Montag, 20. März 2023
Der Drache der nie einer war.
Drachensagen erfreuen sich sowohl in Verfilmungen als auch in der Unterhaltungsliteratur großer Beliebtheit und wirken faszinierend auf jung und alt obwohl unstrittig ist, dass es Drachen nie gab. Aber wer wünscht sich nicht insgeheim, dass es sie doch gegeben haben könnte, da sich damit unserer rationalen Welt etwas Phantasievolles entgegen halten ließe. Wer aber Argumente auftischt mit denen sich der Glaube an die schönen Gruselgeschichten zerstören lässt, macht sich unbeliebt und es fühlt sich wie ein Tabubruch an. Aber im Zuge dieser Theorie ist es unvermeidbar mit der möglichen Wahrheit heraus zu rücken. Denn auf diesem Wege lässt sich begründen, dass die "Drachenschlacht" einst im Nethegau geschlagen wurde. Sich in Jahrhunderte und sogar Jahrtausende Alte historische und in diesem Fall auch linguistische Prozesse hinein zu denken um die Mentalitäten der Vorväter ergründen zu können übersteigt das Menschenmögliche. Und obwohl schon genügend strapaziert kommt es gerade in diesem Kapitel darauf an das einfältige Wesen jener Menschen nach zu empfinden sich aber gleichzeitig davor hüten sollte sie als rückständig abzutun, denn ihren Genen und ihrer Konstitution verdanken wir unsere Existenz. Dieser Abschnitt gleicht einer einzigen Herausforderung an unsere Intuition wenn wir nach der wahren Gestalt des Drachen suchen wollen. Es fing an mit dem Parzellennamen „Hakenei“ nahe Borlinghausen mit dem sich nachzeichnen ließ, dass es eine Verbindung zwischen Ostwestfalen und Südengland im 5. Jahrhundert gegeben haben könnte über die auch sagenhaftes Gedankengut auf die britischen Inseln gelangte. Und die Parzelle „Hakenei“ befand sich nun mal mitten in jener Landschaft in der nach dieser Theorie die Varusschlacht endete und später die Irminsul zerstört wurde. So wurde „Hakenei“ auch zum Schlüsselwort für den alten sprachlichen Kontakt zum Londoner Stadtteil Hackney der, wie sich recherchieren ließ in seiner ursprünglichen Schreibweise „Hakenei“ hätte lauten müssen. Die von Vortigern ab dem 5. Jahrhundert auch aus dieser Region nach Südengland gelockten Krieger brachten somit auch ihre kulturellen Eigenheiten und Lebensgewohnheiten in ihr neues Leben auf der Insel mit, was auch ihren Erinnerungsschatz beinhaltete. So lässt sich argumentieren, auf welchen Wegen das alte Wissen aus Ostwestfalen in den angelsächsischen Sprachraum gelangte. Im letzten Kapitel wurde heraus gearbeitet, dass man in Großbritannien unter der Bezeichnung Hack nicht nur ein Pferd verstand, sondern auch ein komplettes Pferdegespann. Es konkurriert mit dem dafür vergleichbaren englischen Wort „dray“, wobei vom Grundsatz her der Unterschied zwischen einem Hack und einem Dray nicht groß gewesen sein dürfte, da sie das gleiche Gefährt beschreiben. Folgt man dem Begriff „Dray“ auf der etymologischen Spur so bestätigt sich die Identität beider Bezeichnungen. Folglich ist es unvermeidbar, sich auch dem Wort „Dray“ zu widmen um zu erfahren welchen Werdegang es nahm. Denn nachdem sich über das Wort „Hakenei“ eine sprachhistorische Verbindung ins 630 Kilometer von Borlinghausen entfernte Hackney herstellen ließ womit sich begründen lässt wie die Ereignisse im Zusammenhang mit der Varusschlacht einst den Weg nach England fanden die ihren Anfang im Nethegau genommen haben könnten, kann auch das Wort „dray“ zum Wegweiser werden. Denn mit der Analyse dieses Wortes ließe sich möglicherweise ein weiteres Glied in ein Netzwerk einfügen womit sich verdeutlichen lässt, dass die Drachensage in der Varusschlacht ihre Wurzeln hatte. Und dazu gehört es auch heraus zu finden auf welchen Vorgängernamen „dray“ beruhte. Zurück verfolgen lässt es sich bis zum mittelenglischen Wort „draye oder „dreye“ und sogar noch zum altenglischen Wort „draege“. Aber damit nicht genug, denn es geht noch einen weiteren Schritt zurück in die Vergangenheit wodurch sich der Verdacht erhärtet, dass sich damit ein Zusammenhang zwischen Varus und dem Drachen herstellen lässt. Und jeder an der Varusschlacht interessierte Mensch kennt das unerklärliche und wie elektrisierend wirkende Zusammenspiel um die nebulöse Verbindungslinie wie sie unsichtbar zwischen der mittelalterlichen Siegfried Sage in der auch ein Drache eine große Rolle spielt und Arminius dem Bezwinger der römischen Legionen verläuft. In diesem Zusammenhang besonders faszinierend und nahezu mysteriös erscheint uns ein äußerst seltsamer Hinweis auf eine Begebenheit die auch viele Freunde kennen die sich schon mit der Varusschlacht beschäftigt haben. Es ist der wohl freundlich gemeinte Hinweis eines vermutlich ostwestfälischen Ortsansässigen, der den auf der Pilgerreise nach Jerusalem befindlichen isländischen Mönch Nikulas Bergsson um 1151 südlich von Paderborn, als dieser das Soratfeld überquerte darüber informierte, dass er sich nun in einer