Donnerstag, 12. September 2019
Der „Triumphzug“ Traum des Ovid sollte zur Realität werden.
Mit Bezug auf die Varusschlacht lassen sich in den auf sie folgenden Jahren zwei römische Triumphzüge den antiken Schriften entnehmen. Den Zug, den der Dichter Ovid in seinen „Tristien“ in den Jahren 10 + bis 12 + für Kaiser Augustus nur ersann und den, den Kaiser Tiberius im Jahre 17 + für Germanicus real ausrichtete. Dazwischen lagen maximal sieben Jahre. Aber thematisch und inhaltlich sind sie stark miteinander verzahnt, erscheinen uns so, als ob sie sich ergänzen würden, oder gar identisch sind und könnten sogar verwechselt werden. Sie verdienen daher eine besondere Aufmerksamkeit und vergleichende Betrachtung. Bevor ich mich mit dem Ersteren, nämlich dem fiktiven Triumphzug des Ovid näher beschäftige, müssen erst die irritierenden Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden, die uns der Triumphzug des Jahres 17 + in dem Segestes in Rom seinen spektakulären Auftritt hatte, in den Weg gelegt hat. Die Enthüllungen des Ovid aus seinen „Tristien“ über die Varusschlacht aus denen sich interessante Erkenntnisse und Details für die Forschung heraus filtern und ableiten lassen, müssen also noch ein Kapitel warten. Publius Ovidius Naso kurz Ovid genannt komponierte seine Trauerverse die „Tristien“ sowie die darauf folgenden „Epistulae ex Ponto“ seinerzeit aus der Verbannung heraus. Vom kaiserlichen Edikt des Reiches verwiesen zu werden, erfuhr er auf der Insel Elba. Und er musste die Verbannung unverzüglich antreten, denn der Kaiser gewährte ihm nur 14 Tage um sein Haus in Rom zu räumen. Die Insel liegt rund 10 Kilometer vor dem italienischen Festland und etwa 200 Kilometer nördlich von Rom. Betrachtet man die Distanzen und Reisezeiten, so war es für ihn nach damaligen Maßstäben unmöglich diese Frist einzuhalten. Es war also ein äußerst drastischer Befehl aus dem Munde des Kaisers, dem er zu folgen hatte, aber Wiederaufnahmeverfahren gegen kaiserliche Verbannungsurteile waren im Imperium nicht vorgesehen. So wählte er einen anderen Weg. Denn er bemühte er sich nun in seine „Tristien“ all das zu legen was er für geeignet hielt, um den Kaiser noch mal von seiner Entscheidung abzubringen und ihn umzustimmen. Ovid begann sicherlich schon sehr früh damit Überlegungen anzustellen, wie er dieses kaiserliche Gottesurteil noch einmal abwenden konnte. Vielleicht begann er sogar schon im Jahre 8 + und das möglicherweise bereits auf der Fahrt nach Constanta damit, an seinen „Tristien“zu arbeiten. In der Anfangsphase als er noch unter Schock stand hatte er sicherlich noch kein klares Konzept und auch arge Mühe auf gedanklichen Weg den geeigneten Einstieg in seine Ferse zu finden, denn auf die Idee seinen Wunsch poetisch zu formulieren muss man erst mal kommen. Es werden ihm manche Überlegungen durch den Kopf gegangen sein, die er später in seinen Metamorphosen verarbeitete. Aber nach dem er wie ich annehme von Hyginus die nieder schmetternde Nachricht vom Ausgang der Varusschlacht im Jahre 9 + erhielt, wehte in seine „Tristien“ an denen er bis 12 + schrieb frischer Wind und verleite seinem Werk inhaltlich den nötigen neuen Schub. Ausgestattet mit diesem Schwung fiel ihm die Formulierung seiner „Tristien“ etwas leichter, denn nun bekamen sie auch die nötige und wichtige zeitgeschichtliche Substanz und einen Bezug mit greifbarer Dimension. So brauchte er als Basis nicht mehr nur seine reine Dichtkunst in die Waagschale werfen. Denn nun erst öffnete sich für ihn eine konkrete Tür die er nutzen musste und die