Samstag, 26. August 2023
Römisches Marschlager unter dem Johannesstift - Städtische Keimzelle von Paderborn ?
Wenn es um die Suche nach einem Marschlager geht war Paderborn, der letzte Siedlungsschwerpunkt vor dem Eggeabstieg immer schon der Liebling der Römerforschung, zeigte sich dem aber bislang nicht erkenntlich. Dies hat sich nun dank der Funde geändert, denn man darf nun mit einem Militärstützpunkt spekulieren. Das infrage kommende Areal innerhalb von Paderborn befindet sich auf einem flachen Hügel der in früheren Zeit an drei Seiten von den Bächen Pader und Riemeke umflossen wurde. Er umfasst etwa 30 Hektar und bot demnach Platz für drei Legionen. Der Logik folgend war zu erwarten, dass auch der Boden unter Paderborn früher oder später römische Funde freigeben würde mit denen sich die Theorie einer Zwischenstation bestätigen ließe, sodass die Funde der Amphoren, sowie die Feldbacköfen nicht überraschen konnten. Die Region lebt von der Magie des Hellweges, den vor rund 7000 Jahren schon "die Neolithier" nutzten. Sie folgten den nach eiszeitlichen Herden und wussten, wie man am Besten und Schnellsten und das möglichst trockenen Fußes vom Rhein an die Weser gelangte. Sie suchten sich zwischen Ruhr und Lippe den bequemen Weg und brauchten dafür nur die Emscher zu queren. Einen Namen hatte diese von vielen Völkern genutzte Altstraße nicht nötig auf der später die Germanen zogen und über die sich das Imperium ihr Land einzuverleiben versuchte. Möglich, dass die moderne Bezeichnung Hellweg in einem römischen Baumeister mit Namen "Helvius" zu suchen ist, so wie sich eine andere von den Römern genutzte Altstraße zur Kanalküste in Belgien nennt. Und um ihre Pläne zu verwirklichen sorgte das Imperium wie zu erwarten ist für einen guten Ausbauzustand. Anhand der Eggequerung östlich Schwaney kann es noch Bestätigung finden. Ihr gradliniger Verlauf zeichnete sie aus und machte sie militärisch wertvoll. Eine in Richtung Osten frei gelegte Zuwegung vom römischen Umschlaglager Anreppen ausgehend stieß auf den Hellweg der aber in seinem weiteren Verlauf die Paderquellen zum Ziel hatte und zunächst nicht das neu entdeckte Römerlager im Menkhauser Bachtal von wo aus man in Richtung Porta Westfalica marschiert wäre. Aufgrund intensiver Nutzung machte es die Logistik erforderlich, dass die gesamte Strecke auch noch über eine Vielzahl unterschiedlicher Versorgungstationen verfügte. Lagerstätten für Material sowie kleinere und größere  Rastplätze für die  Zug- und Tragetiere die auch unterhalb der Tagesmarschdistanz gelegen haben dürften werden den Weg gesäumt haben. Ob man die Altstraße nun als einen römischen oder einen westfälischen Hellweg bezeichnen möchte sei dahin gestellt, Fakt ist das er nicht erst zu Römerzeiten den kürzesten Weg vom Rhein über Paderborn an die Weser darstellte. Die geographische Lage machte die Paderstadt zur Drehscheibe und es steigt mit den neuen Grabungsfunden die Wahrscheinlichkeit, dass man das letzte Marschlager eine Tagesetappe westlich vor Paderborn im Raum Geseke vermuten darf.  In die Entdeckung reihen sich alle römischen Bodenfunde die über die Zeiten zwischen Paderborn und Corvey gefunden wurden ein. In neuerer Zeit hervor zu heben sind der Fund einer Münze der in den 30 er Jahren des 19. Jahrhunderts auf einem Feld rund 2.500 Meter westlich von Schwaney in unmittelbarer Nähe zum Hellweg gelang und etwa 9 Kilometer östlich vom "Amphorenfundplatz" entfernt liegt. Anhand der Prägung ließ sich erkennen, dass es sich um eine Darstellung des römischen Kaisers Severus Alexander handelte, der von 222 + bis 235 + regierte. Er oder sein Nachfolger Maximinus Thrax stehen im Verdacht vermutlich an der in den Jahren 235/236 + statt gefundenen Germanenschlacht nahe der Gemeinde Kalefeld - Wiershausen am Harzhorn beteiligt gewesen zu sein. Der Fund markiert deutlich den Hellwegsverlauf und möchte man davon ausgehen, dass ein Legionär die Münze im 3. Jhdt. verlor dann ist es naheliegend, dass die Altstraße noch lange nach der Varusschlacht auch vom römischen Militär frequentiert wurde. Zu diesem erst neuerlich bekannt gewordenen Fund gesellt sich ein weiterer der unlängst einem aufmerksamen Freund der alten Geschichte ins Auge fiel. Ein kleines Metallteil aus verwittertem Aurichalkum, einer dem Messing ähnlichen Kupfer/Zink Legierung, dass sich ebenfalls nahe der Trasse des alten Hellweges zwischen Paderborn und Corvey im Raum Brakel befand. Es handelte sich um einen Sestertius, dem Hauptzahlungsmittel im römischen Reich. Obwohl stark korrodiert ließ sich anhand der nur noch schemenhaften Darstellungen erkennen, dass es sich bei der Münze um die Büste des römischen Kaisers Antoninus Pius handelte, der von etwa 140 bis 152 + regierte. Er ist abgebildet als stehende Gestalt, hält in der rechten Hand einen Szepter und in der linken über den Symbolen Altar mit Schlange ein Patera Gefäß. Gekennzeichnet ist die Münze mit den Buchstaben "S" und "C" für Senatum Consultum. Mosaiksteine die verdeutlichen, dass sich hinter der Corveyer Weserfurt für Rom das nächste Etappenziel verbarg und Paderborn für die Zivilisationsgeschichte noch viel Neues erwarten lässt. (26.08.2023)

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Sonntag, 20. August 2023
Warum die Wesergermanen dem Imperium ebenbürtig gewesen sein könnten.