Gegend befinden würde, wo einst der Drache getötet wurde. Eine Information die zwar keinen unmittelbaren Bezug zum Wort „dray" aufweist, aber doch die räumliche Nähe dieser Episode zum vermeintlichen Schlachtenraum erkennen lässt. Sie klingt auf befremdliche Weise konkret und lässt daher wenig Zweifel am Wahrheitsgehalt aufkommen. Eine vielsagende und tiefsinnige Bemerkung, die sich mit der Varusschlachttheorie in Einklang bringen lässt. Es ist eine 900 Jahre alte Überlieferung die aus diesen Gründen immer schon aufhorchen ließ, denn damit lassen sich Varusschlacht und Drachensage zweifelsfrei nach Ostwestfalen verlegen. Und nicht nur das, es bestätigt im Umkehrschluss auch die „Hakenei“ Fährte, die von hier aus ihren Weg nach London gefunden hat. So lassen sich Sage und Theorie nicht mehr auseinander dividieren und können geographisch betrachtet bis auf wenige Kilometer Abweichung diese Theorie zum Endschauplatz der Varusschlacht stützen. So wird sie eng mit dem Ort verbunden an dem man einst den Mönch auf die Drachentötung hinwies und alles wie ein selbstverständliches Ereignis darstellte. Man kann auch vermuten, dass dem Mönch die Drachensage schon vorher bekannt war und man ihn auf die Örtlichkeit aufmerksam machte, da er danach fragte. So wurde die Drachensage zu einem belegbaren Ereignis aus dem man auch schließen darf, dass sie nicht erst im 12. Jhdt. sondern schon früher ihren Weg in den Norden fand, also auch nach Island. Aber erst die hier aufgestellte Theorie, nämlich die Varusschlacht im Nethegau zu verorten schuf den nötigen Unterbau um den so genannten „Nikulas Verweis“ in einen konkreten Bezug dazu setzen zu können. So wurde eine verblüffende Argumentationskette aufgebaut der nur etwas sehr Wesentliches fehlte, nämlich der dazugehörige Drache. Denn Varus war definitiv kein Drache, aber ohne Drache auch kein Bezug zu Siegfried dem Drachentöter und damit auch nicht zur Varusschlacht. Aber dank der frischen Spur zum „Hakenei“ nahe Borlinghausen also dort wo man einst Pferde züchtete scheint es nun so, als ob sich mit Hilfe der Etymologie diese Argumentationslücke schließen lässt. Denn durch die mittelenglischen Worte „draye und „dreye“ und das altenglische Wort „dræge" im Sinne von tragen und ziehen wird eine Verbindung unübersehbar wofür bereits das Wort „Hakenei“ den Boden bereitet hat. Dem altenglischen Wort „dræge“ liegt das proto - bzw. westgermanische Wort „drago“ zugrunde, das man sich auf der Zunge zergehen lassen sollte und das auch in der frühen Schreibweise von drago überliefert ist. Aber zum Wort „drago“ gesellte sich noch ein weiteres, das dabei hilft die Theorie zu verdichten. Denn eine weitere sprachliche Urform für das Wort Drachen lässt sich der Bezeichnung „trahho“ entnehmen, dass in althochdeutsch auch als „trakko“ überliefert ist. Es ist von großer Bedeutung, da das Wort „trahho“ nach dem Stand der Forschung die früheste bekannt gewordene germanische Bezeichnung für einen Drachen ist. Und während das Wort „drago“ das ebenfalls in seiner Urform für einen Drachen steht die Spur in den lateinischen Sprachraum offenbart, lässt sich doch daraus im tieferen Sinne der Worte das Synonym „tragen“ ableiten. Der „trahho“ ist in dem Moment der oder das „Tragende“, „Transportierende“ und der „Trakko“ ist mehr der Begriff für das „Ziehende“. Letztlich lässt es sich im Zuge der sprachlichen Weiterentwicklung für alles sich Fortbewegende und Fahrende anwenden und es erweitert sich damit der Blickwinkel auf ein mechanisches Objekt und nicht mehr auf ein Fabeltier. Begibt man sich in etwas Fahrbares, dann findet man sich auch in einem Gefährt wieder und wird getragen. In alten Zeiten waren die Worte noch identisch, beides nannte man tragen und machte noch keinen Unterschied zwischen dem Tragen von Lasten im Sinne von Nutzlast und dem befördern von Menschen. So stand auch das Wort „trahho“, dass sich zum Drachen entwickelte immer nur für die Fortbewegung gleich ob Last oder Mensch. Während aus dem Wort „drago“ der Begriff „Drag“ wurde, der heute nach allgemein üblicher Sprachweise für ein Gefährt, genauer gesagt für einen gut ausgestatteten Vierspänner steht, so verbirgt sich doch darin immer noch gut erkennbar seine Urform, nämlich ebenfalls das Synonym für „tragen“ wie es auch in „trahho“ steckt. Also schlechthin der Name für das Gespann, eben jener britische Hackney der sich aus dem ostwestfälischen „Hakenei“ entwickelte und ihm verdankt, sodass alle Bezüge ineinander greifen. Folglich ein Gespann bestehend aus Pferd und Wagen, das zum „Tragen“ von Mensch und Last geeignet war. So wird auch der Bezug zu Varus langsam deutlicher, denn nun schließt sich ein Kreis. Die Aufzeichnungen der antiken Historiker kannte man im Germanien des frühen Mittelalters nicht aber in den Köpfen der Menschen spukte noch das Vorgeschichtliche, das man sich bewahren