sich im übertragenen Sinne inhaltlich gut in seine „Tristien“ einbauen ließ. Und die die kritische Seelenstimmung in der sich Kaiser Augustus nach dem Varusdebakel befand, bot sich dafür ausgezeichnet an. Er entwickelte daraus eine geeignete Strategie und versuchte nun die triste Laune des Kaiser mit allen Mitteln aufzuhellen und dabei seine Gedanken wieder auf sich zu ziehen. Kaiser Augustus regierte das Imperium bis zu seinem Tod im Jahre 14 + und nur er der Kaiser konnte auch die über ihn verhängte Verbannung letztlich wieder zurück nehmen, wenn er dies für angemessen hielt. Man könnte daraus schließen, das die „Tristien“ in ihren wesentlichen Bestandteilen Rom auch erst erreichten nach dem Ovid die Ereignisse der Varusschlacht darin verarbeitet oder besser ausgedrückt versteckt hatte. Ovid nutzte also die wahren und für den Kaiser und das Reich bitteren Ereignisse wie sie sich auf dem Schlachtfeld in Ostwestfalen zutrugen für seine Pläne und entwarf darauf basierend sein ureigenes futuristisches Szenario. So nahm er einen späteren furiosen Sieg der römischen Legionen über die germanischen Varusbezwinger und Widersacher des Kaisers vorweg um dann sogar noch einen Schritt weiter zu gehen. Er gestaltete nämlich zu alledem noch einen imaginären und pompös gestalteten Triumphzug in dem die nieder geschlagenen und im Krieg gefangenen genommenen Germanenhäupter mit hängenden Köpfen in Rom mit marschieren ließ. Einen Zug der Geschundenen den er selbst erfand, der also nur auf seinen Phantasien beruhte. So erträumte er, besser gesagt erdichtete er exklusiv für Kaiser Augustus die pure Vision eines nie statt gefundenen Triumphzuges. Seine Wünsche gipfelten sogar in der Art, als dass er der Wahnvorstellung erlag, der Kaiser habe nun für immer und ewig Germanien erobert, als er in der Sprache der Übersetzung die Worte hinterließ "Nun ist das wilde Germanien wohl den Caesaren erlegen, hat, wie die übrige Welt, endlich die Knie gebeugt“. In der Reihenfolge gesprochen. Rom rächte die Varusniederlage, alle Bösewichter wurden gefangen, nach Rom geschafft und fortan hatte Kaiser Augustus seinen Seelenfrieden wieder gefunden. Für den Kaiser eine äußerst angenehme Vision, wäre sie denn nur schon zur Realität geworden. Darin verbirgt sich aber auch noch ein anderer Hinweis. Denn wenn Ovid bereits das Ende aller germanischen Eigenständigkeit verkündete, so konnte er auch noch nichts von der „Kapitulation“ Roms gewusst haben. Nämlich das Einknicken schon vor dem Erreichen des Endziel einer germanischer Rückeroberung. Kaiser Tiberius hatte bekanntlich im Jahre 16 + nach den unbefriedigenden Germanicus Kriegen das Ende der Germanenkriege befohlen. Diese Nachricht hatte Ovid also noch nicht erreicht, folglich mussten seine „Tristien“ auch wie man aus mehrfacher Hinsicht annimmt, davor verfasst worden sein, nämlich bereits bis zum besagten Jahr 12 +. Aber es war sein innigster Wunsch, dass Kaiser Augustus seine Verbannung aufheben möge. Aber selbst Tiberius der ihm 14 + nach seinem Tod auf den Kaiserthron nachfolgte, hob die Verbannung gegen ihn nicht auf. Was aber den erfundenen Triumphzug innerhalb seiner „Tristien“ auch pikant macht ist die Tatsache, dass es nur wenige Jahre später und genau in dem Jahr in dem Ovid verstarb noch zu einem „realen“ Triumphzug in Rom kommen sollte. Und hier meine ich den von Kaiser Tiberius für den Feldherrn Germanicus ausgerichteten Triumphzug des Jahres 17 + der uns vom griechischen Geschichtsschreiber Strabo samt Namensnennung überliefert wurde. Der Familie des Segestes und anderen