Vieles über die innergermanischen Verhältnisse dürfte sich dem Wissen der antiken Geschichtsschreiber entzogen haben. Dennoch konnten die Corveyer Mönche den Tacitus Annalen die man ihnen im 9. Jhdt. zuleitete die großen Verbindungslinien entnehmen die bis in ihre Region reichten. Darin lasen sie nicht nur, dass jener Arminius erfolgreich gegen die römische Armee kämpfte sie stießen in den Annalen auch auf geographische Hinweise von deren Lage sie in der Weserlandschaft noch Kenntnisse besessen haben dürften. Ihrem bisherigen Wissenstand zufolge existierte in den Erzählungen der Altvorderen nur die herausragende Gestalt des Sifrit dem es dem Beowulf Epos folgend im Zusammenwirken mit seinem Vater Segimunde gelang in der Vergangenheit große Taten zu vollbringen. Aber nun waren sie darüber verwundert, dass ihnen die Annalen einen Mann beschrieben, in dem sie den ihnen bekannten volksmündlichen Sifrit zu erkennen glaubten. Darüber hinaus erfuhren sie aber auch, dass dieser gewisse Arminius auch noch einen Bruder mit Namen Flavus hatte, den ihnen die schriftlose sagenhafte Welt ihrer Vorfahren jedoch verschwiegen hatte bzw. musste, da man ihn wie bereits dargestellt in Germanien wegen seines verräterischen Handelns zur Unperson erklärt hatte. Ein Mann den die Sippe und die germanische Gesellschaft aufgrund seiner Hinwendung zum Feind dauerhaft verstoßen, und der aus Sicht der Germanen sein Leben verwirkt hatte. Einer, der mit heutigen Worten gesprochen damals auf der Fahndungsliste stand. Ein Name der sich vielleicht sogar noch bis in unsere Tage im Sprachgebrauch erhalten haben könnte und in Westfalen unter negativen Vorzeichen immer noch im Umlauf sein könnte. Nämlich dann, wenn man eine bestimmte Person mit dem Wort „Flabes“ herab würdigt. Die Erklärung ihn Flabes und nicht Flaves zu nennen mag daran liegen, dass sich im Zuge der zweiten Lautverschiebung das „v“ zum „b“ verwandelte, wie es zum Beispiel noch beim altsächsischen Wort für „halv“ deutlich wird, das man zum hochdeutschen Wort „halb“ umformte. Während sich die in Germanien verbreitete Sage eines in der Vorzeit statt gefundenen Kampfes gegen einen gewaltigen Gegner der symbolisch als Drachen fortlebte gut für die Verbreitung der christlichen Lehre eignete, war es nicht unproblematisch dafür auch den nun in Corvey bekannt gewordenen Arminius mit den Attributen eines Freiheitshelden zu nutzen. Zumal Arminius dem entgegen stand, da er keine Vision aus der Sagenwelt war, sein Gegner nicht aus einem Drachen bestand und sich über Reales nur schwer ein spirituelles Geflecht stülpen lässt. So macht es den Anschein, als ob auch aus diesem Grund die Tacitus Annalen in Corvey vorschnell in den Archiven verschwanden bzw. verschwinden mussten. Aber es geschah trotzdem etwas unerwartetes und erstaunliches mit den Tacitus Schriften, in dem man sie in Corvey so sorgfältig aufbewahrt hatte, dass sie 600 lange Jahre bis zu ihrer Entdeckung 1508 unbeschadet also lesbar blieben. Offensichtlich wusste man wie mit wertvollem Buchbestand umzugehen ist und hatte sie trocken wohl auch warm, vielleicht aber auch bewusst kalt eingelagert und sie über die Zeiten keinem natürlichen Licht ausgesetzt. Man darf darin eine Leistung sehen über deren Rezept so mancher heutige Bibliothekar gerne mehr gewusst hätte. Waren sich etwa die Mönche der Brisanz bewusst, dass sie das was sie in ihren Händen hielten für die Ewigkeit aufbewahren mussten ? Als die fromme Wirkungsstätte Corvey im 9. Jhdt. zu Erblühen begann, hatte das Diktat derer die die neue Glaubensrichtung vorgaben Wirkung gezeigt und den 772 unkenntlich gemachten Ritualplatz an der Irminsul wird man da heidnisch in Verruf geraten zu den Orten gezählt haben, deren bloße Erwähnung bereits einen christlichen Bannstrahl nach sich gezogen hätte. So wäre es ein Unding gewesen hätte man dem Irminkult dem Karl der Große ein abruptes Ende bereitet hatte, im Zuge der Arminius Entdeckung indirekt wieder aufleben, um nicht zu sagen auferstehen lassen und zu neuer Bedeutung verholfen. Es hätte vermutlich ein spürbares Beben ausgelöst wobei die Wellen bis an die Mauern des Lateran geschwappt wären. Zudem ließ sich der im hochdeutschen Sprachraum aufgrund dialektischer Einflüsse vom Sifrit zum jungen Kämpfer Siegfried avancierte Held aufgrund seiner Nähe zum heiligen Michael im religiösen Sinne trefflich umdeuten. Die wahre Geschichte von Arminius der letztlich das tatsächlich Geschehene verkörperte hatte darin keinen Platz mehr. Und auch das was noch im frühen Mittelalter dank dem Beowulf Epos bekannt war, nämlich das der Erfolg mehr dem Vater als dem Sohn zustand war längst verschüttet und für die christliche Auslegung bedeutungslos und hinfällig geworden. Während in den historischen Kreisen der ewigen Stadt bekannt war, dass Arminius damals ihren Feldherrn auf dem Gewissen hatte, schrieb man den Sieg dem Beowulf Epos zufolge zunächst Sigemunde zu, bevor sich die Gestalten vermischten und von beiden Siegfried übrig blieb. Die mittelalterlichen nördlich der Alpen entstanden Aufzeichnungen bezogen sich nur noch auf ihn, der auf Basis der volkstümlichen Sprechweise den ursprünglichen Namen Sifrit führte, der den Platz von Arminius/Irmin eingenommen hatte und Eingang in die Sagenwelt fand. Damit übergab man auch die Legende der Drachentötung von Segimunde bzw. Segimer an seinen Sohn und der Vater Segimer alias Sigemund verlor den Status die Hauptperson in Sachen Schlacht gewesen zu sein. Fixe Eckdaten, ab wann der Volksmund darüber zu Schweigen begann, da sich die Vorstellung über die Bedeutung die einst der Vater von Arminius besaß aus dem Gedächtnis verabschiedet hatte sind nicht recherchierbar. Einem gängigen Verhaltensmuster folgend könnte es aber auch daran gelegen haben, dass man nördlich des Weser - und Wiehengebirges anderen Erzähltraditionen folgte, als etwa zwischen der westfälischen Bucht und dem Harzvorland oder man den Sieg über Varus bzw. den Erfolg mehr dem „Jüngeren“ statt dem „Älteren“ zuschrieb was anfänglich zu parallelen Interpretationen führte. Der Theorie folgend, dass es jene Sachsen und Falen waren, die im 5. Jhdt. ihre aus Vorzeiten bekannten Erinnerungen an einen gegen Rom kämpfenden Segimunde in Südengland verbreiteten bleibt zu vermuten, dass dieses Wissen im 9. Jhdt. in Corvey nicht mehr vorhanden war. Erzählungen und Traditionen überwarfen sich und alles muss damals auf die Insassen der Abtei an der Weser verwirrend gewirkt haben. Dort, wo man noch über die Bedeutung eines Irminkultes spekuliert haben könnte, dank Tacitus nun auch noch über einen germanischen Römer Namens Arminius rätseln durfte und wo aus der Sagenwelt der Region außerdem noch ein Sifrit in aller Munde war. So zog man es der Mission folgend vor, sich doch besser an das Christentum zu klammern, dass einen starken Gegenpol versprach und für Kontinuität stand. Aber aus heutiger Sicht betrachtet war es wohl nie das utopisch klingende Sagen – oder Legendenhafte, dass den Geschichten von einst anhaftete, sie in eine Glaubwürdigkeitsdebatte führte und sie vor dem strengen Blick der Wissenschaft in Misskredit brachte. Es war schlicht die damals zeitgemäße und veraltete Methodik unserer geschätzten Altvorderen und ihre im schriftlichen Ausdruck liegende