Sonntag, 6. August 2023
Waren Sifrit und Arminius die gleiche Person ?
In der Konsequenz konnte auf die Überschrift des letzten Kapitels ob Segimunde und Segimeri die gleiche Person gewesen sein könnten nur die Frage folgen, ob dies auch für Sifrit und Arminius gilt. Was die symbolhafte Tötung eines Drachen anbelangt so ließ der Schwenk vom Vater zum Sohn in der „germanischen Literatur“ lange auf sich warten und geschah erst um das Jahr 1200 im bereits stärker vom christlich beeinflussten Mittelalter, also rund 600 Jahre nach dem Loblied, dass der Barde auf Segimunde bezog. Aber was im hohen Mittelalter schriftlichen Niederschlag fand lässt erwarten, dass sich der Prozess Sifrit in den Vordergrund zu stellen schon früher vollzogen haben dürfte. Gründe und Ursachen zu finden, warum es in der Literatur zwischen dem 6. und dem 12. Jhdt. zum besagten Bruch und zum Schwenk von Segimunde zu Siegfried kam, er also seinem Sohn den Platz einnahm sollten sich finden lassen. Weiten Teilen der Bevölkerung Zentralgermaniens war im Bewusstsein geblieben welcher Verdienst einst dem Vater am Sieg über Varus zustand aber auch, dass es sein Sohn war dem es dann auf dem Schlachtfeld gelang das varianische Heer zu besiegen. Diese Theorie geht davon aus, dass trotz seiner Leistung Arminius bzw. Sifrit in Germanien noch lange im Schatten seines Vaters Segimunde alias Segimer stand bevor Zeitgeist und Sympathie in seine Richtung umschlugen. Rom, Varus und die Legionen waren in ihr Land eingedrungen, verkörperten für die Germanen das Böse schlechthin und als Untier nahmen sie ihren Platz in der mündlichen Volkschronik ein. Dargestellt in der Form eines geflügeltes Wesen für das man auf Basis des Wortes „trahho“, das altgermanische „Urwort“ von „ziehen“ die Bezeichnung Drachen kreierte bzw. es davon ableiteten. Es war die „geflügelte“ Form einer phantastischen Darstellung wie man sie seit alttestamentarischen Zeiten anwendet wenn man das Böse ausdrücken will hinter dem sich in der Regel ein Feind also Gegner verbirgt. Und nicht anders verwendete es auch der Barde der ebenfalls das Böse darin sah als er an den erfolgreichen Kampf Segimundes mit einem gewaltigen Feind erinnerte. In biblischen Zeiten führte der Drache noch den Namen „Tannin“ und war immer schon Bestandteil der christlichen Tradition. Helden denen es gelang als unbesiegbare geltende Feinde zu besiegen und was auch dem Erzengel Michael gelang standen grundsätzlich hoch im Kurs. Bruchstücke der Erinnerung an die Germanenkriege mit Segimunde aber auch Sifrit als Vorzeithelden, obwohl der Barde ihn nicht erwähnte waren fest in der Volksseele verankert, kursierten im ältesten Kulturgut Mitteleuropas und hatten im 5. Jhdt. auch Südengland erreicht, wo es in der Folgezeit nur in Gestalt des Segimunde im Beowulf Epos Verschriftung fand. Die frühfränkischen Kirche wusste um das in der Drachentötung liegende missionarische Potenzial das sich in Germanien erhalten hatte und es kam ihnen zupass. Sie integrierte das tief Verwurzelte in ihre Glaubensbotschaft, setzte das einstige Geschehen mit der Erzengel Legende gleich und drückte damit symbolhaft den Kampf zwischen Gut und Böse aus. Ob nun die Varusschlacht oder die religiöse Tat des Erzengels, beides ließ sich zusammen führen und wurde als die Bekämpfung des Bösen ausgelegt. Für das Christentum verbarg sich im Bösen auch immer der Teufel und als Drache bot sich für die schlichten Gemüter ein weiteres Gleichnis an. Die Forschung stieß im Beowulf Epos auf Segimunde den Wälsen der auf Basis dieser Theorie einst dort lebte wo die Geschehnisse ihren Ursprung nahmen und somit auch da, wo man später der Christianisierung unter Karl dem Großen den stärksten Widerstand entgegen bringen sollte. So verwundert es auch nicht, dass sich die Heilsbotschaft in der Region