden obwohl alles schon einmal da war und machte sich auch einen schlanken Fuß als es darum ging das Corveyer Westwerk als nicht römisch zu erklären.
Auch der älteste deutsche Dom in Trier war zunächst ein römisches Bauwerk des 4. Jhdt. ebenso wie das älteste deutsche Kloster in Tholey, dass auf den Ruinen und mit den Steinen einer römischen Bäderanlage im 7. Jhdt. erbaut wurde. Und erst mit der Grundsteinlegung des hohen Domes zu Aachen im Jahre 795 suchte man wieder Anschluss an einstiges Wissen. Aber selbst dies ließ sich noch nicht ohne die Zuhilfenahme römischer Bauexperten realisieren und man verwendete dafür zu großen Teilen das Baumaterial römischer Vorgängergebäude des Aachener Zentrums um sich die aufwändige Arbeit im Steinbruch zu ersparen. Und was Linksrheinisch noch in den Kinderschuhen steckte stellt sich im Vergleich zu Ostwestfalen wie ein Quantensprung dar. Man nutzte daher lange und über das Frankenreich hinaus die bekannten antiken weil existenten Altwege und profitierte von ihrer soliden Bausubstanz. So darf man davon ausgehen, dass sich an dieser Grundtendenz sogar bis weit in die Neuzeit hinein nichts geändert hat. Der heutige bauliche Zustand des antiken römischen Eggehellweges liegt im spekulativen Bereich da man ihn aus den besagten Gründen heraus noch nicht wissenschaftlich untersucht hat, aber anhand des Fundmaterials ließ er sich teilweise rekonstruieren und man wird ihn über die Zeit seiner Existenz mit den üblichen ein - oder zweiachsigen Karren befahren haben. Wegen der strittigen Argumentationslage soll im weiteren Verlauf daher auch der Frage nachgegangen werden, warum im Großraum dieser Straßenführung über die Jahrhunderte betrachtet keine Bevölkerung lebte die dazu imstande gewesen wäre derart umfangreiche überregionale Verkehrswege zu hinterlassen. Denn neben dem fehlenden technischen Grundwissen in späterer Zeit lassen sich auch andere handfeste Gründe dafür finden, dass diese Straße aus antiker Zeit stammte. Denn zum Ausbau einer solch aufwändigen Straße bedarf es sinngebender Argumente aber kollektive Eigeninitiativen und Notwendigkeiten mit denen sich diese Straße, die man schon ein Jahrhundertbauwerk nennen könnte, realistisch begründen ließe und in welcher Epoche man es getan haben könnte sind nicht erkennbar. Gehen wir also auf die Suche in die Zeit nach den Germanenkriegen die im wesentlichen unter Drusus begannen und unter Germanicus auf Druck von Tiberius zunächst endeten, dann blicken wir zurück auf eine Zeitspanne in der Rom zwar noch wirkte aber am Straßenbau in Ostwestfalen kein Interesse mehr zeigte. Eine Epoche, die sich zunächst bis zum Ende des weströmischen Reiches um das Jahr 400 + erstreckte. Es folgen die Jahrhunderte in denen die wandernden Völker die Egge passierten und danach begann eine Phase in der sich eine ruhige und nahezu unauffällige Einbürgerung und Integration der sächsischen Volksstämme in die fälischen und engrischen Siedlungsgebiete vollzog. Einwanderungen die in etwa zeitgleich mit den Bemühungen der Merowinger stattfanden in der Region eigene Machtansprüche durchsetzen zu wollen. Undenkbar, dass man in dieser Phase ernsthaft Straßenbau über die Egge betreiben wollte, sodass man es ausklammern darf. Und welches andere Volk hätte bis ins frühe Mittelalter aus der westfälischen Bucht nach Osten gerichtete organisierte Eroberungszüge oder militärische Bewegungen durchgeführt die man mit Straßenbaumaßnahmen begleitet hätte. Und auch Karl dem Großen wird man nicht in die Schuhe schieben können, dass er seine Franken für einen derartigen Straßenbau hätte begeistern können geschweige denn man hätte es überhaupt gekonnt. Denn für die Karolinger hatten zu Zeiten der Sachsenkriege und noch lange danach jedwede Maßnahmen und erst recht nicht jener über die Egge Priorität besessen und um die Kenntnis des Straßenbaus was auch die Vermessungstechnik mit einschließt stand es im frühen Mittelalter nicht zum Besten. Auch danach werden weder Konradiner noch Ludolfinger daran interessiert gewesen sein am bestehenden Wegenetz Maßnahmen umzusetzen geschweige denn neue Projekte in Angriff zu nehmen. Zu Beginn des 10. Jhdt. folgten zudem erneut unruhige Zeiten in denen man keine Heeresstraßen über die Egge bauen wollte. Und dies schon gar nicht in der Zeit als Eberhard von Franken 915 vor der Eresburg gegen die Sachsen unterlag und 937 das 12 Kilometer von der Römerstraße entfernte Elmeri, das heutige Helmern zerstörte. Aktivitäten mit denen sich begründen ließe, dass die Straße über die Egge nicht aus antiker Zeit sondern mittelalterlichen Ursprungs gewesen wäre, lassen sich bis dato nicht aufspüren. Und es war nicht nur Eberhard von Franken der in dieser Zeit den Nethegau in Unruhe versetzte. Denn zwischen 909 und 936 suchten auch die Ungarn das Land zwischen Rhein und Elbe heim und 986 begann der Slawenaufstand der 1066 erneut ausbrach und die Region bedrohte. Die folgenden Zeiten bis ins hohe Mittelalter und darüber hinaus darf man als grundsätzlich unruhig einstufen. Wer wollte es da riskieren Fremden die wichtige Passage über die Egge zu erleichtern oder kenntlich zu machen, sodass es sich förmlich verbot umfangreiche völkerverbindende Baumaßnahmen umzusetzen. So kam über viele Jahrhunderte der Straßenbau weitgehend zum Erliegen. Aber immerhin konnte man noch die Hinterlassenschaft der Römer nutzen deren Straßennetz sich über weite Teile Europas erstreckte, da es sich als außerordentlich langlebig erwies. Und so werden die Äbtissinnen von "Herisia" im 9. Jhdt. ihr Damenstift auch immer noch über dieses Pflaster erreicht haben. Und in diesem 9. Jahrhundert erfuhr der antike Hellweg über den Varus möglicherweise schon zu seinen Verhandlungen mit den Cheruskern ritt seine Krönung und machte erstmals auch historisch von sich reden. Es passierte im Jahr 836, die Sachsenkriege waren erst 34 Jahre zuvor zu Ende gegangen als der aus prähistorischen Zeiten stammende Hellweg von Paderborn über Schwaney und Brakel nach Corvey erstmals Erwähnung fand. Wir erfuhren es quasi durch die Hintertür können es aber nachvollziehen und es uns somit auf indirekte Weise erschließen. Es war die Zeit, in der man noch den guten Ausbau der Römerstraße zu schätzen wusste und gerne nutzte, da sich darauf der Eggerücken gut passieren ließ. Denn es war immer noch der schnellste, da direkteste und einzig nutzbare Verkehrsweg aus der westfälischen Bucht und damit vom Rhein zur Weser. Und in diesem Jahr 836 waren es die Reliquien des Kirchenpatrons St. Vitus die von Paris über Paderborn nach Corvey überführt wurden. Und die heiligen Knochen konnten nur über den römischen Hellweg östlich von Schwaney gerumpelt sein, denn einen anderen Weg dürfte es nicht gegeben haben. Wir wissen, dass im Zuge dieser "Translation" die Stadt Brakel unter der Bezeichnung "villa brechal" erstmals urkundlich genannt wurde da die Pilgerschar im Ort Rast machte und man wird ihn demnach aus Richtung Schmechten kommend erreicht haben. Den gleichen Weg dürfte man auch für die Überführung der Gebeine der heiligen Saturnina zugrunde legen die man 887 aus Sains-lès-Marquion über Paderborn ins heutige Neuenheerse transportierte. So folgten wieder Epochen in denen man Wege eher unkenntlich machte oder verwildern ließ, als sie neu entstehen zu lassen oder gar mit Steinböden oder Drainagen versehen wollte. Als die Ludolfinger deren Zentren sich um den Harz gruppierten das Mittelalter einläuteten erfüllte die vorhandene römische Wegeführung nach dieser Theorie immer noch die Bedürfnisse der Benutzer, denn der Römerweg von Schwaney über die Egge führte mitten ins Reich der Ottonen. Ob die weltlichen Interessen des Paderborner Hochstiftes ausgereicht hätten um hohe Geldmittel für den Ausbau eines Fahrweges nach Corvey und an die Weser aufzuwenden so wie ihn Heribert Klabes aufgrund seiner Forschungen im Querschnitt skizziert hatte überzeugt nicht und wurde auch in keiner Chronik erwähnt. Straßenbau in Zeiten kriegerischer Wirren des frühen und hohen Mittelalters verbunden mit der folgenden Kleinstaaterei bei dünnster Besiedelung weit ab mittelalterlicher Köhler oder kleinerer Ansiedlungen wie es Schwaney damals war zu betreiben hätte für die Bevölkerung einen erheblichen Kraftakt bedeutet und man darf es ausschließen. Hinzu kommt, dass allen damaligen Landesfürsten daran gelegen war den Zustand der Wegenetze nicht zu verbessern, da sie nur von schlechten Straßen profitieren konnten. Handwerker, Schmiedebetriebe und Bauern aber auch alle Herbergen an den Überlandwegen konnten nur mit verdienen, wenn die Wege schadhaft blieben. Wer wollte also eine Lanze dafür brechen, dass man in diesen Zeiten befestigte Straßen über die Egge bauen wollte. So schließt sich hier der erste Kreis wonach die Argumente die für einen späteren Bau sprechen rar werden. Aber das weitere Schicksal der Römerstraße in den folgenden Jahrhunderten die einst vom Eiserweg ortsausgang Schwaney nach Osten abzweigte liegt im Unklaren. Aber es stellt sich bei alledem auch die Frage wie lange sich die dort zweifelsfrei verlaufende Römerstraße überhaupt in der Nutzung befand bevor man sie aufgab, also nicht mehr befuhr und sie folglich den freien Kräften der Natur überließ. Sie bis zur Unkenntlichkeit dem Verfall preis zu geben misslang bekanntlich aufgrund ihres stabilen steinernen Unterbaus und eines tief ein gefurchten Drainagegrabens nicht aber trotzdem wollte oder musste man irgendwann auf sie verzichtet haben. Natürlich hat man sich auch mit der Überlegung zu befassen warum Drusus oder vielleicht war es auch erst Ahenobarbus, die Römerstraße nördlich des "Rotes Wasser" bezeichneten Baches einem Zulauf des Ellerbaches in Angriff nahm, statt eine andere Route bis zur Engstelle zwischen Gradberg und Oese zu wählen. Alternativen hätten sich finden lassen aber man bevorzugte diese Trasse. Man darf spekulieren, dass die Natur vor 2000 Jahren ein völlig anderes Bild bot als heute. Dichteste Eggewälder oder ungünstige Moorregionen hätten andere Überlegungen zunichte machen können. Aber die Nähe zu einem Bachlauf und eine schwächere Vegetationsdecke