Ungeübtheit die von den späteren Generationen belächelt wurde, da wir uns als aufgeklärte Zivilisation verstehen. Es ist ein Stil der unsere Forschungslandschaft nicht mehr erreicht und von ihr kaum bis gar nicht mehr verstanden wird. Das überkommene Wissen entglitt über die Zeiten selbst dem Volksmund und vieles artete in Verständnislosigkeit aus. An den noch vorhandenen historischen Wahrheiten bediente sich das gestrenge Christentum und sicherte sich in Eintracht mit der angestrebten höfisch sittsamen Lebensform des Mittelalters die Interpretationshoheit. Vorhandene Spuren wurden unkenntlicher so wie es im Nibelungenlied an vielen Stellen zum Ausdruck kommt. Man ahnte vielleicht noch die alte Verbindung und stellte daher einen Kontakt zu den römischen Relikten in Xanten her bis letztlich ein erdichtetes Lindenblatt über Leben und Tod des Helden entschied. Sucht man nach dem wahren Siegfried und folgt der Völsunga Saga in der man ihn Sigurd nennt, dann war Odin auch bekannt als Göttervater, dass erste Oberhaupt der Völsungen Sippe was sich auch mit dem Beowulf Epos verbinden lässt, in dem der Wälse Sigemund als Vater von Siegfried Erwähnung findet und ihm das Hunaland übergeben wurde. Dann verabschiedete sich möglicherweise endgültig der historische Kern und löste sich im hohen Mittelalter auf in dem sich dem Nibelungenlied entnehmen lässt, dass er mit Krimhild den Sohn Siegfried und mit Brunhild Gunther zeugte. Letztlich bleibt festzuhalten, dass es dem Ursprung nach zu urteilen vermutlich der ruhmeichen Sippe der Völsungen oder Wälsungen genannt gelang, sich mit dem was wir heute Varusschlacht nennen ein bleibendes Denkmal in der frühen deutschen Geschichte zu setzen. Ein Ereignis das aber in den Erinnerungen der Menschen zu verblassen begann, sodass man davon nur noch die nebulöse Vorstellung einer Drachentötung überlebte. Die historische Tat eines gewissen Arminius, die wohl auch die Corveyer Mönche faszinierte durfte und wollte man nicht mehr zum Leben erwecken da sie im Gegensatz zur christlichen Lehre stand. Ob man in Germanien über die Stammesgrenzen hinaus Wetten zum Ausgang der Varusschlacht abgeschlossen hatte klingt unwahrscheinlich und entzieht sich selbst unserer Phantasie. Es war damals ein Pakt unter den aufgebrachten Völkern das eine Gegenreaktion erforderlich machte die unter höchster Geheimhaltung statt finden musste. Aber im internen Kreis wird man die Siegeschancen abgewogen haben. Traute man es sich und im Verbund mit den anderen Stämmen zu einen Sieg zu erringen, schätzte man den Erfolg auf ein Fifty Fifty und wie viele unbeteiligte Stämme in der Region mag es gegeben haben die die Schlacht für aussichtslos hielten davon abrieten, aber trotzdem zu Arminius standen. Die Verblüffung unter den nicht unmittelbar beteiligten Völkern dürfte groß gewesen sein, als sie vom Sieg über Varus erfuhren. Die Cherusker samt ihrem Fürstenhaus aber besonders Arminius dürften danach Anerkennung und Respekt in nie gekanntem Ausmaß erfahren haben und sie sahen sich zu Recht auf dem Höhepunkt von Macht und Ansehen. Arminius der die Last der neuen Verantwortung nach dem Tod seines Vaters alleine trug wuchs zunehmend in eine Führungsrolle hinein weshalb ihm die Forschung später Königsambitionen unterstellte. Aber die entscheidende Feuerprobe sollte Arminius noch bevor stehen denn alle Anzeichen sprachen dafür, dass sich das Imperium nicht mit der Niederlage abfinden würde und es dauerte bekanntlich nicht lange, dass man Germanicus entsandte um den Ruf wieder herzustellen besser gesagt um Rache zu üben. Damit war für Arminius die Zeit angebrochen sich weiteren Bewährungen auszusetzen und sich erneut an die Spitze der betroffenen und bedrohten germanischen Stämme zu setzen. Es folgten jene Schlachten die rückblickend betrachtet nicht minder bedeutsamer waren als die Varusschlacht. Es waren vor allem jene zwei gigantischen Feldschlachten des Jahres 16 + die auf römischer Seite von Germanicus angeführt wurden und in denen sich beide Armeen in nie gekannten Menschenmassen gegenüber standen und sich die Historiker uneins darüber sind, wer als Sieger vom Platz ging. Man kann es mit der Schlacht bei Chalons sur Marne und Troyes vergleichen, wonach man in den abgezogenen Hunnen die Verlierer erkannte. Wem man den Sieg aber letztlich zuschreiben wollte war unerheblich da Rom danach sein Germanenabenteuer abbrach und man Arminius auf Basis der Fakten den Erfolg zuschrieb. Es waren Schlachten die aufgrund der überlieferten Anzahl der daran beteiligten römischen Legionen und den ihnen in ähnlicher Größe gegenüber stehenden Germanen in Europa erst zu Zeiten Napoleons übertroffen werden sollten. Was die Forschungslandschaft gleichermaßen beschäftigt ist die Frage nach der völkischen Substanz die noch nach den heftigen Kämpfen in jenen Stämmen steckte, da diese imstande waren schon im folgenden Jahr 17 + Marbod zu besiegen. Ein Sieg den schon Tiberius 6 + vorgenommen hatte und den ihm nun 11 Jahre später seine germanischen Gegner abnahmen. Es war ein Erfolg der ebenfalls Arminius zugeschrieben wird und wodurch seinem Fürstenhaus endgültig eine dauerhafte Führungsfunktion im zentralgermanischen Raum zugewachsen sein dürfte. Dies steigerte seine und den Ruhm „der Völsungen“ und verhalf ihnen ihre Position gegenüber den anderen Stämmen weiter zu festigen, sodass sie imstande sich ihre Macht in nachrömischer Zeit noch über eine begrenzte Phase zu erhalten und auch auszuweiten. Möchte man die Theorie aufrecht erhalten, wonach Segimer und Segimunde miteinander identisch waren, dann hatte das Stammesgebiet der Cherusker auch einen Namen und nannte sich Hunaland. Denn Segimunde in der Erbfolge seines Vaters Wäls stehend und demzufolge auch sein Sohn Siegfried sind als Könige von Hunaland überliefert. Ein Land in dem diverse Wissenschaftler den ersten Namen von Deutschland zu erkennen glauben. Eine geographische Rekonstruktion erfordert Vorstellungskraft aber aus der altenglischen und isländischen Dichtung lässt sich ableiten, dass man Hunaland sowohl in der Norddeutschen Tiefebene, als auch im südlich angrenzenden Westfalen, in dessen östlichen Teil die Cherusker siedelten, folglich einer Region zwischen der westfälischen Bucht und dem Harz verorten könnte. Es wäre dann die Region gewesen in die Drusus und Ahenobarbus eindrangen und in der ihnen bei Arbalo erstmals das Volk der Cherusker versuchte den Weg über die Weser nach Osten, genau genommen ihren Rückweg zu versperren. Auf sie folgte Varus der sich aufgrund der durch die Reduzierung seiner Legionen im Zuge des Markomannenfeldzuges militärisch geschwächten Armee später genötigt sah mit dem Fürstenhaus der Cherusker einen Kooperationsvertrag auszuhandeln. Diese Überlegung stößt die Frage an wie es um die territoriale Dimension bzw. Ausdehnung des Hunalandes um das Jahr Null gestanden haben könnte, als es von den Wälsenfürsten bzw. Königen regiert wurde. Bezieht man dazu die Ausdehnung des Falengau auf Basis der Diözesankarte in die Betrachtung mit ein, dann könnte sich deren Kernland in nordsüdlicher Ausrichtung von Burgstemmen bis in den unteren Leinegau und in Westostrichtung vom Eggerand zum Harz erstreckt haben. Es wäre demnach im Sinne der Grundtheorie deckungsgleich mit der