wollte. So trat die germanische Methode der Aufarbeitung an die Stelle des realen Verlaufes, Sagen ersetzten es, hatten aber auch die Aufgabe Vergangenes erklärbar zu machen. Aber das Gefährt das im Mittelpunkt dieser Theorie steht hatte in Germanien einen Namen und der lautete „Drago“ für Drako und „Trahho“ für Drachen und mit ihm ließen sich auch Personen befördern oder wie man es damals ausdrückte sie konnten getragen im Sinne von fort bewegt werden. Und in diesem Moment findet auch das Wort „trahho“ der zweite etymologische Ursprungsbegriff für „tragen“ zu seiner eigentlichen Bedeutung. Und nicht zu vergessen, auch die Drachenboote der Wikinger "befuhren" letztlich die Meere, trugen also ihre Besatzung womit der "trahho" wieder zu nichts anderem, als zum zum Tragenden wurde. Die germanische Volksseele deutete es um, machte aus ihm ein Untier und wendete die Bezeichnung für ein wehrhaftes und seine Reichtümer bewachendes Wesen an. Auf das dem Volksmund entnehmbare angesammelte Wissen folgte eine Phase des Übergangs in die Sagenwelt und es begannen sich die Namen Drago und Trahho für den Drachen durchzusetzen, Worte in denen beides gleichzeitig zum Ausdruck kommt. Man nahm die Phantasie zu Hilfe, stützte sich auf die Berichte aus dem lateinischen Sprachraum wo Drachengeschichten lange Traditionen hatten und griff zunehmend auch die heiligen biblischen Drachentötergeschichten auf wie sie sich im Zuge der Christianisierung verbreiteten. Letztlich aber waren es die zwei Begriffe die im Grundsatz profanen Ursprungs waren und zueinander fanden, sich ergänzten und eine andere Bedeutung annahmen. So gebar das schlichte Gemüt aus zunächst nebulösen Vorstellungen die visionäre Gestalt eines Schreckgespenstes. Man nannte das Wesen zu gleichen Teilen Drago oder Trahho begann damit, dass einstige Gespann unter mythologischen Aspekten zu betrachten und ließ so ein Objekt lebendig werden. Ein Prozess der sich der Theorie nach gut in Südengland vollzogen haben könnte, wo sich die lateinische und die germanisch sprechende Welt auf einst keltischem Boden begegneten. Ein Schmelztiegel der Kulturen in dem sich die Einflüsse vermischten und einer Region wo sich unter römischer Herrschaft bereits Drachenartige etabliert hatten und auf die Schilderungen des germanischen Volksmundes trafen. Der „Trahho“, also der „Drago“ der im weiteren Sinne auch Verbindung zum mittelniederdeutschen Wort „Drage“ für Bahre, zum mittelhochdeutschen Wort „Trage“ aber wiederum auch zum germanischen Wort „Dragan“ für ziehen steht. „Drag“ ist ein Wort, das sich in der Sprachentwicklung mehrfach aufteilte. Man findet es im englischen Wort „draven“ für traben, in „drive“ für fahren, aber auch in dragging für schleppen um nur diese wenigen Beispiele zu nennen. Begriffe die sich auf die Fortbewegung beziehen und auch der Name „Draisine“ für ein handbetriebenes Schienenfahrzeug passt noch in diesen Wortstamm. Und dazu gesellt sich im Zuge der Aufarbeitung auch noch der Hack, dass englische Wort für ein Trabpferd, einen Passgänger oder einen Zelter womit man im Mittelalter ein leichtes Reitpferd bezeichnete und in Germanien im Wort Hake seinen Ursprung hatte. In England schrieb es Geschichte, denn man nannte nicht nur ein Pferd ein Hack, es ist auch der Name der berühmten Londoner Taxis. Und auch der „Hack – Ney - Bus“ ist wie der Hack - Stand also der Taxistand in England zu einem festen Begriff geworden. Aber auch in Frankreich findet sich noch heute ein Pendant des Wortes Hakenei nämlich „Haquenee“, es bezieht sich auch auf ein rollendes Fuhrwerk und stammt ebenfalls von „Hakenei“ ab. Es trägt den französischen Namen „Haquet“ und steht für Gefährt bzw. einen alltäglichen Gebrauchsgegenstand. Ein Wort das gleichfalls germanischen Ursprungs ist und das die Jahrhunderte überlebte. Es steht für einen Wagen auf Rädern, woraus sich die Bezeichnung für den modernen Einkaufswagen entwickelte, wie wir ihn aus den Supermärkten der Welt kennen. Die Übersetzung des französischen Wortes „Haquet“ in die englische Sprache lautet „Dray“. So steht ein „Hake“ also ein „Hack“ für ein Pferd und ein Hack – ney für ein komplettes Ge – pferd, pardon Ge - fährt, es stellt einen Wortstamm bzw. eine Wortekombination dar und bildet im Sinne seiner An- und Verwendung als fahrbarer Untersatz unstrittig eine plausible Einheit. So wurde aus der alten Weidelandschaft, der „Hakenei“ bei Borlinghausen wo man wohl einst Gebrauchspferde und edle Rösser züchtete der Name für ein Gespann bestehend aus Pferd samt angehakten Anhänger. Aber das Lösungswort hinter beiden Möglichkeiten könnte sich im englischen Wort „Dray“ verbergen. So muss man sich noch mal mit der Etymologie des Wortes „Dray“ beschäftigen und stößt dabei im Zuge der Namensforschung auf weitere Zusammenhänge. Denn das Ursprungswort das im Wort „Dray“ steckt, ist das alte Wort „drago“, das