hätten ausschlaggebende Gründe dafür gewesen sein können um den Bau genau hier anzusetzen. Einst passable vielleicht auch klimatische Bedingungen die sich jedoch in den folgenden Jahrhunderten veränderten und die Menschen zwang nach besseren Lösungen und Alternativen für den Wegeverlauf Ausschau zu halten könnten die Ursache geliefert haben. Aber räumlich wird man sich wohl noch lange an der Römerstraße orientiert haben bevor man sich entschied die Straße zu verlegen und für sie eine andere Trasse zu suchen. Für diesen Weg und zukünftige bürgerte sich in der Folgezeit der Name Hellweg ein der erstmals im Jahre 890 Erwähnung fand aber auch schon aus älterer Zeit gestammt haben könnte. Aber im Bewusstsein der Bevölkerung blieb haften, dass der antike und auch noch im frühen Mittelalter genutzte westfälische Hellweg einst von der Schwaneyer Westtorstraße nach Süden abknickte, wo er fasst bis an den Eiserweg heran führte. Da der Hellweg am westlichen Rand von Schwaney einen geraden Verlauf nimmt und dort bis heute noch den Namen Hellweg trägt kann man den Eindruck gewinnen, dass er einst auch in den Eiserweg mündete. Eine Theorie die zum römischen Verlauf des Hellweges passt, da der Römerweg der Recherche zur Folge nach rund 160 Metern auf dem Eiserweg in östlicher Richtung vom unpassierbaren und heute wegelosen Eggewald geschluckt wird. Es könnte schon im 11. Jhdt. gewesen sein, dass man den Römerweg aufgab und aus uns unbekannten Gründen einen neuen Verlauf suchen musste. Und dafür findet sich auch ein Hinweis, denn die heute in Schwaney immer noch bekannte trügerische Bezeichnung "Römergraben" verleitet dazu, dass man zwar dem Hellweg eine neue Spur gab diesen aber im Wissen oder Gedächtnis um die alte einst dort verlaufende Römertrasse immer noch für einen Graben aus römischer Zeit hielt. Ein Grabenteilstück das jedoch vom originalen und aufgespürten Römerweg um etwa 250 Meter abweicht. Eigentlich keine große Distanz aber wesentlich ist die Tatsache, dass der Römergraben in eine andere Richtung zeigt und dann einen anderen Verlauf nimmt als die antike Römerstraße. Die mit "Römergraben" bezeichnete Trasse hat den Charakter einer Parallelstrecke und zweigte etwa auf der Höhe des Forsthauses vom einstigen Römerweg ab, der heute Neuernheerser Straße heißt. Nördlich führt er am Bentler Hof durch den besagten "Römergraben", quert später die heutige L 828 und lässt sich noch etwa 1000 Meter dank Bodenradar verfolgen. Ein Weg unter vielen anderen der über die Egge führte und der auch in den späteren Jahrhunderten in der Bedeutungslosigkeit versinken sollte. Aber anders erging es einem Hellweg dessen Entstehungsgeschichte im hohen Mittelalter gelegen haben könnte. Möglicherweise war es im 12. Jhdt. als die Zeit wieder reif für einen neuen Weg war, was dazu führte, dass man den "Römergrabenweg" aufgab und sich nach einer geeigneteren Trasse umsah. Eine Trasse deren Reiz und Vorteil darin lag, dass sie unmittelbar im inzwischen bevölkerungsreicher gewordenen Dorf Schwaney ihren Anfang nahm und nicht mehr nach Südosten ausschwenkte. Es war die Route durch das Bodental die mit dem heutigen Schwaneyer Bodentalweg ihren Anfang nahm und die im weiteren Verlauf den Namen Landdrostenweg trägt. Über diesen neu geschaffenen Landdrostenweg gelangte man besser zur inzwischen zur Bedeutung gelangten Burg Dringenberg die im Jahre 1320 zum Sitz der oberwaldischen Verwaltung ernannt wurde und auch zeitweise Residenz der Paderborner Bischöfe war oder sie eigens dafür errichtete. Nun hatte sich der Name Hellweg auf den Landdrostenweg übertragen und wurde bevorzugt von den Amtsmännern begangen die über ihn von Paderborn nach Dringenberg ritten wo sie ihre Geschäfte wahr nahmen und für die Abgaben zuständig waren. Der "Römergraben" Hellweg war nun auch Geschichte und die neu geschaffene Strecke durch das Bodental durfte fortan den bedeutsamen Namen Hellweg tragen. Aber da wusste man von der einstigen Römerstraße schon lange nichts mehr, es sei denn der eine oder andere verwunderte Wanderer stieß urplötzlich mitten im Wald auf ihre verborgenen Reste. Zu einem wohl einschneidenden Ereignis auch für die Infrastruktur Ostwestfalens wurden die Eroberungen der einst slawisch beherrschten Gebiete östlich der Elbe die Mitte des 12. Jhdt. mit Heinrich dem Löwen begannen und womit die Ostkolonisation ihren Anfang nahm. In der Folgezeit verschoben sich die großen Verkehrsströme da sie ab dem hohen Mittelalter über Paderborn, Hameln und Hildesheim nach Magdeburg geführt wurden. Die alten Hellwege über die Egge begannen langsam zu verblassen und die Regionen östlich von Paderborn und der Nethegau fielen in der Entwicklung zurück. Es war eine Zeit großer Veränderungen angebrochen und neue Zentren der Zivilisation bildeten sich heraus und die einst Regionen übergreifenden Wege dienten fortan mehr dem Nahverkehr. Städtisches Leben baute sich andernorts auf und die Vergabe von Stadtrechten trug dem Rechnung. Als man Driburg 1290 die Stadtrechte zusprach wuchs auch die Bedeutung eines Weges über Altenbeken nach Driburg und der einstige Hauptverkehr über Schwaney nach Brakel begann sich langsam dorthin zu verlagern, sodass auch 1345 erstmals die Rede von einem "Driborcher" also Driburger Hellweg ist. Erst Anfang des 19. Jhdt. entstand der neue Postweg nach Bad Driburg den man 1829 zur Chaussee ausbaute. Aber im 18. Jhdt. lief immer noch der stärkste Verkehr von Paderborn über Schwaney und nicht von Paderborn über Driburg zur Weser. Der Landdrostenweg als ehemaliges Teilstück des alten Hellweges wird diesen Verkehr längst nicht mehr aufgenommen haben, denn zwischenzeitlich trat die Neuenheerser Straße an seine Stelle und hatte vom Landdrostenweg die Tradition des westfälischen Hellweges übernommen. Der Kartograph Mayor Le Coq fand 1805 die Situation vor wonach der Schwaneyer Hellweg heute von der Landstraße 828 verkörpert wird. So wollte es die "Ironie des Straßenbaus", dass man sich wieder der alten Römertrasse annäherte. Dies führte aber letztlich dazu, dass man die antike Straße überhaupt erst wieder fand, denn die L 828 musste sie kreuzen und zerstörte sie dabei zwangsläufig an dieser Stelle. Als Fazit kann man daher sagen, dass ohne den Bau der L 828 die historischen Bonner Jahrbücher aus dem 19. Jahrhundert was die Römerstraße anbelangt leer geblieben wären. So ging es mit dem modernen Straßenbau in nachrömischen Zeiten also erst wieder ab dem 18. Jahrhundert weiter. Es war die Zeit als man in Deutschland überall begann für neue Landstraßen auf Schotter überzugehen, wo sich bislang nur Trampelpfade befanden. Zwar bestanden diese Straßen anfänglich nur aus losen Gesteinskörnungen ohne Bindemittel in der Deckschicht, aber es waren gut geplante Straßenkörper die aufgrund mehrerer Schotterschichten der Straße Stabilität verliehen. So kann man anhand dieser Darstellung den Eindruck gewinnen wie viel Zeit verstreichen musste bevor man wieder begann an die römischen Straßenbauqualitäten anzuknüpfen. Und hier wo die alte Neuenheerser Straße nahe des Bentler Hofes in die Landstraße 828 einmündet und der Eiserweg nicht weit war nahm ein Teilstück der Römerstraße ihren Anfang. Hinweise wo man auf ihn hätte stoßen können lagen vor, aber man brach auf ohne konkrete Erwartungshaltung, setzte auf den Zufall und spekulierte auf den puren Überraschungsmoment. Und auch das Wetter hatte mit der Gruppe bei über 30 Grad kein Erbarmen und bescherte dem Suchtrupp eine bei dichter Vegetationsdecke im unübersichtlichen Bruchwald beschwerlich begehbare Wegstrecke. Drei volle Tage nahm sich die kleine Wandergruppe Zeit um den beschriebenen Streckenverlauf abzugehen oder abzufahren. Der erste Tag galt dem Kernabschnitt des prähistorischen Weges ab dem Rieseler Mühlenberg. Er führte einst aus Richtung Corvey heran, steuerte ab hier auf direktem Weg die Egge an und passierte den zur Oese abfallenden Steilhang wo nach dieser Theorie den Cheruskern im Jahre 9 + der komplette zivile Tross samt Frauen und Kindern in die Hände fiel, da diese im weiteren Verlauf der Schlachtenbeschreibung von Cassius Dio keine Erwähnung mehr fanden. Bis zur Suffelmühle verlief es unspektakulär auf bekanntem Hellwegterrain und erwartungsgemäß ohne auffällige Bodenstrukturen. Aber ab der Oese änderte sich das Bild, denn nun drang man nachdem man die sumpfige Tallage hinter sich gelassen hatte ins ansteigende Eggemassiv vor wo deutlicher wurde, dass man sich auf der Trasse des einstigen mittelalterlichen Hellweges befand und vielleicht darunter liegend auch schon auf der Römerstraße. Hohlwege sind dafür bezeichnend die sich mit rauem steinigen Bodenbelag abwechselten, plötzlich unter Ackerland oder Asphalt verschwinden, wieder zutage traten um sich dann bei Erreichen des Netheberges gänzlich den Blicken zu entziehen. Wo sich keine Steilstrecken befanden war auch die historische Ausbeute mager, da man auf ebenen Flächen keine Wegebaumaßnahmen durchführen brauchte, die heute noch erkennbar wären. Denn Sand und Oberboden hatten die Spuren verwischt und den Rest Hoffnung hatte die neuzeitliche Land - und Forstwirtschaft begraben. Dafür näherte man sich langsam der Landstraße 828 an bei deren Bau man 1848 auf die römische Militärstraße stieß, da sie diese Landstraße queren musste. Aber das weitere Abgehen der Strecke sollte die Gruppe entschädigen. Denn genau da wo sich der vorliegenden Literatur entnehmen lässt, dass dort einst die Römerstraße verlief wurde man auch fündig. Was zunächst auffiel war eine umfängliche Anzahl sowohl verstreut liegender Steine unterschiedlicher Größe als auch auch Steine die sich noch in relativ gradliniger Formation befanden. So ging die Vermutung dahin, dass es sich dabei um die Reste der Steinlagen handelte die man dort einst zum Unterbau der Römerstraße verwendete. Über viele Meter ließen sie sich noch, wenn auch teils mit Moos bedeckt oberirdisch feststellen. Aber ihr exakter Verlauf und ihre jeweiligen Positionen ließen sich im Kontext vom Boden aus betrachtet keiner Gesamtstruktur zuordnen. Ohne Freilegung oder Schnittgrabung sie einer genaueren Untersuchung