Region die man auch für das einstige Stammesgebiet der Cherusker hält und womit sich der Kreis zu Segimunde schließen würde, der als Wälse die Macht über Hunaland inne hatte. Da die Wälsungen immer nur als Geschlecht und an keiner Stelle in der germanischen Literatur als Volk oder Stamm erwähnt werden, geht diese Überlegung davon aus, dass die Wälsen es waren die auch das Volk bzw. den Stamm der Cherusker angeführt haben könnten. Aufgrund der Erfolge der Cherusker über das Imperium wuchs ihre Bedeutung was ihnen zu hohem Ansehen verhalf und die schwächeren Stämme orientierten sich an diesem Herrscherhaus. Man sollte allerdings den Denkfehler vermeiden, sich unter dem Hunaland ein fest gefügtes in sich geschlossenes und ein von einem König bzw. Fürsten regiertes Herrschaftsgebiet vorzustellen. An eine größere Landfläche zu denken, die sich unterschiedliche Abführer teilten in dem aber die Wälsungen aufgrund ihrer Kopfstärke und ihrer Taten dominant gewesen sein könnten, dürfte es eher treffen. Denn der Satz „Der König herrschte über“ weckt die Vorstellung, als ob ein einzelner Machthaber insbesondere zu damaliger Zeit imstande gewesen wäre größere Territorien alleinregierend führen zu können. Die bodenständigen Gesellschaftsformen hatten sich zunächst an ihren Grundbedürfnissen zu orientieren die Machthaber hatte man zu respektieren und auf dem frühen Vasallentum und der Schwertfolge ruhte die Wehrhaftigkeit aber auch nicht mehr und nicht weniger. Begünstigt vom Hellweg dürften die Wälsungen ihren Aufstieg und Einfluss aber auch dem Handel mit Salz und Erzen zu verdanken haben, denn die ertragreichen Silberminen bei Goslar waren damals ebenso bekannt wie die Existenz der größten deutschen Goldvorkommen im Ittertal nahe Korbach. Edelmetalle die letztlich auch an sicherer Stelle gehortet sein wollten und wofür sich Gebirgshöhlen eigneten. Die mit dem Rückzug der Germanicus Legionen endende römische Besatzungszeit löste in Germanien unterschiedliche Empfindungen und Reaktionen aus die zwischen anfänglicher Euphorie aber auch zeitweiser Orientierungslosigkeit und Sorge schwankten. Die Region könnte in der ersten Phase, um das Wort chaotisch zu vermeiden einem ungeordneten von den Wirren der Zeit in Mitleidenschaft gezogenen politisches Vakuum geglichen haben und unklare Machtverhältnisse, neue Abgrenzungen, veränderte Gebietsansprüche und Begehrlichkeiten könnten innerhalb der Stämme die Folge gewesen sein. Auch galt es die Einflusssphären neu zu definieren, aber in den Grundzügen dürfte sich die Ausgangslage von vor der römischen Okkupation wieder eingespielt haben. Allerdings mit einer Ausnahme und die bestand darin, dass sich nun ein neuer Machtblock etabliert, gebildet und verfestigt hatte, der naturgemäß von der Sippe angeführt wird, die sich in den Römerkriegen am stärksten hervor getan hatte und sich dabei die größten Verdienste erwarb. Dies dürfte das bereits davor regierende Geschlecht der Wälsungen gewesen sein, dem nun die Vormachtstellung zufiel. Ein Prozess, wie er von den umliegenden Stämmen und Völkern nicht nur erwartet, sondern vermutlich auch ersehnt wurde, da die von Rom ausgehende Gefahr noch nicht gebannt war. Nicht nur die Erwähnung der vorzeitlichen Drachentötung, sondern auch aufgrund des geschätzten Alters des Gründervaters Odin gesteht man den Wälsungen ein hohes Sippenalter zu. Historiker rekonstruierten, dass Arminius im bzw. um das Jahr 17 – geboren wurde. Auf dieser Basis und bei Gleichsetzung mit Siegfried bzw. Sigurd lässt sich für Odin auf dem Weg der Genealogie unter Berücksichtigung der Altersstufen ein Geburtsjahr zugrunde legen, dass in einer Spanne zwischen den Jahren 177 - und 142 – gelegen haben könnte. Und dies war noch weit vor der Zeit, als das römische Imperium mit dem Ziel Germanien zu integrieren begann seine Fühler nach Norden auszustrecken. Um diese Zeit waren es die griechischen Stadtstaaten die auf dem Wasserweg über Rhone und Donau das Kulturgeschehen insbesondere in den keltischen Zentren Süddeutschlands mit beeinflusst haben dürften. In diesem Zusammenhang sei auf einen Prolog in der Snorra Edda von Snorri Sturluson aus dem 13. Jhdt. verwiesen der eine sprachliche Nähe zu jenen einstigen Einwanderern herstellte die ursprünglich aus Griechenland stammten und vermutlich von der Schwarzmeerregion bei Tanais am Asowschen Meer aufbrachen und nach Norden zogen. Es war eine Gruppe oder Sippenbewegung die unter der Bezeichnung Asienmänner zunächst in Norddeutschland und dann in Skandinavien Fuß fasste und die man mit den Asen und folglich mit Odin in Verbindung brachte. Snorri der sich auch auf die angelsächsische Chronik stützte die mit der Eroberung Britanniens durch Cäsar einsetzte vertrat die Auffassung, dass Odin ein Anführer und Kriegsherr dieser Gruppe und demnach auch realer Gestalt war. Ließe sich dem Prolog nicht eine Verbindung von Odin dem Urvater der Wälsungen zum Sachsenland herstellen, das Snorri „Saxland“ nennt und sich als Hunaland identifizieren ließe, hätte es im Zusammenhang mit dem Stammbaumabgleich des Sigemunde mit dem der Segimer Genealogie keine Erwähnung gefunden. Einen wissenschaftlichen Nachweis für diese Zugbewegung zu erbringen fällt schwer, da uns keine zuordnungsfähige menschliche DNA aus dieser Zeit zur Verfügung steht mit der es sich möglicherweise bestätigen ließe. Zumindest eine stete Zuwanderung aus dem Südosten Europas in den Nordwesten lässt sich aufgrund des genetischem Gradienten nachweisen. Bezieht man auch die Etymologie des Namens Wälsungen mit ein, dann bestätigt sich indirekt, dass es sich bei ihnen um keine im Betrachtungsraum ansässigen autochthonen Germanen, sondern um Hinzugewanderte gehandelt haben könnte. An sie trat die ureinheimische Bevölkerung möglicherweise die Macht ab und unterwarf sich ihnen wegen ihrer fortschrittlicheren Methodik, teilte sie sich später mit ihnen, übernahm sie und akzeptierte sie in der Folge als ihre neuen Anführer. Es könnte auf ihre griechische Abkunft, ihre kulturelle Überlegenheit aber auch ihre Kampfkraft zurück zu führen gewesen sein. Dem deutschen Wörterbuch nach steht das Verb „wälsen“ in enger Verbindung mit dem Verb „wälzen“ und ist eine Ableitung des Wortes „Walen“ mit gleicher Bedeutung, das in altdeutscher Sprache „Walisôn“ lautet. Im übertragenen Sinne folglich „wälsen“ wie „sich wälzen“ also in Bewegung sein bzw. sich hin und her bewegen. Man kennt es aus der Wandersprache der Handwerker die sich auf der Walz befanden. Ein schöner Vergleich ist die Teigrolle, auch Nudelholz genannt, das man in Südwestdeutschland „Wallierholz“ nennt. Ein Wort ohne festgelegte Schreibweise für das nur die Mundart zuständig ist. Demzufolge waren die Wälsen die Zu - bzw. Eingewanderten. Sage und Mythologie war die germanische Form der Überlieferung und darin haben sich die Erinnerungen bewahrt in dem sie in Odin seit jeher den unsteten Wanderer und Reisenden sahen. Er führte das unruhige Leben eines Eingewanderten weiter der nie richtig sesshaft werden wollte oder konnte. Zudem hatte auch Odin wie Flavus der Bruder von Arminius im Kampf ein Auge verloren. Sigemundes Vater trug noch den Namen Wäls und wies sich damit als Angehöriger jener Sippe der Eingewanderten aus, sodass man möglicherweise mit