sich vom althochdeutschen Wort „trahho“ für Drachen ableitet oder umgekehrt. Man erkennt also schon auf den ersten Blick, dass sich hinter dem Wort „drago“ nicht der klassische geflügelte Drache verbirgt, sondern das es sich dabei schlicht um ein unspektakuläres Fortbewegungsmittel gehandelt hat. Es mag auf jene etwas ernüchternd wirken, die sich hier gerne ein gutmütiges oder boshaftes Fabelwesen vorgestellt hätten, aber defacto war es wohl nichts anderes als ein simples Gefährt, womit sich sowohl Lasten als auch Personen tragen bzw. befördern lassen und somit auch fort bewegen ließen. Im Wort „tragen“ verbirgt sich zweifelsfrei das alte Wort „trahho“. Und vielleicht sogar das spanische Wort „trabajo“, denn tragen war auch immer mit Arbeit verbunden. Der Drache war also um es mal salopp auszudrücken nichts anderes als ein profaner Karren. In der englischen Sprache hat es sich im Slang erhalten, wo man einen PKW vereinfacht Drag nennt und für die besonders schnellen unter ihnen den Namen Dragster erfand. Parallel dazu hat sich aber in England auch noch der lateinische Wurzelname für ein Fahrzeug erhalten. Nämlich die alte römische Carucca, wo man es zu Car verkürzte und woraus im deutschen Dialekt die Karre wurde. In Deutschland hingegen hat die Bezeichnung Drag für einen PKW keine Tradition entwickelt und in England hat auch das Wort Hack - ney in seiner ursprünglichen Bedeutung seine Existenz aufgegeben seit Kutschen nicht mehr so benötigt werden wie einst. Aber was zum Teufel soll dies alles mit Varus und seiner Schlacht zu tun haben. Und da kommt nun die antike Technik ins Spiel wie sie um das Jahr Null gerade erst dabei war Eingang in die vielleicht noch heile Welt der Germanen zu Zeiten von Kaiser Augustus zu finden. Denn die Römer drangen nicht nur auf Schiffen und Pferden in Germanien ein, sondern auch mit stabilen für alle Zwecke nutzbare und von Ochsen gezogene Caruccas und andere Fortbewegungsmittel. Und darunter befanden sich für die höher gestellten Personen auch elegantere und komfortable fahrbare Untersätze und keine einfachen Karren. Man kann sich davon auf Basis alter Überlieferungen und zeichnerischer Darstellungen ein Bild machen, wenn man sich den Nachbau im römisch germanischen Museum in Köln nahe dem Dom ansieht. Für die Archäologen war es übrigens eine Überraschung als man 235 + also lange nach der Varusschlacht am Harzhorn feststellte, dass die Legionen bereits in dieser Zeit Trosskarren mit beweglichen Vorderachsen nutzten. Wann sie entwickelt wurden ist unbekannt, aber auch zu Varuszeiten hätte man sie schon besessen haben können, denkbar aber nicht nachweisbar. So dürften auch Sondermodelle aus den frühen „Manifatturas“ die man auf der Hochleistungsstrecke des Circus Maximus testete und in den Straßen Roms bereits zum normalen Alltagsbild zählten, auf die einfache Landbevölkerung im germanischen Ostwestfalen beeindruckend gewirkt haben. Fahrzeuge angefertigt für die gehobene Führungsschicht werden erstaunen ausgelöst haben. Und fortschrittliche Techniken waren immer schon ein “Hingucker“ für neugierige Blicke. Ein Sachstand der in der Diskussion oft unterbewertet wird. Denn was die Menschen immer schon bewegte besser gesagt fort bewegte, vor allem in den weniger zivilisierten Regionen war die Faszination die von der Fortbewegung ohne Sattel ausging. Und da waren die Germanen nicht anders, als die heutigen stolzen Autobesitzer. Alles erregte unter ihnen Aufmerksamkeit und die damit verbundenen logistischen Möglichkeiten wirkten sich auf ihr Alltagsleben aus und das Imperium zeigte, dass es neben neuer Anbaumethoden auch noch anderes zu bieten hatte was man bislang nicht für möglich hielt bevor man es nicht selbst mit eigenen Augen sah. Und flugs ist man schon wieder dabei zu spüren wie doch die germanische Seele einst getickt haben könnte, als in nur wenigen Jahren eine unerwartet mächtige Zivilisationswelle über Germanien hinweg schwappte. So könnte der Anblick dieser Luxusgefährte für die germanische Landbevölkerung weitaus nachhaltiger gewesen sein, als manche anderen hochwertigen Güter aus den imperialen Produktionsstätten wie etwa den frühen Glasmachern. Und auch die römische Waffentechnik besaß vielleicht noch nicht einmal die gleiche Strahlkraft oder den Stellenwert für die Germanen, wie eine prachtvolle und mit wertvollen Metallen beschlagene Equipage. Ein derartiges Fortbewegungsmittel war für die damalige Zeit high -tech pur, denn Radkonstruktion, Speichen und Naben oder eine zierliche Deichsel werden mit ihren groben Ochsenkarren nicht vergleichbar gewesen sein. War für die Germanen der „Drag“, also der „Drago“ bzw. der Karren, der angehakt und von zwei Ochsen gezogen wurde schon das frühe Symbol des Fortschritts, dann war es die Personen befördernde Prunkversion allemal. Aber wie konnte aus dem „Trahho“ ein „Drag“ und aus beidem ein