gut verbreiten ließ wo der Drache einst in ihr Land einfiel so dass hier in Ostwestfalen der Kontrast und die Vision „Gut gegen Böse“ auf besonders fruchtbaren Boden fiel. Der der christlichen Tradition entstammende Erzengel Michael ließ sich nahtlos mit der germanischen Auffassung verbinden und auf Basis eines durchdachten, gut organisierten, katholizistischen Netzwerkes gestützt auf Sprengel und Klöster verlief der Übergang schleichend. Für die Menschen nicht mehr wahrnehmbar wurde die neue Auslegung zum Selbstläufer und die Vorstellung vom Bösen aber doch besiegbaren Antichristen in Drachengestalt ließ sich erfolgreich unters fälisch/sächsische Volk mischen. Indirekt hatte sich die katholische Kirche damit die germanischen Erinnerungen an deren einstigen Gegner zu eigen gemacht und sah im Imperium ebenfalls das Böse. Der Spagat gelang zumal die fränkische Kirche längst ihren Frieden mit der heidnischen Seele des einstigen Reiches von Kaiser Augustus geschlossen hatte bzw. der Zusammenhang längst verblast war. Darstellungen und Abbildungen von Rüstung tragenden Helden die dynamisch ihr Schwert ins offene Maul eines Drachen standen für Jugend und Dynamik und waren zu allen Zeiten mehr gefragt, als sich unter einem Drachentöter einen ältlichen Vater bzw. greisenhaften Mann vorzustellen. Wir reden über Jahrhunderte und seine Taten hatte die Zeitgeschichte längst vergessen. Somit wich der im Beowulf Epos einst gefeierte Held Segimunde der neuen Sichtweise und seinem Sohn respektive Arminius wuchs die Rolle zu die ihm in Anbetracht seiner Leistungen auch zustand. In Michael dem Erzengel sah man eine geeignete Ersatzfigur um darin sowohl Segimunde als auch seinen Sohn weiter leben lassen zu können. Aber urplötzlich drohte dieser frommen Methode der Mystifizierung eine unerwartete Konfrontation mit der wahren Historie. Denn man erkannte in der Abtei Corvey im Zuge der Lektüre der Tacitus Annalen, dass dem eine reale Begebenheit zugrunde und es sich bei dem zum Drachen avancierten Feind aus grauer Vorzeit um nichts anderes handelte als um eine Armee bestehend aus Fleisch und Blut. Dies passierte um die Mitte des 9. Jhdt. als den Mönchen aus heiterem Himmel jene antike Urhandschrift die von Fulda nach Corvey gelangte in die Finger kam und ihnen beim Studium vermutlich die Luft weg blieb. Denn darin war erstmals von einem gewissen Arminius die Rede. Die Klosterbrüder an der Weser lasen den für sie zunächst irritierenden und fremden lateinischen Namen eines Mannes, als es ihnen plötzlich wie Schatten von den Augen gefallen sein könnte. Denn es entging ihnen nicht die auffällige namentliche Parallele zu einer Gedenkstätte die kurz vor der Klostergründung noch existiert hatte aber 772 von Karl dem Großen zerstört wurde. Es war eine Holzsäule die man Irminsul nannte und die vermutlich nahe Borlinghausen am dort vermuteten Endschauplatz der Varusschlacht stand. Von diesem Ort dem man später den Parzellenname Eskerke gab bis Corvey waren es nur 32 km Luftlinie. Wir werden nie erfahren wie viele Mönche sich damals einlasen bzw. man Einblick gewährte. Aber die alte Benediktiner Regel lautet nicht nur „ora et labora“ sondern in Gänze „ora et labora et lege“ , folglich „Bete, arbeite und lese“. Wobei unter „Lesen“ zunächst die heilige Schrift gemeint war, aber sie aber nicht davon abhielt auch einen Blick in andere Werke zu werfen. Aber auch den im Volksmund verhafteten aus den alten Erzählungen stammenden Namen Sifrit kannten die Mönche die im 9. Jhdt. die Tacitus Annalen studierten. Aber sie wussten noch mehr und dazu brauchten sie keinen Volksmund. Denn anhand der noch umfänglich zu Tage tretenden antiken Waffenfunde, den noch sichtbaren überirdischen Wallanlagen, den gepflasterten Wegen und zahlreichen Münzfunden war ihnen klar, dass sich in