seiner Namensnennung noch an die einstige Wanderbewegung erinnern wollte. Möchte man noch einen Schritt weiter zurück gehen, dann bietet die Ynglinga Saga, aufgezeichnet im Prolog 1 von Snorri Sturluson noch die Version an, wonach Thor, der trojanisch - thrakische Trór, wiederum ein Vorfahre von Odin gewesen sein soll, der wie Aeneas. Aenea oder eða Enea auch einer der Wanderer von Asien nach Europa war. Es ist in der Tat eine nebulöse Spur die uns die „germanische Geschichtsschreibung“ wie eine Last oder Herausforderung an unsere Interpretationsfähigkeit und Phantasie aufbürdet, die man aber auch wenn sie sich nicht historisch greifen lässt nicht ignorieren sollte. Vergegenwärtigt man sich der jeweiligen Gegner die sich Germanien noch in vor römischen Zeiten in ihren Stammesfehden auf Basis gleichwertiger Waffentechnik gegenüber standen und welche Kampftaktik sie dann bevorzugten, dann ranken sich viele Theorien um die Frage, wie es einem kulturell und militärisch rückständigen und somit unterlegenen germanischen Stamm an der Weser überhaupt gelingen konnte im Zuge ihrer Schlachten die römischen High-Tech Armeen bezwingen zu können. So könnte dies nicht nur der fortschrittlichen keltischen Schmiedekunst zu verdanken gewesen sein, sondern auch am nüchternen Kalkül gelegen haben, dass sie sich aufgrund ihrer neuen mediterranen Kampfgenossen zunutze machen konnten. Letztlich könnte in beidem eine Erklärung dafür liegen, wie es gelingen konnte, sich gegen eine eingeübte römische Soldateska behaupten zu können. Beruhte man in Rom noch auf der Vorstellung, das man es in Germanien mit Halbwilden zu tun bekam und hatte sich dies aufgrund ihrer ersten Erfahrungen beim Rheinübertritt noch verfestigt, herrschte gar in ihren im Hinterköpfen vielleicht noch immer die Vorstellung es mit Kimbern und Teutonen zu tun zu haben, so erkannte man doch nach anfänglichen Erfolgen sich getäuscht zu haben. Natürlich könnte auch, und das nicht erst durch den Frontenwechsel des Arminius ein Vergleich der Truppenstärke zu Gunsten der Germanen ausgefallen sein. Aufgrund der fruchtbaren Bördelandschaft war die Region stärker besiedelt wodurch die Cherusker mehr Kämpfer ins Feld schicken konnten. Und auch der Überraschungsmoment dürfte im Zusammenhang mit den unwirtlichen Bedingungen hinsichtlich der spätsommerlichen Vegetationsdichte und der zunehmenden Niederschläge eine Rolle gespielt haben. Im Zusammenwirken mit der Ortskenntnis dürfte sich für die Germanen vieles im Zuge des Marschgefechtes günstig auf den Schlachtenausgang ausgewirkt hatte. Bei neuer Herangehensweise könnte man man aber auch die Ansicht vertreten, dass dies gewachsen auf einer ausgereiften Vorarbeit bzw. der Leistung eines Wälsen mit Namen Segimunde zu verdanken war und man es folglich als ein Resultat seiner minutiösen strategischen Planung betrachten kann. Das Werk eines Mannes der nicht nur mit antiker Kampftechnik, sondern auch mit ihrer Denkungsweise vertraut und ihnen damit ebenbürtig war. Obwohl im Kampf erfahren, konnte der junge heißsporn Arminius diesem Vorsprung an Erfahrung und Reife noch nichts entgegen setzen und sein Vater setzte ihn daher da ein, wo er sein Talent am besten ausspielen konnte. So hört es sich schon mehr danach an, als wäre es die ausgeklügelte Strategie gewiefter Taktiker gewesen die Varus unterschätzt hatte. Das die Cherusker deren Stammesname sich kaum deuten lassen will der aber auch südosteuropäische Einflüsse erkennen lässt sich an griechisch/mediterraner Fortschrittlichkeit und Methodik bedient haben könnte, würde so manches erklären helfen. Möchte man es also wagen Schlussfolgerungen zu ziehen, dann profitierten die Cherusker in ihren später „Saxland“ genannten Siedlungsgebieten von eben jenen Vorteilen der asiatischen Neuankömmlinge, ihrer überlegenen Kultur und dem damit einhergehenden Zugewinn an Innovation. So hätten sie den Sieg über die römische Armee im Ursprung jenem Odin zu verdanken, der damals mit seinen Asen einwanderte und den Grundstein für das Geschlecht legte, das von den Einheimischen Wälsungen genannt wurde. Das dies später zur Vergöttlichung der Ahnen führen würde ja musste, klingt nicht aus der Luft gegriffen, denn dank ihrer Fähigkeiten triumphierten sie letztlich über ein Weltreich. Ob es den Ureinheimischen die sich vermutlich eher kopflos, unkoordiniert, ungestüm und nur von der inneren Rage getrieben zu unbedacht in einen Kampf stürzten gelungen wäre, derartige Herausforderungen ohne die Vermischung mit den Wälsungen zu bestehen mag dieser These folgend dahin gestellt sein. Hinzu kommt, dass durch das Auftreten von Arminius aus der gleichnamigen Sippe der Wälsungen ein kampfesmutiger Germane ausgestattet mit römischer Disziplin und vertraut mit deren Kampftaktik in das Schlachtengeschehen eingriff und es entscheidend mit beeinflusste, sodass mehrere günstige Fügungen aufeinander trafen. Es ist in der Tat ein zerbrechlicher Faden den uns hier die Historie mit eingesponnen hatte und den man schnell verwerfen könnte, wären nicht auch noch andere mythologische Götternamen wie Thor oder Balder überliefert, hinter denen sich ebenfalls reale Personen verborgen haben könnten und ginge aus der germanischen Sagenliteratur nicht noch mehr Auswertbares hervor. Denn da war auch noch der skandinavische König Gylfi der den Beinamen „Der Sagenhafte“ trägt, was gerne für alles Unbeweisbare heran gezogen wird. Er soll einst den Asienmänner mit Odin an der Spitze entgegen geritten sein, was keinen unglaublichen Akt bedeuten würde, was man für nachvollziehbar und für die Zeit üblich halten darf, wenn sich Machtverhältnisse verschoben um ihnen das Angebot zu machen in seinem Reich im Norden ein eigenes zu gründen. Da Odin zunächst im Saxland ansässig gewesen sein soll, womit die Frage verbunden ist wo das gewesen sein könnte, dann wird er ihn auch dort auf halben Wege angetroffen haben. Eine Episode hat uns Snorri als Gylfis Täuschung in seiner von ihm Anfang des 13. Jahrhunderts verfassten „Snorra Edda“ überliefert wonach Gylfi im 1. Jhdt. vor der Zeitenwende die Burg der Asen gesucht hat und dort auf das Blendwerk eines dreifachen Hochsitzes stieß der vertikal übereinander stand und wobei es sich dieser Theorie nach um den Thronsaal des Wälsengründers Odin gehandelt haben könnte. Dem heute Egge genannten Gebirgszug liegen ältere Bezeichnungen wie das nasal gesprochene Wort „Osnegge“ zugrunde, das sich vom Ursprung her auf das Wort Asenegge dem Lebensmittelpunkt der Asen bzw. Osen beziehen ließe. Strategische Gründe lassen den möglichen Hauptsitz der Cherusker und damit des Wälsungengeschlechtes im Bereich der bedeutsamen Weserfurt vermuten. Während die Brunsburg mit einer westlich vorgeschobenen Wallanlage aufwarten kann die vermutlich germanischen Ursprungs ist, könnte man je nach dem wie man vor über 2000 Jahren die Bedrohungslage einschätzte auch im Fürstenberg auf der östlichen Weserseite gelegen einen frühen Stammsitz erkennen. Wo letztlich Gylfi Wallhall, womit man vielleicht auch die Halle der Wälsen gemeint haben könnte fand und wo man ihm die Rätselfragen stellte bleibt offen. (18.08.2023)

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Sonntag, 6. August 2023
Waren Sifrit und Arminius die gleiche Person ?