geflügelten Drachenwesen werden. Was könnte sie noch veranlasst haben sie miteinander in Verbindung zu bringen. Bereits der Namensvergleich zwischen dem germanischen Wort „Trahho“ und dem eher lateinischen Wort „Draco“ bzw. dem griechischen Wort „Drakon“, was dort für scharf oder wild blickend steht, offenbart unterschiedliche Vorstellungen, verrät aber auch Übereinstimmung um daraus das gemeinsame Wort Drache entstehen zu lassen. Mangels anderer Erklärungen nimmt man bislang an, man wolle mit der Drachengestalt und der mit ihr verbundenen Legenden auf die drachenköpfigen Feldzeichen des römischen Heeres anspielen wie sie die Signifer vorweg trugen und übersah dabei, dass der Drachen in Germanien für nichts anderes stand als für einen Wagen mit einer oder zwei Achsen. Aber den besonderen Unterschied verdeutlicht noch das Wort „Dragnet“. Und obwohl auch dahinter das Wort „Drago“ erkennbar wird, so ist es doch kein römisches Feldzeichen, sondern es steht für das Schleppnetz in der Fischerei. Ebenso könnte es sich auch mit dem aus Italien bekannten Wort N`drangetha verhalten, dass uns aus der organisierten Kriminalität bekannt ist. Denn beide Worte stehen symptomatisch für das Wort allumfassend, einfangen oder alles mit einbeziehend und natürlich können auch in einem Drag mehrere Personen platz nehmen. In der nordischen Mythologie ist es nieder geschrieben und in der Lieder Edda umschrieb man im hohen Mittelalter das Fabelwesen mit den Worten Umarmer, Umgarner oder Umgreifer, den Fafnir oder Fafner und verglich ihn mit einem Greifvogel. So hat der Karren also der „Drag“ der von einem oder mehreren kleinen Pferden, den „Haken“ gezogen wird nichts mit einem Drachen im Sinne eines feuerspeienden Untieres gemein. Schaut man noch genauer hin dann lassen sich noch andere Vergleiche finden und man erkennt, wie aus einem Karren ein Drachen werden konnte. Denn für den Germanen in der prähistorischen Übergangs- und Umbruchszeit war der Drache eben nicht das, was unsere christlich beflissene und beeinflusste Phantasiewelt später aus ihm gemacht hat. Germanen waren Drachen fremd man kannte sie nicht und auch einen Bezug zu Krokodilen konnte man nicht herstellen. Denn im germanischen Wald gab es etwas derartiges nicht. Ihre Tierwelt bestand aus Bibern, Wölfen, Wisenten, Bären, Adlern und natürlich wurmartigen Schlangen. Und hier beginnt sich der Kreis wieder zu schließen. Denn ein Lastenfahrzeug also ein Dray oder Drag war zwar kein Drachen, aber es war etwas Fahrbares auf dem sich auch schwergewichtige Dinge in größerer Zahl laden ließen. Gegenstände die man mithilfe eines Karren oder Drag somit „einfangen“ oder darin „sammeln“ konnte und die sich „greifen“ und „zusammen fassen“ ließen. Der Drachen war also im ursprünglichen Sinne in Germanien kein Fabelwesen, sondern ein praktisches, alltägliches und vielseitig nutzbares Lasten- und Transportfahrzeug mit dem sich Material vom Holzpflock bis zum Nahrungsmittel, aber auch Personen und vieles mehr bewegen ließen. Hier beginnen die Begriffe „Fahrzeug und Drachen“ zu verschmelzen, deckungsgleich zu werden und lassen sich nicht mehr auseinander halten. Das Drag - net, das Schleppnetz in dem die Silbe „Drag“ ruht, symbolisiert wie kaum ein anderes Wort diese direkte Verbindungslinie zwischen dem fahrbaren germanischen Drago und einem „drachenartigen“ Schleppnetz mit großem Maul, mit dem sich im übertragenen Sinne umfänglich Beute machen ließ Dinge greifen und umfassen lassen. Was man dann in der sagenhaften nachgermanischen Zeit, also im frühen und hohen Mittelalter aus dieser praktischen Erfindung machte fand später aufgrund von Heldenverehrung, Irritation, Wunschdenken oder Erzählleidenschaft Eingang in die Welt der Mythologie. Man verband den germanischen Karren den Drago, also den „Trahho“ mit den mediterranen Vorstellungen des „draco“ also eines Fabelwesens und trennte sie fortan nicht mehr voneinander. Aber zurück zum Hakenei nach Borlinghausen. Was passierte nun auf diesem erhöht liegenden Feld wo man einst Pferde züchtete, dass nördlich des prähistorischen Bördenweges der von Borlinghausen nach Peckelsheim führte lag und dem man nahe der „Teutoburgiensi saltu“ Schlucht den Namen „Hakenei“ gab. Die Forschung rätselt seit schier ewigen Zeiten, ob es eine Identität zwischen Siegfried dem Drachentöter und ich habe nicht „Karrentöter“ gesagt, und Arminius dem Varustöter gibt, denn dann fiele Varus indirekt die Funktion des Drachen zu. Die Phantasie kennt keine Grenzen und es darf spekuliert werden, warum man sich für die Parzellenbezeichnung am uralten Namens „Hakenei“ bediente. Lässt sich also tatsächlich ein sprachlicher Rückweg rekonstruieren um dann am Ausgangspunkt eine Verbindung zur Varusschlacht herstellen zu können. In der Tat wäre dies eine verlockende Vision, die dann im Umkehrschluss dazu führen könnte, dass das „Hakenei