ihrer Region jene Ereignisse zutrugen, wie sie in den Annalen geschildert wurden. Und vieles sprach dafür, dass damit massive Kämpfe und Schlachten verbunden waren. Dank der Tacitus Urhandschrift war für sie das alte Rätsel gelöst und der Zusammenhang wurde für sie deutlich. Es war hinreichend bekannt, dass man Feinde und Gegner gleich ob sie sich besiegen ließen oder man ihnen unterlag in Gestalt von Untieren bzw. Drachen darstellte, sie als solche bezeichnete und das man ihnen unterschiedliche Wesensmerkmale und abweichende äußere Erscheinungsformen verlieh. Aber die Mönche hatten bislang keine Erklärung dafür, wer denn der oder die Gegner der Vorzeit gewesen sein sollten für die sich der ostwestfälische Volksmund angewöhnt hatte sie mit Drachen zu vergleichen. Aber das hatte sich nun geändert, denn dank der antiken Aufzeichnungen die durch ihre Hände gingen schimmerte für sie die Gestalt des wahren Vorzeitdrachen durch, denn es waren die Legionen des Varus die man mit einem Drachen umschrieb. Durch immer wieder neue Funde aufgefrischt wurde die ortsansässige Bevölkerung über die Jahrhunderte daran erinnert, dass es ihre Vorfahren waren die es hier einst mit einem übermächtigen Feind aufgenommen hatten. Geschehnisse die man mit einem aus dem Volksmund bekannten Mann namens Sifrit in Verbindung brachte für den man aber auch den Namen Irmin verwendete. Es mag die Corveyer Mönche verblüfft haben für diesen Sifrit bzw. Irmin nun schwarz auf weiß in lateinischer Schrift einen völlig anders lautenden Name präsentiert zu bekommen, was für sie jedoch keinen unüberwindbarer Gedankensprung mehr nötig um den Zusammenhang zu erkennen. Sie verbanden das Restwissen aus dem Volksmund und der bekannten Geographie und das fehlende Glied lieferten Ihnen die Tacitus Annalen. Im Zusammenspiel der neuen Erkenntnisse bestätigte sich, dass es sich bei Arminius respektive Irmin bzw. Sifrit um eine einzige, vor allem reale Gestalt der Geschichte handelte. Abgewandelt könnte man somit sagen, „Und der Volksmund hatte doch Recht“. Da bekanntlich der Geschichtsschreiber und Theologe Rudolf im Kloster Fulda da wo die Abschriften für Corvey angefertigt wurden die Tacitus Annalen las darf man wohl fest davon ausgehen, dass es auch die Mönche in Corvey taten. Ihnen hingegen könnte im Gegensatz zu Rudolf der im entfernteren Fulda wirkte der Namenszusammenhang nicht entgangen sein, so dass mit dem Erscheinen der Annalen in Corvey das Rätsel um die Bedeutung der Irminsul gelöst war. Rudolf von Fulda dem der Zusammenhang entging las in den Annalen das sich die Ereignisse im Weserraum zutrugen und erkannte daher, dass sie besonders in Corvey auf Interesse stoßen würden. Rudolf von Fulda verglich die Säule die von den Einheimischen Irminsul genannt wurde zu seinen Lebzeiten rund 90 Jahre nach ihrer Zerstörung mit einem Holzstrunken, wobei natürlich unter einem Strunken immer ein Stück Holz zu verstehen ist. Von Bedeutung ist, dass sich keiner Quelle entnehmen lässt, wonach die Irminsul eine religiöse Funktion gehabt hätte. So war damals im Gegensatz zu den zahlreichen Spekulationen der folgenden Jahrzehnte und Jahrhunderte auch noch keine Rede davon, dass es sich bei dem Irminsulkomplex um eine göttliche Verehrungsstätte gehandelt haben soll. Folglich auch eine logische Konsequenz aus der Tatsache heraus, dass sich den Tacitus Annalen nun deutlich entnehmen ließ, dass Irmin kein Gott sondern ein germanischer Feldherr war. Als die Glaubensbrüder 772 von der Eresburg her anrückten und man mithilfe der fränkischen Krieger das gesamte Irminsulgelände zerstörte ruhten die Tacitus Annalen vermutlich noch im Benediktiner Kloster Monte Cassino und befanden sich noch nicht in Fulda, so dass man aus der Sicht Karls des Großen und seines Gefolges davon ausgehen musste, dass es