Germanen stand in diesem Jahr die wohl eher zweifelhafte Ehre zu, die Rolle der besiegten Germanen im palatinischen Schaulauf übernehmen zu müssen. Beschäftigt man sich nicht sehr tief greifend mit der antiken Literatur und was sie so über die Varusschlacht zu berichten hat, so könnte man schnell dem Trugschluss unterliegen und annehmen, dass es sich um ein und den selben Triumphzug gehandelt haben könnte. Nämlich dem, der nur den Phantasien des Dichters Ovid in seiner mißlichen Lage entsprang und dem, den uns der Geschichtsschreiber Strabo überlieferte. Aber dem war natürlich mitnichten so, denn der Triumphzug den uns Strabo beschrieb fand im Gegensatz zu dem des Dichters Ovid auch in der Realität statt und ihn konnte Ovid definitiv nicht voraus gesehen, geschweige denn gemeint haben. Ovid schrieb seinen erdachten Triumphzug nur für Kaiser Augustus, der aber lebte im Jahre 17 + schon drei Jahre nicht mehr und nicht um damit den auf ihn folgenden Kaiser Tiberius davon zu überzeugen, er möge doch die Verbannung gegen ihn aufheben. Natürlich setzte er auch unter Kaiser Tiberius seine Bemühungen fort zurück kommen zu dürfen, wie es aus den „Epistuale ex Ponto“ der Jahre 14 + bis 17 + hervor geht. Aber nur noch mal zur Orientierung, denn in dem gleichen Jahr als die Großfamilie des Segestes am 26. Mai 0017 vor Kaiser Tiberius die Schmach in einem Triumphzug vorgeführt zu werden über sich ergehen lassen musste, nämlich im Jahr 17 + verstarb auch der Dichter Ovid im abgelegenen Constanta. Das auf seinen fiktiven Triumphzug dann tatsächlich auch noch dieser reale Triumphzug folgen würde, bei dem man in Rom Gefangene oder wohl eher jene Germanen die sich 15 + freiwillig in die römische Obhut begeben hatten um spektakulär vorführt zu werden, konnte Ovid in den Jahren zwischen 8 + und 12 + noch nicht erahnen, denn da war man noch weit von diesen Ereignissen entfernt. Es geschah in der Realität zwar nur wenige Jahre nach seiner „Tristien“ Endfassung, fand aber unter völlig anderen Voraussetzungen und auch unter einem jeweils anderen römischen Kaiser statt. So hätte Ovid schon zum Hellseher werden müssen, um den Triumphzug des Jahres 17 + voraus sehen zu können. Aber er konnte in seiner Zeit definitiv nicht ahnen, was einem Germanicus in Germanien noch so alles an germanischem Widerstand entgegen gesetzt würde und erst recht nicht, dass man ihm für dieses Resultat sogar noch einen glorreichen Triumph zugestehen würde. Denn bekanntlich gelang es ihm nicht die Rückeroberung Zentralgermaniens zwischen 14 + und 16 + zu einem dauerhaften und erfolgreichen Ende zu führen. So haben wir es in der Tat mit zwei völlig gegensätzlichen Triumphzügen zu tun. Nämlich dem, der nur der besagten Fiktion entsprang und der für immer seinen Platz nur im Wunschdenken des Dichters Ovid haben sollte und das reale Ereignis, das im Jahre 17 + statt fand. Nach dem dies unstrittig sein dürfte, möchte ich meiner Vorgehensweise treu bleiben und noch in andere Richtungen nach identitären Verbindungen Ausschau halten. So werden bei genauerer Analyse auch noch weitere Unterschiede zwischen dem erdachtem und dem realem Triumphzug deutlich. Denn sie liegen in der jeweiligen personellen Besetzung der an den Zügen teil nehmenden Germanen. Denn die zu Ehren von Feldherr Germanicus am 26. Mai des Jahres 0017 in Rom freiwillig im pompös inszenierten Triumphzug mit marschierenden und teilweise auch unter Zwang vorgeführten Germanen aus dem Segestes Clan waren nicht einmal im Ansatz mit den Menschen vergleichbar, wie sie uns Ovid für seinen