In der Konsequenz konnte auf die Überschrift des letzten Kapitels ob Segimunde und Segimeri die gleiche Person gewesen sein könnten nur die Frage folgen, ob dies auch für Sifrit und Arminius gilt. Was die symbolhafte Tötung eines Drachen anbelangt so ließ der Schwenk vom Vater zum Sohn in der „germanischen Literatur“ lange auf sich warten und geschah erst um das Jahr 1200 im bereits stärker vom christlich beeinflussten Mittelalter, also rund 600 Jahre nach dem Loblied, dass der Barde auf Segimunde bezog. Aber was im hohen Mittelalter schriftlichen Niederschlag fand lässt erwarten, dass sich der Prozess Sifrit in den Vordergrund zu stellen schon früher vollzogen haben dürfte. Gründe und Ursachen zu finden, warum es in der Literatur zwischen dem 6. und dem 12. Jhdt. zum besagten Bruch und zum Schwenk von Segimunde zu Siegfried kam, er also seinem Sohn den Platz einnahm sollten sich finden lassen. Weiten Teilen der Bevölkerung Zentralgermaniens war im Bewusstsein geblieben welcher Verdienst einst dem Vater am Sieg über Varus zustand aber auch, dass es sein Sohn war dem es dann auf dem Schlachtfeld gelang das varianische Heer zu besiegen. Diese Theorie geht davon aus, dass trotz seiner Leistung Arminius bzw. Sifrit in Germanien noch lange im Schatten seines Vaters Segimunde alias Segimer stand bevor Zeitgeist und Sympathie in seine Richtung umschlugen. Rom, Varus und die Legionen waren in ihr Land eingedrungen, verkörperten für die Germanen das Böse schlechthin und als Untier nahmen sie ihren Platz in der mündlichen Volkschronik ein. Dargestellt in der Form eines geflügeltes Wesen für das man auf Basis des Wortes „trahho“, das altgermanische „Urwort“ von „ziehen“ die Bezeichnung Drachen kreierte bzw. es davon ableiteten. Es war die „geflügelte“ Form einer phantastischen Darstellung wie man sie seit alttestamentarischen Zeiten anwendet wenn man das Böse ausdrücken will hinter dem sich in der Regel ein Feind also Gegner verbirgt. Und nicht anders verwendete es auch der Barde der ebenfalls das Böse darin sah als er an den erfolgreichen Kampf Segimundes mit einem gewaltigen Feind erinnerte. In biblischen Zeiten führte der Drache noch den Namen „Tannin“ und war immer schon Bestandteil der christlichen Tradition. Helden denen es gelang als unbesiegbare geltende Feinde zu besiegen und was auch dem Erzengel Michael gelang standen grundsätzlich hoch im Kurs. Bruchstücke der Erinnerung an die Germanenkriege mit Segimunde aber auch Sifrit als Vorzeithelden, obwohl der Barde ihn nicht erwähnte waren fest in der Volksseele verankert, kursierten im ältesten Kulturgut Mitteleuropas und hatten im 5. Jhdt. auch Südengland erreicht, wo es in der Folgezeit nur in Gestalt des Segimunde im Beowulf Epos Verschriftung fand. Die frühfränkischen Kirche wusste um das in der Drachentötung liegende missionarische Potenzial das sich in Germanien erhalten hatte und es kam ihnen zupass. Sie integrierte das tief Verwurzelte in ihre Glaubensbotschaft, setzte das einstige Geschehen mit der Erzengel Legende gleich und drückte damit symbolhaft den Kampf zwischen Gut und Böse aus. Ob nun die Varusschlacht oder die religiöse Tat des Erzengels, beides ließ sich zusammen führen und wurde als die Bekämpfung des Bösen ausgelegt. Für das Christentum verbarg sich im Bösen auch immer der Teufel und als Drache bot sich für die schlichten Gemüter ein weiteres Gleichnis an. Die Forschung stieß im Beowulf Epos auf Segimunde den Wälsen der auf Basis dieser Theorie einst dort lebte wo die Geschehnisse ihren Ursprung nahmen und somit auch da, wo man später der Christianisierung unter Karl dem Großen den stärksten Widerstand entgegen bringen sollte. So verwundert es auch nicht, dass sich die Heilsbotschaft in der Region gut verbreiten ließ wo der Drache einst in ihr Land einfiel so dass hier in Ostwestfalen der Kontrast und die Vision „Gut gegen Böse“ auf besonders fruchtbaren Boden fiel. Der der christlichen Tradition entstammende Erzengel Michael ließ sich nahtlos mit der germanischen Auffassung verbinden und auf Basis eines durchdachten, gut organisierten, katholizistischen Netzwerkes gestützt auf Sprengel und Klöster verlief der Übergang schleichend. Für die Menschen nicht mehr wahrnehmbar wurde die neue Auslegung zum Selbstläufer und die Vorstellung vom Bösen aber doch besiegbaren Antichristen in Drachengestalt ließ sich erfolgreich unters fälisch/sächsische Volk mischen. Indirekt hatte sich die katholische Kirche damit die germanischen Erinnerungen an deren einstigen Gegner zu eigen gemacht und sah im Imperium ebenfalls das Böse. Der Spagat gelang zumal die fränkische Kirche längst ihren Frieden mit der heidnischen Seele des einstigen Reiches von Kaiser Augustus geschlossen hatte bzw. der Zusammenhang längst verblast war. Darstellungen und Abbildungen von Rüstung tragenden Helden die dynamisch ihr Schwert ins offene Maul eines Drachen standen für Jugend und Dynamik und waren zu allen Zeiten mehr gefragt, als sich unter einem Drachentöter einen ältlichen Vater bzw. greisenhaften Mann vorzustellen. Wir reden über Jahrhunderte und seine Taten hatte die Zeitgeschichte längst vergessen. Somit wich der im Beowulf Epos einst gefeierte Held Segimunde der neuen Sichtweise und seinem Sohn respektive Arminius wuchs die Rolle zu die ihm in Anbetracht seiner Leistungen auch zustand. In Michael dem Erzengel sah man eine geeignete Ersatzfigur um darin sowohl Segimunde als auch seinen Sohn weiter leben lassen zu können. Aber urplötzlich drohte dieser frommen Methode der Mystifizierung eine unerwartete Konfrontation mit der wahren Historie. Denn man erkannte in der Abtei Corvey im Zuge der Lektüre der Tacitus Annalen, dass dem eine reale Begebenheit zugrunde und es sich bei dem zum Drachen avancierten Feind aus grauer Vorzeit um nichts anderes handelte als um eine Armee bestehend aus Fleisch und Blut. Dies passierte um die Mitte des 9. Jhdt. als den Mönchen aus heiterem Himmel jene antike Urhandschrift die von Fulda nach Corvey gelangte in die Finger kam und ihnen beim Studium vermutlich die Luft weg blieb. Denn darin war erstmals von einem gewissen Arminius die Rede. Die Klosterbrüder an der Weser lasen den für sie zunächst irritierenden und fremden lateinischen Namen eines Mannes, als es ihnen plötzlich wie Schatten von den Augen gefallen sein könnte. Denn es entging ihnen nicht die auffällige namentliche Parallele zu einer Gedenkstätte die kurz vor der Klostergründung noch existiert hatte aber 772 von Karl dem Großen zerstört wurde. Es war eine Holzsäule die man Irminsul nannte und die vermutlich nahe Borlinghausen am dort vermuteten Endschauplatz der Varusschlacht stand. Von diesem Ort dem man später den Parzellenname Eskerke gab bis Corvey waren es nur 32 km Luftlinie. Wir