unterzogen zu haben, lässt sich jedoch nicht mit Bestimmtheit sagen in welchem Zusammenhang sie mit dem römischen Bauwerk gestanden haben könnten. Im Gegensatz dazu ging Heribert Klabes seinerzeit in die Tiefe und hinterließ den Aufbau der Römerstraße in dem er zwei Querschnittskizzen in seinem Buch "Corvey" veröffentlichte und es durch detaillierte Ausführungen ergänzte und seine Theorien vorstellte. Er legte einst eine 2,50 bis 3,30 Meter breite Steinpacklage frei wozu die aufgefundenen Quader in Verbindung gestanden haben könnten sich allerdings über die Jahrtausende verschoben hatten. Steinen sieht man ihr Alter nicht an, da man ihnen jedoch teilweise noch eine Aufreihung also Formation entnehmen konnte und schwache Bearbeitungsspuren erkennbar waren durfte man davon ausgehen, dass die hier aufgefundenen Steine aufgrund ihrer Lage und Anhäufung auf keine natürliche Ursache zurück zu führen waren. Die Gruppe hatte demzufolge an der seinerzeit kartographisch angezeigten Waldstruktur ihr vermeintliches Ziel erreicht und konnte sich weiteren Studien widmen. Obwohl anlässlich der Exkursion im mittleren Streckenabschnitt auch äußerst schwere Steinblöcke und das in erstaunlich großer Zahl aufgefunden werden konnten war wie sich später heraus stellen sollte, diese Feststellung allein nicht die wesentliche Erkenntnis zu der man im Zuge dieser Begehung gelangte. Da sich aber nun die Fundstätte mit den groben Literaturangaben deckte aber die Position der Steine vor Ort Rätsel zu ihrer ursprünglichen Lage aufgab wäre ein Blick aus höherer Warte auf die Römerstraße wünschenswert gewesen, um sich den Verlauf, die einstige Dimension, Richtung folglich ihren Aufbau und ihre Struktur besser erschließen zu können. Ein Überblick den man sich im geschlossenen Waldgebiet samt Unterholz nicht verschaffen konnte und den nur eine Draufsicht bieten kann. Ob nun die Steine die einstige Straße gesäumt, begrenzt oder ihren Unterboden stabilisierten ließ sich dem bloßen Anblick nicht entnehmen. Natürlich ist der Freundeskreis nicht auf eine knorrige Eiche gestiegen, was auch im dichten und belaubten Wald zu nichts geführt hätte um eine Höhenperspektive herstellen zu können, sondern bediente sich zur Erforschung der Fundstelle des Hyperspektralsystems auch Lidar genannt. Dieser Technik ist es auch zu verdanken, dass sich die kleine Expedition gelohnt hat. Denn erst auf dem Wege der Bodenradarmethode am heimischen Schreibtisch trat eine Struktur zutage die man zu fortgeschrittener Zeit an diesem Tag übersah. Denn erst auf Basis dieser Methode ließ sich eine unerwartet andere aber recht umfängliche Struktur und ihre Ausdehnung sichtbar machen und sie lieferte ein weitaus interessanteres Ergebnis. Denn es fiel durch eine äußerst bestechende, da extrem gradlinig verlaufende Bodenveränderung auf, die sich nach dem Lidar Verfahren und das überaus deutlich rot abzeichnete. Eine kerzengrade Linie womit sich die exakte Arbeitsweise der einstigen "Supermacht" wie kaum eine andere in Ostwestfalen bestätigen lässt. Denn nur über dieses neuzeitliche Verfahren war es möglich die Linienführung der Altstraße über eine Distanz von über 400 Metern exakt nachweisen zu können bevor sie aufgrund späterer Bodenverwerfungen an ihrem westlichen und östlichen Ende abreißt bzw. unkenntlich wird. Eine Erkenntnis die im Zuge der Lidaranalyse am Schreibtisch Verblüffung auslöste. Beunruhigt durch diese Entdeckung sah man sich genötigt ihr auf den Grund zu gehen. Ein Teammitglied das die nötige Flexibilität besaß machte sich daher nur wenige Tage nach der Feststellung auf um die Ursache diese Verfärbung nachzugehen und sie auszuforschen und er fand die Erklärung. Sie war vom Prinzip her so simpel wie einleuchtend denn die rote Linie stand nicht etwa für die im Gelände vorgefundenen Steine sondern war nichts anderes, als eine für den Straßenbau unvermeidliche technische Begleitmaßnahme. Es war die inzwischen stark abgeflachte Vertiefung des einstigen römischen Drainagegrabens von nur noch max. 40 cm der sich parallel zur Hangseite auf eine Länge von über 4oo Metern erhalten hatte und über Lidar präzise dargestellt wurde. Da sich das Gelände am östlichen Ende dieses Grabens mit kontinuierlicher Steigung fortsetzt der Graben dort aber nicht mehr erkennbar ist darf man davon ausgehen, dass die Straße in geringer Tiefe ihren weiteren Verlauf nahm so wie es auch Heribert Klabes beschrieb. Die dürfte zunächst in gleicher Richtung erfolgt sein bevor sie Gelände - und richtungsbedingt einen nordöstlichen Schwenk vollziehen musste um die nächste Zielmarke auf dem Netheberg nicht zu verfehlen. So bieten sich im Zuge weiterer Forschungen mehrere Ansatzmöglichkeiten wo sich Gelegenheiten auftun den originalen Streckenverlauf noch mal im Urzustand und über eine größere Distanz frei legen und genauer erforschen zu können. Die Maßhaltigkeit von Wegeabständen wie sie Heribert Klabes anschaulich zu Papier brachte sind Markenzeichen römischer Perfektion und sprechen für ihre Disziplin und politische Weitsicht wie sie mit ihren Eroberungen einher ging. Aber das eigentlich faszinierende an dieser 400 Meter langen gestreckten Graden und linearen Formgebung ist jedoch ihr völlig krümmungsfreier Verlauf der sich erst aus der Höhenperspektive offenbarte. Und dies war wiederum nur möglich weil die Lidar Technik die Bodenveränderungen abtastet und zudem imstande ist die Vegetation, also den Baumbewuchs auszublenden. Nur der menschlichen und keiner naturgegebenen Einflussnahme ist es zu verdanken, das sich das Bauwerk so präzise über zwei Jahrtausende erhalten konnte. Denn der Garant für seine Unvergänglichkeit beruht auf der Arbeitsweise jener römischer Baumeister die man noch als prähistorisch ansprechen darf. Denn für sie, die in der gleichen Epoche unter Augustus schon imstande waren die Via Gemini von Aquileia nach Emona über das schroffe slowenische Karstgebirge zu bauen, bedeutete die Egge keine Herausforderung. Jene im Zuge des Pannonienaufstandes genauso bedeutsame Militärstraße "Claustra Alpium JULIARUM" über den Birnbaumer Pass die uns in "Caput JULIAE Fluminis" wieder begegnet als Paterculus im Jahre 4 + berichtete, dass man in der Mitte Germaniens an den Quellen des gleichnamigen Julierflusses, die sich dieser Theorie nach in Schwaney befinden, einst das Winterlager errichtete. Man bediente sich seinerzeit der gängigen Methodik Boden - und Randsteine zu setzen über die die Zugtiere und Karren geführt wurden. Es folgte daneben eine Trasse auf der die Legionäre und Zügelhalter marschierten und im Anschluss daran grub man zum Abführen des Oberflächenwasser die unvermeidliche Drainage und hinterließ mit dem Aushub eine Aufwallung zwischen Pfad und Drainage. Den Graben so anzulegen war auch der Grund dafür, dass das gesamte Bauwerk in den Jahrhunderten im Zuge von Witterungsveränderungen und Regenfällen nur wenig Schaden nehmen konnte, obwohl einige einst gut gesetzte und verfugte Steine nicht alle Vegetationszyklen unbeschadet überdauerten und sich daher aufgelöst und verschoben hatten. Einige von ihnen lagen jedoch am südlichen Rand immer noch in vermutlich unveränderter Position, da sie sich mit dem Boden und dem Wurzelwerk verwachsen hatten. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sich von diesen Steinreihen ausgehend noch eine Vermessung rentiert, wenn man den gesamten Straßenquerschnitt darstellen möchte. Im Ensemble ist es ein Bodendenkmal das in Deutschland seines Gleichen sucht. Zwischen talseitiger Bordsteinkante und nördlicher Grabenkante bewegte sich demnach die uralte römische Wegeführung. Möchte man den Arbeitsaufwand erfassen, so ließen sich Hochrechnungen über die Anzahl und das Gewicht der Steine anstellen die seinerzeit hier verlegt wurden. Auf einer Länge von etwa 120 Metern innerhalb der 400 Meter Strecke zeigen sich Doppellinien die sich jedoch nicht durchgehend erhalten haben. Sie bedürfen noch einer Untersuchung da es sich dabei um Abschnitte die Wallkrone des Aushubmaterials handeln könnte. Einschließlich der im Boden des Weges befindlichen Steine ließe sich in etwa die Tonnage ermitteln, die hier einst zu bewegen war. Auf einen Meter Wegstrecke waren es allein etwa 4 bis 5 Randsteine unterschiedlicher Größe und darunter befanden sich einzelne Steine für die zum Setzen mehrere Männer nötig waren, aber auch handliche Exemplare mit einem Gewicht von rund 5 kg. Mit der ungeklärten Frage wieviel Steine sich im Untergrund vor unseren Augen verbargen und im Hinblick der Tatsache, dass die Römerstraße nicht nur hier auf derartige Weise befestigt war käme allein für dieses rund 400 Meter lange Teilstück eine erhebliche Tonnage zusammen die hier verarbeitet wurde. Hier wurde demzufolge ein Aufwand betrieben wie er nur von organisierter Hand vorstellbar ist hinter dem sich ein deutlicher Nutzen verborgen haben muss. Eine Notwendigkeit die dem Standardprogramm römischer aber nicht mittelalterlicher Denkweise entsprach. So darf man zusätzlich zu den übrigen Argumenten auch in Verbindung mit den aufgefundenen Randsteinen der Deutung folgen sie also in die besagte Zeit datieren zu können. Römische Straßenbauer beherrschten ihr Handwerk und auch bei akribischem Studium der Region nach dem Lidar Verfahren sucht man eine derart auffällige Gradlinigkeit im weiten Umkreis vergeblich. Jüngere oder ältere Zuwegungen die aufgrund neuzeitlicher Straßenprojekte wie etwa im Zuge der L 828 oder für den Holzabtransport nötig waren erreichen nicht die exakte Linienführung wie sie hier zutage tritt. Die Gradlinigkeit dürfte sich über den gesamten Querungshorizont über die Eggehöhen fortgesetzt haben, so wie es auch Hölzermann und Klabes skizziert hatten. Was bei der Betrachtung des Bodenradarbildes zweifellos ins Auge fällt sind die zahlreichen Wegeführungen späterer Jahrhunderte insbesondere jene aus der Blütezeit dieses Hellweges. Mittelalterliche Hellwege die man nach dem sich ihre Begehbarkeit verschlechterte immer wieder auf neuen Trassen entstehen lassen musste sind noch erkennbar und sie bündelten sich in den Konzentrationsbereichen kurz vor dem Erreichen des