Feld“ auch zum Schauplatz der Endtragödie wurde. Möchte man diese Vision zum Leben erwecken, dann gehört dazu ein umfängliches Vorstellungsvermögen zum Ablauf der letzten Stunden des Statthalters Varus, denn auf ihn soll schließlich der Nimbus eines, sich in einem „fahrbaren Drachen“ fort bewegenden Menschen zugeschnitten werden. Aufgrund der voraus gegangenen etymologischen Pfade und Verbindungslinien stellt dies jetzt keine übergroßen Herausforderungen an unsere Phantasie dar denn die Deutung liegt schon fasst auf der Hand. Nimmt man folglich den Faden da auf wo er liegt, dann lässt sich alles zum Resümee verdichten und wer sagt denn, dass Varus immer nur hoch zu Ross trabte. Denn Varus war schließlich Statthalter von ganz Niedergermanien, damit oberster Gerichtsherr, Senator oder Legat, stand allen dort stationierten Legionen vor und kommandierte selbst drei römische Elite Legionen. So wird man dem etwa 55 Jahre alten Varus auf allen Wegen und wohl auch bis zuletzt das Recht zugestanden haben nicht zu Fuß gehen zu müssen und auch kein Pferd besteigen zu brauchen. Er war wie man ihm nachsagt bequem, wird auch als phlegmatisch dargestellt und hatte alle Rechte ein von Pferden gezogenes Gespann nutzen zu dürfen. Nämlich ein oder eine Hakenei, ein Gefährt wie man es in Germanenkreisen zu Varuszeiten zu nennen pflegte und wie es seinen Weg dann im 5. Jahrhundert nach London gefunden hat. Und so genoss Varus das Privileg möglicherweise auch noch am letzten Kampftag in Würde kutschiert zu werden. Und er verwendete natürlich jene, von fügsamen Pferden gezogene und mit blinkenden Scharnieren beschlagene, hochherrschaftliche Kutsche. Ein beeindruckendes Fahrzeug in dem sich Varus durch die germanischen Lande ziehen ließ in dem er den römischen Hellweg zwischen Lippe und Weser vorbei am Kastell Aliso befuhr und in dem er auch von Höxter aus unterwegs zu den Rebellen war um über nichts ahnend zu Gericht zu sitzen. Auch von Interesse ist die Frage, ob Varus nicht nur auf dem Marsch in den Untergang, sondern bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein Gefährt bestiegen haben könnte um sich durch die germanischen Stammesgebiete kutschieren zu lassen. Angeblich sollen römische Reisewagen die bereits zu seiner Zeit einen beachtlich Komfort aufwiesen schon 80 Kilometer pro Tag erreicht haben, aber je nach Wegstrecke könnte man schon die Hälfte als bemerkenswert bezeichnen. Den Brauch des Wagenrennens hatte man über die Etrusker von den Griechen übernommen und es mussten Fahrzeuge gewesen sein, die dem hohen Verschleiß im Kampf oder in der Arena stand hielten. Aus diesen Fahrzeugen gewannen die Karosseriebauer die nötige Erfahrung und man ist schon fasst geneigt sie Prototypen zu nennen, so dass sie der Beanspruchung und den Anforderungen im antiken Zivilleben aber auch im germanischen Sumpfland gewachsen gewesen sein dürften, also dem sandigen Straßennetz in der Provinz. Karossen für die hochgestellte Aristokratie werden dem im besonderen Maße Rechnung getragen und sich von den einfachen Fahrzeugen der Händler deutlich unterschieden haben. Was die Bequemlichkeit und die bereits fortgeschrittene Technologie der Federung anbelangt, so wird man für Varus nicht gespart haben und nicht nur auf die Qualität, sondern besonders auch auf das Prunkvolle und Repräsentative geachtet haben. Wichtige Funktionsteile waren damals aus Bronze, die antiken Karosseriebauer verarbeiteten die richtigen Holzarten und für das Fahrwerk griff man auf die zeitgemäßen Fett- also Schmiermittel zurück. So verliehen starke Lederbänder samt Überdachung den römischen Reisewagen die in unterschiedlichen Bauweisen gefertigt wurden verhältnismäßig angenehme Reisebedingungen und das auch bei schlechtem Wegeunterbau und ungünstigen Wetterverhältnissen. Varus wird sich etwas derartiges geleistet haben können und man sollte nicht ausschließen, dass er wo er konnte den behaglichen Reisewagen gegen das Pferd tauschte und worin es sich auch gut mit anderen Kommandeuren unterhalten konnte ohne Mithörer befürchten zu müssen. Einige unserer Altvorderen kannten wohl schon derartige Transortmittel, nutzten sie aber nicht und werden alles mit einer Mischung aus Staunen und Ehrfurcht aber auch gepaart mit Hohn und Spot bedacht und kommentiert haben. Die einfachen Germanen erlebten Varus nur wenn sie ihn von weitem im inneren seines stattlichen Gefährtes sahen und es war für sie immer ein ungewohnter und fremdartiger Anblick. Aus ihrer Sicht verschmolz er förmlich mit seiner Behausung und bildete eine Kombination aus beidem für den sie sich einen geläufigeren Namen suchten da der Name Gespann oder "Hakenei" es nicht deutlich genug zum Ausdruck brachte. Denn eine Bezeichnung aus ihrem gewohnten Alltagsleben passte nicht dem Fahrzeug ihres neuen Landesfürsten. Mit leichtem ironischen Unterton schuf sich ihr ureigener