werden nie erfahren wie viele Mönche sich damals einlasen bzw. man Einblick gewährte. Aber die alte Benediktiner Regel lautet nicht nur „ora et labora“ sondern in Gänze „ora et labora et lege“ , folglich „Bete, arbeite und lese“. Wobei unter „Lesen“ zunächst die heilige Schrift gemeint war, aber sie aber nicht davon abhielt auch einen Blick in andere Werke zu werfen. Aber auch den im Volksmund verhafteten aus den alten Erzählungen stammenden Namen Sifrit kannten die Mönche die im 9. Jhdt. die Tacitus Annalen studierten. Aber sie wussten noch mehr und dazu brauchten sie keinen Volksmund. Denn anhand der noch umfänglich zu Tage tretenden antiken Waffenfunde, den noch sichtbaren überirdischen Wallanlagen, den gepflasterten Wegen und zahlreichen Münzfunden war ihnen klar, dass sich in ihrer Region jene Ereignisse zutrugen, wie sie in den Annalen geschildert wurden. Und vieles sprach dafür, dass damit massive Kämpfe und Schlachten verbunden waren. Dank der Tacitus Urhandschrift war für sie das alte Rätsel gelöst und der Zusammenhang wurde für sie deutlich. Es war hinreichend bekannt, dass man Feinde und Gegner gleich ob sie sich besiegen ließen oder man ihnen unterlag in Gestalt von Untieren bzw. Drachen darstellte, sie als solche bezeichnete und das man ihnen unterschiedliche Wesensmerkmale und abweichende äußere Erscheinungsformen verlieh. Aber die Mönche hatten bislang keine Erklärung dafür, wer denn der oder die Gegner der Vorzeit gewesen sein sollten für die sich der ostwestfälische Volksmund angewöhnt hatte sie mit Drachen zu vergleichen. Aber das hatte sich nun geändert, denn dank der antiken Aufzeichnungen die durch ihre Hände gingen schimmerte für sie die Gestalt des wahren Vorzeitdrachen durch, denn es waren die Legionen des Varus die man mit einem Drachen umschrieb. Durch immer wieder neue Funde aufgefrischt wurde die ortsansässige Bevölkerung über die Jahrhunderte daran erinnert, dass es ihre Vorfahren waren die es hier einst mit einem übermächtigen Feind aufgenommen hatten. Geschehnisse die man mit einem aus dem Volksmund bekannten Mann namens Sifrit in Verbindung brachte für den man aber auch den Namen Irmin verwendete. Es mag die Corveyer Mönche verblüfft haben für diesen Sifrit bzw. Irmin nun schwarz auf weiß in lateinischer Schrift einen völlig anders lautenden Name präsentiert zu bekommen, was für sie jedoch keinen unüberwindbarer Gedankensprung mehr nötig um den Zusammenhang zu erkennen. Sie verbanden das Restwissen aus dem Volksmund und der bekannten Geographie und das fehlende Glied lieferten Ihnen die Tacitus Annalen. Im Zusammenspiel der neuen Erkenntnisse bestätigte sich, dass es sich bei Arminius respektive Irmin bzw. Sifrit um eine einzige, vor allem reale Gestalt der Geschichte handelte. Abgewandelt könnte man somit sagen, „Und der Volksmund hatte doch Recht“. Da bekanntlich der Geschichtsschreiber und Theologe Rudolf im Kloster Fulda da wo die Abschriften für Corvey angefertigt wurden die Tacitus Annalen las darf man wohl fest davon ausgehen, dass es auch die Mönche in Corvey taten. Ihnen hingegen könnte im Gegensatz zu Rudolf der im entfernteren Fulda wirkte der Namenszusammenhang nicht entgangen sein, so dass mit dem Erscheinen der Annalen in Corvey das Rätsel um die Bedeutung der Irminsul gelöst war. Rudolf von Fulda dem der Zusammenhang entging las in den Annalen das sich die Ereignisse im Weserraum zutrugen und erkannte daher, dass sie besonders in Corvey auf Interesse stoßen würden. Rudolf von Fulda verglich die Säule die von den Einheimischen Irminsul genannt wurde zu seinen Lebzeiten rund 90 Jahre nach ihrer Zerstörung mit einem Holzstrunken, wobei natürlich unter einem Strunken immer ein Stück Holz zu verstehen ist. Von Bedeutung ist, dass sich keiner Quelle entnehmen lässt, wonach die Irminsul eine religiöse Funktion gehabt hätte. So war damals im Gegensatz zu den zahlreichen Spekulationen der folgenden Jahrzehnte und Jahrhunderte auch noch keine Rede davon, dass es sich bei dem Irminsulkomplex um eine göttliche Verehrungsstätte gehandelt haben soll. Folglich auch eine logische Konsequenz aus der Tatsache heraus, dass sich den Tacitus Annalen nun deutlich entnehmen ließ, dass Irmin kein Gott sondern ein germanischer Feldherr war. Als die Glaubensbrüder 772 von der Eresburg her anrückten und man mithilfe der fränkischen Krieger das gesamte Irminsulgelände zerstörte ruhten die Tacitus Annalen vermutlich noch im Benediktiner Kloster Monte Cassino und befanden sich noch nicht in Fulda, so dass man aus der Sicht Karls des Großen und seines Gefolges davon ausgehen musste, dass es sich dabei um eine den Riten von Falen und Sachsen dienende heidnische Thingstätte mitsamt einer Gedenksäule handelte die man nun zu zerstören hatte, wollte man den Menschen im Nethegau den alten mythischen Rückhalt nehmen. Entscheidend für alle heutigen Überlegungen ist zudem, dass die vom Christentum beseelten Corveyer Mönche in ihrer Zeit dem Imperium noch weit aus näher standen und Latein für sie keine Fremdsprache war. Man kann es sich nicht plastisch genug vorstellen, wie sie reagiert haben dürften, als sie der taciteischen Urhandhandschrift außer der Namensnennung des Germanenfürsten auch noch diverse geographische Hinweise entnehmen konnten die sich der ihnen bekannten Landschaft zuordnen ließen. So verglichen sie auch andere Bezugspunkte und Beschreibungen mit ihrem Kenntnisstand und wussten im 9. Jahrhundert vermutlich auch noch was man sich unter Idistaviso vorzustellen hatte, was es mit den alten Erzählungen auf sich hatte, die sich um die Stätte rankten wo Germanicus einst die Knochen auftürmen ließ. Aber sie lasen auch von der alten Schlacht am Angrivarierdamm und vom Zwiegespräch der Brüder über die Weser hinweg die vor ihrer Haustür floss. Alles ließ sich mit der ihnen bekannten Geographie Ostwestfalens verbinden und sie konnten in Corvey anders als in Fulda problemlos den regionalen Bezug herstellen. Und auch wo sich die Siedlungsgebiete der Angrivarier erstreckten, obwohl man die Region es in ihrer Zeit vielleicht schon Engern nannte, war ihnen im 9. Jhdt. noch geläufig, denn auch diese Landschaft befand sich in ihrer Nähe. Immer zählten sie eins und eins zusammen und könnten auch eine Erklärung dafür gefunden haben, wo sich einst die Varusschlacht entlang zog und sie ihr Ende genommen haben könnte. Und genau da stand sowohl nach ihrer Auffassung als auch auf Basis dieser Theorie die Irminsul. Es waren in ihren Augen logische Schlussfolgerungen, die nun in Widerspruch zu dem standen, was man sich möglicherweise noch unter Karl dem Großen in klerikalen Kreisen gerne darunter vorgestellt hätte um das skrupellose Handeln als Akt nötiger Christianisierung besser darstellen zu können.