Triumphzug genüsslich erdachte und beschrieb. Dies liefert uns ein zusätzliches Gegenargument womit sich belegen lässt, dass Ovid sich wie auch immer sogar noch im Jahr seines eigenen Todes am Germanicus Feldzug für seine „Tristia“ zumindest orientiert haben könnte. Zum anderen ist es fraglich, ob Ovid an der fernen Schwarzmeerküste von dieser erst am 26.5.0017 in Rom statt gefundenen imperialen Großveranstaltung überhaupt noch etwas erfuhr, also noch gelebt hat. Die Nachricht des Triumphzuges für Germanicus in dem unter anderem auch Segestes mitgeführt wurde, könnte das ferne Constanta etwa im Spätsommer 17 + erreicht haben, also immerhin acht Jahre nach der Varusschlacht. Viel Zeit zum Schreiben wäre ihm danach nicht mehr geblieben. Denn Ovid war im Jahre 17 + um die 60 Jahre alt und könnte theoretisch auch schon zum Zeitpunkt der Veranstaltung nicht mehr gelebt haben. Ovid brauchte auch nicht das Grundwissen, um den Ablauf eines Triumphzug beschreiben zu können, denn Triumphzüge für verdiente römische Feldherren und ähnliche Darbietungen waren auch zu den Zeiten als er noch in Rom das Leben genießen durfte nicht unüblich. Seine Klagelieder sollten nur Kaiser Augustus weich stimmen, aber der starb bereits am 19. August 0014. Folglich sollte damit jeglicher Bezug zum Siegeszug des Germanicus am 26. Mai. 0017 obsolet sein. Und bekanntlich holte ihn auch der spätere Kaiser Tiberius nicht mehr nach Rom zurück, denn auch er ließ ihn am schwarzen Meer bis zu seinem Tod darben, wo er allerdings als Ehrenbürger verstorben sein soll. Das Ovid im Rahmen einer „BIMILLENIUM“ Veranstaltung „2017 OVID UND EUROPA“ post mortem noch eine europaweite Ehrung erfahren sollte, konnte er schließlich auch nicht ahnen. Aber seine nur auf Hoffnungen beruhenden Wunschträume reichten letztlich auch aus um in ihm auch einen Vater der europäischen Kultur zu sehen. Die Schilderungen die uns Ovid in seinem sozusagen improvisierten huldigendem Triumphzug vermittelt, können wir also guten Gewissens unabhängig von jenem des Jahres 17 + betrachten und völlig davon abkoppeln. Und auch die aktuelle, also moderne Geschichtsschreibung geht davon aus, dass Ovid seine Klagebriefe in denen er sich auf die Varusschlacht bezog bereits in der Zeit zwischen den Jahren 8 + und 12 + verfasste, also noch lange bevor der Triumphzug mit Segestes dem Römerfreund durch die Straßen von Rom zog. In dieser Phase zwischen 8 + und 12 + konnte Ovid in Constanta zudem auch noch nicht einmal etwas von den Planungen eines Triumphzuges für Germanicus geschweige denn, den darin mitgeführten Personen gewusst haben, denn da lag etwas derartiges noch in ferner Zukunft. Auf die „Tristien“ die zwischen 8 + und 12 + entstanden und die in Abschnitt III. 12, 45 – 48 die Bezüge zur Varusschlacht enthielten, folgten die „Epistulae ex Ponto“ eine Sammlung von 46 Briefen die Ovid in der Zeit danach von 12 + bis 17 + nieder schrieb. Darin erscheint nun auch der Name des Feldherrn Germanicus, der uns wieder einen Hinweis nach Ostwestfalen gestattet. Ob er sich über seinen im Zuge der Germanenkriege gewachsenen Einfluss im Kaiserhaus noch seine Rückkehrwünsche zu erfüllen hoffte ist denkbar. Man könnte darin aber auch einen letzten Versuch folglich eine Art Akt der Verzweiflung sehen, denn er verstarb im Jahre 17 +. Wir entnehmen seinen Schriften also eine starke Fixierung in den germanischen Raum und explizit auf Ostwestfalen, suchen aber in seinen lyrischen Versen den Namen der Person des Segestes vergeblich. Aber nicht nur Segestes war für den Dichter Ovid noch