steilsten Anstieges. Sie kreuzen sich wie mehrfach erkennbar wird und nehmen ihren Verlauf nahe der neuen Landstraße 828 lassen aber alle die hervorstechende Gradlinigkeit der römischen Straße missen. Sie geben aber ein eindrückliches Bild ab wie intensiv dieser Egge Übergang in alter Zeit genutzt wurde, bevor diese Trasse an Attraktivität verlor und vom späteren Landdrostenweg abgelöst wurde. Aber Heribert Klabes verdanken wir nicht nur die Wiederentdeckung der Grundzüge wie sie aus Hölzermann Zeiten überliefert sind, sondern auch den Fund einer dreifach Umwallung nahe dem Eiserweg bei Schwaney, den er am Beginn des Eggeeinstieges für den Unterbau eines Wachturmes hält. Eine ab dieser Bodenauffälligkeit gezogene gedachte Linie trifft in der Fortführung ansatzlos auf das besagte westliche Ende der zuvor beschriebenen über 4oo Meter langen sichtbaren Bodenanomalie anthropogenen Ursprungs, setzt sich darin nahtlos und in gerader Linienführung fort, geht also in sie über, verläuft folglich in gleicher Spur und Himmelsrichtung weiter und beschreibt somit eine kerzengerade Strecke vom Eiserweg bis in die Nähe der L 828 wo sie oberflächlich sichtbar endet. Eine messtechnisch erbrachte zweite Erkenntnis die jeden Historiker hinsichtlich ihrer Präzision über eine Strecke von etwa 1680 Meter verblüffen muss. Wovon aber weder Hölzermann schrieb noch Klabes es erwähnte oder es ihnen nicht auffiel ist die Existenz einer weiterer Deformation der Oberfläche die auf menschliche Einflussnahme zurück zu führen ist. Denn zieht man nun die zuvor dargestellte erstaunlich gerade Linie von 1.680 Metern vom Eiserweg ausgehend bis zum östlichen Ende der 400 Meter Drainagegrabenstrecke, verlängert sie aber dann um ein weiteres Stück bis zu diesem auffälligen und ausfindig gemachten Geländepunkt so verfehlt sie diesen nur um rund 80 Meter. Sie besteht aus einer noch etwa einem Meter hohen runden Kuppen artigen Form, die allerdings keine erkennbaren Umwallungen aufwies. Sie bedeckt eine Grundfläche die wenn man sie vom noch schwach erkennbaren Sockel aus vermisst eine Fläche von etwa 50 m² bedeckt und im Zentrum aus unförmigen rundlichen Steinblöcken besteht. Ob man auch diesen kleinen Hügel als die Reste eines Wachturmes ansprechen darf ist unklar aber denkbar, denn die Theorie der Sichtachsen insbesondere auf Basis der gradlinigen 2.ooo Meter Messung würde dafür sprechen. Denn zur Vorwarnung und Wegekennzeichnung musste ein Kontrollturm nicht in unmittelbarer Nähe zur römischen Straße gestanden haben. Es kam nur auf die Sicht- und Signalschneise in Verbindung mit den anderen Türmen an, was wiederum eine optimal gewählte Position und Turmhöhe voraus setzt. Türme die man zum einen am Eiserweg entdeckte als auch am Netheberg fand, wo sich ebenfalls auffällige Steinstrukturen erhielten. Genaue Vermessungen und Untersuchungen wären daher wünschenswert und sollten je nach Möglichkeit angegangen werden um zu präziseren Aussagen zu gelangen, denn es könnte sich dabei auch um die Reste eines Grabhügels handeln. Bis dato ist es allemal als ein Gewinn und ein kleiner Fortschritt zu werten, dass auf der Egge immer noch alles beim Alten geblieben ist. Nun sollte sich die Forschung genügend ermuntert fühlen zu versuchen weitere Hinweise zu sammeln wie langfristig doch schon die antiken Planer gedacht hatten, in der Hoffnung sich auf diese Weise komfortabler neue Gebiete zwischen Weser und Elbe erschließen zu können. So wird die Römerstraße zum Maßstab neuer Kombinationen und Schlussfolgerungen und das auch, was den Boden unter Höxter und Corvey anbelangt. Aus naheliegenden Gründen erfolgen hierzu keine detaillierten Fundpläne. (02.08.2022)

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Dienstag, 2. August 2022
Das Ende der Varusschlacht - Neue Methoden können helfen die Schlachtorttheorie zu bestätigen.
Die Schlacht ist geschlagen und dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, wieviel belastbare Argumente seit 2017 angehäuft werden konnten mit denen sich der Marschkorridor rekonstruieren ließ. Und es werden noch einige dazu kommen, denn auch die Jahrhunderte danach schwiegen nicht und liefern uns weitere Impulse mit denen sich diese Theorie stabilisieren lässt. Es wird noch Überraschendes ans Licht kommen, da sich ältere Hinweise die man schon zu den Akten gelegt hatte auf unerwartete Weise neu deuten lassen. Und dazu ist nicht mehr nötig als nur den Blickwinkel etwas zu erweitern um ihn dann zu schärfen. Gewohnte Fahrspuren waren zu verlassen und es galt nach anderen Gedankenansätzen Ausschau zu halten um im bereits bekannten Übersehenes zu erkennen. Also das scheinbar Ausgeforschte noch mal unter die Lupe zu nehmen um daraus Schlüsse zu ziehen mit denen sich diese These untermauern lässt. Es gelang in vermeintlich fremden Themenfeldern fündig zu werden, die nur auf den ersten Blick betrachtet einen Bezug zur Schlacht missen lassen. So wurden Verbindungslinien sichtbar die sich der Wissenschaft entziehen konnten, da man sie im Zuge der Varusforschung außer acht ließ oder einfach nur vergaß. Sich in der Geschichtsforschung mit Vermutungen, Sagen und Unergründlichem zu beschäftigen bedeutet immer ein Wagnis hart an der Grenze zum Gesichtsverlust einzugehen, ist aber unvermeidbar, wenn es zum Ziel führt. Der Billiard Spieler weiß was gemeint ist denn so manche Kugel lässt sich nur über Bande treffen. Es wird ein Aufbruch sein in das was der Nethegau historisch zu bieten hat und was zu einem erfrischenden Erkenntnisgewinn führt. Unsere Möglichkeiten die dazu dienen die Örtlichkeiten der Mehrtagesschlacht und das nach zwei Jahrtausenden aufzuspüren haben sich also noch nicht gänzlich erschöpft, denn sie endeten nicht mit dem Tag, an dem die antiken Quellen aufhörten zu sprudeln. (01.08.2022))

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Freitag, 22. Juli 2022
Die Knochen der Varusarmee - Ein Akt mit viel historischer Substanz
Dieses Kapitel besteht aus einem umfangreichen Text und es wird daher im Monat Juli auch kein zweiter Abschnitt erscheinen. Germanicus half im Jahre 15 + selbst mit die Knochen zu bestatten was ihm sein Kaiser übel nahm. Aber mit dieser Tat verriet er nicht nur, dass er sich in unmittelbarer Nähe zum "Teutoburgiensi saltu", dem Ort der Varusschlacht aufhielt, sondern auch welchen Weg er dahin nahm. Aber letztlich verdanken wir es nur Tacitus, dass wir überhaupt etwas von diesem mysteriösen Vorfall erfahren haben. Denn nur er hinterließ uns dazu in seinem Jahrbuch 1,60 (3) mit dem Namen "Teutoburgiensi saltu" einen recherchierbaren Anhaltspunkt um damit zu versuchen die Örtlichkeit des einstigen Geschehens wieder finden zu können. Ein Hinweis, der so oft abweichend vom Originaltext "Teutoburgiensis saltus" oder fälschlicherweise "Teutoburger Wald" genannt wird, was sich aber explizit nur auf die Wortwahl "Wald" bezieht. Aber es war nicht nur der Schauplatz wo es passierte, sondern vor allem war es nach dieser Theorie der entscheidende Name dafür wo einst die Varusschlacht endete. Und das sie dort endete sagt uns nicht nur der Hinweis, dass sich an dieser Stelle die nicht bestatteten Skelette der römischen Kämpfer befanden sondern auch, dass Varus sich dort tötete. Denn er tötete sich erst als er die Schlacht definitiv für verloren hielt, denn warum hätte er es schon vorher machen sollen, als er noch die Chance sah zu entkommen. Und während Tacitus den Namen kannte, sagte uns Cassius Dio, dass sich der Marsch in den Untergang über vier Tage hinzog. Und da wo sich der "Teutoburgiensi saltu" befand, sich Varus ins Schwert stürzte und die Schlacht zu Ende ging, da fand folgerichtig auch sechs Jahre später die Bestattung der sterblichen Überreste der Varusarmee statt. Da wo Germanicus die Gegenwart von Varus noch förmlich spüren konnte und wo auch sonst. Es ballte sich also damals alles vor den steilen Hängen der Egge zusammen, die den Legionen das Weiterkommen und damit die Flucht nicht nur erschwerten, sondern es vielen unmöglich machte zu entkommen die die Tücken der Egge nicht kannten. Und geschickt hatte Arminius oder schon sein Vater den Platz gewählt denn es war letztlich die Egge, die die Seele des Hinterhaltes darstellte. Aber nur 1000 Meter südwestlich von Borlinghausen liegt der seltene Fall vor, dass die Egge mal eine steile wenn auch immer noch mühsame, aber doch begeh - und befahrbare Passage zuließ. Viele Hinweise lassen es für realistisch erscheinen, dass es sich bei diesem verborgen liegenden und ansteigenden Bündel aus Hohlwegen um den "Teutoburgiensi saltu" handelt. Denn das lateinische Wort "saltu" steht in der ersten Übersetzungskategorie für Waldschlucht, Waldtal oder Engpass und das lateinische Wort "saltum" für passieren. Die Schriften in altlateinischer Sprache bieten eine Fülle von Worten und Wortverbindungen an, die sich auf diese Weise interpretieren lassen. Erwähnt sei hier nur der römische Pyrenäenpass der "saltus Pyrenaeus" genannte Gebirgsweg der die römischen Provinzen "Hispania Tarraconensis" und "Gallia Narbonensis" miteinander verband. Mithilfe der Zusatzbezeichnung "Teutoburgiensi" bot sich für Tacitus eine weitere Möglichkeit um die Gegend für den modernen Leser zwar nicht auffindbar oder fixierbar, so aber doch begreiflicher zu machen. Damit verlieh er dem Ort der Tragödie einen Namen und verhalf ihm zu einem unverwechselbaren Merkmal unter dem man ihn wieder erkennen kann. Mit seinem literarischen Hinweis gelang es Tacitus auch etwas das Vorstellungsvermögen jener Personen zu schärfen die sein Werk lasen und bot ihnen so noch ein Minimum an Bezugsmöglichkeit. Denn nur mit einer Namenskreation lässt sich in der Historie ein dauerhaftes Charakteristikum hinterlassen. Ein Name der hier zu einem allumfassenden Begriff wurde und der ganzen Varusschlacht zu ewiger Symbolkraft verhalf. Es waren die Worte mit denen es Tacitus gelang die unmittelbare Kampfzone des Desasters einzugrenzen, wo ohne ihn nur ein leeres Blatt geblieben wäre. Erst durch seine Festlegung bekam der Ort seine richtungsweisende Bedeutung und die Kombination aus beiden Worten wurde zum Credo