sich dabei um eine den Riten von Falen und Sachsen dienende heidnische Thingstätte mitsamt einer Gedenksäule handelte die man nun zu zerstören hatte, wollte man den Menschen im Nethegau den alten mythischen Rückhalt nehmen. Entscheidend für alle heutigen Überlegungen ist zudem, dass die vom Christentum beseelten Corveyer Mönche in ihrer Zeit dem Imperium noch weit aus näher standen und Latein für sie keine Fremdsprache war. Man kann es sich nicht plastisch genug vorstellen, wie sie reagiert haben dürften, als sie der taciteischen Urhandhandschrift außer der Namensnennung des Germanenfürsten auch noch diverse geographische Hinweise entnehmen konnten die sich der ihnen bekannten Landschaft zuordnen ließen. So verglichen sie auch andere Bezugspunkte und Beschreibungen mit ihrem Kenntnisstand und wussten im 9. Jahrhundert vermutlich auch noch was man sich unter Idistaviso vorzustellen hatte, was es mit den alten Erzählungen auf sich hatte, die sich um die Stätte rankten wo Germanicus einst die Knochen auftürmen ließ. Aber sie lasen auch von der alten Schlacht am Angrivarierdamm und vom Zwiegespräch der Brüder über die Weser hinweg die vor ihrer Haustür floss. Alles ließ sich mit der ihnen bekannten Geographie Ostwestfalens verbinden und sie konnten in Corvey anders als in Fulda problemlos den regionalen Bezug herstellen. Und auch wo sich die Siedlungsgebiete der Angrivarier erstreckten, obwohl man die Region es in ihrer Zeit vielleicht schon Engern nannte, war ihnen im 9. Jhdt. noch geläufig, denn auch diese Landschaft befand sich in ihrer Nähe. Immer zählten sie eins und eins zusammen und könnten auch eine Erklärung dafür gefunden haben, wo sich einst die Varusschlacht entlang zog und sie ihr Ende genommen haben könnte. Und genau da stand sowohl nach ihrer Auffassung als auch auf Basis dieser Theorie die Irminsul. Es waren in ihren Augen logische Schlussfolgerungen, die nun in Widerspruch zu dem standen, was man sich möglicherweise noch unter Karl dem Großen in klerikalen Kreisen gerne darunter vorgestellt hätte um das skrupellose Handeln als Akt nötiger Christianisierung besser darstellen zu können.
Mit dem neuen Wissen aus ältesten Zeiten werden sich die Mönche samt ihres Abtes schwer getan haben. In der Anfangsphase mag man in Corvey noch forsch darin gelesen und es auch offen im Kreise der Ordensbrüder diskutiert haben. Aber der Text war brisant, enthielt religiösen Sprengstoff und neues Denken brachte Unruhe hinter die Klostermauern. Insgesamt waren es keine guten Voraussetzungen dafür sich längerfristig und wissenschaftlich betrachtet damit auseinander zu setzen. Man konnte aus dem Wissen für die klösterliche Gemeinschaft keinen Mehrwert schöpfen und so gerieten die Annalen in Vergessenheit. Bestätigung brachten die Schriften einzig darin, dass der nun identifizierte Arminius der in den germanischen Erzählungen seinen „Taufnamen“ Sifrit beibehalten hatte mit der römischen Armee kämpfte die man mit dem Synonym des Drachen verband. Jener Drache der im religiösen Sinne aber immer nur das Böse schlechthin symbolisieren sollte und sich nicht mit einem geschichtlichen Ereignis vertrug. Damit lenkte die historische Wahrheit eines Arminius die Gläubigen von den sorgfältig geschmiedeten Drachengleichnissen ab und störte die kirchliche Ordnung. Das plötzliche Auftauchen der Namensidentität von Arminius zu Irmin/Sifrit führte nun zu strittigen Ansichten was der Christianisierung nur abträglich sein konnte. Auch Widukind von Corvey dürfte die Tacitus Annalen gekannt und darüber gebrütet haben, sodass man sich fragen darf ob ihm die Namensgleichheit von Arminius zu Irmin nicht auch aufgefallen sein könnte, ja eigentlich sogar aufgefallen sein müsste. Und da findet sich auch ein Ansatzpunkt, denn man erkannte im Wort Irmin eine Verbindung zum