keine feste Größe, denn man muss annehmen, dass er von seiner Existenz möglicherweise noch nicht einmal etwas gewusst hat, weil auch Hyginus ihn noch nicht kannte. Zumindest zu dem Zeitpunkt, als er seine „Tristia“ dichtete in der er den nicht statt gefundenen Trauerzug der Germanen in Rom beschrieb. Ob er den Namen Segestes kannte, als er Germanicus in seinen „Epistulae ex Ponto“ in seinen Schriftverkehr mit einbezog ist allerdings denkbar aber nicht zu belegen. Das galt auch für die anderen im Germanicus Triumphzug darin allerdings „real“ mitgeführten germanischen Männer plus Thusnelda, denn diese dürften auch alle namentlich noch gar nicht bis zu Ovid ins heutige Rumänien durchgedrungen sein und sind auch nicht in seine „Tristien“ eingeflossen. Aber ich möchte wie immer keine Sichtweise außer acht lassen und da berührt uns ganz besonders seine Phantasie die er anstrengte um den leidenden Germanen im Triumphzug die angemessene gequälte Ausstrahlung zu verleihen. Wie also hat Ovid das Verhalten seiner fiktiven Protagonisten im Triumphzug dichterisch umschrieben und beschrieben und was hat er auf und für sie gedichtet. Wie also hat er die von ihm in Szene gesetzten Personen dargestellt um über ihre Erniedrigung die gekränkte römische Seele zu heilen. Was hat er inhaltlich über sie verlauten lassen, wie entstanden seine Ideen, wodurch wurden sie gespeist und wie hat er das Geschehen im Trubel der Massen um sie herum beschrieben. Ich möchte darauf noch zurück kommen. Aber schnell wird deutlich, dass die von Ovid im Gedicht zum Leben erweckten Personen mit jenen Menschen und deren Charakteren nicht vergleichbar, geschweige denn identisch sind, die an der großen „Show - Veranstaltung“ am 26. Mai 0017 für Germanicus zu dessen Huldigung gezwungen und genötigt waren teilzunehmen, als schon Tiberius der neue Kaiser in Rom war. Alles konnte Ovid dienlich sein um sich auf dichterische Weise wieder an seine alte Wirkungsstätte zurück zu kämpfen, aber der Triumphzug des Jahres 0017 lag seiner Zeit voraus. Sich also wieder seinen alten gesellschaftlichen Platz in Rom zurück zu erobern entsprang seinen irrealen Visionen und dem Wunschdenken eines im Jahre 8 + in die Verbannung Entlassenen. Das andere war ein reales historisch unstrittig statt gefundenes Ereignis. Ovid wuchs in der „Pax Romana“ auf, war sicherlich auch Patriot und wird sich vielleicht sogar auch selbst erträumt oder erwünscht haben, dass sich das Imperium nicht mit der Niederlage am Eggegebirgsrand abfindet, sich verlorenes Terrain zurück erkämpft und die vertragsbrüchigen irgendwann zur Rechenschaft ziehen würde. Triumphzüge hatten in der römischen Geschichte eine lange Tradition, die bis zu Romulus zurück reicht. So war es für Ovid kein Quantensprung sich einen Triumphzug vorzustellen, an dem dann hoffentlich in Bälde auch jene Cherusker vorgeführt würden, die die Vernichtung der Varuslegionen herbei geführt hatten. Am Triumphzug des Jahres 17 + und auch bei keinen anderen römischen Triumphzügen ließen sich Arminius und die anderen germanischen Drahtzieher der Varusschlacht zum Leidwesen des ganzen Imperiums und insbesondere des Germanicus vorführen. Denn die dafür verantwortlichen Germanenoberhäupter entzogen sich für alle Zeiten der römischen Rechtsprechung und Gerichtsbarkeit, indem sie sich der Gefangennahme lebenslang erfolgreich widersetzen konnten. Ihnen gelang es auf freiem Fuße zu bleiben und Germanicus musste für seinen heroischen Triumphzug im Jahre 17 + auf die zweite Besetzung, sozusagen eine „B – Elf“ ausweichen. (12.09.2019)