für die ganze Schlacht. Ein Name unter dem man sich damals etwas vorstellen konnte und der sich mehr eignete fest gehalten zu werden, als eine x - beliebige Stelle im monotonen, weitläufigen und welligen Hügelland des Nethegau auszuwählen in dem sich zwar zahlreiche kleine, mittelhohe aber insgesamt namenlose, kaum definierbare Erhebungen und Senken befanden und auch heute noch befinden. Aber unter ihnen war keine Landschaftsform die es mit dem markanten Eggeanstieg, dem heute "Alter Burgweg" genannten Aufstieg bei Borlinghausen hätte aufnehmen können. Nicht allein weil er landschaftlich so prägnant hervor tritt, wenn man sich die dichte Bewaldung weg denkt, sondern weil er seit prähistorischen Zeiten immer schon eine bedeutsame Verkehrsverbindung darstellte und im Zuge der Schlacht für die Letzten zum rettenden Ausweg hätte werden können. Denn mit Ausnahme der Rabenklippen nahe der späteren Brunsburg bot die gesamte Geographie durch die sich die Marschschlacht ab Höxter hinzog keine so geformte Auffälligkeit wie der "Saltus". Und in Verbindung mit der dortigen Niederlage zeigte Tacitus mit dem "Saltus" an, dass sich hier ein kampfentscheidendes Hindernis auftat hinter dem sich die Egge verbarg. Damit stellte er das Dramatische unübersehbar heraus, denn hier ließen die Germanen Varus sprichwörtlich vor eine Wand laufen, die ihm den Weg nach Westen versperrte und was für eine durchdachte Strategie spricht. Den Namen "Saltu" kann man von der Übersetzung, Begrifflichkeit und Bedeutung her als entschlüsselt betrachten, aber es bliebe noch die interessante, wenn auch nicht zielführende Frage offen, ob Tacitus den Namen "Teutoburgiensi" selbst ersann, oder ob die Bezeichnung auf jene Legionäre zurück zu führen ist, die Germanicus den Weg dahin wiesen, denn irgend woher muss er ihn gehabt haben. Aber auch Germanicus selbst könnte den Namen kreiert und für sein Weitertragen gesorgt haben. Schaut man sich den Übersetzungstext von Tacitus an dann könnte man auch zu der Schlussfolgerung gelangen, dass der Name "Teutoburgiensi saltu" aus dem Hörensagen erwuchs, denn es ist die Rede davon, dass sich die Überreste eben dort noch befinden sollen, es sich also daraus keine deutliche Quelle entnehmen lässt. Tacitus wusste es, weil man es viel sagend "so sagte". So klingt es, als ob der Name des "Saltus" von den einst Betroffenen transportiert wurde und er in den Jahren ins Allgemeinwissen übergegangen ist, so dass Tacitus ihn nicht explizit einer schriftlichen Vorlage entnommen haben muss, er es also auch vom Volksmund abgeschaut haben könnte. So könnten ihn auch die Spatzen in Rom förmlich schon von den Dächern gepfiffen haben. Aber Volksburgen also Teutoburgen bauten die prähistorischen Völker nicht in ebener Lage wie etwa dem Nethegau, dafür nutzten sie die möglichst schroffen Höhenlagen. Vor 2000 Jahren konnten die Befestigungen nur jene Personen sehen, die auch an ihnen vorbei kamen andere wiederum kannten sie nur vom Hörensagen. Und an ihnen vorbei kamen im Jahre 9 + nur Überlebenden diejenigen denen damals wie die Überlieferung sagt, die Flucht durch den "Saltus" nach Aliso gelang aber auch diejenigen, die sechs Jahre später wieder den gleichen Weg genommen haben dürften, als sie von Aliso zwecks Bestattung zum "Saltus" ritten. Die Legionäre die in der Schlacht umkamen haben diese Volksburgen zwangsläufig nie vor Augen gehabt, wussten aber noch von der Existenz, denn den Namen "Teutoburgiensi saltu" könnten alle gekannt haben. "Teutoburgiensi", ein Name der übrigens immer noch auf eine klare etymologische Deutung wartet. Denn es könnte nicht nur das erste historisch belegbare Wort gewesen sein, wonach sich die lateinische Sprache am germanischen Wort "Burg" bedient hätte und es in ihren Wortschatz aufnahm. Es könnte sich darin auch noch ein weiteres Lehnwort entdecken lassen, dass die lateinische Sprache dem Germanischen entnahm. Folglich stellte der "Teutoburgiensi saltu" eine seltsame Wortkombination dar die im Zusammenwirken zweier Kulturen entstand und wofür es eine Erklärung geben sollte. Es ist die altsächsische Urform des Wortes "thioda" für Volk dem das Wort "teuto" zugeordnet werden kann. Tacitus, Germanicus oder die Überlebenden ersannen also kein römisches Wort um für den "Saltus" einen Eigennamen zu verwenden, sondern benutzten das Wort mit dem die Germanen den Schluchtweg bezeichneten oder ihn umschrieben haben könnten. Ein Wort aus ihrer Umgangssprache den jene benutzten, die diese speziellen Hohlweg zum Sintfeld nutzten. Für das Wort "saltu" hingegen verwendete man keinen germanischen sondern einen Namen lateinischen Ursprungs. Aber wie übertrug sich der "Teutoburgiensi Weg" in den taciteischen Sprachschatz und in welchem Zusammenhang erfuhr und hörte Varus und seine Armee diesen germanischen Namen für den sie selbst keinen besaßen oder benutzten wollten und hätten dem Passweg auch einen Namen geben wie beispielsweise "Barbare Castra saltu". Arminus könnte den Namen der Teutoburgen genannt und benutzt haben um dem Feldherrn Varus den Wegeverlauf zu beschreiben auf dem dieser nach Beendigung der gerichtlichen Auseinandersetzung wieder Anschluss an die westfälische Bucht finden konnte wodurch dieser sich in die römische Sprachwelt einschlich. Vielleicht eine plausible Erklärung die man demnach aus ostwestfälischen Gefilden nach Rom brachte, wo man sie verschriftete. Und als Germanicus 15 + möglicherweise von dem der Schlacht naheliegenden Fluchtlager "Castrum Aliso" aus zum Saltus aufbrach erwiesen sich die Kenntnisse der Überlebenden als nützlich. Man passierte die gewaltige vermutlich aus keltischen Zeiten stammenden Behmburg die man später unterwürfig in Karlsschanze umtaufte aber ebenso auch die "Alte Burg" oberhalb von Borlinghausen die vor 2000 Jahren noch umfangreicher gewesen sein könnte und eine militärische Anlage mit Wachtfunktion darstellte und möglicherweise noch andere heute nach zahlreichen waldbaulichen Aktivitäten nicht mehr erkennbare Erdverwerfungen auf dem Eggerand. Im weiteren Sinne könnte diese Darstellung auch dafür sprechen, dass sich Germanicus nur auf diesem Weg dem "Saltus" genähert hatte, weil er sich anhand der Teutoburgen identifizieren und besser finden ließ und sogar durch oder an der gewaltigen Behmburg vorbei kam, den "Saltus" aber nicht über den Brakel Umweg erreicht hätte. Aber auch die 21 Kilometer Luftlinie von der "Alte Burg" entfernt liegende Wallburg Gellinghausen könnte bei der Namensfindung noch von Bedeutung gewesen sein. Legionäre auf heilloser Flucht merkten sich nur weniges, aber Teutoburgen gehörten dazu und für sie könnte der "Saltus" zum rettenden Anker geworden sein, aber auch für die die kein Glück hatten wurde er zum Sinnbild einer unerfüllten Hoffnung und blieb für die meisten ein unerreichbares Fernziel. Die Erwähnung dieses denkwürdigen "Saltus" erlebte nur einen einmaligen schriftlichen Niederschlag in den römischen Quellen und das geschah im Zusammenhang mit der Begehung des Schlachtfeldes im Jahre 15 + durch Germanicus samt seinen Gefährten zwecks Knochenbestattung und auch aus dem Bericht von Cassius Dio geht er nicht hervor. Unter den Germanen hingegen versiegte das tiefe Wissen um das, was einst auch diese Gebirgspassage für eine Bedeutung hatte, aber für sie war der Ausgang der Schlacht wichtiger als der Weg durch die Egge. Man darf annehmen, dass der Begriff den Tacitus nur einstreute der aber damals für wenige Tage im Rampenlicht der Weltgeschichte stand für die Germanen keine Bedeutung hatte. Für die Schlacht auch wenn direkt kein germanischer Name überliefert ist und man sich die Frage stellt für wen auch und wie hätten sie sie auch nennen sollen, könnte es im größeren Zusammenhang betrachtet einen wenn auch strittigen Namen gegeben haben. Und auch auf die Gefahr hin, dass es einen erheblichen Aufschrei verursachen würde, es gab ihn. Aber das soll einem späteren Kapitel vorbehalten sein. So könnte sich auf dem Wege eines Tabubruches über die Jahrtausende ein Name erhalten haben und ohne das auffiel, dass er sich mit den Römerschlachten in Verbindung bringen lässt. Aber ein Name blieb garantiert erhalten und er überlebte im Gedächtnis der Menschen die Zeiten. Arminius. Anders verlief die Geschichte in Rom wo der Name "Clades Variana" wie für die Ewigkeit eingemeißelt schien. In der Welt der Naturvölker wird man für Derartiges keine nachhaltigen Begriffe geschaffen haben und über Umgangssprachliches oder Dialektik in damaliger Zeit wissen wir nichts. Aber dafür haben die versteckten Botschaften die Zeiten überdauert denen man im Zuge der Varusschlacht Nachbearbeitung mit dem nötigen Einfühlungsvermögen auf die Schliche kommen kann, denn sie sind zahlreicher als man annimmt und dazu gehört auch ein Name an den wohl die wenigsten denken. Der "Saltus" hatte für die Germanen als Wegstrecke eine große Bedeutung, aber nicht wegen der davor zu Ende gegangenen Schlacht. Dies will aber nicht sagen, dass man für ihn nicht doch in dem Wort "Volksburgenweg" einen Eigennamen gefunden haben könnte, der aber später verging als die Volksburgen an Bedeutung verloren. Für sie war es ein "Eselspad" wie andere auch, also zunächst nichts anderes als ein steiler Pfad der vom Nethegau zum Sintfeld führte. Nicht mehr und nicht weniger. Nach einer mundartlichen Bezeichnung werden wir daher wohl vergeblich suchen. Sich aufwärts zu bewegen ist im althochdeutschen und altsächsischen mit dem Wort "stigan" verbunden, dass sich erstmals im 8. Jhdt. findet. Auch in abgewandelter Form kam es für den Saltus nicht zur Anwendung, obwohl die Egge an dieser Stelle schon seit Jahrtausenden diesen natürlichen Anstieg bot. Im Abschnitt "Wo befindet sich der lang gesuchte Saltus ? Nichts leichter als das" vom 19.04.2018 wurde bereits näher darauf eingegangen. So verwundert es auch nicht, dass hier die Kraft der Vergänglichkeit mit voller Wucht zuschlug und man den Saltusaufstieg heute nur noch nach der einst dort befindlichen Kontrollstelle mit Wachfunktion schlicht den Burgweg nennt. Aber zurück zu Tacitus dem Namensspender, der den Saltus in seinen Annalen erwähnte.