Kampf, zum Krieg und hielt ihn daher für die sächsische Ausgabe des griechischen Kriegsgottes Mars obwohl sich eher eine Nähe zum Götterboten Hermes angeboten hätte. Irmin und seine Gedenksäule widmeten die Sachsen also einem Kriegshelden den sie zum Gott aufwerteten. Man könnte also den Eindruck gewinnen Widukind von Corvey wusste, das Irmin ein Schlachtenlenker war vermied es aber sich dabei auf die Tacitus Schriften zu beziehen die es ihm in der Gestalt des Arminius bestätigt hatten. Obwohl es ihm mit seinem Wissen im 10.Jhdt. leicht gefallen wäre den direkten Bezug herzustellen umschiffte er es und erwähnte das Wort Arminius kein einziges Mal. Er wollte in Irmin den Kriegsgott sehen weil ihn die Sachsen in Erinnerung seiner Taten verehrten und rückte ihn von seiner wahren Existenz in Mensch gewesen zu sein ab. Aber warum ignorierte er die Tacitus Annalen die ihn doch eines besseren belehrt hatten. Man kann nur spekulieren, dass es die Glaubenslehre war die ihn davon abhielt die Irminsul als das zu bezeichnen was es war. Er ihr folglich die Bedeutung einer Siegessäule im Hinblick auf eine einst bedeutsame Schlacht absprechen wollte um die dem Frankenreich immer noch kritisch gesinnten Sachsen nicht zu neuen Widerstand zu animieren. Da das Resultat der Analyse die Erkenntnis war, dass sich die wahre Bedeutung der Irminsul nicht mit der Mission vertrug, nämlich die Existenz eines germanischen Helden, den man in Rom Arminius und in Falen Irmin bzw. Sifrit nannte wird man um das mühsam errichtete Irminsul Gerüst nicht ins wanken zu bringen dazu übergegangen sein, die Tacitus Schriften wegen ihres konträren Inhaltes zur christlichen Botschaft auf den klösterlichen Index zu setzen. Der Theorie dieses Internet Buches folgend hatten nur die Menschen in der Region um die Südegge den Namen Arminius aus der Tradition heraus bewahrt, da dort die Schlacht zu Ende ging und wo sie ihm in der Irminsul ein bleibenden Denkmal schufen. Bis zum Zeitpunkt des Studiums der Urhandschrift des Tacitus besaß keiner mehr eine Vorstellung davon, dass es einst einen Mann mit Namen Arminius gab, dem es gelang in der Nähe ihrer Wohnstätten vor Jahrhunderten eine römische Armee zu vernichten. Aber den Namen Sifrit wie man ihn schriftlich erstmals um 1200 im Nibelungenlied liest brachten sie erst nach dem Quellstudium der Tacitus Schrift mit den alten Geschehnissen in Verbindung und erkannten auch da erst, dass es eine alte Verbindungslinie zwischen Arminius und ihm gab. Zwei Namen und zwei Erinnerungskulturen die sich nun zusammen führen ließen und sich in heimischen Gefilden in Ostwestfalen trafen, die sich parallel entwickelten und sich auch nur dort begegnen konnten. Es wurde bereits darauf eingegangen, dass auch die Mönche in Fulda wo die Urhandschrift entstanden sein soll den Inhalte kannten und ihnen der Bezug zu Ostwestfalen auffiel woraufhin sie eine Urhandschrift an Corvey abgegeben haben könnten aber auch um die neue Abtei mit Kulturgut auszustatten. Natürlich möchte man nicht so weit spekulieren, dass dies bereits in der Absicht geschah die Corveyer Mönche zum Kombinieren zu animieren. Aber der den Feind tötende Arminius der im Drachen tötenden Sifrit seinen Ausdruck fand, den man später Siegfried nannte und der die Rolle des Segimunde übernommen hatte, war definitiv nicht der fromme Erzengel Michael und Schutzpatron der ostfränkischen Kirche dem es schon in hebräischen Zeiten gelang ebenfalls das Gute gegen das Böse zu verteidigen. Es war im christliche Sinne gedacht eine Übereinstimmung die sich nahezu aufdrängte, was aber ein separates Kapitel nötig macht. Aber damit erschöpfte sich noch nicht das umfangreiche Wissen, dass die Mönche den taciteischen Schriften entnehmen konnten. (06.08.2023)

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