Mit dem neuen Wissen aus ältesten Zeiten werden sich die Mönche samt ihres Abtes schwer getan haben. In der Anfangsphase mag man in Corvey noch forsch darin gelesen und es auch offen im Kreise der Ordensbrüder diskutiert haben. Aber der Text war brisant, enthielt religiösen Sprengstoff und neues Denken brachte Unruhe hinter die Klostermauern. Insgesamt waren es keine guten Voraussetzungen dafür sich längerfristig und wissenschaftlich betrachtet damit auseinander zu setzen. Man konnte aus dem Wissen für die klösterliche Gemeinschaft keinen Mehrwert schöpfen und so gerieten die Annalen in Vergessenheit. Bestätigung brachten die Schriften einzig darin, dass der nun identifizierte Arminius der in den germanischen Erzählungen seinen „Taufnamen“ Sifrit beibehalten hatte mit der römischen Armee kämpfte die man mit dem Synonym des Drachen verband. Jener Drache der im religiösen Sinne aber immer nur das Böse schlechthin symbolisieren sollte und sich nicht mit einem geschichtlichen Ereignis vertrug. Damit lenkte die historische Wahrheit eines Arminius die Gläubigen von den sorgfältig geschmiedeten Drachengleichnissen ab und störte die kirchliche Ordnung. Das plötzliche Auftauchen der Namensidentität von Arminius zu Irmin/Sifrit führte nun zu strittigen Ansichten was der Christianisierung nur abträglich sein konnte. Auch Widukind von Corvey dürfte die Tacitus Annalen gekannt und darüber gebrütet haben, sodass man sich fragen darf ob ihm die Namensgleichheit von Arminius zu Irmin nicht auch aufgefallen sein könnte, ja eigentlich sogar aufgefallen sein müsste. Und da findet sich auch ein Ansatzpunkt, denn man erkannte im Wort Irmin eine Verbindung zum Kampf, zum Krieg und hielt ihn daher für die sächsische Ausgabe des griechischen Kriegsgottes Mars obwohl sich eher eine Nähe zum Götterboten Hermes angeboten hätte. Irmin und seine Gedenksäule widmeten die Sachsen also einem Kriegshelden den sie zum Gott aufwerteten. Man könnte also den Eindruck gewinnen Widukind von Corvey wusste, das Irmin ein Schlachtenlenker war vermied es aber sich dabei auf die Tacitus Schriften zu beziehen die es ihm in der Gestalt des Arminius bestätigt hatten. Obwohl es ihm mit seinem Wissen im 10.Jhdt. leicht gefallen wäre den direkten Bezug herzustellen umschiffte er es und erwähnte das Wort Arminius kein einziges Mal. Er wollte in Irmin den Kriegsgott sehen weil ihn die Sachsen in Erinnerung seiner Taten verehrten und rückte ihn von seiner wahren Existenz in Mensch gewesen zu sein ab. Aber warum ignorierte er die Tacitus Annalen die ihn doch eines besseren belehrt hatten. Man kann nur spekulieren, dass es die Glaubenslehre war die ihn davon abhielt die Irminsul als das zu bezeichnen was es war. Er ihr folglich die Bedeutung einer Siegessäule im Hinblick auf eine einst bedeutsame Schlacht absprechen wollte um die dem Frankenreich immer noch kritisch gesinnten Sachsen nicht zu neuen Widerstand zu animieren. Da das Resultat der Analyse die Erkenntnis war, dass sich die wahre Bedeutung der Irminsul nicht mit der Mission vertrug, nämlich die Existenz eines germanischen Helden, den man in Rom Arminius und in Falen Irmin bzw. Sifrit nannte wird man um das mühsam errichtete Irminsul Gerüst nicht ins wanken zu bringen dazu übergegangen sein, die Tacitus Schriften wegen ihres konträren Inhaltes zur christlichen Botschaft auf den klösterlichen Index zu setzen. Der Theorie dieses Internet Buches folgend hatten nur die Menschen in der Region um die Südegge den Namen Arminius aus der Tradition heraus bewahrt, da dort die Schlacht zu Ende ging und wo sie ihm in der Irminsul ein bleibenden Denkmal schufen. Bis zum Zeitpunkt des Studiums der Urhandschrift des Tacitus besaß keiner mehr eine Vorstellung davon, dass es einst einen Mann mit Namen Arminius gab, dem es gelang in der Nähe ihrer Wohnstätten vor Jahrhunderten eine römische Armee zu vernichten. Aber den Namen Sifrit wie man ihn schriftlich erstmals um 1200 im Nibelungenlied liest brachten sie erst nach dem Quellstudium der Tacitus Schrift mit den alten Geschehnissen in Verbindung und erkannten auch da erst, dass es eine alte Verbindungslinie zwischen Arminius und ihm gab. Zwei Namen und zwei Erinnerungskulturen die sich nun zusammen führen ließen und sich in heimischen Gefilden in Ostwestfalen trafen, die sich parallel entwickelten und sich auch nur dort begegnen konnten. Es wurde bereits darauf eingegangen, dass auch die Mönche in Fulda wo die Urhandschrift entstanden sein soll den Inhalte kannten und ihnen der Bezug zu Ostwestfalen auffiel woraufhin sie eine Urhandschrift an Corvey abgegeben haben könnten aber auch um die neue Abtei mit Kulturgut auszustatten. Natürlich möchte man nicht so weit spekulieren, dass dies bereits in der Absicht geschah die Corveyer Mönche zum Kombinieren zu animieren. Aber der den Feind tötende Arminius der im Drachen tötenden Sifrit seinen Ausdruck fand, den man später Siegfried nannte und der die Rolle des Segimunde übernommen hatte, war definitiv nicht der fromme Erzengel Michael und Schutzpatron der ostfränkischen Kirche dem es schon in hebräischen Zeiten gelang ebenfalls das Gute gegen das Böse zu verteidigen. Es war im christliche Sinne gedacht eine Übereinstimmung die sich nahezu aufdrängte, was aber ein separates Kapitel nötig macht. Aber damit erschöpfte sich noch nicht das umfangreiche Wissen, dass die Mönche den taciteischen Schriften entnehmen konnten. (06.08.2023)

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