Im Original schrieb er:

"Bructeros sua urentis expedita cum manu L. Stertinius missu Germanici fudit; interque caedem et praedam repperit undevicesimae legionis aquilam cum Varo amissam. ductum inde agmen ad ultimos Bructerorum, quantumque Amisiam et Lupiam amnis inter, vastatum, haud procul TEUTOBURGIENSI SALTU, in quo reliquiae Vari legionumque insepultae dicebantur".

Und übersetzt:

"Im Auftrag des Germanicus zerstreute Lucius Stertinius mit leichter Truppe die Brukterer, die ihre Wohngebiete abfackelten. Unter Morden und Beute machen fand er den Adler der neunzehnten Legion, der mit Varus verloren gegangen war. In einem Zug ging das Heer von da bis zu der entlegensten Grenze der Brukterer; alles Land zwischen Ems und Lippe wurde verwüstet, (MAN WAR NUN NICHT MEHR FERN) "haud procul" vom "Teutoburgiensi saltu", (IN DEM) "in quo", wie man sagte, die Überreste der Varus Legionen unbestattet lagen".

"IN DEM" sollte man wohl weniger wörtlich nehmen, aber die Nähe der toten Körper zur Saltuspassage kommt damit deutlich zum Ausdruck. Germanicus hatte sich also zum "Teutoburgiensi saltu" aufgemacht und nicht nur das, er hatte sich auch in der Region umgesehen und sich natürlich auch das "prima Vari castra" zeigen lassen bevor er anschließend den Toten in Form einer Hügelbestattung gedachte. Möchte man seine von Tacitus überlieferten Stationen bis an diesen denkwürdigen Ort durchspielen, dann stimmen seine Stationen auch mit denen überein, wie es Cassius Dio dargestellt hatte. Germanicus kam von Nordwest und ritt mit seiner Reitertruppe den Hohlweg durch den "Teutoburgiensi saltu" hinab bis zu seinem östlichen Einstieg, passierte dann das letzte Schlachtfeld der Legionen an ihrem 3 und 4. Marschtag nahe Borlinghausen und ritt zunächst weiter in den Fahlenbruch nahe Schweckhausen wo sich der Theorie nach das 1. Varuslager befand. Nach erfolgter Visite ritt er auf gleichem Wege zurück zum "Saltus" und kam dadurch erneut an den Knochen der Opfer vorbei, die sich auf der Ebene zwischen beiden Lagern befanden und die aus den Kämpfen herrührten die die Legionen nach dem Verlassen des "prima Vari castra" zu bestehen hatten. Cassius Dio berichtete es. Dann erreichte Germanicus wieder das Endschlachtfeld in der Nähe des letzten Lagers, dass Varus am Abend des 3. Marschtages errichtete und wo sich im Umfeld die Greultaten ereigneten die Germanicus von den Überlebenden geschildert wurden. Dann schritt er zur Knochenbestattung. Obwohl uns im Gegensatz zu Cassius Dio der Historiker Tacitus keine Erklärungen hinterließ wie die Legionäre die Kämpfe erlebten, so lässt sich doch seiner Zusammenfassung der von Cassius geschilderte Schlachtverlauf entnehmen. Gemeinsam betrachtet lassen sich Anhaltspunkte zur mehrere Tage andauernden Schlacht rekonstruieren, wo sie begann und wo sie endete. Aber der "saltu" wirkte auf die verzweifelten römischen Soldaten wie ein helles Licht am Ende eines mörderischen Schlachtentunnel und immer wieder werden sich die Legionäre mit diesem fernen Zielort Mut gemacht haben. Alle wussten, dass man durch ihn hindurch besser gesagt hinauf musste, wenn man eine Chance haben wollte den Niederungen des Nethegau zu entkommen. Und dort unten wurde auch der Grabhügel aufgetürmt, indem spätere Generationen immer noch annahmen auf Gold stoßen zu können, aber dazu später mehr. Und es war dort wo die letzten großen Kampfhandlungen der zweiten Großschlacht am dritten Marschtag statt fanden und in diesem Umfeld brauchte man auch nicht lange nach Knochen suchen, denn hier lagen die inzwischen zu Relikte gewordenen bleichen Skeletteile noch allgegenwärtig am Boden. Aber nicht nur unter dieser Prämisse betrachtet konnte es gelingen die Varusschlacht bis zu diesem Endpunkt nachzuspielen und zu begleiten, denn es standen außer dem "Saltus" auch noch eine Reihe anderer Ereignisse Pate mit denen es sich bestätigen lässt, dass der heutige Burgweg der zur "Alten Burg" führt identisch mit dem "Teutoburgiensi saltu" sein könnte. Aber das Aufarbeiten der Schlacht und die Suche nach den Örtlichkeiten erfordert es auch noch einen anderen Aspekt näher zu beleuchten nämlich auf welchen Wegen Germanicus 15 + ins alte Schlachtgebiet zwischen Borlinghausen und Schweckhausen vordrang bzw. wie er den Weg finden konnte. Was wir wissen ist, dass er dafür eine Route nutzte die Asprenas zuvor erst noch begehbar machen musste. Vermutlich stand hier weniger die Frage der Begehbarmachung, als das wieder Auffinden im Vordergrund. Was sich der antiken Literatur entnehmen lässt ist, dass er aus dem Bereich der Oberläufe des Ems/Lippe Raumes bzw. der Senne kam wo Stertinius die Verwüstungen bei den Brukterer hinterließ. Des Weiteren erfahren wir, dass er bis in die Randlagen ihrer Siedlungsgebiete vordrang bevor er danach das Gebiet anderer Stämme erreichte. Eine Region unter der man den östlichsten Teil der westfälischen Bucht verstehen kann, denn Germanicus wollte die an der Weser ab dem Nethegau siedelnden Cherusker angreifen Dieser Theorie folgend befand er sich zwischen Paderborn und dem Rand zur Egge in der Nähe zum Örtchen Schwaney, inmitten dessen oder seiner Randlage sich nach dieser Recherche das römische Kastell Aliso befand. So ist Germanicus zuzutrauen, dass er demonstrativ die "Arbalo Tradition" auflebend lassend auch wieder am Ellerbach Quartier bezog. Dort könnte er sechs Jahre nach Varus noch eine in Teilen vorhandene Bausubstanz oder ihre Grundzüge als Zwischenstation genutzt haben. Der Saltus war letztlich an diesem Tag sein Zielgebiet und er befand sich südlich davon und um ihn zu erreichen wird er sich an der Topographie orientiert haben. Um die Tallagen und Bachkerben von Alme und Sorat auszusparen wird, er die Vorläuferwege des späteren Eiser - und Eggeweges als geeignete Leitstruktur genutzt haben die nahe an der alten Behmburg vorbei führten. Hier dürfte also schon die Formgebung der Landschaft seine Anmarschroute verraten haben. Wir kennen zwar den Grund warum er sich zum Saltus begab, aber wir wissen nicht wie viele seiner Männer ihn zu diesem Abstecher begleiten mussten. Schwer vorstellbar, dass er für diesen kurzen Exkurs seine komplette Streitmacht von mehreren Legionen antreten ließ. Denn dieser Feldzug diente einzig der Rache an den Cheruskern und war nicht für Landausflüge vorgesehen. Zudem wollte man die Cherusker anlässlich dieses Begräbnisses auch nicht im Randgebiet ihres Herrschaftsgebietes im südlichen Nethegau bei Borlinghausen heraus fordern, sondern in ihren zentralen Wohnsitzen an der Mittelweser. Germanicus hatte eine gigantische Armee aufgeboten. Caecina befehligte 20.000 Mann, er selbst 30.000, Pedo führte die Kavallerie mit unbekannter Größe heran und die Chauken hatten Hilfsvolk gestellt. Arminius kannte die Kampfstärke von Germanicus überließ ihm den taktisch unbedeutend gewordenen Nethegau links der Weser und wich in den Raum auf die rechte Weserseite aus. Nach dieser Theorie konzentrierte Germanicus seine Hauptarmee zunächst im Raum Aliso/Schwaney von wo aus er über Brakel ins Cheruskerland einfallen wollte. Werfen wir im Betrachtungsgebiet einen Blick auf die Egge und ihr östliches Vorland also den Nethegau und versetzen uns in die Lage der Überlebenden die Germanicus zur Stätte der Trauer führen sollten, dann stellt sich zunächst die Frage über welche Orientierungsmöglichkeiten sie noch verfügten zumal sie sechs Jahre nicht mehr da waren. Ihr Erinnerungsvermögen war dem entsprechend eingetrübt und die Wachstumszyklen hatten in der Zwischenzeit keine Pause gemacht. Grundsätzlich konnten sie nur über zwei Routen imstande gewesen sein zum anvisierten Ort am "Teutoburgiensi saltu" zu gelangen bzw. ihn wieder zu finden, da die damals an der Varusschlacht beteiligten Legionäre nur diese zwei Wege kannten. Dazu gehörte zweifellos der einstige Anmarschweg ab Brakel wo sie noch ahnungslos ihr letztes Ruhequartier vor dem Marsch in die Schlacht bezogen hatten, als man aus Richtung Höxter/Corvey anrückte. Und zum anderen war es der Fluchtweg über den sie einst dem Inferno entkamen, nach dem sie die Eggekante erklommen hatten und nach Aliso/Schwaney gelangten. was für viele zum Auffanglager wurde. Es war der Weg den jene die ihn damals benutzt hatten nun gemeinsam mit Germanicus in entgegen gesetzter Richtung einschlugen. Ein dritter eher unwahrscheinlicher Weg wäre noch längst des Eggeosthanges denkbar gewesen. Dazu hätte Germanicus den vermutlich wegelosen Bereich über Heerse und Willebadessen nutzen müssen. Man darf aber annehmen, dass es dort aufgrund dichter Bewaldung sowie der zahlreichen Quellaustritte kein Durchkommen gab geschweige denn, dass die Überlebenden einen derartigen Weg gekannt hätten. Das die Überlebenden Germanicus nicht über die einstige Kampftrasse von Brakel und Schweckhausen aus nach Borlinghausen führten dürfte auch aufgrund der ungleich längeren Wegeführung naheliegend sein. Denn erst von Schwaney bis Brakel zu reiten um dann von dort aus den Weg zum Saltus einzuschlagen dürfte sich dank des praktikablen Eggehöhenweges erübrigt haben. Hätte er sich wider erwartend doch für die Route über Brakel entschieden wäre es möglicherweise zu einer denkbaren, wenn auch relativ unwahrscheinlichen vorzeitigen Konfrontation mit den Cheruskern gekommen die sich ihm frühestens im Raum Brakel hätten entgegen stellen können. So dürfte der Weg über die Eggehöhen immer möglichst nahe zur Hangkante der wahrscheinlichere gewesen sein. Diese Route bot sich als die schnellste Verbindung von Aliso/Schwaney nach Borlinghausen/Saltus an und einen anderen Weg dürften die Überlebenden Germanicus auch nicht empfohlen haben schließlich agierte man nahe am Feind. Betrachtet man das von gewaltigen Militärbewegungen geprägte Feldzugjahr 15 + mit einem enormen Aufgebot an römischen Soldaten, dann hatte darin dieser Ritt zum "Saltus" nur den Stellenwert eines relativ unerheblichen und nicht Schlachten entscheidenden Nebenereignisses und glich eher einer Randnotiz die aber viel Aufmerksamkeit erregte, da die Berichte aus jener Zeit so dünn sind. Denn in diesem Jahr kam es zu weitaus gravierenderen und erwähnenswerteren Geschehnissen zwischen zwischen Rom und den Stämmen, als auf dieses für einen Auguren frevelhafte tun mit Leichenteilen hantiert zu haben so detailliert einzugehen. Warum es dennoch für Tacitus wichtig war die Knochenbestattung zu erwähnen bleibt sein Geheimnis, sicherlich lassen sich dafür diverse Erklärungen finden sie aber alle spekulativ nachzustellen würde diesen Rahmen sprengen. Jedoch darf man etwas schürfen, denn auch diese Episode könnte wieder mehr verraten, als sich auf den ersten Blick erschließen lässt.