Volksmund eine eigene Bezeichnung und gebar einen Namen der ihrem Wortschatz Rechnung trug aber gleichermaßen auch ihrer Seele entsprang, womit sich aber auch eine Portion Herabwürdigung und Ehrfurcht zum Ausdruck bringen ließ. Jeder Germane kannte diesen „Drag“ zumindest von weiten und wusste auch wer darin saß. Und dieses „Hakenei“ stand auch zwangsläufig immer im Mittelpunkt der Auseinandersetzung, also der Varusschlacht denn der Mann der darin saß, den mochte man nicht. Ihn gegen den Willen der ihn Schützenden aus dem Wagen zu zerren war das gelobte Ziel aller Germanen in jener Zeit und jeder trachtete danach. Und besonders die Krieger auf germanischer Seite wussten anhand dieses Gefährts immer, wo sich der Feldherr gerade aufhielt. Und wo der „Hakenei“ fuhr, da war auch der Statthalter nicht weit und alle Begehrlichkeiten vor allem aber ihre Wut konzentrierten sich auf seinen „Drago“, den „Drachen oder Trahhokarren“, wie man ihn genannt haben könnte. Der Germane dem es gelang bis zu ihm vorzustoßen konnte sich des Ruhmes aller sicher sein, wenn er nicht vorher von der Schutzkohorte also der Leibwache des Feldherrn erdolcht wurde. Mit der Eroberung seines „Drachenkarren“ war für die Germanen die Schlacht unübersehbar gewonnen und damit war auch der Drache erlegt. Noch lange könnte es den letzten Legionären gelungen sein Varus darin zu schützen. Man zog seine Kutsche vielleicht trotz widrigster Bedingungen mit ihm als einzigem Insassen sogar noch bis ins letzte Marschlager. Erst dort als man erkannte, dass jegliche Gegenwehr zwecklos war, verließ er sein Gefährt und entschied sich die Flucht zu Fuß fortzusetzen, um sein nacktes Leben zu retten und den Rest kennt man. Varus führte demzufolge ein Doppelleben, dass ihn zum Drachen machte und ihn in einen verwandelte. Und wenn er seinem Drachenkarren entstieg drohte Ungemach. Im übertragenen Sinne verkörperte und personifizierte er in diesem Moment selbst den Drachen und in England wo man den Söldnern aus Ostwestfalen zuhörte was sie erzählten war klar, dass im Nethegau einst ein Drache herrschte und dort sein Unwesen trieb, denn einen Varus kannte Vortigern nicht. in seiner negativsten Ausprägung und für die Welt des Mittelalters erwuchs daraus die Drachensage. Varus verkroch sich im Drachen, schlüpfte also in seinen Schutz, sprach und gestikulierte aus ihm und wurde eins mit ihm und nur mit seiner Hilfe konnte und wollte er sich fort bewegen. Er regierte aus ihm heraus und verschmolz mit ihm. Der Drache also der Drago, war sein ständiger Begleiter und er bestieg ihn so oft wie möglich um dem Lagerschlamm und dem feuchten Klima zu entgehen. Um nun eine Verbindung zum „Hakenei Hügel“ bei Borlinghausen herzustellen ist es erforderlich dem parallelen Weg der Etymologie zu folgen. Denn über ihn wäre es unschwer im „Hakenei Hügel“ auch den „Hügel der „Varuskutsche“ zu identifizieren. Also über den alten Name „Hakenei“ der nur für ein Pferdegespann steht und nicht für ein Pferd oder eine Pferdezucht allein den Bezug zu Varus aufzubauen. Sollte sich zudem kein weiterer Bezugspunkt im festländischen Sachsenland in den Grenzen von 772 auffinden lassen, dann fiele der Hakenei Parzelle bei Borlinghausen sogar ein weiteres Alleinstellungsmerkmal zu. Denn auf diesem Hügel, den die alten Borlinghauser heute noch den „alten Hakenei“ nennen und wo man zuletzt Schafe hütete, endete möglicherweise auch der Lebensweg des Varus samt seinem Drachen - Gespann. In der Umgebung ließe sich dann möglicherweise auch noch die letzte Ruhestätte des Varustorsos vermuten. Die Germanen bemächtigten sich dort seiner wertvollen Karosse und es war der Augenblick ihres Triumphes. Es war der klassische Ort der Drachentötung und die Parzelle könnte man fortan auch nach dem Namen dieses Fahrzeuges benannt haben. Da er aber nicht als „Drago – nei“ und auch nicht als „Trahho - nei“, sondern als „Hake - nei“ Überlieferung fand ist davon auszugehen, dass man es hier mit getrennten Sprachzweigen zu tun hat, die sich heraus gebildet haben. Aber nur der Name Drag, der aus dem germanischen Urnamen „Drago“ für Karren hervor ging und erst den Vergleich mit dem mediterranen Raum zuließ, beflügelte die Phantasie der Menschen in den Jahrhunderten danach und öffnete sich die Tür in die Sagenwelt des frühen und hohen Mittelalters. Im Süden Englands von wo aus man im 5. Jahrhundert Menschen aus dem Nethegau anheuerte traf zwar auch das Wort „Hake“ auf das römische Erbe, aber zuvorderst war es das germanische Wort „Drago“. Ein Wort in dem sich auch das römische Wort „Draco“ für den Drachen wieder fand, der aber einst eine völlig andere Bedeutung hatte. Für die Germanen zwischen Egge und Weser war das Wort Hakenei nach der Jahrtausendwende ein fester umgangssprachlicher Begriff und auch dort war auch ein Hake wie in Middlesex ein Hack nämlich ein Pferd. Es war demnach eine aus