Es ist der wie folgt übersetzte Text, der auf diese Begebenheit eingeht:

"Daher ergriff den Caesar (Germanicus ist gemeint) der Wunsch, den Soldaten und dem Führer die letzte Ehre zu erweisen; das gesamte anwesende Heer befiel eine elende Stimmung wegen der Verwandten, Freunde, schließlich der Wechselfälle der Kriege und des Schicksals der Menschen. Man sandte Caecina voraus, um die verborgenen Waldschluchten zu erforschen und Brücken und Dämme über die feuchten Sümpfe und trügerischen Ebenen anzulegen; dann betraten sie die traurigen Stätten, schmachvoll für den Anblick und die Erinnerungen".

Germanicus selbst kannte also nicht die Orte der Schmach, aber Überlebende der Schlacht wussten sie noch und sie befanden sich in seiner Armee. Ohne sie hätte es das Kapitel "Knochenbestattung" wohl nicht geben können. So könnten es auch nur diese Soldaten gewesen sein, die ihn überhaupt erst darauf aufmerksam machten und ihn in die moralische Pflicht nahmen, sich dieser sakralen Aufgabe anzunehmen. Und ihr Druck auf Germanicus gepaart mit ihrem eigenen Verlangen passt in die Szenerie derer die damals die Hölle miterlebten und ihr entkamen. Germanicus war zunächst Feldherr und er wollte vermutlich nach dem Stertinius die Siedlungsgebiete der Brukterer verwüstete direkt durch marschieren um sich die Cherusker zu greifen, statt einem aus seiner Sicht vielleicht unnötigen Zeitverlust zuzustimmen. Sollte er es halbherzig angegangen sein, dann war ihm daran gelegen es zeitlich nicht ausarten zu lassen, denn er hatte Größeres im Sinn als Knochen aufzuschichten. Im Heer des Germanicus konnte zunächst niemand gewusst haben, dass die Knochen der verstorbenen Varuskämpfer immer noch unbestattet also sichtbar in den Wäldern umher liegen würden aerb man ahnte es wohl, da es dem Zeitgeist entsprach. Der Ortssinn der Überlebenden dürfte gelitten haben und Germanicus wollte für die Suche keine Zeit verlieren. Caecina sein Mann für alle Fälle hatte dem vorzubeugen und bekam den Auftrag sich von den Überlebenden den Weg zunächst zeigen zu lassen um sicher zu gehen, dass sie ihn überhaupt wieder fanden. Natürlich war für Caecina der Weg mit Komplikationen verbunden, daran dürfte es nichts zu deuteln geben, aber durch seine Voraberkundung war nun sichergestellt, dass Germanicus den Schlachtort auch schnell und zielsicher erreichen und wieder verlassen konnte. Ob dazu erst noch der Bau von Brückenbauwerken nötig war mag dahin gestellt sein, denn es gibt keine Fließ - oder Stillgewässer am Eggerand und zudem war man wohl flexibel, da man auf Pferden unterwegs war. Das man das ehemalige Schlachtfeld zwei Mal aufsuchte, zunächst Caecina vorschickte und dann noch mal Germanicus, könnte schon für eine relative Nähe zwischen dem "Saltus" und seinem Befehlszentrum sprechen. So spräche einiges dafür, dass es für Germanicus nicht mehr war, als nur eine schnelle Kavallerieaktion. Denn der von Tacitus abgefasste "Besuchsbericht" fiel relativ mager aus. Das "prima Vari castra" striff man vermutlich aus Zeitgründen nur oberflächlich, überflog es förmlich nur mit Blicken und machte daher nur die wenigen Angaben zum Umfang insofern aus denen man dann kurzerhand schloss, dass es sich dabei nur um die Aktivitäten der drei Legionen gehandelt haben konnte. Auf weitere Details ging die Überlieferung nicht ein. Dann erwähnte Tacitus halbfertige Wälle und Graben und berichtete von Gebeinen, tierischen Gerippen und Waffenresten als auch Schädeln die man an Bäume genagelt hatte und von germanischen Altären. Während man sich zunächst im Bereich des "prima Vari castra" bewegte wo die Schlacht am 2. Marschtag ausbrach begab man sich danach in die Region wo die Schlacht am 4. Marschtag endete, wo Varus sich tötete und sich die Gräultaten zutrugen. So ist es naheliegend, dass sich Tacitus bei der Beschreibung der Schädel und Altäre bereits auf die Gegend bezog, wo Germanicus die Knochen bestattete und das war schon nahe dem "Teutoburgiensi saltu" und nicht mehr im östlich davon liegenden "prima Vari castra" etwa neun Kilometer östlich vom "Saltus" entfernt. So schien das Abreiten des Schlachtfeldes hin zum Fahlenbruch und wieder zurück zum "Saltus" mehr einem zügigen Vorbeiritt geglichen zu haben, als dass man sich einer detaillierten Inaugenscheinnahme gewidmet hätte. Wieder am Endschauplatz vor dem "Saltus" angelangt wird man etwas länger verweilt haben und verließ dort auch die Sättel um sich von den Überlebenden die einzelnen Episoden erläutern zu lassen, denn schließlich starb hier der Feldherr. Man darf auch vermuten, dass die Bestattung der Knochen nicht den Umfang annahm wie es die Überlieferung suggeriert. Man befand sich unzweifelhaft mitten in Feindesland und so überwog mehr das Symbolische der Tat und weniger der Gedanke etwas dauerhaft Langlebiges als Gedenkstätte für die Nachwelt hinterlassen zu wollen. Aber zu einem Hügel dürfte es gereicht haben, den man in der Landschaft hinterließ. Und auch in der Antike sah man darin immer schon stärker den sakralen Akt, während sich für das Volumen und die Dimension eher die moderne Forschung interessierte, geleitet von der Hoffnung davon die Örtlichkeiten abzuleiten oder sogar noch Überreste finden zu können. Für Germanicus könnte es möglicherweise auch nur eine lästige oder gar überflüssige Eskapade gewesen sein um die er sich nicht drücken konnte und so sollte alles möglichst kurzfristig vonstatten gehen. Aber war es wirklich nun das schmerzliche Mitgefühl, das sich über das gesamte Heer gelegt hatte, das ihn letztlich bewog den Legionären nachzugeben, hatte Germanicus nicht vielleicht auch ein persönliches Bedürfnis oder steckte eventuell sogar mehr dahinter. Empfand er Pflicht und Schuldigkeit und hatte das echte Verlangen den verblichenen menschlichen Überresten der einstigen Varuslegionen die letzte Ehre erweisen zu wollen oder sah er sich hier mehr in der Person des Befehlshaber. Denn das alte Varusschlachtfeld zu besuchen bot ihm auch die Möglichkeit die strategische Vorgehensweise seines baldigen Gegners zu erforschen. Und selbst Feldherr, wollte er sich vielleicht ein Bild davon machen um beurteilen zu können woran Varus scheiterte und das gelingt am Besten dort wo dieser seine Niederlage erlitt. Letztlich muss man den Feind studieren, den man bekämpfen möchte und dazu gehörte es auch etwas über seine Taktik zu erfahren. Und hier stand ihm ein relativ aktuelles Anschauungsobjekt zur Verfügung, obwohl es nicht sehr hilfreich für ihn war da die Umstände im Jahre 9 + wie er bald erfahren sollte anders lagen, als im Jahre 15 +. Oder hatte es ganz profane Gründe, da er sich nur gerade in der Nähe aufhielt und er dadurch dem Ansinnen der Überlebenden nach gab. Natürlich handelt ein Feldherr wie Germanicus nicht aus dem Bauchgefühl heraus, wenn man wenig später gegen den größten Gegner des Imperiums jener Zeit zu Felde ziehen will. Für ihn standen Rache und möglicherweise die Wiederherstellung einstiger Machtverhältnisse im Vordergrund und da war kein Platz für Sentimentalitäten. Außerdem gab es da noch einen Segestes der sich erhoffte im Falle eines Sieges die Nachfolge von Arminius antreten zu können oder zu dürfen, zumal seine Chancen mit dem "Thronfolger" Thumelicus im Rücken nicht schlecht standen. Möglicherweise lässt sich dahinter sogar eine Antriebsfeder für die Entführung seiner Tochter erkennen, es ihm also nicht um die Tochter, sondern um den Enkel ging. Das römische Feldherren nicht dazu neigen sich im Krieg an Orte der Schmach zu begeben um dort ihre Trauer öffentlich zum Ausdruck zu bringen oder gar Gefühle zu zeigen, legt den Verdacht nahe, dass Tacitus diesen Vorgang über gewichtet hat. Ob Germanicus die Absicht verfolgte damit unter seinen Soldaten Siegeswillen zu wecken, deren Zorn zu steigern und sie für die kommenden Gefechte anzuspornen wäre denkbar, hätte aber auch das Gegenteil bewirken können indem er damit die Kampfmoral unnötig geschwächt hätte. In dieser Situation am Vorabend einer Schlacht dürfte dies nicht der Grund für den Ritt zum "Saltus" gewesen sein. Aber welche überzeugende Absicht hätte dahinter gestanden haben können, dass er sich dort hin begab und was leitete oder verleitete Tacitus es zu erwähnen. Warum Germanicus den Saltus aufsuchte wird letztlich im Dunklen bleiben, aber der Grund den Tacitus hatte es zu überliefern könnte sich finden lassen. Denn nur Tacitus schilderte die Knochenbestattung, nur er wies darauf hin dass Auguren nicht mit Leichen in Berührung kommen dürfen und nur er bewertete auch den späteren Angriff auf die Cherusker in der Form, als dass man sich ohne Entscheidung trennte. Eine vorsichtige Umschreibung für einen äußerst unbefriedigenden Ausgang. Ein Gefecht, dass nicht nur vielleicht, sondern auch real einer Niederlage gleich gekommen sein dürfte. Erinnert man sich aber an die kolossale Streitmacht mit der Germanicus den Sommerfeldzug aus drei Stoßrichtungen voran trieb muss man dabei nachdenklich werden. Es war ein Feldzug der seinen Anfang mit den Stertinius Verwüstungen nahm, dem die Knochenbestattung folgte und der den Anschein erweckte, als ob man ihn vorzeitig abgebrochen hatte. So darf man annehmen, dass Tacitus die Begebenheit der Knochenbestattung bewusst mit dem Ausgang des Gefechts in Verbindung gebracht haben könnte um damit die unrühmliche gar klägliche bis peinliche Flucht gegen Arminius trotz seiner großen Übermacht zu begründen. Die Moral der Episode wäre demnach die gewesen, dass der der sich die Götter zum Feind gemacht hat auch nicht mehr auf ihre Unterstützung hoffen durfte. Aber die Bestattung war allemal ein Ereignis, dass für die Forschung zum Segen wurde. Vermutlich von Schwaney/Aliso aus anrückend bevorzugte man sowohl übersichtliches Terrain, wo sich zudem besser gallopieren ließ, als auch eine direkt verlaufende und umwegfreie Trasse. So dürfte es ein zügiger Ritt und kein aufwendiger Marschzug zum Saltus gewesen sein wie man unter den gegebenen Umständen annehmen darf und so bevorzugte er es die Stätte der Erniedrigung nicht "per pedes", sondern mit seinen Männern auf dem Pferderücken anzugehen, was in Kriegszeiten allemal ratsamer war. Tacitus der von uns mit Worten wie "dein" oder "medio campi" schon viel abverlangte war noch steigerungsfähig. Denn wir kennen von ihm auch noch die Worte "haud procul", die jeder Freund der Varusforschung verinnerlicht hat. Sie stehen für "unweit" und mit ihnen umschrieb Tacitus eine spezielle Entfernung für die man als Ausgangsort Schwaney annehmen darf. Hier verlief in Form der Egge eine natürliche geologische Abbruchzone mit Barrierewirkung wodurch sich die Region stammesstrategisch gedacht gut von den Cheruskern abgrenzen ließ, während Schwaney auf der Paderborner Hochfläche noch Brukterland war. In gebirgigen Lagen wo sich nach meditteraner Denkweise die Quellgebiete von Flüssen befinden entsprang nach deren Auffassung im Karstgebiet um Schwaney auch die Lippe die sich heute Ellerbach, also Schwarzerlenbach nennt. Der Name der die lateinischen Worte "Aliso negro" für die Schwarzerle im Namen führt und wo sich nach dieser Theorie das Römerlager "Aliso" befand. Dieses Kastell einst vor der Stirn der Feinde errichtet thronte über der Eggekante und bildete den Ausgangspunkt für die Distanzangabe "haud procul" zum "Teutoburgiensi saltu". Dafür, dass Germanicus dafür Pferde zu hilfe nahm spricht eine schon ältere Analyse die wir der beeindruckenden Fleißarbeit von Hermann Neubourg verdanken. Obwohl er im 19. Jhdt. die Varusschlacht im Lippischen Wald vermutete und er seine Recherche darauf abgestimmt hatte kann sie auch für die Suche nach der Varusschlacht andernorts dienlich sein. So unterzog er sich der Mühe diverse Tacitus Textstellen auf die Bedeutung der Worte "haud procul" hin zu untersuchen. Was beinhaltet also "haud procul" bzw. was hat man sich unter dem vergleichbaren Wort "unweit" vorzustellen. Allen erreichbaren Angaben ging er akribisch nach und gelangte immer wieder zu der Auffassung, dass man darunter eine Marschzeit von maximal 3 - 4 Stunden verstehen kann, oft aber auch darunter liegend. So entdeckte er dazu die folgenden neun Hinweise und veröffentlichte sie mit Quellenangabe in der Berliner Philologischen Wochenzeitschrift 1888 im Jahr 1889.

- Haud procul pagayda flumine (Ann. 3.20)
- Haud procul theatro marcelli (Ann. 3.20)
- Haud procul novesia (Historien 4.36)
- Haud procul cremona (Historien 2.23)
- Haud procul castris (Historien 4.22)
- Haud procul tentorio eius barbarus (Ann. 14.24)
- Haud procul astabant (Ann. 14.5)
- Haud procul (Ann. 4.47)
- Haud procul apulis litoribus (Ann. 4.71)

Hätte sich Germanicus also zu Fuß auf den Weg gemacht, dann wäre er von Aliso/Schwaney aus betrachtet maximal 4 Stunden bis zum "Saltus" unterwegs gewesen. Er hätte es mit den Überlebenden dann allerdings aus tageszeitlichen Gründen nur bis dahin geschafft. Hätte dort die Knochen aufgetürmt und wäre dann wieder max. 4 Stunden zum Ausgangsquartier zurück marschiert um nicht übernachten zu müssen. In diesem Falle hätte auch das "prima Vari castra" nahe Borlinghausen liegen müssen, denn darin hatte man sich dann auch noch umgeschaut. Eine Rechnung die man dann allerdings hätte ohne Cassius Dio aufmachen müssen, denn unter Berücksichtigung seiner Darstellung wonach der Marsch vier Tage dauerte wäre sie nicht aufgegangen. Denn dann hätte die ganze Varusschlacht nur nahe Borlinghausen statt gefunden und an den Tagen davor hätte es nicht die Gefechte gegeben die Cassius Dio beschrieb. Man hätte also den neun Kilometer entfernten Fahlenbruch an einem einzigen Tag zu Fuß nicht mehr erreichen können und eine sicherlich ungewollte Übernachtung wäre fällig gewesen. Ein Fußmarsch dürfte daher unwahrscheinlich gewesen sein, so dass man davon ausgehen darf, dass man dafür eine umfängliche Kavallerieeinheit aufgestellt hatte und nur so imstande war die einzelnen Ziele zu erreichen. Einen normalen Tagesritt setzt man mit max. 60 Kilometern an, so dass man bei flottem Galopp und natürlich ohne Pferdewechsel für diese Distanz bei Hin - und Rückritt von Aliso durch die Saltusschlucht bis zum "prima Vari castra" im Fahlenbruch und zurück nur etwa einen Tag benötigt hätte und wäre dann auch ohne Nachtlager ausgekommen. Man unterbrach den Ritt etwa um die Dimensionen des "prima Vari castra" zu inspizieren, um sich im Wald der angenagelten Schädel umzusehen und um den obligatorischen oder mehr symbolischen Knochenhügel aufzustapeln. Abläufe die sich an einem Tag umsetzen lassen der im September aus rund 12 hellen Stunden bestand und man so auch noch das Ausgangslager "Aliso"vor Einbruch der Dunkelheit wieder bequem hätte erreichen können. So war nach dieser Theorie das erste Ziel auch nicht die Stätte wo sich Varus das Leben nahm, denn daran ritt man zunächst nur vorbei um zum "prima Vari castra"nahe Schweckhausen zu gelangen, wo sich das erste Schlachtfeld befand. Nach dieser Überlegung ließ er das letzte Lager nahe Borlinghausen zunächst aus. Im Fahlenbruch sah Germanicus bis auf die einstigen Ausmaße und die unvollendeten Wall - und Grabenanlagen nichts erwähnenswertes und ritt erst im Anschluss daran zurück zum Lager nahe dem "Wald der nassen Wurzeln", das man auch "secundus Vari castra" nennen könnte. Es befand sich demnach nahe Borlinghausen, etwa 9 Kilometer westlich des 1. Varuslagers. Und es war eine Distanz die sich zu Pferde gut überbrücken ließ und bei der man dann unterwegs auch auf weitere Knochen und Relikte der Schlacht rechts und links des "Oberen Bördenweges" stieß. Während man sich am "prima Vari castra" vielleicht auch wegen der Nähe zum Feind nicht lange aufhalten wollte, inspizierte man den Endschauplatz der Mehrtagesschlacht etwas genauer und auch die Örtlichkeit wo sich Varus tötete. Der Überlieferung nach konnten die Überlebenden erstaunlicherweise noch genaue Angaben darüber machen, wo sich Varus und seine Offiziere töteten, wo Arminius seine Rede hielt und wo man in den Bodenlöchern die Gefangenen aufbewahrte. Sollte man sich darunter mit der Hand gegrabene Vertiefungen vorstellen liegt man sicherlich falsch, denn für derartiges war keine Zeit und man dürfte Senken und Gruben natürlichen Ursprungs genutzt haben. Es musste sich bei allem also um exponierte Orte mit gewissen Wiederentdeckungsqualitäten gehandelt haben was in der Region verwundert und nicht für ein waldartiges und einen schwer zu durch dringenden Biotop, sondern eher für eine vegetationsfreie Landschaft spricht. Man wird das letzte Notlager zweifellos nicht inmitten eines schwer zu verteidigenden Waldes errichtet, sondern sich für eine offene Lage entschieden haben in dessen Umgebung die Überlebenden auf die Stationen der letzten Stunden hinwiesen. Gleicht man den Bericht von Cassius Dio mit der Landschaft ab, dann ereigneten sich auf dem Hinweg ab Hampenhausen und um das "prima Vari castra" im Fahlenbruch die heftigsten Kämpfe der gesamten Mehrtagesschlacht, was sich insbesondere aus der Verbrennung des unnötigen Ballastes erschließen lässt und zur zweiten entscheidenden Schlacht kam es dieser Theorie nach auf den bewaldeten Höhenrücken zwischen Löwen, Peckelsheim und Borlinghausen. Im Umkreis des letzten Notlagers wo sich die zweite Großschlacht zutrug konnten die Männer um Germanicus auch noch umfänglich vorhandene Knochensubstanz bergen, da man sie dort noch konzentriert vorfand und sie leichter erreichbar war. Man bestattete sie sicherlich in Fundnähe, wo man sie auftürmte und trug die noch auffindbaren, teilweise schon bemoosten Knochen nicht über größere Distanzen bis zu einer Art "Ossuaire". Zur Begründung warum man sie noch nach sechs Jahren unbestattet und oberirdisch finden konnte, folgt zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Erklärung bezogen auf die örtliche Kraft der Mystik aus vergangenen Zeiten. Aber mit dieser theoretischen Aufbearbeitung lässt sich ein weiterer Bausteinen einfügen. So rückt der Großraum der Varusschlacht immer näher zusammen und fokussiert sich auf ein trapezförmiges Muster mit den vier Eckstationen Sommerlager in Höxter/Corvey, "prima Vari castra" im Fahlenbruch/Schweckhausen, "Teutoburgiensi saltu" nahe Borlinghausen und Aliso in oder um Schwaney. (22.07.2022)

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