ältesten Zeiten herrührende Bezeichnung mit wohl eher auf Falen bezogenen regionalem als überregionalem Charakter. Ein Wort das die Zeitgeschichte in Ostwestfalen vergaß mit zu nehmen und daher über die Jahrhunderte ausstarb. Was sich aber durch setzte war nicht das kombinierte Gespann des „hakenei“, sondern das andere germanische Wort für ein Gefährt, nämlich der „Drago“ aus dem der heutige Drag wurde. Ein Grund für das etymologische „Überleben“ dieses Wortes könnte sein, dass es einen größeren überregionalen Verbreitungsraum besaß, als das Wort „Hake“, dass man vermutlich nur in der inselförmigen Lage des Nethegau kannte und nutzte. Eine abgeschirmte Region in der sich sprachliche Relikte aus germanischen Zeiten länger halten konnten als anderswo. Dort lag der einstige Siedlungsraum der Cherusker/Falen, während „Drago“ erst im Verlauf der sächsischen Landnahme verstärkter in Umlauf kam und genutzt wurde. Der „Hakenei Hügel“ wäre demnach auch ein Beleg dafür, dass im Nethegau jene alteingesessenen Teile der Germanen den Unterboden der Besiedlung bildeten in den die Sachsen nur lückig vordrangen bzw. sich dort in Unterzahl mit der einheimischen Bevölkerung vermischten. Würde sich dieser markante Name „Hakenei - Hügel“ nicht exakt in den Streckenverlauf der varianischen Mehrtagesschlacht einfügen, dann wäre er auch nicht in diese Betrachtung mit eingeflossen und man hätte nicht die Mühe auf sich genommen, die Recherche nach dem Ursprung dieses Wortes aufzunehmen. Besteht also möglicherweise ein Zusammenhang zwischen beidem und kam Varus am letzten Tag wirklich bis in die Nähe des „Hakenei“. Befand sich in dieser Region also auch der Platz, wo die Germanen später zur Erinnerung an ihren Sieg den Irmin Baumstamm aufrichteten, den Karl der Große 772 zerstörte ? Wirft man heute einen Blick auf das unscheinbare Umland des „Hakenei“ bis zum „Weißen Weg“ zur „Kreuzhecke“ und zur „Eskerke“, dann wird nicht deutlich wo sich diese „Hakenei“ Parzelle exakt befand. Man tut sich etwas schwer sie richtig zu verorten, da die Karte von Lippert sie nur vage abbildet, was aber der Thematik letztlich keinen Abbruch tut. Zweifellos sind dies sowohl mutige als auch gewagte, vor allem aber einsame und unbewiesene Denkansätze die hier als Querverbindung zum Geschehen präsentiert werden, gäbe es in diesem Zusammenhang nicht noch die Argumentation der Drachensage die sich in diese Überlegungen einbinden lässt und der man den wahren Kern die Gemeinsamkeit kaum absprechen kann. Die Hakenei war das gefährtartige Gespann aber im „Drago“ lässt sich etymologisch der tragende Drachen erkennen, der hier dem eigentlichen und ursprünglichen Sinn sehr nahe kommt. Diese Erklärung würde aufräumen mit allen Phantasiegeschichten nebulöser und verträumter Märchenwelten und mit der Diskussion um Fabel und Legende um Siegfried und die Nibelungen das lange Rätselraten beenden und man besäße endlich einen konkreten Unterbau. So entstieg einst Varus sein von den Germanen „Hakenei“ genanntes Gefährt und er ließ es da stehen, wo er es nicht mehr brauchte. Ob er es sogar noch am letzten Tag nutzte ist von untergeordneter Bedeutung. Blicken wir also auf dem „Hakenei“ bei Borlinghausen auf das reale Ende des römischen Eroberers und erleben mit wie man ihn hier zum Drachen stylisierte nur weil man nicht erkannte, dass der Drache nichts anderes war als ein profanes Fortbewegungsmittel. Entstanden aus „dragan“ wie man „tragen“ oder „befördern“ schon im Altsächsischen nannte und später auch im Neuhochdeutschen darunter verstand. Ein Drago war das dazugehörige Gefährt, dass wie sich dem germanischen Wörterbuch entnehmen lässt auf indogermanischen Wurzeln beruht. So wie sich hier Mythologie mit Historie vermischten geschah es später ähnlich als die neue Besatzungsmacht fasst an gleicher Stelle verhindern wollte, dass man den alten Volkshelden Arminius noch weiter verherrlichte. Auf der Luftaufnahme zeichnet sich im Umfeld des „Hakenei“ heute ein nach allen Seiten abfallender kleiner Höhenrücken ab. Die preußische Uraufnahme von 1836 – 1850 nennt ihn den Berenberg und die deutsche Grundkarte von 1937 – 1960 Burenberg. Es ist eine markante Erhebung die an seiner höchsten Stelle etwa 299 Meter über dem Meeresspiegel liegt und über ein nach Westen abfallendes etwa 12o x 50 Meter großes Plateau verfügt. In seinen Grundzügen und seiner exponierten Lage wirkt er wie ein gut geeigneter Ort um sich darauf geschützt zu fühlen. Eine passable Lage um darauf einen Lagerplatz zu errichten folglich eine verteidigungsfähige Geländestruktur die sich nahe der Stelle befindet wo Fritz Lippert später die interessanten Parzellennamen vermerkte und in dessen Nähe man sich dieser Theorie folgend in Anknüpfung an das "prima Vari castra" auch ein„secundus Vari castra“ vorstellen kann.(20.03.2023)

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